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Oberrabbiner begab, um diesem die Frage vorzulegen, ob die jüdische Religion die Wiederausgrabung einer Leiche zulasse, was verneint wurde. Lange nach der Beerdigung erfuhren die Verwandten der Verstorbenen, daß ihr Leben von ihrem Manne mit 30000 Frank versichert worden sei und daß dieser Anstalten mache, diese Summe zu erheben. Dadurch bestärkte sich in ihnen der Verdacht, daß der Tod auf em Verbrechen zurückzuführen sei, und sie erstatteten Anzeige. Or. Jacobsohn wurde in Haft genommen, die Leiche ausgegraben und untersucht. Hierbei fand man im Magen Quecksilber und Arsenik. Bei einer zweiten Untersuchung wurde jedoch nur noch Quecksilber konstatiert, das früher gefundene Arsenik hatte wahrscheinlich von den angewandten Reagentien hergerührt. Es entspann sich nun zwischen den Aerzten ein Streit darüber, wie das Quecksilber in den Körper gekommen sei. Or. Jacobsohn behauptete, daß es nur von Sublimatwaschungen herrühren könne, die seine Frau vorgenommen habe, und einige Aerzte vermochten dem nicht zu widersprechen, während andere wie derum darauf verwiesen, daß bei solchen Waschungen Queck silber unmöglich in den Magen gelangen könne. So lagen die Dinge, als der Prozeß vor dem Schwur gericht in Pojescht zur Verhandlung kam. Im Verlaufe der Aussagen der Sachverständigen ergab sich die Not wendigkeit, die Leiche nochmals auszugraben, um zu unter suchen, ob auch in den Knochen Quecksilber enthalten sei. Einer der Sachverständigen hatte nämlich eine kleine Partie Knochen — 450 Gramm — untersucht und hierbei in reichem Maße Quecksilber entdeckt, was von anderen Sach- verständigen darauf zurückgeführt wird, daß die zu unter suchenden Leichenteile mit einer Subltmatlösung übergossen worden seien. Die Schwurgerichtsverhandlung wurde des- halb aufgehoben und der Prozeß zur weiteren Verhand lung an das Schwurgericht in Burkarest verwiesen. Auch hier gerieten die Sachverständigen scharf aneinander. Während die einen behaupteten, daß der Körper der Ver storbenen soviel Quecksilber aufiveist, daß es mehr als ausreichend sei, um den Tod herbeizuführen und daß es nur durch den Mund in den Körper gelangt sein könn^ da es sonst nicht die Verbreitung in ihm hätte finden können, die man konstatiert habe, wiesen andere Sachver- ständige darauf hin, daß die mit einer Quecksilberver giftung verbundenen Symptome nicht vorhanden gewesen seien, daß man bei der Obduktion auch eine Nieren-Affektion sowie ein Magengeschwür gefunden habe, und daß des halb immerhin Zweifel gestattet seien, ob der Tod durch das Quecksilber, das ganz gut durch Waschungen von außen in den Körper hake dringen können, herbeigeführt worden sei. Die Geschworenen schlossen sich diesen Zweifeln an und sprachen trotz der Volksstimme, die den Or. Jacobsohn als den Mörder seiner Frau bezeichnete, von der gegen ihn erhobenen schweren Anschuldigung frei. Pf- 35 14 14 10 10 80 11 11 11 70 80 6 6 7 7 5 5 90 50 65 50 90 90 5- 2.20 1.80 3.50 85 85 85 80 80 80 70 70 50 50 50 50 50 50 50 50 - 6 - 7 bis M. M. 4.50 - 1.80 - 1.50 - 3 — per 50 Kilo von - 50 - - - 50 - - - 50 - - am 2. Dezember Weizen hiesiger neu Futtermehl I do. ll Robgenkleie Weizenkleie, grob Maiskörner, grob Maisschrot Heu Schüttstroh, Gebundstroh, Kartoffeln jedoch fehl, so daß der junge George unverletzt blieb. Der Täter wurde verhaftet. An Einzelheiten wird dem „Berl. L.-A." zu dem Vorfall gemeldet: Der alte George hatte seinem Sohne Felix ein kleines Geschäft für etwa 300 Mark gekauft und dabei Schulden in Höhe von 80 Mark gemacht. Nachdem der Sohn das Geschäft kurze Zeit innegehabt hatte, verkaufte er es, ohne die von dem Vater übernommenen Verbindlichkeiten mit dem Erlös aus dem Verkauf zu decken. Hierüber waren die beiden in arge Zwistigkeiten geraten. Als neuerdings Felix G. in der Roderschen Gastwirtschaft in Neu-Weißensee mit mehreren Berliner Herren Billard spielte, betrat sein Vater das Lokal und verlangte, der Sohn solle mit ihm herauskommen, weil er ihm etwas Wichtiges zu sagen habe. Der Sohn leistete jedoch der Aufforderung keine Folge, und so entfernte sich der alte George, kehrte aber nach kurzer Zeit zurück. Er trat nahe an das Billard heran, zog aus der Rocktasche einen Revolver und feuerte gegen seinen Sohn einen Schuß ab, der dessen rechte Seite streifte, ohne eine Verletzung herbeizuführen. Nun stürzten sich die Billardspieler auf den alten George, entwaffneten ihn und führten ihn dann dem AmtsgerichtsgefängniS zu. Die Affäre wird ein gerichtliches Nachspiel haben. * Ein erbender Redakteur. Es dürfte, wie den „Leipz. N. N." aus Gotha geschrieben wird, gewiß nicht oft Vorkommen, daß ein Redakteur aus der Mitte seines Leserpublikums heraus eine Anerkennung erhält, wie sie in diesen Tagen dem Redakteur einer Zeitung in dem Landstädtchen Tennstedt zuteil geworden ist. Der Redakteur war vor einer Reihe von Jahren wegen Be leidigung eines Superintendenten zu einer beträchtlichen Geldstrafe verurteilt worden. Als jetzt ein vermögender Landwirt in Tennstedt gestorben war, fand man in seinem Testament die Bestimmung: „dem Redakteur M. sind, weil er so treu seiner Partei gestanden hat, die wegen Beleidigung rc. entstandenen Gerichtskosten im Betrage von 110 Mk. aus meinem Nachlasse zu ersetzen." — Ein weißer Rabe! ' Die Sterne, die begehrt man nicht! Eine rührende Geschichte hoffnungsloser Liebe wird aus der Pariser Theaterwelt berichtet. Der unglückliche Ritter Toggenburg war ein armer bescheidener „Kulissenschieber", seine Angebetete eine der bezauberndsten jungen Schau spielerinnnen desselben Theaters und der erklärte Liebling aller. Allabendlich sah der Jüngling in der Arbeitsbluse die Schöne von seinem Platze hinter der Bühne aus in ihrer Glorie erscheinen, ^reute sich ihrer Triumphe und war beglückt, wenn sie tm Vorüberrauschen ihm ein ge legentliches „Lou soir, Arthur!" zurief. Eine glühende Leidenschaft für sie hatte ihn erfaßt. Manchmal stellte er sich sogar an die Tür, wenn ihr Wagen vorfuhr, und eilte, ihr den Schlag zu öffnen. Jeden Abend kaufte er für zwei Sous einen kleinen Veilchenstrautz für sie und legte ihn unter den Spiegel in ihrer Garderobe. Einmal, als sie am Aktschluß hinreißender als je gespielt und un endlichen Jubel erregt hatte, blieb er so verzückt und in ihrem Anblick versunken stehen, daß er vergaß, den Vor hang, den er gerade bedienen mußte, herunterzulassen, wofür er eine schwere Ordnungsstrafe erhielt. Zuletzt überwältigte ihn seine heiße Liebe derart, daß er sonderbar wurde und der Diva Gelegenheit gab, sich über sein Be tragen beim Direktor zu beschweren. Arthur wurde daraufhin auf der Stelle entlassen. Das und die Hoff nungslosigkeit seiner Leidenschaft gingen nun dem Armen so zu Herzen, daß er zum Revolver griff. Eines Morgens lag er, eine Leiche, in seinem Dachstübchen da. Seine Rechte umklammerte die Waffe, mit der er sich eine Kugel ins Herz gejagt hatte, in seiner Linken hielt er die Photo graphie der schönen Schauspielerin, um derentwillen er um den Verstand, um Stellung und Leben gekommen war * Die bösen Fremdwörter. Vor dem Schöffen- gericht in München stand dieser Tage ein biederer Schneidermeister, der Beleidigung angeklagt und überführt Vermischtes. * Was eine Nasenspitze kosten kann. Un er der Beschuldigung, seinem Gegner im Streite die Nase abgebissen zu haben, stand der Arbeiter Bäthge vor der zweiten Strafkammer des Landgericht I in Berlin. Zwischen dem Angeklagten, der im Hause Koloniestraße 128 wohnte und dem gleichfalls dort wohnenden Kutscher Solitair herrschte ein ungemütliches Verhältnis. Am 11. Juni befand sich S. in etwas angetrunkenem Zustande auf dem Hofe, wo er bei seinem Wagen beschäftigt war. Er schimpfte laut zu dem Angeklagten hinauf und fuchtelte mit einer Stange in der Luft umher. Bäthge begab sich schließlich auf den Hof, und es kam zwischen beiden zu einem Handgemenge. S. war bald mit Blut besudelt, und es zeigte sich, daß er eine recht unangenehme Verletzung davon getragen hatte: der Angeklagte hatte ihm die Nasen spitze abgebissen, und S. muß nun für die Zeit seines Lebens mit einem verstümmelten Gesichtserker einhergehen. Die Strafkammer verurteilte den bissigen Angeklagten zu neun Monaten Gefängnis. Roggen ' do. - do - neu Gerste Brau- do. Futter- Hafer alt do. neu Nossener j)rodnktenb§rse : 1904. Kilo M. Pf. bis M Kin ununterbrochener Siegeslauf ist cs, dcn die berühmten Hriginak-Weichek-Kssenzen und Hstrakta zur Sclbstbcreitung von Cognac, Rum und allen echten Likören -c. seit ihrer Einsührung bis heute zu verzeichnen haben und den keine Nach«hmung auszuhaitcn vermag. Diese beispiellosse Beliebtheit haben sie einzig und allein nur ihrer unüber trefflichen Hüte und dem wichtige» Umstande zu verdanken, daß sic Keine künstlichen Produkte, sondern natürliche Erzeugnisse von garantierter Reinheit sind, so, daß sic die daraus bereiteten Getränke an Feinheit, Geschmack und Aroma den besten und teuersten Fabrikaten des In- und Auslandes nicht nur vollständig gleichstellen, sonder» au Wohl geschmack und Milde viel? derselben übertreffen und trotzdem mehr als doppelt und dreifach, ost sogar bis um das zehnfache billiger sind. Ein Misslingen ist absolut auSgeschlosse». Die wertvolle, interessante und reich illustrierte Broschüre „Die Destillierung im Kaushalt" ist in ganz Deutschland, in dcn Niederlagen — kenntlich durch Schilder — zu haben; wo nicht, erfolgt Versand vom Verfasser und alleinigen Fabri kanten, Otto Weickel, Acklin, Gisenbahnstr. 4, völlig kostenfrei. 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Auf seinen Sohn geschossen wegliche Klagen aus und meinte: „Das hätte man auch hat nach voraufgegangenem Streit der Klempnermeister ohne Gericht beilegen können; aber wenn sich einer einmal George aus Neu-Weißensee bei Berlin; der Schuß ging im Zorne Hinreitzen lasse, gleich laufe der andere zunff'Fabrikates. Kater, vor dem man sich verantworten muffe." Der Amtsrichter lächelte milde, weil der Bürgersmann den „Kadi" nur vom Hörensagen kannte. Der Kater war dem Bußfertigen offenbar etwas Bekannteres. DOOichlm der NeMer UM. Königliches Opernhaus. Dienstag, 6. Dez. Neu einstudicrt: Die Stumme von Portici. Ans. Mittwoch,^Dez. Die Negimevtstochter. Ans. V-8 Uhr. Donnerstag, 8. Dez. Hänsel und Gretel. (Zu kleinen Preisen.) Ans. FreitagO 9. ^Dez. HI. Sinfonie-Konzert. Ans. 7 Uhr. Sonnabend, 10. Dez. Der fliegende Holländer. Ans. >/-8 Uhr. Sonntag 11. Dez. Die Stumme von Portici. Ans. '/,8 Uhr. Montag,' 12. Dez. Das Rheingold. Ans. '/,8 Uhr. Köuigliches Schauspielhaus. Dienstag, 6. Dez. Ein Glas Wasser. Ans. s/,8 Uhr. Mittwoch, 7. Dez. Der zerbrochene Krug. Der eingebildete Kranke. Ans. V-8 Uhr. Donnerstag, 8. Dez. Wallensteins Tod. Ans. 7 Uhr. Freitag, S. Dez. Wienerinnen. Ans. ^8 Uhr. Sonnabend, 10. Dez. Agnes Bernauer. Ans. 7 Uhr. Sonntag, 11. Dez. Traumulus. Ans. Uhr. Montag, 12. Dez. Das Glück im Winkel. Ans. ß-,8 Uhr. Hohe Schule. Roman von C. von Dornan. 88Z (Nachdruck verboten.) .Also um zwölf Uhr pünktlich!" sagte Georg gemütlich. „Bis dahin habe ich einige Wohnungen ausfindig gemacht — wieviel Personen im ganzen? Wieviel Zimmers Unge fähre Preislage?" 112 Lola lachte von neuem. „Herr und Frau Direktor brauchen eine Wohnung von zwei bis drei Zimmern mit Küche: ich würde gern in dem selben Hause wohnen und zwei Zimmer mein eigen neunen; den Kostenpreis zu erkunden, überlassen wir vorläufig Ihnen, Herr Kommissar!" Sie schieden äußerst heiter, und Frau Ballini konnte sich garnicht genug tun den ganzen Abend über in Ausdrücken des Entzückens und der Bewunderung über ihre neue Be kanntschaft. (Hohe Schule 38. Nr. 7.) Zwölftes Kapitel. Der erste Oktober hielt, was der letzte Septemberabend versprochen hatte. Es war ein ganz ungewöhnlich schöner, milder, sonniger Herbsttag, wie ihn der Direktor Ballini nach seiner verdrießlichen Aenßerung „eigentlich garnicht gebrauchen konnte". Als alter Praktiker wußte er, daß so schönes Wetter den Zirkusbesuch ungünstig zu beeinflussen pflegt. Heute freilich merkte er nicht viel davon. Es wurde schon an der Tages kasse eine ganz stattliche Anzahl Billets abgesetzt, und gerade die besseren Plätze, vorzüglich die Logen waren es, die eifrig begehrt wurden. Ja, die große Garnison und die geschickte Reklame! Das beides wirkte zusammen. Direktor Ballini war ein ungemein gewandter und praktischer Geschäfts mann, und nnter seiner etwas vrotzenhaft eitlen, geschwätzigen Außenseile barg sich eine ganz rüchnge Dosis gesunden Menschenverstandes. Er wußte auch ganz genau die Leute zu laxieren, die Plätze bestellen kamen, und hatte die gewünschten Billets immer schon in der Hand, ehe die betreffenden Herr schaften ihren Wunsch auch nur geäußert batten. Denn dcn Verkauf an der Tageskaffe besorgte der rührige Mann nach Möglichkeit selbst, während abends sein unersetzliches Faktotum, der ehemalige Clown Biedermann, mit dem er seit vierzig Jahren in der Welt umherzog, diesen wichtigen Posten inne batte. „Eine Loge vorn, in der Mitte", sagte er jetzt halblaut vor sich bin, nachdem er einen flüchtigen Blick auf die kleine, vornehme Gesellschaft geworfen, die soeben plaudernd im Borraume des Zirkus erschien. Der weise Mann batte recht. Die bildhübsche, junge Frau, die den Mittelpunkt dieses kleinen Kreises zu bilden schien» trat jetzt mit der Frage nach einer guten Mittelloge an den Schalter. .Aber wollen sich Exzellenz denn selbst bemühen?" rief vorspringend der kleine, kahlköpfige Herr, der zu der dienst beflissenen Gefolgschaft der jungen Dame gehörte. „Warum nicht, Herr Assessor?" fragte sie gleichgiltig über die Schulter zurück; „trauen Sie mir nicht zu, daß ich min destens ebensognt Plätze besorgen kann, wie Sie?" „Aber Exzellenz! Welche Frage!" stotterte der kleine Herr verlegen; „ich meinte ja nur —' „Wir sind also heute abend sieben Personen — alle in einer Loge! das ist nett!" Die junge Frau unterbrach kühl den Redestrom des aufgeregten Assessors. „Herr von Messerfeld, wollen Sie also diese drei Plätze nehmen für sich und Ihre Damen? Dies Billet behalte ich für mich; mein Mann ist heute verhindert, mich zn begleiten; die drei Herren hier nehmen die übrigen Plätze- l» könne keurel Das wichtige Geschäft wäre erledigt!" 113 „Haben Exzellenz schon das Programm gelesen?" fragte der Regieruugsrat von Messerfeld, während seine lange, hagere Gestalt sich dankend verneigte. „Nein! Wozu?" entgegnete die Gefragte mit der kühlen, selbstbewußten Sicherheit, die seltsam mit ihrem kindlichen Gesichichen kontrastierte. „Das lese ich noch früh genug heute abend es ist ja doch immer dasselbe! Nur gute Pferde soll dieser Zirkus baden, und das ist für mich schließlich die Hauptsache!" „Gute Pferde und eine brillante erste Schulleiterin — der reine weibliche James Phillis, nur jünger und schöner als dieser", sagte der Regierungsrat in seiner scharf pointierten, langsamen Redeweise, wobei sein hageres Gesicht mit der mächtigen Habichtsnase einen faunischen Ausdruck annabm. „So?" fragtedie schöneExrellenz gleichgiltig; „da können wir also alle noch etwas lernen — aber jetzt «n »va»t, I» jeunesse!» Sie war mit ihren Begleitern dem AuSgang zugeschrittcn und wollte achtlos an dem Herrn vorübergetzen, der soeben in das Gebäude eiugctreten war und ihr jetzt höflich in der Türe Platz machte. Aber plötzlich stutzte sie uud faßte de» Fremden schärfer inS Auge. Er nahm den Hut ab und verbeugte sich ruhig. „Ich weiß nicht, ob sich Exzellenz meiner noch erinnern!" sag^e er mit kalter Höflichkeit. 114 Fannys Blick fuhr blitzschnell an der eleganten, welt männischen Erscheinung im tadellos vornehmen Straßcnanzug herunter. Nein! Sie brauchte ihn nicht zu „schneiden"! Der ehemalige Jugendgespiele machte einen höchst vräjentablen Eindruck. „Aber gewiß, Herr voiz Radeck!" sagte sie etwas ge» messen und reichte ihm mit ziemlich herablassender Freund lichkeit die feinbehandschuhte Hand. Und jetzt stürzte von der andern Seite der Assessor Scheerenberg herbei und drückte dem Neuankömmling in großer Erregung beide Hände. „Mein lieber Herr von Radeck! Aufrichtigsten Glückwunsch!" „Wozu denn?" fragte Frau von Küssow neugierig. „Ja, das möchte ich auch wissen!" sagte Georg, die Stirn runzelnd. „Aber lieber Freund! Weshalb leugnen? Unser ge meinsamer Gönner, der Bankier Vierweg, batte mir erzählt, welche kolossale Erbschaft Sie gemachr haben — so gleichsam über Nackt ein halber Krösus zu werden, mnß ein bestrickendes Gefühl sein!" ^Fortsetzung folgt,) Wr AI Kaufbc Srsch^ —s findet statt, schaftl gsnz> sowie weiter errickt r bei H M für bei H> K 3 auf dc jahr Ver erkrav zeitwe Prinz Zentr erwar dem N den c die jh Patro Mont KUHe früher Okahc Lcutn Tester Kerbe zu S Kcfre Marck Lackff gebori Berlii