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hatten, über die Schiffsmannschaft her. Nur nach einem blutigen Kampfe gelang es dieser, die Angreifer zu über wältigen. Sie wurden in Ketten gelegt und in dieser Weise gefesselt gehalten, bis das Schiff am 5. d. M., den Hafen von Philadelphia glücklich erreichte. / Die Tragödie eines Gymnasiasten, des 16 jährigen Josef Raninger, erregt in Wien allgemeine Teilnahme. Raninger war der Sohn einer armen Witwe, die sich mühselig durch Handlangerdienste fort- bringt, um für sich und die Ihren zu sorgen. Der Stolz der armen Frau war ihr 16jähriger Sohn Josef, der das Staatsgymnasium in der Leopoldstadt besuchte und als einer der besten Schüler galt. Er war wegen seiner guten Fortschritte von der Zahlung des Schulgeldes be- freit, aber auch Kleider und Studienmaterial wollte er sich von seiner Mutter nicht zahlen lassen, und während der Stunden, die er nicht in der Schule verbringen mußte, verdiente er sich selbst als Handlanger, um so Geld zu verdienen. Erst während der Nacht widmete er sich seinen Schulaufgaben. In der vorigen Woche war er damit beschäftigt, von einem Schleppschiffe Obst an das Land zu tragen, und während er mit einem Korbe voll Aepfel von dem schmalen Stege zum Ufer des Donaukanals ge hen wollte, rutschte er aus und stürzte in das Wasser. Er ertrank, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. Zu derselben Zeit, als sich das Unglück ereignete, hielt das Professoren-Kollegium des Staatsgymnasiums eine Sitzung ab, in welcher beschlossen wurde, dem Josef Raninger in Anerkennung seiner vorzüglichen Studien ein Stipendium zu verleihen. Die Wohltat kam zu spät. " Eine sonderbare Verwechslung ereignete sich in Braunschweig bei der Festcllung einer Selbstmörderin. Zwei heimkchrende Straßenbahnbeamte bemerkten nachts, wie bei Eisenbüttel eine Frau ins Wasser sprang. Sie schlugen Lärm, und mehrere Anwohner begannen sofort das Wasser mit Stangen abzusuchen Ein Mann sprach dabei die Befürchtung aus, daß die Selbstmörderin seine Frau sei, mit der er am Abend Streit gehabt und die dann das Haus verlassen habe. Nach einer halben Stunde wurde die Leiche aus dem Wasser gezogen und in die Wohnung jenes Mannes gebracht, der sie in Ge genwart seiner Schwester und anderer Hausbewohner auch als seine Frau anerkannte. Er nahm der Ertrun- lenen noch den Trauring ab und benachrichtigte die Polizei von dem Selbstmorde seiner Frau, worauf die Leiche nach der Halle des Krankenhauses gebracht wurde. Man kann sich die Ueberraschung Ms Mannes ausmalen, als am andern Morgen plötzlich feine Frau ins Zimmer tritt. Es stellte sich heraus, daß sie aus Aerger über ihren Mann sich in eine Kammer ihrer Wohnung uwguartiert und dort die ginze Nacht ruhig geschlafen hatte! Die Selbstmörderin war also eine andere gewesen. Die Herren auf der Polizei machten große Augen, als der vermeintliche Witwer abermals erschien, den Ring wieder ablieferte und erklärte, daß er sich geirrt habe. Wer nun die Selbstmörderin in Wirklichkeit ist, hat noch nicht ermittelt weiden können. — Immerhin ein netter Ehemann. * I« einer entsetzlichen Situation. Ueber das Raubatlentat auf einen Londoner Juwelier wird ge meldet: Am Montag morgen fand man in Clerkenwell- Road den ältesten Vertreter der Juwelierfirma Stockall L Sons geknebelt in einem Hinterzimmer an eine Säule angebunden. Der Laden war vollständig ausgeplündert worden. Der Raub, den die Diebe machten, wird auf 80000 Mark geschätzt. Mr. Stockall erzählt den Vorgang wie folgt: „Am 17. November war ein gut gekleideter Herr in den Laden gekommen und sagte, er wünsche Uhren zu sehen, da er eine solche als Geschenk für einen Geistlichen auszusuchen beordert sei. Er suchte eine wertwolle Uhr> aus, verfügte, day die Initialen des Geistlichen eingraviert werden sollten, und hinterließ 100 Mark als Anzahlung. Als Mr. Stockall, der gleichzeitig Oberst der Freiwilligen ist und am Sonnabend abend einer Offiziersversammlung der Freiwilligen beiwohnen wollte, sich nachmittags allein im Laden befand, trat der Fremde ein und erklärte, er habe den Auftrag, auch noch eine Diamantenbrvsche für die Frau des Geistlichen auszusuchen. Mr. Stockall, der gerade im Begriff stand, einen Brief in den Kasten zu werfen, erklärte, dcrFremde möge eineuAugenblickwarten,bis er zurück sei. Er sagte ferner, daß er zwar keine Ge- schäftsstunde mehr habe, dem Fremden aber gefällig sein möchte. Als der Juwelier zurückkam, fand er seinen Kunden in Gesellschaft eines zweiten Herrn. Sein Kunde sagte: „Ich bin so frei gewesen, diesen Herrn heretnzu- rufen. Er ist ein Freund von mir." Dann kaufte der Fremde nach längerem Suchen eine Brosche im Werte von 800 Mark, auf die er ein Depositum von 200 Maik zahlte. Nach abgeschlossenem Handel fragte der Juwelier die guten Kunden, ob sie nicht in seinem Privot- zimmer ein Glas Wein mit ihm trinken wollten. Kaum war man in dem hinter dem Geschäftsräume liegenden Zimmer angelangt, als einer der beiden Herren sagte: „Sie haben nichts dagegen, daß wir rauchen?" Auf die verneinende Antwort des Juweliers griff der Fremde an scheinend nach seiner Zigarrenlasche, holte statt dessen aber einen Revolver aus der Brusttasche, den er dem bestürzten Juwelier mit den Worten vorhielt: „Nun Mr. Stockall, wir haben wenig Zeit. Schnell her mit den Schlüsseln. Wir möchten etwas von dem Zeug haben, was Sie in den Sicherheitsschränken haben." Der be stürzte Juwelier glaubte durch Zureden Zeit gewinnen zu können, als er von einem dritten Manne, dessen An wesenheit er gar nicht bemerkt hatte, von hinten einen schweren Schlag über den Kopf erhielt, der ihn halb be täubt niedcrwarf. Die Räuber steckten darauf ihrem Opfer als Knebel ein Stück Kork in den Mund und banden ein Tuch darüber, damit ihr Opfer den Knebel nicht enfernen konnte. Darauf banden sie den unglücklichen Mann, dessen Hände und Füße sie fest verschnürt hatten, in aufrechter Stellung an einen Pfeiler, von wo aus er das Geschäft übersehen konnte. In dieser Lage sah der Juwelier, wie die Räuber die Sicherheitsschränke öffneten, und olle wertvollen Waren an sich nahmen. Als schließlich die Einbrecher verschwunden waren, gelang es dem Ju welier durch Bewegungen mit dem Kopse, die Binde von seinem Munde zu lockern und den Knebel mit der Zunge zu entfernen. Er rief darauf um Hilfe, bis er vor An strengung matt und ohnmächtig wurde. Aber es hörte ihn kein Mensch. Er hörte wohl einmal die Polizei zuerst an der Vordertüre und dann an der Hintertüre des Ge bäudes rütteln, wie sie dies tut, um sich davon zu über zeugen, daß alles in Ordnung ist, aber er war zu schwach, sich bemerkbar zu machen. Die Nacht verstrich und der Sonntag kam heran. An diesem Tage soll ein Angestellter durch das Geschäft gehen, aber der Mann blieb aus, und so stand dec Gefesselte bis zum Eintreffen des ersten An gestellten am Montag morgen und wurde dann ins Hos pital geschafft. Emer seiner Freunde halte auf die tele graphische Anfrage der Fannie nach dem Verbleib des Verschwundenen brieflich statt telegraphisch geantwortet, daß er ihn nicht gesehen habe. Hätte er telegraphisch ge antwortet, so wäre der Unglückliche 24 Stunden früher aus seiner Lage befreit worden. Die genaue Beschreibung, die der Ueberfallene von seinen Angreifern geben konnte, stimmt genau überein mit der Schilderung, die die Geheim polizei von zwei gewiegten Einbrechern besitzt und man hofft die Verbrecher bald zu fassen. Der Schlag, der den Juwelier niederstreckte, war mit einem Sandsacke ausgeführt worden. Eingesandt. Pval<ii8ek68 Wkidnaolil8g680li6nk ssllr 2u emplsklsn ist eins ^lsscvs »^661^ Würrs, ckis gewiss von Decker Hausfrau mit Ursucks sritASASn^o- uomnmsn wirst. 2u kadsn in Originalckg-schsn von 35 kf^. an bis N. 6.—. Auch für dieses Jahr hat das auch weit über Sachsen hinaus be kannte Spezialhaus für Porzellan-, Majolika-, Gebrauchs- und Luxus gegenstände, Königlicher Hoflieferant Carl Anhäuser (vorm. R. Ufer Nach.), König-Johann-Siraße in Dresden, eine Weihnachtsausstellung gemacht, die alle vorhergehenden bedeutend überragt Die außergewöhnlich große Auswahl in allen keramischen Erzeugnissen ist staunenswert und kann, diese Firma mit Recht sich eine der bedeutendsten in Deutschland nennen. „Modern" ist heute der Wahlspruch und hat die Firma dem Rechnung getragen für Gebrauchs-, sowie Luxusgegenstände. Es ist sehr angebracht, die Geschäftsräume der Firma in Augenschein zu nehmen und dürste dieA für die auswärtigen Interessenten diese Weihnachten um so leichter sein, als nach stadträtlichem Beschluß die Geschäfte in Dresden an zwei Sonn tagen vor dem Weihnachtsseste offen halten dürfen und obige Firma davon auch Gebrauch macht. Die Spezial - Spielwarcnhandlung von Anton Koch in Dresden, Webergasse 13, welche in diesem Jahre auf ein 10 jähriges Be stehen zurüäblicken kann, versendet mit heutiger Nummer ihre in jeder Familie stets mit Freuden begrüßten Prospekte. Läßt sich doch an der Hand derselben bequem eine Zusammenstellung der schönsten und passendsten Weihnachtsgeschenke vornehmen. Als Spezialität der Firma sei noch hin- gewiefen aus die beliebten und wegen ihrer dauerhaften Ausführung so zehr in Ausnahme gekommenen Mctalleisenbahnen mit allem Zubehör. «HX Weiknsekkausvei'kauf. j sLmlIicv« Wsron «inct Im k'mis« »rmLSlxt. IVlanufMui'-, IVIollöWcKen, Konfektion, leppieke, Karinen, ^gec 8tcsks 12. Solti-, Mer lins oplW Nnren NW- in größter Auswahl "WE kauft man bekannt am billigsten bei Mr WM, MWpfl direkt am Bahnhof. KII« «srcke» Oaruull« billigt »u88«tüLrt. Gine Zierde ist ein Gesicht ohne alle Kautunreinigkeilen und Kaulausschläge, wie Mitesser, Jinnen, Ilech- ten, Hllütchen, Kautröle rc. Daher gebrauchen Sie nur Steckenpferd- Teerschwefel-Seife von Bergmann ä- Co. Radebeul mit echter Schutzmarke: Steckenpferd. L St. Sv Pf. bei Apotheker Tzschaschel. er Stellung sucht verlange die „Deutsche Bakanzen-Post Eßlingen a. N." HsttSLI staatlich anerkannt wirks. Mittel, 60 u. 100 Pf«. Drop. Paul Kletzsch. Nur äckt mit <i«r firma: 2 bis 10 pkip.M. Keine Ausstattung - k<ui- yuslitst! 0rientsIisctiSlsbak-u<igafettentsbfiI<,Vsn»<lLe' z cknkabsr: Hugo OnssclSN Odsr scnttiunrtsrt /rrrbsiisr. Lotterie cker X. Säcksiscken kkerüeLuekt- Ziehung sm 6. Oerembep 1904. 3000 Kewinns, «w 15 Ksbrauolispfsrcks, 60 golävnv, sicherns eto. ^sseksnudren u. andere nnb-Ucbe QebrauLksbLenstäncke. DerVersanckt ckerOewinne naclr auswärts Erlogt okme LereckmuriA ck er Verpackung untranlciert. 11 I,v8k 10 Mark. Porto umi riebungsiisto 2V Pf., der. 30 Pf. bei 11 fosen. — 2u berieken auclr gegen diaobnsbme ckurctr ckas 8elcretariat lies vres- ciener Nennverein, Oresiikn, Prager 8trasss 6,1, ocker in cken mit Plakaten verselrenen Oe- sclräkten. AlMnges Mädchen, welches schon 2 Jahre in der Landwirtschaft tätig ist, sucht Stellung bis 1. oder 15. Januar als SMLL üer Sauskrsu auf mittlerem oder größerem Gute bei Familien - Anschluß. 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