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Pmdel nehmen, und zähtt in diese« Falle nur jede Doppel- ^Wisgung. Bevor man beginnt, mit der Zentrifuge zu «beiten, trdigt «an das einmal richtig eingestellte Pendel wieder tu Bewegung. Beim Drehen der Kurbel braucht die Person dann nur nach den Pendelschwingungen sich zu richten, um die erforderliche Zahl von Umdrehungen zu erreichen und auch einzuhalten. Cordel-Lmgen. Zur Herstellimg von Mklchmcker ans Wolken sind eine ganze Reihe Apparate nötig, die weder einfach noch billig genannt werden dürften; Molkereitechniker, Pittiu», Gr. Schenkenberg bet Lübeck, nennt in d. Jll. Ldw. Ztg. einem Anfragenden: Luftpumpe, Vakuum, Filterprefse, Centrifugen, Mahlmühle rc., sobald eine Dampfanlage schon vorhanden ist, sonst kommt auch noch diese Position hinzu. Unter 10 000 M. ist eine leistungsfähige maschi nelle Einrichtung wohl kaum möglich. Der Betrieb er fordert viel Erfahrung und durchaus zuverlässiges Personal. Er ist also nicht lohnend, kleine Menge Molke zu ent zückern, e« müssen mindestens 6000 üß Molke!täglich zur Verfügung stehen. Die Herstellungskosten für 1 Kg Zucker find nur erträglich, sobald bei diesem Quantum der Verkaufspreis für 100 KZ Milchzucker 100 M. über steigt. Aus 100 kg Molke erzielt man ungefähr 2 KZ marktfertigen Milchzucker, der übrige Zuckergehalt in Molke geht gewöhnlich durch die schnelle Säuerung verloren, die den warmen Molken eigen ist Bei einem rationellen Be-! triebe sollen die Unkosten per Liter nicht über 1 Pfg. be- j tragen und sind Brutto etwa 1 V, Pfg. zu erzielen. Allerdings sollen die Milchzuckerfabrikanten sich zu einer Konvention vereinigt haben und im Laufe des letzten Jahres find die Milchzuckerpreise merklich gestiegen. Das Schneide« de« Strensivahes. Das Ausladen und Zerstreuen de» Düngers wirb ganz sußerordentlich erschwert, wenn derselbe noch die lange, zähe Beschaffenheit des eingestreuten Strohes Hst. Wollte man aber den Dünger so lange in der Düngergrube liegen lasten, bis er durch die Verwesung mürbe geworden ist, so würde «an dadurch große Verluste im Düngwert haben. Da kann nun das Schneiden des Strohes gar nicht ge nug empfohlen werden. Zerschnittene» Stroh saugt be deutend besser und mehr Feuchtigkeit auf; es läßt sich während des Tage» da« Lager der Tiere mit leichter Mühe durch Aufschüttel« und Neber streuen stets sauber und reinlich halten. Das Ausdüngen geht bequemer vor sich. Lus der Düngerstätte vermengt sich der Dünger aus geschnittene« Stroh bester und setzt sich auch ohne Fsst- treten fest aufeinander, während bei Verwendung unge schnittenen Strohes Hohlräume und Unebenheiten bleiben. Das Lade» geht am besten mit großen Schippen, die zum Abfiechen einen scharfen Rand haben müssen. Es genügt, wenn da« Stroh in einer Länge von 20 bis 30 Zenti meter zerkleinert ist. I» kleinen Wirtschaften kann man das mtt der Handschneidemafchine bequem leisten; in grö ßeren Betrieben bedient man sich der Göpelschneidemaschine, an welcher man jedoch nur ein Messer daran läßt. Das Zerkleinern de« Streustrohes kann in Zeiten geleistet werden, in welchen andere Arbeiten nicht drängen, d. h. im Winter oder im Sommer vor der Heuernte. Da« Walze« der MinLersaate« schadet, bei trockenem Wetter «»»geführt, den Saaten nie. Daß es aber immer von Vorteil für die Saaten sein wird, bezweifle ich sehr. Ich walze die Wintersaaten nur dort, wo der Boden durch den Frost over andere Um stände — Mäuse, Maulwürfe usw. — stark gelockert worden ist, da aber so bald als er die Feuchtigkeit im Boden erlaubt. Durch Frost wird aber in den meisten Fällen blos der anmoorige Boden gelockert werden, während der Sandboden aus dem Winter immer fest heraus kommt. Bekanntlich macht ein durchdringender Regen grade den Sandboden fester al« es die schwerste Walze vermag. Das Walzen ist meiner Ansicht nach blos dort nutzbringend anwendbar, wo der Boden durch irgend einen Umstand, sei es durch Frost, Mäuse oder Maulwürfe stark gelockert oder unterminiert worden ist. Hartoffelse«d««ge« vor Frost z« kew-chre«. Wenn Ausgangs des Winters oder im zeitigen Früh jahre Kartoffeln versendet werden sollen, so ist dabei immer die Gefahr vorhanden, daß dieselben auf der Reise vom Frost zu leiden haben. Dies kann aber leicht auf eine ein fache Art, wie sie im Erzgebirge allgemein üblich ist, ver mieden werden. Man verfährt dabei nach der .Deutschen Landwirtschaftszeitung" wie folgt: Man taucht die Säcke, in welchen die Kartoffeln versendet werden sollen, in kaltes Wasser, füllt dann die Kartoffeln ein und begießt die Säcke von außen wieder mit kaltem Wasser. Auf diese Weise verpackt, halten die Kartoffeln den stärksten Frost au«. Der Grund ist ein ganz natürlicher: denn durch die Nässe werden die Zwischenräume des Gewebes der Säcke ausgefüllt und das außen sich bildende Eis verhindert das Eindringen der Kälte oder vielmehr da« Entziehen der Wärme, die in den Kartoffeln enthalten ist. Noch besser ist es, wenn man doppelte Säcke verwendet und zwar so, daß man die Kartoffeln erst in einen trockenen Sock füllt und darüber einen Sack zieht, den man vorher in kaltes Wasser getaucht hat. Auf diese Weise verpackt, sollen dir Kartoffeln den stärksten Krost vertragen, ohne Schaden zu leiden. Mr behandelt man fchmickenbe, in be« Stak! gebrachte Uferde? Die Frage wird im „Fuhrhalter" «ie folgt beantwortet: Ist der Schweiß nur mäßig, die Haut nur warm und feucht, so genügt e«, den Oberkörper ^»bald mit weichem Stroh, mtt Heu oder mit wollenen Lappen »ach dem Striche der Haare abzureiben und eine leichte wollene Decke auf- zulegen; unmittelbar nachher reibt man die Beine ab. Schließlich reinigt man di« Augenlider, Nüstern, Aster und Geschlechtsteile mit einem in Wasser getauchten, etwas ausgedrückten Schwamm. Namentlich bei heißem, staubigem Wetter wirkt die Reinigung mit dem Schwamme sehr er frischend. Nach erfolgtem Trocknen putzt man das Tier mit der Kardätsche. Ist das Pferd dagegen mit Schweiß bedeckt und sehr erhitzt, so muß dasselbe alsbald nach dem Abschirren mtt dem Schweißmesser behandelt werden. Dieses besteht ent weder aus einer dünngehobelten, etwa 40 om langen Schiene eines zähen elastischen Holze« oder aus einer breiten ebensolangen Feder aus Stall. Beide Geräte sollen etwas gekrümmt sein. Nach dem Abschaben de« Schweißes deckt man das Pferd gut zu und führt es entweder in einem geschlossenen Naum oder, wenn die Witterung es erlaubt,' im Freren, auf einem vor Zugluft geschützten Platze, je nach der Temperatur, in langsamen »der raschen Schritt 15—20 Minuten umher. Letzteres ist deshalb notwendig, weil sich das Herz und die Atmung«Werkzeuge nicht so plötzlich außer Tätigkeit setzen lassen, wie die Gliedmaßen. Die stark; Erregung der ersteren hört früher auf, wenn die Muskeln der letzteren noch einige Zeit in gemäßigter Bewegung bleiben. Auch das Nachsch»i-?n tritt nach er folgtem Umherführen schwächer auf. D«m stellt man das Tier in den Stand, reibt es mtt weichen Strohwischen, welche mehrfach gewechselt werden müssen, trocken und deckt es mit einer warmen, wollenen Decke gut zu. Wenn irgend möglich, sollte man stark schwitzende Pferde einige Zeit, bevor sie in den Stall kommen, in ein langsameres Tempo, bezw. in Schritt bringen, so daß da« Schwitzen und die Herztätigkeit bei ihrer Ankunft im Stalle ziemlich nachgelassen hat. Rach dem Ausschirren kann das Abschweißen und darauf das Lbreiben mit Stroh wischen mit folgendem gutem Zudecken alsbald vorge nommen werden. Es ist sehr gefährlich, schweißbedeckte, aus dem Dienste zurückkehrende Pferde sofort in den Stall zu stellen, sie auszuschirren und unbedeckt sich selber zu überlassen, weil durch die ungehemmte Verdunstung des Schweißes sehr leicht gefährliche Erkältungen hervorgerufen werden. Je empfindlicher die Pferde, je kälter und zugiger der Stall, um so eher sind solche Erkrankungen zu befürchten. Fehlt es an der nötigen Bedienung, so m. ß wenigstens alsbald nach dem Einstellen der Tiere in den Stand, den selben das Geschirr gelüstet werden; dann find sie möglichst ausgedehnt zuzudecken und nachher durch mittlerweile be schaffte Wärter zu reinigen und trocken zu reiben. Steht für zwei Pferde nur ein solcher zur Verfügung, so wird das weniger schwitzende oder das als weniger empfindlich bekannte zuerst behandelt. Das Abschweißen ist, wenn irgend möglich, vorzu nehmen, weil der vorhandene Schweiß durch das Reiben erst recht in die Haare und dis Haut eingerieben und da durch dem raschen Abtrockne« entgegengearbeitet wird. Uaßmrlkr« oder Trocke«melke«? Welche von den beiden Melkmethoden ist richtiger? Diese für die Milchwirtschaft recht wichtige Frage behandelt Dr. Nörner in der letzten Ausgabe der bayerischen Molkereizeitunz. Es giebt Gegenden, in denen nur trocken gemolken wird und solche, in denen das Melkgeschäft nur auf nassem Wege erfolgt. Jeder, der das Melken nach einer dieser beiden Metoden erlernt hat, hält die seinige für die beste. Den Einwand, daß das trockene Melken länger dauere als das nasse, läßt Nörner gelten, bemerkt aber, daß das Melken Uebungssache ist. Den weiteren Einwand, daß eine Veränderung der beim flotten Melken notwendigen Handbewegung nicht möglich sei, hält er jedoch nicht für zutreffend: es ist ihm nicht einleuchtend, weshalb man mit einer trockenen Hand nicht genau dieselben Handbe wegungen zu machen imstande sei, wie mit einer nassen. Hegelund selbst verwirft bekanntlich das nasse Melken voll ständig. So viel steht aber auch fest, daß es nicht möglich ist, die bei der Hegelund'schen Melkmetode erforderlichen Handgriffs mtt nassen Händen genau nach Vorschrift auszuführen. Ein großer Uebelstand, der dem Naßmelken anhaftet, besteht darin, daß hierdurch viel leichter die Milch ver unreinigt wird als beim Melken mit trockenen Händen. Aus diesem Grunde haben sich auch alle die Herren, welche geleaentlich der vorjährigen Ausstellung für hygienische Milchversorgung im Hamburg Vorträge hielten, gegen das Naßmelken ausgesprochen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Gefahr der Verunreinigung beim Naßmelken eine erheblich größere ist als beim Trockenmelken. Daher ist es eine berechtigte Forderung der Hygiene, daß alle Milch, welche als menschliches Nahrungsmittel dienen soll, ledig ¬ lich mtt trockenen Händen wrrdAt muß. MÄr Berücksichtigung dieses sM-vären Momentes serdient da« Trockenmoilen »»bedingt den Vorzug vor dsm Naßmelkm und müßte ersteres kbersll dort erngsführt werden, W« die Milch ich frischem Zustande in den Verkehr gelangt. Gir» eitrfaches Mitte! gegen Aufklnfte« ««d RcrhÜrtnug des Wttdvieftes. Diese beiden Krankheitserschcinungen sind zumeist auf Verdauungsstörungen zurückzusühren, sie treten am häufigst« beim Futterwechsel auf und sind, sobald sie rechtzeitig er kannt werden, nicht besonders gefährlicher Art. In de« weitaus meisten Fällen aber kommt die Meldung von der Erkrankung des Stücke« verspätet. Man ist nun be treffs der anzuwendenden Mittel und deren Quanten nie recht sicher. Viele dieser Mittel bringen eine Verstimmung im Appetit mit sich, aus diesem Grunde nimmt man zuerst kleine Gaben, die dem jeweiligen Staude der Krankheit dann nicht entsprechen und so wird die Wirkung verschleppt. Vor nicht langer Zeit hatte ich einen besonders hartnäckig« Fall an Blähung und auch Verhärtung. Nach viel« Versuchen bis spät in die Nacht kam ich au? ein Mittel, das in einer meiner väterlichen Wirtschaften stets mit gutem Erfolg angewendet wurde. Er besteht in frischgemolkener kuhwarmer Milch. Hiervon gab ich ungefähr 3 Liter und der Erfolg trat in beiden Fällen sehr bald ein. Kürzlüh wendete ich die Milch ohne vorherige Verabreichung anderer Mittel an und die Probe aufs Exempel gelang vollkomm«. Bei dieser Gelegenheit will ich noch ein kleines Mittel erwähnen, wonach ich immer mit Sicherheit beide genannte Fälle von einander unterscheiden kann. Dieses unscheinbare Mittel ist eine Prise Schnupftabak, die aber ins, Auge gegeben wird. Hiernach drängt das Tier stark, sodaß es windet, oder Teilchen verhärteten Miste« von sich giebt. Geht das in be« Futtermittel« verabreicht» Fett direkt t« die Milch «der? Versuche mit einer Ziege haben ergeben, daß die Butter fester und konsistenter wurde, wenn der Tagesration Palm kernfett in steigender Menge zugeführt wurde, während bei Zufuhr von Rüböl das Umgekehrte der Fall war, die Butter wurde weicher. Die Beschaffenheit der Butter richtete sich demnach nach der Beschaffenheit des Futters, welches zu der Annahme berechtigt, daß das Fett der Futtermittel direkt in die Milch übergeht. Dieses ist sehr wichtig für die Praxi», indem man es durch die Fütterung der Milchtiere in der Hand hat, die Beschaffenheit der Butter je nach de« Bedürfnissen des Marktes nach Belieb« zu verändern. Die Möglichkeit des direkten Ueberganges des Nahrungs- stoffes in die Gewebe des Tierkörpers wurde auch schon durck Versuche mit Hunden nachgewiessn, indem es gelang, durch Fütterung eigentümlicher Fettarten, wie Leinöl, Rüböl rc., im Körper des Hundes eine Ablagerung solchen Fen« zu erzeugen, welches in seinen Eigenschaften dem aufge- nommenen glich und von dem gewöhnlichen normale« Hundefett verschieden war. Die Schsnkstirremsr. Um das Lahmwerden von Rindvieh zu verhindern, ist es in den meisten Wirtschaften noch Mode den Tieren, wenn ihnen nach längerer Stallruhe die Hufe zu lang ge wachsen sind, die Klauenspitzen einfach abzukneifen. Da« genügt aber vornehmlich bei Zugochsen durchaus nicht, vielmehr sollte auch hier wie bei den Pferden ein öfteres und sorgfältigere» Ausschneiden der Huse vorgenommen werden. Um nun die sich hierbei widerspenstig zeigenden Tiere zum Ruhighalten zu zwingen, empfiehlt sich die An wendung der Schenkslbremse. Man bedient sich dazu eines etwa armlangsn Strickes, dessen Enden miteinander ver knotet werden. Diesen Strang legt man dann doppelt oberhalb des Sprunggelenkes oder Fersenhöckers um das Bein, steckt durch die beiden Oesen einen kurzen kräftigen Knüppel und dreht ihn nach links oder rechts soweit an, bis das Bein von den Strickschlingen fest eingeschnürt, die Sehne gegen den Knochen gepreßt ist. Ein Mann muß nun den Knüppel halten, damit er nicht zurückschnellt, auch den Druck nach den Bewegungen des Tieres etwas regu lieren. Die gut angelegte Bremse entkräftet das Bem ves Tieres dermaßen, daß es willig jede Operation am Hufe zuläßt. Z«m Masche«, ««d Bespritzen der Kunde soll man ja nicht reines Petroleum, Lysol, Kreolin usw. anwenden. Man verdünne dasselbe stets mit Wasser, resp. setze dem Wasser so viel zu, daß, bei Lysol und Kreolin, das Wasser eine milchens Färbung annimmt. Dies geschieht z. B., wenn man auf 3 Liter Wasser so viel wie einen halben oder dreiviertel Teelöffel Lysol oder Kreolin zusetzt. — Petroleum, das man ja nicht mit Wasser vermischen kann— so sagen viele und wenden es zu ihrem Schaden rein und zu reichlich an — kann man trotzdem mit Wasser mengen. Es verteilt das Wasser in Petroleumteile besser über den ganzen Körper des Tieres, falls man mit dieser Mischung Hunde bespritzt. Man mischt wie vorher angegeben. — Will man reines Petro leum verwenden, so nimmt man einen Lappen, gießt auf diesen etwas Petroleum und reibt den Hund leicht damit über. Ein Nachwaschen mit Seife und Wasser mag dann aber bald folgen, d. h. sowie die Schmarotzer getötet oder betäubt sind, was nach ganz kurzer Zeit eintritt.