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Wägung zu ziehen. Mit gemischten Gefühlen sieht er den allmählichen Verfall in der Natur. Die letzten Blätter rieseln langsam von den Bäumen, vom ersten Frost tödlich getroffen, und die letzten Blumen der Geranien neigen ihre Blütenblätter zur Erde. Das Laub der Georginen ist schwarz geworden und die letzte Fuchsienblume trauert über das Ende der Sommerherrlich keit. Sollen diese unsere Lieblinge, deren Farbenpracht uns den Sommer über erfreute, ganz und gar ein Raub des Frostes und Winters werden? Wie rette ich sie zum Frühling hinüber? Solche Fragen beschäftigen alljährlich den Gartenfreund. Vielleicht dürften ihm einige Winke willkommen sein, wie sie der „Lehrmeister im Garten und Kleintierhof", Leipzig, allen Garten- und Blumenfreunden erteilt, umso mehr als diese Nr. 6 allen Interessenten kostenlos auf Verlangen zugesandt wird. Mancher Groschen bleibt erspart, manch liebgewordenes Pflänzchen wird er halten, wenn man die Ueberwinterung zu handhaben versteht. UM dem Gittderkerr der Rose« warte man bis stärkere Fröste eintreten. Ein zu frühes Eindecken schadet den Stöcken mehr als ein starker Frost. Die Rosen vertragen leicht 6 Grad Kälte und es ist bester, wenn das Laub erst abfriert, weil es sonst entfernt werden müßte oder im Winter fault und bei den Theerosen auch die Zweige angreift. Nordereitung der Mistbeete Mr die Aussaat. Ein praktischer Gartenfreund sorgt bereits im Herbst für seine Frühbeetkästen. Die ausgeworfene Erde kann gut durchfrieren und wird geeigneter zur Aufnahme des Samens. Der leere Kasten dünstet gehörig aus und wider steht bester der Fäulnis. Bei der ersten paffenden Gelegen heit kann die Düngerschicht eingebracht werden und auch die Erde ist durch die winterliche Ablagerung außerhalb des Kastens jederzeit zur Benutzung fertig. Wie tief das Frühbeet aufzuwerfen ist, richtet sich nach den bisherigen Einrichtungen des Treibkastens. Will man eine stärkere Düngerschicht, als bisher, unterbringen, so wird die Grube entsprechend tiefer ausgegraben. Jedoch achte man auf die Grundwasterverhältniste und berücksichtige hauptsächlich, daß etwaiges Schichtwasser nicht in das Frühbeet treten kann. Die gewöhnliche Tiefe der Gruben beträgt 50 bis 75 cm. Findet sich im Winter in der leeren Grube Schichtwaffer ein, so muß dieselbe wieder so hoch mit Erde gefüllt werden, daß das Wasser die Sohle des Frühbeet- kastens nicht erreicht. Am besten ist es aber, wenn da« Frühbeet auf einer andern höher gelegenen Stelle des Gartens angelegt wird. Denn das Schichtwaffer bringt dem Frühbeet unberechenbaren Schaden und stellt überhaupt die ganze Wirksamkeit desselben in Frage. Gesundheit ist Reicht«»«! Das wird Jeder wissen, der krank gewesen ist und nur im gesunden Körper ist ein gesunder Geist lebendig. Um gesund zu sein, soll aber, außer mäßiger Lebensweise in allen Dingen, vor allem der Körper vor Wttterungs- einflüsten «nd doch mal vorkommenden Unregelmäßigkeiten widerstandsfähig gemacht werden, dazu gehört in erster Linie Pflege der Haut und Abhärtung der Nerven in möglichst milder Form und das bewirkt nur allein dar Baden — das kalte Wasser! Kalte Flußbäder oder Douchen auf den Kopf kann nicht Jeder nehmen, auch nicht Jeder »ertragen. Es fehlte somit be- sonders auf dem Lande, wo man selten gute Badevorrichtungen hat, rin Mittelding, was voll und ganz den Zweck erfüllt wie es der neue Brandes' Riesel-Vadeapparat ist, welcher durch das' Kaiserliche Deutsche Patentamt geschätzt ist. Bei diesem Riesel-Badeapparat trifft das Wasser nicht, wie bei einer oft schädlichen Dvuche, deren Strahlen zu hart und empfindlich mf Kopf und Körper fallen, den Kopf, sondern sanft nur den Körper, aus hundert kleinen Löchern des Hartgummirohres, was von hinten um den Hals gelegt wirch rieseln ebensoviel feine Wasserstrahlen sanft am ganzen Körper herunter, erfrischen ganz unge mein und üben eine großartige Wirkung aus. Ohne Kosten, ohne Umstände kann Jedermann täglich in der Schlafstube fein Bad nehmen. Man braucht nur 'in den einen Be hälter warmes und in den andern kaltes Wasser zu tun, alsdann kann man je nach Wunsch ein warmes oder ein kaltes oder euch ein temperirtes Bad nehmen, im letztern Falle, indem man beide Hähne gleichzeitig auf halbe Qesinung stellt. Man stellt sich dabei einfach in sine Waschbalge (Tubben) Waschschale rc. wie sie beliebig in jedem Haushalte vorhanden. Da da« Wasser am Körper herunterrieselt, so spritzt nichts vorbei. Für Damen ist dieser Badeavparat herrlich, da das Haar beim Baden nicht naß wird, das langwierige Trocknen desselben ist vorbei. Uebrigens ist kaltes Wasser für die Hautpflege ein besseres Schönheitsmittel als alle angepriesenen Mittel der Chemie. Diese complette Badeeinrichtung kostet 11,50 Mk. und höher. Näheres durch die Bezugsquelle: Central-Neuheiten-Vertrieb GUschmann, Dresden A. 19. Ideal-Bilderbücher „Herkxles." (Geschützte Neuheit.) Die künstlerischen Erzeugnisse der letzten Zeit aus dem Bilderbücherverlage erbringen den sprechenden Beweis da für, daß die Befolgung des modernen Schlagworts: „Die Kunst im Leben des Kindes" und des alten pädagogischen Leitsatzes: „Für die Kinder ist das Beste gerade gut genug" mit bestem Erfolge angewandt wird. Aber einen Mangel haben die schönen Bücher, besonders die für die Kleineren, noch nicht oder eben Schulpflichtigen, doch, den sie aller dings mit allem Schönen teilen: sie sind vergänglich. Das ist eine alte Klage über Bilderbücher, die zur Herstellung der sogenannten „unzerreißbaren Bilderbücher" geführt hat, — der sogenannten; denn, so meint die „D. Papier- und Schreibwaaren-Ztg.", wir alle wissen es ja aus eigener Jugenderfahrung oder erleben es nun an unseren Kindern, wie wenig diese gutgemeinten Bücher der Zerstörungslust eines Paares draller Fäustchen Widerstand zu leisten ver mögen. So sann denn die Firma A. Molling L Co. in Hannover darüber nach, wirklich unzerreißbare Bilderbücher zu schaffen und erscheint nunmehr mit solchen, die soeben unter der Bezeichnung Ideal-Bilderbücher Herkules in den Handel gebracht werden. Die Bilder sind hier direkt auf Stoff gedruckt, auch der Umschlag, so daß es tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit ist, daß sie von den Kindern zerrissen werden. Trotz dieser Herstellungsweise sind die Abbildungen nicht im geringsten durch das Muster des Stoffes etwa beeinträchtigt, sondern erscheinen naturwahr und farbenfrisch, wie man es bei den Büchern der Firma nicht anders gewöhnt ist. Es sind vorläufig vier solcher gesetzlich geschützten Bücher herausgebracht: „Babys Schatz kästlein," worin die mannigfachen Spielzeuge unserer Kleinen dargestellt sind, und „Gärtners Lieblinge," die heimische Früchte und Blumen in ganz vorzüglicher Wider gabe zeigen. Diese beiden Büchlein sind in Oktavformat; zwei andere, doppelt so groß, schildern „Familienbilder aus dem Tierreich" und „Altes und Neues für unsere Kleinen." Es ist damit der Jdeenkreis der Kinderwelt: Tiere, Blumen, Früchte, Hausgerät und Spielzeug, so ziemlich erschöpft, doch sind wir überzeugt, daß die Nach frage nach der außerordentlich praktischen Neuheit in den Buch- und Papierhandlungen eine so starke sein wird, daß die Firma sich bald entschließt, eine weitere Anzahl der „Herkulesbücher" in Kürze folgen zu lassen. Ksksbrechev. D. R. G.-M. Die bisher bekannt gewordenen Koksbrecher waren für das Schmiedegewerbe deshalb ungeeignet, weil bei denselben die Zerkleinerung des Kokses einer einzigen Malze zugemutet wurde, welche den Koks durch einen Nost hindurchdrückte, wobei eine all- zustarke Zermahlung des Kokses statt- findet, der dadurch für das Schmiede- feuer zum größten Teil unverwend- bar wird. Mit dem von Herrn Schmiede- A WRDE's? '/ meister Schubert erfundenen, in der Abbildung im Durchschnitt darge- stellten Wergzeug wird eine gleich- mäßige Zerkleinerung des Kokses ohne schädliche Mehlarbeit dadurch Ä » herbeigeführt, daß dasselbe mit zwei K » Brechwalzen ausgerüstet ist, deren St A Zähne zu einander versetzt ange- ordnet sind, sodaß nur ein Zer stechen der Koksklumpen stattfindet und demnach der Koks in gleichmäßige Stücke zerlegt wird. Natürlich sind beide Walzen durch geeignete Näder so zu gemeinsamer Drehbewegung verbunden, daß sich die selben entgegengesetzt drehen müssen. Die ganze Vor richtung zeichnet sich durch einfache Anordnung der Teile und vorteilhafte Wirkung aus. Ueber den Bezug dieses Koksbrechers gibt die Ver- wertungsabteilung des Patentanwaltsbureau Sack, Leipzig, Auskunft. Uebernnnternngs- oder Kammertelche. Für den Winter ist es sehr zu empfehlen, Ueber- winterungs- oder Kammerteiche anzulegen, dieselben dienen nicht allein zur Ueberwinterung der Fische, sondern auch zur Aufbewahrung der Markt- oder Wazware. Man wählt zu einer solchen Anlage eine geschützte Lage zwischen Hügel land und Wald, mit hohen, den Wasserspiegel über ragenden Ufern, einen möglichst gleichen Wasserstand bei Zufluß von stets frischem Wasser. Man tut wohl, für jede Fischgattung, sowie für jedes Alter derselben eine eigene Winterung einzurichten. Man schütze die Fische vor ihren Feinden, hierzu gehört vor allem der Fischotter. Die meiste Nahrung suchen sich die Fische selbst, man füttert sodann Malz, Blut, alle Arten Abfälle aus der Küche usw. Daß den Fischen durchaus Lust zugänglich sein muß, weiß Jever, deshalb müssen bei Eisbildung Löcher in die Eis fläche geschlagen werden, welche stets offen zu halten sind. Es laichen in dieser Zeit die Renkenarten Oors§o»us, als Bodenrente, Blaufelchen, Maräne, Lilch. Sodann schlüpfen aus der Lachs Lalvaouickas als Lachs, Seeforelle, Meer- forellr, der Saibling. — Der Krebs nestet seine Eier- Man bezieht befruchtete Eier der Renkenarten des Lilch«, Lachses, Saiblings, der Meer- und der Seeforelle. Be fruchtet werden jetzt die Eier der Blaufelchen, Lachse, Forellen, Maränen und Seeforelle«. Die Brütuugsarbeiten werden fortgesetzt. Aauswtrt schäft. MM Mio stirbt die Gans beim Schlachte« am leichteste«? Ueber diese Frage schreibt der „Norddeutsche Geflügel hof" folgendes: Wenn man dem Tiere den Kopf abhackt, so bewirkt dies zwar, fall« das Werkzeug scharf war, einen schnellen Tod, aber der Vogel ist verstümmelt und sieht nicht gut aus. Es muß also ein Verfahren angegeben werden, welches den Anforderungen der Verkäuflichkeit und des Tierschutzes gleichmäßig gerecht wird. Sonst werden viele bei der alten Metode bleiben, einfache bei vollem Bewußtsein der Tiere diese in den Hinterkopst zu stechen, eine Metode, die aus die Leiben der armen Braten vögel gar keine Rücksicht nimmt. Und doch ist ein besseres Verfahren möglich. Man betäube, indem man den Hals umfaßt, mit einem wuchtigen Schlag auf den Hinterkopf das Gehirn der Tiere und durchsteche dann den ersten Halswirbel. Das Blut fließt nicht langsamer aus der Wunde als ohne Betäubung, und die Gänse bluten auch völlig aus. Ein Rittergutsbesitzer in Pommern schreibt uns: „Dis beim Schlachten beschäftigten Leute, Schäfer u. s. w. waren bald sehr eingenommen von dieser Neue rung: wir schlachteten über 70 Gänse, ohne Schwierig keiten zu haben." — Jeder, der ebenfalls Gänse schlachten muß, sollte diese gute Neuerung auch bei sich einführen. Um Gummlfchntze« das neue, glänzende Aussehen zu erhalten, behandle man sie folgendermaßen: Anhaftender Schmutz wird zuerst mit einer weichen Bürste, dann mit nassem Schwamm beseitigt. Darauf werden die Gummischuhe mit einem wollenen Tuche ganz trocken gerieben und nun mit einem mit Petroleum getränkten Läppchen befeuchtet. Nachdem das Petroleum eingezogen ist, werden sie abermals mit einem weichen Tuche blank gerieben. Auf diese Weise behandelt, behalten die Gummischuhe jahrelang ihren Glanz, ohne daß man Lack auftragen braucht, der den Gummi brüchig macht. Sehr vorteilhaft ist es, an die Stelle, wo der Stiefelabsatz hinkommt, ein passendes Leder oder Guttaperchafleckchen einzukleben, da gerade an dieser Stelle die Gummischuhe am ehesten abgenützt werden und dann schwer zu reparieren sind. Küche und Keller. Hase mit Schweinefleisch. 6 Personen. 2 Stdn Das Fleisch eines sorgfältig gehäuteten Hasen wird von den Knochen gelöst und in nette Stücke zerlegt; in eben solche schneidet man ein Pfund gutes Schweinefleisch (Kamm oder Keule) In einer Kasserolle läßt man ein Stück Butter zergehen, giebt 2 in feine Scheiben geschnittene Zwiebeln hinein, läßt sie leicht darin anbraten, legt dann schichtweise das Schweinefleisch und das Hasenfleisch dazu, giebt Pfeffer und Salz hinzu und läßt das Ganze auf gelindem Feuer eine Stunde dünsten. Dann gießt man V, Liter Rotwein darüber, läßt alles noch gut zugedeckt durchdünsten, schmeckt die Sauce ab, bindet sie mit etwas in Wasser klargequirltem Krastmehl und würzt mit l 0 Tropfen Maggis Würze. Dazu reicht man Schmorkartoffeln oder Maccaroni. Rehfch«ltte«. Die kalten Ueberbleibsel vom Reh schlegel werden in Scheiben geschnitten, 6 kleingeschnittene Schalotten in Butter gedämpft, mit 2 Eßlöffeln Eisig ab gelöscht, zur Hälfte eingekocht, mit ein wenig Nehjus und Fleischbrühe angegossen und mit einem Stück Butter aus gekocht. Nach 5 Minuten füge man etwas Pfeffer und gehackte Petersilie hinzu, dann legt man die Wildpret schnitten hinein und erwärmt sie, ohne daß sie kochen. L. M. Obstflecken entfernt man aus Kleidern durch Salmiak (Ammoniakwasser). Die etwa noch vorhandenen Schmutzränder sind leicht durch Waschen mit Wasser und Seife zu beseitigen. O. P. Sie machen sich strafbar wenn Sie ein Dienstmädchen ohne Dienstbuch annehmen. Ebenso verfällt das Mädchen in Strafe, wenn es die Stelle ohne Vorlegung eines Dienstbuches antritt. K. Sch. Als erprobtes Mittel gegen Ringflechte bei Rindern nennt reines Lysol mit einem Wattebäuschchen auf die Ringe auf getupft, das nur einmal angewendet zu werden braucht. W. Z. Die vom November bis Mai unter Stauwasser leidende Wiese wird, da der Wasserspiegel sich nicht senken läßt, niemals gme Gräser geben und eine künstliche Düngung schwerlich lohnen. Da gegen dürfte die Umwandlung der Wiese in einen Fischteich durch Stauanlagen bei dem zu erwartenden flachen Wasserstande und die Einholung des Gutachtens eines Fifchereisachverständigen anzuraten sein. Gärtnergehilfe, Schloß iS. Ihren Wünschen, sich sowohl in der französischen und englischen Sprache, als auch in Geographie, Minerelogie sowie Stenographie durch Selbstunterricht fortznbildcn, dürfte die „Bibliothek des allgemeinen und praktischen Wissens" ent sprechen. Erscheint in Verbindung mit hervorragenden Fachmännern herausgegeben von Emanuel Müller-Baden in 75 Lieferungen zu je 68 Pfg. beim Deutschen Verlagshaus Bong L Eo. in Berlin 54. Lieferung durch Ihre Buchhandlung.