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Leser! Dn dein Möglichste», m« dir «na« Pferde, welche »haehi» (»ebst dem Esel) dir ßepl«gtetz« Geschöpfe unter «öle» Tiere» find, wenigsten- »»« dieser ganz nnnötige« »- f» leicht vermeidbare» Marter zu befreien. Bekümmere dich «ach »m da- sonstige Los der Pferde, da- so sehr tnmrig ist »nd dringend der Abhülfe bedarf. Aber be trachte «ick erwäge «icht nur, sonder» handle, indem du deine» Einfluß anweudest «md Aufklärung verbreitest, wo d» irgend kannst. Prospekte kostenlos vom Tierschutzverein Berlin, König- zrätzerstraße 108. ^a«dwtrtfchast.^M Schmede«irtee für schwere ««d Gedirgsdöde«. Schwedischer Klee kann zur Einsaat in Roggen- und Weizensaat mit Erfolg bis spät in den Oktober vorge nommen »erden. Größere Landwirte können behufs besseren M»d schnelleren Anwachsen» genannten Klee mit der Säe- maschtne in die schon bestellten Wintergetreidefelder unter- bringen; kleinere Landwirte, denen die Säemaschine fehlt, sä« nach genügendem Regenfall den Samen sofort, ohne mettere« in die junge Roggen- oder Weizensaat. Wie Versuche ergeben haben, find die jungen Kleepflänzchen, imch langandauerndem Frost, bei schneefreiem Boden, voll- ftidchig unbeschädigt geblieben, welcher Umstand wohl dem kalt« Heimatland derselben — Schweden — zuzuschreiben ist. Nicht bloß diese Winterfestigkeit des schwedischen Klees ist eine hervorragende Eigenschaft desselben, sondern er ist auch vorzüglich im Anwachsen und ein recht zuverlässiger Etickstoffsammler, besonder« für die rauhen Gebirgslagen Deutschlands. Die übrigen Kleearten säet man ja be- kmtmiich im Frühjahre, wo oft längere Trockenheit das Anwachsen und die Fortdauer der jungen Kleesaat sehr erschwert und gefährdet. Die Sandwicke ist gerade dadurch nass« deutschen Kleearten überlegen und im Frühjahr so sicher, daß sie im Herbste gesäet wird und damit all die Regen- und Schneefeuchtigkeit der langen Herbst- und Wtnterzeit zur Verfügung hat. Genau dasselbe trifft bei der Herbstsaat de« Schwedenklees ein. Der Schwedeuklee ist aber auch dann noch sicher, wenn, wie das nicht selten der Fall ist, der gesamte übrige Klee nicht gedeiht. Hier- darch ist also einem vollständigen Kleemangel vorgebeugt. Er ergeben sich hierbei aber auch noch nachstehende Vor- Gerät außer dem Schwedenllee auch noch der im Frühjahr gefaete Klee, dann hat man nach dem Noggen- oder Weizenschnitte 1. keinerlei Arbeit mehr mit der Be- haMung der Stoppelfelder und erzielt dazu 2. noch einen gut« Gründünger, der in demselben Herbste in hinreichend gutem Wüchse untergepflügt werden kann. Durch den Rkbau desselben können also die schweren, sowie Gebirgs- Bodenart« ebensogut und sicher ihre Gründüngung er- lemg«, wie die leichteren und leichten Böden der Ebene. Wte die Serradella den Rübenbauern auf sandigem Boden ein« billigen Gründünger liefert, so gewährt der schwedische Klee d« Rübenbauern auf schwereren Bodenarten dieselbe Hllfe. Der Schwedenklee erhält auf schweren und feuchten Böden seinen besten Stand und sein bestes Gedeihen und »>a« noch besonders in die Wagschal« fällt, kann derselbe alle drei Jahre auf demselben Acker wieder angebaut werden. Künstliche Dünger-Zugaben, wie Phosphat oder Kali, find für die Aussaat des Schwedenklees nicht unbedingt nötig, doch soll hiervon «icht abgeraten werden. Um die Aus gaben für da« Saatgut dieser wertvollen Futter- und Düngungs-Pflanze zu ersparen, kann der Züchter einen Teil derselben stehen lassen. Ein Anbau-Versuch wiro vorstehend angegebene Vorteile bestätigen. Künstliche Erhöhung der Miuterfestigkrit des Getreides. Da mangelnde Winterfestigkeit bei manchen Getreide soll« ein recht bedenklicher Fehler ist, so dürften Versuche, die Dr. Hellström, Letter der pflanzenbiologischen Station in Lulea angestellt hat, nicht ganz uninteressant sein. Die Versuche hab« zunächst ergeben, daß Getreide aus Norr- botten (Lappland) kurz vor der Reise einem Nachtfrost von 3 Grad 6. ausgesetzt werd« kann, ohne die Keim fähigkeit ganz zu verlieren. Dagegen lieferten die von südlicher« Gebieten bezog«« Art« nach einem solchen Frost kein keimfähige» Getreide mehr. Die größere Ab härtung de» norrbottnischen Getreides gegen Frost erklärt Dr. Hellström dadurch, daß die Bevölkerung wiederholt genötigt »ar, mehr oder weniger vom Frost beschädigte« Korn zur Aussaat zu benutzen. Dabei haben dann die «mfindlichsten Pflanzen durch Frost ihre weitere Keim fähigkeit verloren, während die abgehärtetsten Pflanz« sich vermehrten. Hellström glaubt nun die Widerstands fähigkeit des Getreides von Norrbotten noch verstärk« zu können, wenn man in systematischer Weise fortfahren würde, durch die Einwirkung des Froste« eine Sonderung zwischen den abgehärtet« und d« weniger abgehärtet« Pflanz« vorzunehmm. Da indessen Versuche in der frei« Natur auf gewisse Schwierigkeit« stoßen und eine unüber sehbare Zeit erfordern, hat Dr. Hellström die Errichtung eine« Frostlaboratoriums vorgeschlaz«, indem der für die Versuche nötige Frost durch eine Gefriermaschine erzeugt werden soll, wob.i sih die Kälte nach Belieben regulieren läßt. Auf dies« Art M zuerst ermittelt werden, welche niedrigste Temperst« «in Kalturgewächs erträgt, ohne einzugehen. Dann soll eine größere Anzahl Pflanz« einer gewissen Kälte ansgesetzt werden, wobei die schwächer« zugrunde gehe«. Mit dem Samen der widerstandssähigm Pflanzen soll« die Versuche in den folgend« Jahren wiederholt werden, wodurch man einen Stamm erhält, der einige Grad mehr Kälte als der ursprüngliche Stamm verträgt. Die meteorologischen Beobachtungen zeigen, daß die ersten und verhängnisvollsten Nachtfröste keine niedrigere als 4-5 Grad unter Rull haben. Da nun das Getreide im nördlichsten Schweb« schon jetzt 3 Grad Kälte verträgt, so würde es, wenn di« Widerstandsfähigkeit noch um einige Grad erhöht werden könnte, von Nachtfrösten völlig unabhängig sein — et« Ereignis, das von umso groß artigerer Bedeutung für die Landwirtschaft wäre, als nichts dagegen spricht, daß mit andern Kulturgewächsen ähnliche Ergebnisse erzielt werden können. Zum Anda« des Hafer«. Noch vielfach ist der Hafer da« Stiefkind unter den Getreidearten. Er ist genügsam in jeder Beziehung, ziem lich unempfindlich gegen rauhes und feuchtes Klima, ver träglich mit allen Gewächsen und deshalb macht man ge wöhnlich wenig Umständen mit ihm und setzt ihn in der Gesellschaft unserer Kulturpflanzen hintenan. Und doch ist der Hafer für die geringste Aufmerksamkeit und Pflege sehr dankbar und lohnt sie mit reichen Erträge. Ziehen wir hierbei noch in Betracht, daß der Hafer nicht wie Roggen und Weizen ein Welthandelsartikel ist, also nicht in gleichem Maße der ausländischen Konkurrenz unterliegt, daß infolgedessen da« Verhältnis zwischen Produktions kosten und Marktpreis bei ihm durchgängig günstige: ist, so verdient derselbe sich« eine weit höhere Schätzung, al» er seither bei unseren Landwirten gefunden hat. Beson ders hinsichtlich der Düngung ist ein anderes Verhalten geboten, wie bisher üblich. Wir wissen, daß der Hafer für Stickstoff sehr dankbar ist, daß er die Stickstoffdüngung aber nur ausnützt, wenn er genügend Phosphorsäure im Boden vorfindet. E« liegen auch diesbezüglich aus älterer wie neuerer Zeit zahlreiche Mitteilungen aus der land wirtschaftlichen Praxi« vor, welche die außerordentliche Wirksamkeit oer Phosphorsäuredüngung bei Hafer bestä tigen. Eine mtttere Hafer ernte von ca. 16 Ztr. Körner und 22—24 Zentner Stroh pro Morgen entzieht dem Boden 17V- Pfund Pho»phorsäure. Wir würden also theoretisch mit 1 Zentner Thomasschlackenmehl oder Superphosphat auskommen. Nicht minder schwer fällt ins Gewicht, daß der Hafer häufig als Deckfrucht für eingesäete Kleepflanzen dient, da diese nun gleichfall» viel Phosphorsäure verlangen, so geht der Landwirt nicht zu weit, wenn er in solch« Fäll« drei Zentner Thomasschlackenmehl pro Morgen als ent sprechende Phosphorsäuredüngung gibt. "Natürlich nimmt der Hafer auch den Kaligehalt de» Bodens stark in Anspruch, dmn die angegebene Mittel ernte enthält 44 Pfund Kali. Alle besser« Bodenart« sind jevoch von Hause aus reich an Kali und leisten au» ihrem Kalivorrat einen Zuschuß. Deshalb ist voller Er satz an Kali nur auf leichter« und moorigen Bodenarten, also eine Zufuhr von 3—3'/, Zentner Kainit nötig, um den angegeben« Ertrag zu erzielen. 2—3 Zentner Tho- masschlackenmehl, ungefähr dasselbe Quantum Kaintt und je nach dem Kulturzustande des Boden« V,—1 Zentner Chilisalpeter reichen au«, um den Ertrag von 16 Zentner Hafer und 22—24 Zentner Stroh zu erzielen. Man gebe aber gerne noch etwas mehr, indem e« nicht unmöglich ist, den Körnerertrag auf 20 Zentner und selbst höher zu steigern, heute beziffert sich der Durchschnittsertrag in Deutschland auf nur 6,70 Zmtner pro Morgen. Die Düngungskosten in Höhe von 12—15 M. mach« sich also hier in ungeahnter Weise bezahlt. Ursache vieler Kolikfäüe bei Pferde«. Viele Kolikfälle und Verdauungsstörung« bei Pferden werden einem schlechten Magen zugeschrieb« und doch ist häufig dem Besitzer bet der Entstehung mehr Schuld bei- zumeflen als dem Pferde. Wird nämlich für die Wirt schaft ein junge« Pferd gekauft, so bekommt es sein Heu und Hafer oder sonstiges Körnerfutter und damit fertig Obwohl dasselbe vom Werdegang her das Grünfutter recht gut gewöhnt ist und auch vertragen kann, wird e» in seiner neuen Heimat fürsorglich davon fern gehalten. Wird nun das Pferd beim Futterholm einmal ohne Aufsicht gelassen und er erhascht eine Handvoll Grünfutter, so schlingt es dasselbe hastig hinunter, ohne es richtig gekaut zu hab«. Da der Mag« die» aber durchaus nicht gewöhnt ist, find die Verdauungsstörung« unausbleiblich. Auch beim Pflüg«, wenn an einer angrenzenden Gewann, wo z. B. Klee oder sonstige Futterpflanzen gebaut werden, oder, wenn sich das Pferd des Nacht» lotzreißt und e» wird zufälliger- wäse Grünfutter im Stalle aufbewahrt, so verzehrt es dann zu hastig oder zu viel und nach einer Weile zeigen sich dann die Folgen in Gestalt einer Verdauungsstörung. ! Zch m .ß nämlich beifügen, daß sich noch in vielen klein ¬ bäuerlich« Wirtschaften Reinhessens der Stand der PfeM im Viehstalle befindet. Würde das Pferd täglich Grünsutter bekommen hab«, so hätte es nicht mit solcher Gier gefressen und der Mag« hätte es auch eher vertragen können. Deshalb halte ich es für das beste Vorbeugungsmittel gegen Kolik, wenn allen Pferden regelmäßig zur Hälft» Grün- und zur Hälfte Dürrfutter verabreicht wird. I» Frühjahre ist es zuerst der erste Klee (Luzerne und Espar sette), dann kommt das Grasfutter (Erbsen, Wicken miß Hafer). Bis dahin ist der zweite Klee soweit ausgewachsen, daß er geschnitten wird. Für den Nachsommer bildet der Pferdezahnmais das beste Grünfutter für die Pferde. I» Winter sind es dann die Futterrüben, Pferdemöhren oder Gelbrüben, welche die pflanzlichen Säfte dem Magen liefe«. Die so schädlichen Magenstörungen und Kolikfälle ver schwinden dann mit der Zeit gänzlich. Habe ich doch sch« bei älteren Pferden, welche öfters Kolik bekamen, beobachtet, daß wenn denselben vorsichtig nur ausgewachsenes Grün futter gegeben wurde, sie mit der Zeit völlig gesund wurde«. Ist doch der Mensch auch froh, wenn er nach der lange» Zett der Winterkost im Frühjahre frisches Obst und Ge müse bekommt, warum sollen wir dieselbe Freude unser« Pferden vorenthalten. Möge deshalb jeder Landwirt di« Probe machen, er wird sehen, daß sich dann auch die Pferdehaltung bedeutend billiger stellt. Di« richtige Reihenfolge im Pterdefutter. Man gebe nach der Arbeit zuerst Heu, dann tränke man, und zuletzt erst gebe man Kraftfutter, damit diese« nicht, ehe es noch verdaut und ausgenützt, durch das nach folgende Heu und Wasser aus dem Magen in die Ge därme gedrängt wird. Schwanzfchnüre. Kürzlich wurde in dieser Zeitung nach einer geeignet« Art, das Schwanzschlagen der Kühe beim Melken zu ver hindern angefragt. Ich glaube zu diesem Zweck aus nicht zu verachtenden Gründen den Gebrauch von Schwanzschnürm empfehlm zu soll«. Etwa parallel den Jaucherinnen und 2'/, w oberhalb derselben wird ein Draht oder ein mittel starke» Seil angebracht und durch mehrere, von der Decke herabgehende Haltedrähte horizontal gehalten. Am billigst« kommt man davon, wenn man gebrauchten Telegraphen draht dazu nimmt. Auf dem Draht oder das Seil werd« so viel etwa 3 am im Lichten haltende Ringe angebracht, al« Kühe Stand haben. In diesen Ring wird die Schwanzschnur eingeknüpst. Wo die Schwanzschnur überall zu find« ist, wird ein etwa 4 mm starke«, gut gedrehte« Stück Hanf hierzu genommm. Die Länge ist, nach der Größe der Rinder verschied«, doch so zu bemessen, daß der Schwanz stet» tu der beim Stehen des Tiere« Nor male» Höhe gehalten »ird. Durch die leichte Beweglich keit de« auf dem Draht laufenden Ringe« folgt die Schnur dem Tier und die Bewegungen de« Schwanzes find durch die Schnur nur insoweit behindert, als er nicht in die Jaucherinne eintauchen kann. Darin liegt aber nebm der ganz erheblich« Ersparnis am Putz« die Bedeutung der Schwanzschnüre. Es ist bekannt, das alle ansteckenden Krankheiten, die mit den tierischen Ausleerungen im Zu sammenhangs stehen, durch nichts so leicht übertragen werd« al« durch da« Eintauchen der Schwänze in die Jauche rinne. E« ist ja bekanntlich das Fortschreiten von Seuchen auch sprungweise entlang der Jaucheabflüffe sehr häufig damit zu erklären. Das Einknüpsen der Schnüre geschieht derart, da« von den unteren Schwanzquastenhaar« ein kräftiges Büschel gmommen, über dem Daumen die Schnur mehrmals fest herumgezogen und dann eine Schleife geknüpft wird, welche, wmn mit dem richtigen Griff gezogen, außer ordentlich festhält und dabei mit einem Zuge auszuriehen ist. Da» Prsbemetkru sollte in allen Milchviehhaltungen alle 10—14 Tage statt-- find«, um feststell« zu können, ob der Aufwand an Kraftfutter sich rentiert und die Milchergiebigkeit stet« die selbe ist. Wird die Milch jeder Kuh bei jeder Melkzett gewog«, so ist das Probemelken überflüssig, weil man aus den Nottzen jederzeit ersehen kann, wie die Milch leistung ist. So umständlich derartige Handlungen man chem Landwirt schein« mögen, so nützlich und notwendig sind sie in größeren Milchviehhaltungen, weil nur auf diese Weise eine ständige Kontrolle möglich ist und schlecht- melkende Kühe rechtzeitig ausgeschieden werd« können. An einer Euteretttznndnng erkrank« besondrer häufig junge Kühe, welche zum erst« Male gekalbt hab« und der« Euter noch nicht genügend umfangreich ausgebildet ist, um die massenhaft fich in ihm sammelnde Mich längere Zeit ohne schmerzhaften Druck zu halten. Es kommt dann zu einer Entzündung, die fich auf einen, mehrere oder alle Striche erstreckt. Da« Euter wird rot, schmerzhaft gespannt. Da« Melken ist nur mii groß« Schwierigkeit« durchzusetzen und es kommt dabtt aus den Strichen nicht selten eine blutige Flüssigkeit. Das Schlimmste ist aber, daß auch nach dem Aufhören der Entzündung fast regelmäßig irgend welche Euterfehler Zu rückbleiben ;die Milchergiebigkeit erreicht nie wieder ihre anfängliche Höhe und ost versiegt ein Teil der Striche für immer. Um einer Euterentzündung vorzubeugey, muß man bei hochtragend« Kühen gereits einige Zeit vor dem Abkalben das Euter täglich mit einem ungesalzen« I Schmalz bennch« uno. i arm mit'den Händen gut durch-