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Und Topfwand I von freier Raum für die neue Erde bleibt. Auf das Abzugsloch des Topfes kommen erst Scherben und dann eine 2 ovo hohe Lage Sand ov« Kies. Wenn überhaupt noch Rettung möglich, erholen sich die wurzelkranken Pflanzen bei dieser Behandlung am schnellsten. Wurzelkranke Pflanzen sind meistens Beweise übermäßigen Gießens, weshalb wiederum an recht vor sichtiges Gießen erinnert wird. M Hauswirtschaft. M Dis Form des Aquariums und Wafferdurchlüftuitg. Das Wort Aquarium bezeichnet ein Wassergefäß, in welchem lebenve Tiere und Pflanzen gehalten werden, um so einen Teil der belebten Natur im beschränkten Raume zur Anschauung zu bringen, damit Tier und Pflanze ein gehender beobachtet werden können, wie dieses in der freien Natur möglich ist. Die ursprüngliche Form der Aquariums ist die all bekannte Goldfischglocke oder auch Kugelaquarium genannt, ein Behälter, der sehr verbreitet ist und an allen Orten gefunden wird, wo einige Goldfische zum Schmuck gehalten werden. Fig. 1. Kelchaquarien. Die Form und sonstige Beschaffenheit der Goldfisch glocke ist aber als Tierbehälter durchaus zu verwerfen und nie zur Haltung von Wassertieren irgend welcher Art zu benutzen, da sie allen Anforderungen des Tierliebhabers sowohl, wie auch denen des Tieres entgegen ist; sie ver dient den Namen eines Aquariums überhaupt nicht. Die obere Oeffnung der Glocke ist viel zu klein, als daß die Luft genügend auf die Oberfläche einwirken könne, ferner gestattet sie auch eine Reinigung de« Glases ohne völlige Entleerung desselben nicht. Eine Bepflanzung dieses Be hälters kann daher schon nicht vorgenommen werden und aus dem Grunde ist eine öftere Erneuerung des Wassers notwendig. Diese wirkt aber immer mehr oder weniger schädlich auf den Organismus der Tiere und besonders dann, wenn die Ueberführung der Letzteren aus dem warmen Wasser des Behälters sofort in kaltes geschieht. In diesem Falle findet eine plötzliche Zusammenziehung der Gewebe der ganzen Körperoberfläche statt, wobei das Blut in einer heftigen Weise nach dem Herzen und den sonstigen inneren Organen getrieben wird, wodurch nicht selten ein augen blicklicher Tod eintritt. Aber selbst wenn dies nicht so oft geschieht, wie man annehmen sollte, so bleibt das Halten von Wassergeschöpfen in Goldfischgläsern immer eine arge Tierquälerei. Sobald die, in diesen Behältern nie durch Pflanzen ersetzende Lebenslust von den Tieren verzehrt ist, was besonders schnell an heißen Sommertagen geschieht, find die Tiere in der schwülen Nacht gezwungen, sich ständig an der Oberfläche des Wassers aufzuhalten, um von hier dirett aus der Luft Sauerstoff zu sich zu nehmen. Will man nur einige Tiere halten, um z. B. ihre Entwicklung zu beobachten, so nehme man ein Kelchaquarium, wie es Abbildung 1 zur Anschauung bringt. Obgleich allen Kelchaquarien noch manche Mängel anhaften, so die Krümmung der Wände, die ein Beobachten der Tiere von oer Seite nur schwer zulassen und ihre geringe Wider standsfähigkeit gegen Temperaturschwankungen und Er schütterungen, so fühlen sich die in diesen Gefäßen gehal tenen Tiere doch bedeutend wohler al« in den Goldfisch- Msern. Einen Wasserwechsel braucht man bei den Kelch aquarien nicht öfter vornehmen als bei den später zu schildernden Kastenaquarien, da sie eine Bepflanzung des Bodens mit Gewächsen gestatten, sich auch die Wände, ohne daß der Behälter ganz zu entleeren ist, leicht reinigen 'assen. Sind die Kelchaquarien nur klein, so können keine Fig. 3. Anlage und Springbrunnen. nehme man ihren Durchmesser nicht größer als zu 30 om. Die Fundamen tierung aller runden Aquarien und auch die der jetzt so be liebten Elementgläser in und! jForm erfordert eine gewisse Sorgfalt. Damit das oft nur dünne Glas nicht durch einen ungleichen Druck des Wassers, besonders bei einer hohen Seitenwänden. Den Boden dieser Kiste, die unten zwei Holzleisten trägt, bedecke man 3 bis 4 om hoch mit feinen Sägespänen. Größere, runde Aquarien besitzen auch nicht die ge nügende Festigkeit, dem Drucke des Wassers zu widerstehen. Tritt dann eine leise Erschütterung ein, oder eine ungleich mäßige Erwärmung, so springt der Behälter und das ganze Zimmer füllt sich mit Wasser. Ferner haftet den runden Aquarien der Mangel an, daß durch die Krümmung der Wände Tiere und Pflanzen in einer verzehrten Form erscheinen. Erschütterung des Bodens, zerspringt oder der gewöhnlich nach innen hohle Boden des Gefäßes sonstwie eingedrückt wird, muß der Behälter auf eine Unterlage von Filz oder anderen weichen Stoffen gestellt werden und zwar so, daß der Boden überall fest aufsteht. Zweckmäßig stellt man Elementgläser in ganz flache, starke Kistchen mit etwa 6 om Dekorationspflanzen angepflanzt werden, man muß sich dann auf untergetaucht« Wasserpflanzen beschränken und diese in der Anzahl in den Behälter bringen, daß das richtige Verhältnis der Luft zwischen Tier und Pflanze hergestellt wird. Für das Halten von zwei Fischchen sehr geeignet sind die in Berlin gebräuchlichen großen Weißbiergläser von beistehender Figur 2. Diese beiden Aquarien sind jedoch nur für Tiere zu verwenden, die mit so kleinen Behältern vorlieb nehmen, z. B. für die kleinen Kärpflinge. Wertvolle Zierfische halte man nicht in denselben, und ebenso bringe man keine Flußfische in sie hinein; denn diese beanspruchen größere Gesäße, wo sie sich freier bewegen können, wenn sie in Gefangenschaft gedeihen sollen. Alle runden Aquarien, sobald ihr Durch messer 30 ovo übersteigt, sind nicht sehr widerstandsfähig. Sie springen auch ohne äußere Einwirkung plötzlich, oft nicht ein mal in den ersten Tagen, sondern erst nach mehreren Wochen oder Monaten. Der Grund für diese ungenügende Haltbarkeit liegt meist in der mangelhaften Kühlung des Glases. Einem Glase ist es aber nicht an zusehen, ob es gut oder schlechtgekühlt ist. Will man runde Gläser verwenden, so Die zweckmäßigste Form eines Aqua riums ist die viereckige, wie sie die sogenannten Kastenaquarien besitzen. Solche Behälter sind in allen geeig neten Aquarienhandlungen für geringes Geld zu erhalten. Mit der Selbst herstellung befasse sich der Liebhaber nicht, da er nur in den wenigsten Fällen zufriedenstellende Resultate da durch erzielt. Abgesehen von gewissen Ausnahme fällen ist die Durchlüftung des Wassers im naturgemäß eingerichteten und be- Abflußr°hranl°ge. letztem Aquarium nicht nötig. Nur ein Aquarium mit vielen Deren muß durch lüftet werden. Becken mit Labyrinthfischen benötigen nie einer Wasserdurchlüstung. Tritt in einem reich besetzten Aquarium Mangel an Sauerstoff ein, sei es durch Uebervölkerung der Behälters, sei es durch anhaltende starke Wärme ohne neue Wasser zufuhr, oder aus irgend sonst einem Grunde, dann zeigt sich dieses sogleich bei den Fischen an ; sie kommen zur Oberfläche de» Wassers und atmen direkt Luft. Auf der Oberfläche des Wassers entstehen hierdurch Schaumbläschen, welche dem Pfleger sagen, „der Sauerstoff ist im Wasser aufgebraucht." Jetzt muß dem Wasser auf künstlichem Wege Luft zugeführt werden. Bei Goldfisch-Abarten ist diese» nicht so unbedingt nötig, denn diese engbrüstigen Tiere sind wahre Sauerstoff-Verschlinger, die auch dann nach Luft „schnappen", wenn Springbrunnen und Durch lüfter kräftig arbeiten. Eine solche Zuführung von Luft kann auf verschiedene Weise erfolgen: durch Eintreiben von Wasser und Luft oder von Lust allein in das Aquariumwasser. Der ein fachste Apparat, der das erstere besorgt, ist der Spring brunnen und seine einfachste Herstellung ist diejenige, bei welcher der Druck des Wassers durch ein höher gelegenes Reservoir erzeugt wird. In einer beliebigen Höhe befindet sich dieses Wasserbecken und tiefer unten das Aquarium, durch dessen Mitte eine Röhre geht, die oberhalb in eine feine Spitze ausgezogen ist. Beide Behälter werden durch einen Schlauch verbunden. Die Herstellung eines Springbrunne« i» dies« WH» erfordert keine Schwierigkeiten. In etwa 1 w Höhe üb« dem Aquarium wird an der Wand et» Kästchen von Zivt- blech, welches 40 ovo hoch, 25 «m lang und 20 tief ist, angebracht. Fig. 3. Dieses geschieht am beste« einer Ecke des Zimmers oder dort, wo da« Gefäß v« einer Gardine »«deckt ist. Eine Röhre », die oben ein« Hahn ä trägt, führt von den Behält« nach dem Lquarin». wo sie in der Mitte desselben im rechten Winkel hochsteigt und oben eine abschraubbare Spitze k trägt, durch welch« das Wasser in einem feinen Strahl in da« Aquarium A zurückfällt. Um nun diesem Zuflusse einen Abfluß ent gegenzustellen, hat man bis zur Höhe des Wasserspiegel« durch den Boden des Aquariums eine Röhre o gezogen, in welche das überflüssige Wass« geführt und au« da« Aquarium entfernt wird. Dasselbe wird in einem darunter- gesetzten Gefäße aufgefangen, welches dieselbe Größe Hot wie Reservoir Bei einem so eingerichteten Abflußrohr verläßt stet« das gute Wass« das Aquarium, während da« dicke, durch Exkremente rc. verunreinigte, auf dem Boden zurückbleibt. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, stellt man üb« d«k eigentliche Ausflußrohr ein zweite« größere« Rohr, welch«« höher als ersteres ist, unten dagegen einen Au«schmtt besitzt. Fig. 4. Jetzt wird durch den Druck de« Wasser« das untere Wasser des Aquariums in Richtung d« Welle in die Ueberröhre getrieben, und verläßt oben durch dir eigentliche Abflußröhre das Becken. Um Lust direkt in das Aquarium z« treiben, bebias man sich eines sogenannten „Durchlüftungs-Apparate«.* Den ersten derartigen Apparat stellte Simon in Berl« her. Er besteht aus einer starken Glasflasche zur Aufnahme der Luft, einem Gummigebläse mit Quetschhahn zum Ein pumpen der Luft, einem Manometer zum Messen de« Luft druckes, einem Lustausströmungsrohr, sowie 2 Gummi schläuchen zum Verbinden des Manometers und de« Durch lüftungsrohres. Nach den neuesten Verbesserungen, die dies« Apparat «fahren hat, arbeitet derselbe gut und sicher. Er besteht jetzt aus: Luftkessel aus Zinkblech, ein« kleinen Luftpumpe, einem Manometer zum Messen de« Luftdruckes und eine« Ausströmungsrohre für die Lust. Soll die Luft gleich mäßig in das Wasser des Aquarium« entweichen, so ist zwischen Luftkessel und Ausströmungsrohr noch ein Redu zierventil einzuschalten. Ohne hi« auf die noch weit«« Durchlüftungseinrichtungen, die auch sonst noch für Aquarien angewendet werden, einzugehen, muß ich den sich dafür interessierenden Leser auf mein Handbuch: Das Süßwasser- Aquarium, welches in demselben Verlage, wie dieses Merkchen erschienen ist, verweisen. Probeartttel aus: Das Zimmer-Aquarium, ein kurzer Wegweis«.- für den Anfänger bei Anlage, Einrichtung, Besetzung und Pflege deL Süßwaffer-Aquariums von Dr. E. Bad«. Verlag von Fritz Pfennnig- storff, Berlin mit 1 Tafel und 72 Abbildungen Preis I. Mk. Schmirckfederkrausrl«. 1. Nasse. Man hält die Federn noch naß üb« eise Flamme oder über glühende Kohlen und schüttelt sie zu weilen. Bei weißen Federn giebt man in die Flamme od« in die Kohlen etwas Schwefel, um sie zugleich zu bleichen. — 2. Trockene. Um trockene Federn aufzu kräuseln, zieht man die einzelnen Fahnen derselben mehr mals zwischen dem Daumen und dem Rücken eines Messer« durch. Man lockt sie mit einem stumpfen Messer od« einer Scheere auf die vordere Seite zu und zieht sie dann über Zuckerdampf, wovon sie voll und schön werden. Küche und Keller. Rebhuhu-Krnkel«. Reste von gebratenen Reb hühnern sowie emige Champignons und Trüffeln schneidet man in feine Würfel. Ein gekochtes und durch ein Sieb gestrichene« Kalbshirn bindet man mit einer recht dicken braunen Sauce, mengt die Würfel darunter und läßt da« Ganze erkalten. Alsdann formt man aus dn Masse nicht zu große Kugeln, die man zweimal paniert und in heißem Fett schön goldgelb bäckt, worauf man sie auf ein« Serviette mit gebackener Petersilie und Zitronenviertll» zu Tische giebt. Chokoladen-Grirßspeise. Ein reichlich« Liter Milch wird mit 250 Gramm Bruch-Chokolade gekocht und 125 Gramm feiner Grieß, welcher in etwas kalter Milch eingerührt, zu der kochenden Chokolade gegossen. Wem nötig, noch etwas Zucker dazugetan, und nachdem alles nochmals aufgekocht, gießt man das Ganze in eine Form zum Erkalten und Dickwerden. Nachdem sie ausgeschüttet, verziert man die Schüssel mit Schlagsahne, doch genügt auch nur eine Vanillensauce dazu. Briefkasten. I. H. Emen wasserfesten Kitt für Marmor bereitet man folgendermaßen: 200 A Cement, 100 8 Schlemmkreide, 100 ß feiner Sand und 85 A Kieselguhr werden mit Natronwasserglas zu einem Brei angerührt. — Man kann auch einfach Wasserglas mit soviel Marmorstaub vermengen, bis die Masse dickflüssig ist. L. P. Aufbewahren läßt sich der Honig viele Jahre, wen« man ihn an einen kühlen, frostfreien Orte stellt; steht er zu war«, so gerät er in Währung und verdirbt, d. h. er wird sauer und ist dann den Bienen schädlich. R. S. Sobald derjenige, der eine volle Rente bezieht, daue«b arbeitet und V, des ortsüblichen Tagelohnes verdient, kann ih» Ha Rente entzogen werden. Vorübergehende Arbeiten sind erlaubt.