Volltext Seite (XML)
Kaisen - gonsx Ans Sachsen. Wilsdruff, den 15. Juni 1904. In den Tagen des 9. und 10. Juli 1904 wird in Lommatzsch das Bundesfängerfest des Meitzner Lundes abgehalten werden. Die Vorbereitungen sind, wie man uns von dort schreibt, im vollen Gange. Der Bund umfaßt aus 12 Stadt- und 7 Landgemeinden 34 Vereine mit annähernd 1000 Sängern. Von Sonnabend vormittag an findet Empfang der von auswärts kommenden Sänger, ^4 Uhr nachmittags Hauptprobe in der hierzu besonders erbauten Sängerhalle und '/z8 Uhr abends Fest- kommers im geräumigen Schützenhaussaale statt. Sonn tag, 10. Juli, nachmittags 2 Uhr, erfolgt durch die Straßen der Stadt Umzug der Sänger unter Einreihung von vier künstlerisch ausgestatteten Festwagen, welche die Lommatzscher Biskuitfabrik, die Lommatzscher Glasfabrik „Carlswerk", der Landwirtschaftliche Verein Lommatzsch und Umgegend sowie der Gesangverein Liedertafel zu Lommatzsch stellen werden. Dem Festzuge schließt sich V-4 Uhr ein großes Konzert an, bei welchem etwa 800 Sänger Mitwirken werden. Nach alledem steht neben einer größeren Sehens. Würdigkeit auch ein hoher Kunstgenuß bevor. Seitens der Sächs. Staatseisenbahnverwaltung ist am Hauptfesttage ein Extrazug eingelegt worden, sodaß die Festbesucher erst abends nach 10 Uhr in Lommatzsch abzufahren brauchen, um in Nossen und Riesa günstigen Anschluß an die Haupt lillie zu erhalten. Auskunft in bezug auf das Sängerfest erteilt gern der Gesangverein Liedertafel oder der Bundes- Vorsitzende G. Gerstenberg in Lommatzsch. Die Weihe der Lutherkirche in Meisten soll Frei, tag, 24. Juni, vormittags 9 Uhr, stattfinden. Bet der Revision seiner Ställe machte ein Gutsbesitzer in einem Orte bei Meisten die Beobachtung, daß eins seiner besten Pferde kranke. Der gerufene Tierarzt stellte fest, daß das Tier durch gewaltsames Einstechen eines Rechen- oder Gabelstieles im Innern schwer verletzt sei und ordnete die Unterbringung des Tieres in der Tier- arzueischule zu Dresden an, wo es auch wieder hergestellt wurde. Es wird vermutet, daß der mit Reinigen des Stalles beschäftigte Knecht aus Acrger über das wieder erfolgende Stallen das Tier in der Weise verletzt habe. Der Tat verdächtig machte sich einer der Knechte dadurch, daß er bald darauf seinen Dienst verließ. Das Dienstmädchen aus Freiberg, das sich beim Herannahen eines aus Dresden kommenden Eisenbahn- zages unweit der Pastritzmühle zwischen Tharandt und Hainsberg auf die Schienen warf, ist die 17jährige Elise Barthold. Der Lokomotivführer, welcher den Vorgang bemerkt hatte, konnte den Zug nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand bringen. Dem bedauernswerten Mädchen, welches in Tharandt in Stellung gewesen war, wurde der Kopf vollständig vom Rumpfe getrennt. Der Grund zu dem Selbstmord dürfte in ihrer am Freitag erfolgten plötzlichen Entlassung zu suchen fein. In Reinsberg ist am Sonnabend vormittag die Scheune des Gutsbesitzers Bellmann niedergebrannt. Man vermutet Brandstiftung. Verhaftet wurde in Potschappel ein älterer, an. scheinend geistesgestörter Mann, der sich zuerst am Zau- kerodaer Bahnübergänge, und später, als man ihn in einer Dresden mit Interesse entgegen. Es hieß bekanntlich, die Firma August Scherl beabsichtige das Verlagsrecht deS Dresdner Adreßbuches zu erwerben. Der bisherige Ver lag, die Firma Schönfeld, gab an, ein Agent Scherls sei bei ihr erschienen und habe wegen des Adreßbuches ange fragt. Als Preis seien ihr 200000 Mark genannt worden. Darauf kaufte die Stadt das Adreßbuch für 180000M!. an. Nun erklärt aber die Firma Scherl, daß der Agent, der die 200000 Mk. geboten habe, nicht in ihrem Auftrage gehandelt hat. Sie würde eine solche Summe niemals gezahlt haben, denn das Unternehmen sei höchstens 80000 bis 120000 Mark wert. Die Stadtverordneten überwiesen die Angelegenheit zur näheren Erörterung einem Ausschuß. Vor dem Schwurgericht Dresden hatte sich der Wirtschaitsbesitzer Friedrich Otto Gäbler und dessen Ehe frau Martha Iva Gäbler, geborene Kunze, beide in Roda bei Großenhain wohnhaft, wegen eines versuchten Verbrechens gegen das keimende Leben zu verantworten. Gäbler hatte gegen seine eigene Ehefrau Anzeige erstattet. Das Strafverfahren ist jedoch auch gegen ihn mit einge. leitet worden. Die Angeklagten erhielten je zwei Monate Gefängnis. Ein bedauerlicher Unfall trug sich auf der Festwiese in Pirn» zu. Bei dem Abfeuern von Böllerschüssen waren einige Schlagröhren blind gegangen. Eine solche fand ein Schulknabe, welcher sie einem Altersgenossen in die Hand gab und dann an der Zündschnur zog. Die Röhre entlud sich und der Schuß fügte dem Knaben eine schwere Handverletzung zu. Die städtischen Kollegien in Werdau haben be schlossen, gegen 89 böswillige Steuerzahler (oder richtiger: Nichisteuerzahler) erneut das Schankstättenver- bot zu erlassen. Die Staatsanwaltschaft zu Leipzig erhob Anklage wegen Raubmordes, begangen am 2. Dezember 1903 an dem Trödler Kohn, welcher bekanntlich in seinem Laden erschossen wurde, gegen den Schuhmacher und Trödler Günther. Der Schleifenfahrer! Am Sonntag abend ver unglückte auf dem Schützenfestplatze in Leipzig der Schlei fenfahrer Eclair, der, auf dem Rade stehend, in der Schleife 'ährt, sehr schwer: er stieß sich bei der Ausfahrt aus der Schleife mit Kopf und Arm an den Schleifenrand und fügte sich dadurch schwere Wunden zu, so daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Uebrigens ist Mr. Eclair ein Sachse mit Namen Oskar Gansauge. Er ist 1872 zu Ulbersdorf in Sachsen geboren und seit einigen Jahren verheiratet. Zwei jugendliche Ausreißer aus Chemnitz wurden in Oberplanitz beim Betteln betroffen, flohen, wurden aber in einem Hause aus dem Oberboden versteckt aufge funden und an die Amtshauptmannschaft Zwickau abge liefert. Die Jungen hatten Schauerromane gelesen und sich auf Abenteuersuche begeben. Am Sonnabeno abend wurde in Zwickau der Leut nant Venus vom 133. Infanterie-Regiment unter der Beschuldigung der Unterschlagung und Wechselfälschung durch einen Kriegsrat aus Chemnitz verhaftet, und durch einen Oberleutant nach Chemnitz übergeführt. Auf dem dortigen Bahnhofe bat der Verhaftetete seinen Begleiter einmal abtrelen zu dürfen, was dieser zugab. Plötzlich ertönte ein Schuß. Leutnant Venus hatte sich im Abort eine Kugel in den Kopf geschossen und war bewußtlos zu sammengebrochen. Er wurde ins Garnisonlazarett gebracht. Schuldirektor Sch. in Zwickau ist unter der Be schuldigung aus § 176, Absatz 3 des Strafgesetzbuches in Haft genommen worden. In Marienthal-Zwickau entleibte sich infolge Schwermuts die junge Frau eines Bergarbeiters. Von dem seit einem halben Jahre verschwundenen Bürgerschullehrer Kind aus Annaberg fehlt bis auf heutigen Tag jede Spur. Man fürchtete, baß er ver unglückt sei und sein Leichnam nach Vergehen des Schnees aufgefunden werden würde. Auch diese Annahme kann nunmehr aufgegeben werden. Die Familie des Vermißten ist umsomehr zu bedauern, als die Erb- und Pensions regulierung erst nach der Todeserklärung erfolgen kann, die jetzt noch nicht angängig ist. Ein schwerer Einbruchsdiebstahl ist am Sonntag im Uhrgeschäft von Eduard in Plauen i. V. ausgeführt worden. Den Dieben, die die Abwesenheit des nicht im Hause wohnenden Geschäftsinhabers benutzten, fiel eine reiche Beute, bestehend in 160 goldenen und silbernen Uhren und anderen Wertsachen in die Hände. letzte Nachrichten. Kiel, 15. Juni. Kaiser Wilhelm spendete 10000 Mark zum Bau eines Seemannshauses der Kaiserlichen Marine. Dortmund, 15. Juni. Bei Lönen überfiel ein junger Mann ein Lehrmädchen, schoß ihr eine Kugel in den Kops und tötete sich dann selbst durch einen Schuß. Der Zustand des Mädchens ist hoffnungslos. Petersburg, 15. Juni. Seit Beginn der Feind seligkeiten sind bis zum 26. Mai auf Seiten der Ruffen folgende Verluste zu verzeichnen: 216 Offiziere und 4900 Mann getötet, verwundet oder gefangen. Tokio, 14. Juni. Auf dem japanischen Torpedo dampfer „Taihoku Maru", der am Hafeneingang von Port Arthur Minen legte, explodierte eine Mine. Zwanzig Mann, darunter ein Offizier, kamen ums Leben. Schanghai, 15. Juni. Das Schiff „Mandschurta" mit einigen Offizieren und dem Kriegsminister an Bord ist im Hafen von Liaotung eingetroffen, was als Zeichen eines bevorstehenden Angriffes auf Port Arthur gilt. Lehmann, hieß die erschienenen Ehrengäste, Vereinsmitglieder und Gemeindeglieder herzlich willkommen. Im Anschluß hieran toastete er in zündenden Worten auf König Georg und Kaiser Wilhelm. Das dreifache Hoch fand in der Fest versammlung jubelnden Widerhall und mit Begeisterung sang man die Königshymne. Dem deutschen Vaterlande und der auf blutgedrängtem Schlachtfelde errungenen deutschen Ein heit widmete Herr Gutsbesitzer Hörig-Hintergersdorf sein Hoch. Hieran schloß sich der Gesang des Liedes der Deutschen. Herr Gutsbesitzer Ranft-Hintergersdorf toastete auf die Kombattanten und Ehrenmitglieder (Herren Fabrikant Ernemann, Privatus Philipp-Hintergersdorf, Richard Fritzsche-Dresden) und Herr Thomas-Hintergersdorf als dann auf die Kameradschaft. Herr Privatus Püschel hob hervor, daß der Verlauf des Festes in erster Linie der rastlosen Tätigkeit des Herrn Vorsteher Lehmann und des Gesamtvarstandcs zu verdanken sei. Herr Lehrer Lom matzsch-Hintergersdorf hob das mühevolle Wirken des Bau- und Festausschusses hervor; später feierte er das deutsche Vaterland und die deutschen Tugenden. Kam. Pietzsch-Fördergersdorf dankte für die herzliche Aufnahme, welche Hartha seinen Gästen bereitete und Kam. Ermer- Hintergcrsdorf toastete auf die Frauen und Jungfrauen. Namens des Militärvereins dankte Kam. Heimann dem Gemeinderate zu Hartha für die Unterstützung, die er dem Verein bei der Ausgestaltung des Festes angedeihen ließ Herr Privatus Püschel nahm wiederholt das Wort zu humoristischen Ansprachen. Herr Vorsteher Lehmann gab folgendes am Sonntag eingegangene Telegramm Sr. Maj. des Königs bekannt: „Schloß Pcllnitz. Se. Majestät der König lassen für den tzuldigungsgruß kameradschaftlich danken. d'Eisa, Generalleutnant und Generaladjutant." Telegramme sanden ferner ehemalige Kameraden der preu ßischen Armee und Ehrenmitglied Fritzsche-Dresden. Dem Kommers schloß sich Ball im Kurbad und im Gasthof Hintergersdorf an. Auch in diesen Veranstaltungen trugen Ansprachen zur Hebung der Stimmung bei. Hiermit er reichte ein Fest sein Ende, das in der Chronik des hiesigen Militärvereins allezeit ein Glanzpunkt bleiben wird. Sonntag in Tanneberg stattgefundenen KöMswürde sich ver Gutsbesitzer Ralle die früh 7 Uhr unternahm die hiesige Volksschule unter zahlreicher Beteiligung von Kindern u^^ltern eme Ommvusfahrt, in den zoologischen Garten zu Dresden. Die Führung hatten die Herren Lehrer sowie der Schulvorstand übernommen. - o Wagen stellte dazu Herr Wiedemann, Wilsdruff. Abends 10 Uhr erfolgte die Rückkehr. V Hartha, 14. Juni. Auch der letzte Festtag zur Fahnenweihe des kgl. sächs. Militärvemns „Wettin" und "m.segend, der Montag, nahm einen stimmungsvollen, alle N"ehmer befriedigenden Verlauf. Den Mittelpunkt der ÄL»»--» «'M T°-- bild-k d.r K-MM--S. stminnn?^ im Kurbad stattfand. Die echte rechte Fest- daßd-r^L vornherein gegeben durch das Bewuß sein, mi, ,8 ma.^verein vor dem Ende eines Festes stand, , ^iger und allgemeiner nicht gefeiert werden M« «mal!« Zum t-isdrsuod im vLS nnsntdslulied^ 'roUöttemittel, versvkönert Nen SO ?f. — 28 ?f. SpemaMAen HsirwioU in Mm s. v. Eisenbahnlori angekleidet und dann wieder freigelassen hatte, anl Friedhöfe vollständig entkleidet und im Adams kostüme auf der Straße Herumspazierle, an letzterem Orte auch einenKutscher aus derSchoßkelle seines Wagens vertrieb, sich hineinsetzte und das Geschirr leitete. Am Montag Nach- mittag ist der Mann (angeblich ein Revierförster aus Jet- scheba-Bautzen) in einer Droschke 1. Güte durch Potschappcl nach Tharandt und Grumbach gefahren und bei letzterem Orte aus der Droschke gesprungen und querfeldein ge- fluchtet. In später Nachtstunde mußte er dann in Pot- Leit vol auch oiesmar mc.schappel als Obdachloser in der Ortszelle untergebracht D^adikapelle unter Leitung des Herrn Direktor werden. Römisch. Der Vorsts des MiWrveretn^ der Aufklärung einer Differenz sieht Mn m tig und vorzüglich und fand die volle Anerkennung der dankbaren Zuschauer. Wir haben den Mechanismus des Seeberographen und die Vorzüglichkeit seiner Pro jektionen bereits vor der Veranstaltung so hinreichend ge würdigt, daß wir uns für heute in dieser Beziehung weitere Ausführungen ersparen können. Man wird Herrn Seeber gewiß dankbar sein, wenn er recht oft in Wilsdruff Ein kehr halten wollte. — Kürzlich wurde uns berichtet, daß man im Spechts- hausener Staatsforstrevier ein wohlgepflegtes Zigeuner grab vorgefunden habe. Da vor einigen Jahren m der dortigen Gegend ein Knabe verschwunden ist, brachte man in der Bevölkerung diesen Fall mit dem Gräberfund in Verbindung Die deshalb von der kgl. Remerverwaltung angestellten Erörterungen haben jedoch ergeben, daß es sich keinesfalls um ein Zigeunergrab handelt. Spielende Kinder hatten vielmehr einen Erdhaufen aufgeworfen und waren bei ihrer Spielerei auf den Gedanken gekommen, den Hügel grabmäßig vorzurichten und zu bepflanzen. Dadurch war man zu der Annahme gelangt, daß es sich um ein wirkliches Grab handelte. Kaufbach, 13. Juni. Wie schon erwähnt feierte am Sonnabend der tn hiesigem Orte sehr beliebte Wirt schaftsbesitzer Herr Friedrich Wilhelm Claus mit seiner Frau das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Die Aus zeichnungen, welche dem Jubelpaare wurden, waren mannig facher Art. Gemeindevorstand Näther überreichte im Namen der Gemeinde einen Ruhestuhl und eine schöne moderne Wanduhr mit der Widmung „die Gemeinde Kaufbach dem Jubelpaare zur goldnen Hochzeit 1854 11. Juni 1904." Pfarrer Leßmüller aus Kesselsdorf segnete als Beichtvater das Jubelpaar mit herzlichen Worten im Hause ein. Der Königlich Sächsische Militärverein für Wilsdruff und Umgegend hatte seinem ältesten 1828 ge borenen Kameraden eine Morgenmusik durch das Stadt- musikchor bringen lasten. Der Jubilar ist Mitbegründer (1863), Vorstandsmitglied (1875) und Ehrenmitglied (1900) des Vereins. Am Vormittage erschien noch in der Behausung eine dreigliedrige Deputation, der Vereins- Vorstand Kantor Hientzsch, Fahnenträger Zigarrenfabrikant Kunze und Ausschußmitglied Postverwalter a. D. Weiß, um das Jubelpaar durch eine Ansprache des Vorsitzenden besonders zu feiern. Durch Gratulationskarten und Ge schenke hatte man dem alten ehrwürdigen Paare den Tag zu einem rechten Freudentage machen wollen. Möchte sich das Jubelpaar, dessen Leben auch von mancher Sorge ge trübt gewesen ist, noch lange ungestörter Gesundheit er freuen! Herzogswalde (Bez. Dresden), 14. Juni. Es gibt noch scheinbar wenig erschlossene Gegenden in unserm herrlichen Vaterland.-, die manchem Sommerfrischler, sagen wir lieber Erholungsbedürftigen, einen ersehnten Land aufenthalt bieten, wie z. B. der hiesige Ort. Herzogswalde mit unzugänglichem kleinen, aber hübschen Schloß, an der Bahn Nossen-Potschappcl gelegen, hat in neuerer Zeit durch den rührigen Tännichtmüller Kosock ein Kurbad mit allen Bequemlichkeiten erhalten und sind Speisen und Ge- tränke, selbst für einen verwöhnten Magen, von bester Beschaffenheit, auch Forellen gibt's, „soviel Sie wünschen!" — Von hier aus erreicht man den aussichtsnaheu Land berg (433 m über N. N.) mit Aussichtsturm in Std. Wer gut zu Fuß ist, kann auch durch den Watd nach Jagdschloß Grtllenburg oder Ober-FörstereiSpechts- hausen und das vielbesuchte Bad Hartha wandern. Vom Landbergt zurück begeben wir uns im Walde durch den Grund (Ort) auf schönen Wegen wieder nach dem Kurbade Herzogswalc>e. — Eine weitere kleinere Partie unternimmt mau von hier aus an der Triebisch entlang nach der nächsten Bahnstation Helbigsdorf, hierselbst auf Wiesenwegen bei der Kirstenmühle vorüber nach dem alten Forsthaus Steinbach (mit Restaurant), auf eben falls schattiger Straße zurück nach Haltestelle Helbigsdorf, von wo aus man eventuell für 10 Pfg. mit der Bahn wieder nach Herzogswalde fährt. — Eine größere, aber selten schöne Talpartie hat mau an der historischen, roman tischen Grabentour. Man fährt mit der Bahn bis Niederdittmannsdorf, geht V-Std. nach Krummen hennersdorf und von hier aus beginnt die eigentliche Grabentour. Rechts im schattigen Wald an einem von den Muldenhütten durch einen langen Stollen hergelciteten Wasser entlang, welches links im Tal von der Bobritzsch begleitet, führt der idyllische Weg nach dem Reinsberger Schloß, einer althistorischen Merkwürdigkeit mit vier leib- hastigen Böllern und Schießscharten in der Vorhalle. Hier verabsäume man nicht, sich die Musterwirtschaft des Ritter gutes zeigen zu lassen, u. a. auch die Brutöfen. Weiler gelangt man an dem Bieberstein vorüber nach dem - Restaurant Zollhaus, woselbst man sich im schattigen Garten bis zur Rückfahrt an Speise und Trank gütlich tuu kann. Die letzte Tour ist auch auf der Wanderkarte Grzgebirgsvereins als „Nebenkarte -5. (Halsbrücke)"