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von erheblichem Interesse. Es ist jetzt erwiesen, daß die Kriegsoperationen Japans im Gelben Meere ihren Stütz- punkt in Weihaiwei besitzen. Weihaiwei nun hat sich Jahre lang in englischem Besitze befunden; vor einigen Wochen aber ließ die englische Regierung zur allgemeinen Ucber- raschung Mitteilen, daß sie Weihaiwei aufgegeben habe. Japan hätte gegen das Völkerrecht verstoßen, wenn es den Hafen einer neutralen Macht zum Ausgangspunkt seiner Kriegsunternehmungen gemacht hätte. Die neuliche Auf gabe Weihaiweis durch England beweist, daß die englische Regierung im ostastatischen Konflikt ihre Hand im Spiele gehabt und den Krieg geschürt hat. England intriguiert hinter den Kulissen, weil es Frankreichs wegen nicht wagt, offen und mit der Tat für Japan und gegen Rußland Partei zu ergreifen. Es wird aber gut sein, das versteckte Jntriguantenspiel Englands, das auch in der plötzlichen Aufrollung der tibetanischen Frage zum Ausdruck gelangte, unverwandt im Auge zu behalten. Lediglich für John Bull die Kastanien aus dem Feuer zu holen, dazu ist auch Japan zu schade. Die Japaner scheinen nun Weihaiwei, von dem ja auch China offiziell noch nicht wieder Besitz ergriffen hat, für herrenloses Gebiet zu halten. Rußland hat sich durch ein Kommunique seiner Re gierung mit Japan auseinandergesetzt, in dem es diesem die ganze Schuld an den entstandenen Verwickelungen bei legt. In der erwähnten Kundgebung wird ausgeführt, daß sich Japan unter dem Vorwande, das Gleichgewicht und die Ordnung an den Ufern des Stillen Ozeans herzustellen, an die russische Regierung mit dem Vor schläge gewandt habe, die gegenwärtigen Verträge mit Korea zu revidieren. Rußland erklärte sich hierzu bereit und beauftragte seinen Statthalter, den Admiral Alexejew, mit der Revision der Verträge. Ungeachtet des freundschaftlichen Charakters des nunmehr erfolgenden Mei- nungsaustausches versuchten japanische gesellschaftlicheKreise, lokale und ausländische (gemeint sind natürlich englische) Blätter auf jede Weise, unter den Japanern eine kriegerische Stimmung hervorzubringen. Unter dem Einfluß solcher Stimmungen schraubte Japan seine Forderungen höher und höher, was Rußlands Ruhe nicht stören konnte; es aber gleichwohl nötigte, gemäß seinem Wunsche, den Frieden zu erhalten, soweit es seine unstreitigen Interessen und Rechte erlaubten, den Vorgängen in Japan die sorgfältigste Aufmerksamkeit zu widmen. Rußland erkannte Japans bevorzugte kommerzielle und ökonomische Stellung in Korea an, forderte aber das Recht, beim etwaigen Aus bruche von Unruhen zum Schutze des Landes Truppen dahin zu entsenden. Gleichzeitig forderte Rußland auch von Japan die unbedingte Anerkennung der Selbständigkeit Koreas, den Verzicht Japans, irgend einen Teil Koreas für strategische Zwecke zu benutzen, sowie endlich die Wah rung voller Freiheit der Schiffahrt durch die Straße von Korea. Japan verhielt sich nicht nur ablehnend gegen alle diese Forderungen, sondern zog auch noch die Mandschurei frage in den Kreis seiner Unterhandlungen und Wünsche. Ein Sonderabkommen mit Japan über die Mandschurei zu treffen, hatte Rußland absolut keinen Anlaß. Rußland erkennt auch während seiner Besetzung der Mandschurei die Souveränität des Kaisers von China über die Provinz an, an der alle mit China im Handelsverkehr stehenden Mächte das gleiche Interesse besitzen wie Japan. Japan hatte demgemäß keinen Grund, sich von Rußland verletzt zu fühlen und hat die Folgen seines unüberlegten und durch nichts zu rechtfertigenden Schrittes nunmehr zu tragen. Natürlich hat es auch Japan an einer Selbftrecht- fertigung und dem Versuch, die ganze Schuld an dem Kriege Rußland aufzubürden, nicht fehlen lassen. Die japanische Regierung läßt erklären, sie habe bei den Verhandlungen einen Grad von Geduld gezeigt, der ein überreicher Beweis seines Wunsches gewesen sei, den Frieden zu erhalten. Die französische Deputiertenkammer hat die in Aussicht genommene Interpellation über die Verpflichtungen, die Frankreich ans Grund seines Bündnisses mit Rußland aus dem Ausbruche des Krieges erwachsen, mit Rücksicht auf die Empfindungen seines Bundesgenossen vertagt. Welchen Umfang der neueste Krieg annehmcn kann, ist nach seiner Einleitung gar nicht zu sagen: Wir können mit einer Jahresdauer, vielleicht sogar mit einer noch längeren Frist rechnen. Zum Glück ist bei keiner der europäischen Mächte die Lust zum Einmischen groß, und das ist das einzig Erfreuliche an der Sache. Auf die Prahlereien einzelner englischer Zeitungen ist wenig zu geben, Alt-England war in kriegerischen Aktionen in der neuesten Zeit immer nur groß, wenn es völlig sicher zu sein glaubte. Und die Entnüchterung, welche es im Boeren-Feldzug erlitt, hat seine Vorsicht noch vermehrt. Es möchte schon Manches, aber den Stier bei den Hörnern zu packen, dazu hat es doch nicht die allermeiste Lust. So stark die englische Flotte ist, sie hat doch in der französischen einen recht bedeutenden Rivalen, keinen ebenbürtigen, aber für einen sehr, sehr hartenFeldzug vollkommen ausreichenden. Und Frankreich muß seine Neutralität aufgeben, sobald England damit vorangcht. In etwas unbehaglicher Stimmung sind die Franzosen. Sie schauen nach dem „Loch in den Vogesen" heute noch ebenso, wie seit manchem Jahr, und sie haben auf den russischen Bundesbruder eine außerordentlich weitgehende Rücksicht zu nehmen. Sie hoffen, England werde sich nicht einmischen, sie wünschen es sogar, aber unbehaglich bleibt die Geschichte in jedem Fall. Und neben diesem politischen Standpunkt nun noch der finanzielle: Frankreich ist, wie Jedermann weiß, seit dem Beginn der dicken Freundschaft, Rnßland's Bankier gewesen, manche Milliarde russischer Anleihen ist in Frankreich untergebracht. Ist so leicht kein russischer Staatsbankerott zu befürchten, der Kurs der russischen Staatspapiere ist schon ganz erheblich gesunken, und das ist für den französischen Rentier, der ungemein auf seine Papiere achtet, eine reche fatale Erscheinung. Damit ist es aber noch nicht abgetan. Frankreich muß dem Rußland schon geliehenen Gelde noch eine ganze Menge nachwerfen, wohl oder übel, gern oder ungern. Rußland braucht nicht allein erhebliche Summen zur Be endigung des Krieges, sondern noch weit mehr Geld nachher. Da öffnen sich Aussichten und Möglichkeiten in Hülle und Fülle. Wir bedauern den Krieg, aber, von unserem deutschen Standpunkt betrachtet, ein Gutes hat er doch: Die russische Diplomatie lernt jetzt die solide Nachbarschaft Dcutschland's schätzen, die sie nicht zu allen Zeiten, mit unter sogar blutwenig, gewürdigt hat. Neueren Meldungen zufolge ist der japanische Torpe doangriff abgeschlagen worden und erhält die erste Meldung von der Zerstörung der 3 russischen Kriegsschiffe ein ganz anderes Gesicht. Es wird hierüber berichtet: Berlin, 9. Februar. Die „Associated Preß" meldet aus Petersburg von 2ssz Uhr nachmittags: Laut Mitteilung der Admiralität sind bei dem An griff der Japaner gegen Port Arthur 11 japanische und ein russisches Kriegsschiff untergegangen. 7 Russen wurden getötet, zahlreiche verwundet. Port Arthur steht in Flammen. Daraus ergibt sich, daß der japanische Torpedoangriff unter Verlust eines russischen Schiffes abgeschlagen worben ist. Die elf japanischen Schiffe sind jedenfalls Torpedo boote, die dem russischen Schnellfeuer zum Opfer gefallen sind, das die dünnen Wände der Torpedoboote sofort durchsiebt und die Fahrzeuge alsbald zum Sinken bringt. Das verlorene russische Schiff dürfte der ungepanzerte russische Kreuzer „Pallada" sein, da das Linienschiff „Ze- sarewitsch" einen Unterwasserpanzer (der übrigens allen modernen Linienschiffen sonst zu fehlen pflegt) besitzt und das Panzerschiff „Retwisan" einen starken Gürtelpanzer trägt, der leiblich gegen Torpedoschüsse schützt. Daß die „Pallada" nach einem Torpedoschuß gesunken ist, ist der gewöhnliche Erfolg einer solchen Verletzung. Die Meldung, daß Port Arthur „in Flammen" steht, dürfte wohl eine Phantasiemeldung sein. Ein Bombardement scheint doch nicht stattgefunden zu haben. Aurze Chronik. Zur Warnung diene eine Gerichtsverhandlung, die in Mainz stattfand. Ein Arbeiter hatte sein zwei Monate altes Mädchen in sein Bett genommen; am Morgen fand man das Kind erstickt auf. Der Mann wurde wegen fahrlässiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen Weinfälschung verurteilte die Strafkammer in Landau (Pfalz) den Weinhändler Benario zu 1 Monat Gefängnis und 3000 Mk. Geldstrase, den Weinhändler Goldmann zu 3000 Mk. Buße und die Großkaufleute Gebrüder Scharff zu je 1 Woche Gesängnis und 3000 Mk. Geldstrafe. Die Angeklagten bestritten ihre Schuld, es wurde aber in der Verhandlung festgestellt, daß aus 18000 Liter Wein, die in den Gärkeller geschafft waren, 58000 Liter fabriziert wurden. Angestellte aus dem Geschäft bezeugten, daß Chemikalien verpackt und an einen bestimmten Platz gelegt wurden, wo sie dann über Nacht verschwanden. Der mitangeklagte Oberküfer Rieger, der in der Vorunter suchung zugegeben hatte, daß Glyzerin bei der Herstellung des Weins verwandt wurde, gab hinterher an, gedächt nisschwach zu sein. Er kam mit 20 Mark Geldstrafe davon. Das Schwurgericht in Ratibor (Oberschlesien) ver urteilte den 23jährigen Sohn des Hauptlehrers Wiesner aus Studzienna, der einen Postboten durch einen Axthieb schwer verletzte und um 200 Mk. beraubte, zu 12 Jahren Zuchthaus. Der Angeklagte erklärte, er habe die Tat begangen, um seiner Braut Weihnachtsgeschenke kaufen zu können. Vom Kriegsgericht der 12. Division wurde laut B. T. der Vizefeldwebel Kleinmichel vom 57. Feldart.-Regt. zu Neustadt in Schlesien wegen Soldatenmißhandlungen in 165 Fällen zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. In Berlin verübte nach dortigen Zeitungen der auf Urlaub befindliche Stabsarzt Dr. Kälbing von der süd westafrikanischen Schutztruppe Selbstmord, indem er sich die linke Schlagader am Halse durchschnitt und einen Stich in den Unterleib beibrachte. Ein Grund zu der Tat war nicht zu entdecken. Im Schnellzug 3Köln-Berlin fand man in einem Abteil 1. Klasse die Leiche eines Frl. Ohmstede aus Linden- fels. Es liegt Selbstmord vor. Den spanischen Schatzschwindlern, die schon seit Jahr und Tag ihre Raubzüge foctsetzen, ist jetzt auch ein pfälzischer Rentner, ein ehemaliger Wirt von Neun- kirchen ins Garn gegangen. Er reiste, nachdem er einen der bekannten Schwindelbriefe erhalten hatte, nach Barce lona, wo er am Bahnhofe von den Herren in Empfang genommen wurde. Nach Verlauf einer Stunde war er glücklicher Besitzer eines gefälscht» Millionenwechsels — aber auch um 6000 Mark ärmer. Diese Reise ins Aus land wird ihm wohl zeitlebens in angenehmer Erinnerung bleiben. Mutter und Kind. Ein tragischer Vorfall hat sich in Wilmersdorf bei Berlin ereignet. Eine junge Witwe unterhielt mit ihrem Schlafburschen ein Verhältnis, das nicht ohne Folgen blieb. Eines Morgens nun klopfte ihr kleiner neunjähriger Sohn an die Tür der Nachbarn und erzählte schluchzend, seine Mutter läge im Blute und ant worte ihm nicht. Man fand in der Küche in einem mit Wasser gefüllten Blecheimer die Leiche eines neugeborenen Kindes. Und während die Nachbarn über die Leiche des kleinen Kindes gebeugt standen, starb im Zimmer nebenan die Mutter, die heimlich das Kind geboren und gleich darauf grausam ums Leben gebracht hatte. Ein Einbruch in die Leichenhalle des Begräbnis platzes der Philippus-Apostelkirche in Berlin wurde in einer der letzten Nächte verübt. Der Sarg eines Mädchens, das durch Selbstmord aus dem Leben geschieden war, wurde gewaltsam geöffnet. Einer der Täter ist der frühere Ge liebte des Mädchens, der Pianist Sommerfeld. Sein Komplize ist ein von der Polizei gesuchtes, übel beleu mundetes Individuum. Den Beweggrund zu der ruch losen Tat soll eine während der Kneiperei beschlossene Wette gebildet haben, wonach Sommerfeld sich zur Nacht zeit in die Leichenhalle des Apostelkirchhofes begeben und dort seiner im Sarge liegenden Geliebten eine Haarlocke abschneiden sollte. Sommerfeld entschuldigt sich vorläufig damit, daß er sich bei Verübung der Tat, bei der er übrigens in der Hauptsache passiv geblieben sei, in angetrunkenem und überdies physisch sehr erregtem Zustande befunden habe. Ein arger Skandal bei einer Beerdigung wurde am vergangenen Freitag auf dem Scherefinger Friedhof zu München durch den amtierenden Kaplan verursacht. Die Ratsgattin Frau v Günther war seit Jahren unheilbar leidend und hatte in einem unbewachten Augenblick ihrem traurigen Dasein selbst ein Ende bereitet. Der sehr junge Geistliche hielt es für angemessen, sich am Grabe dermaßen über den Selbstmord und seine Verwerflichkeit zu verbreiten, daß unter den Leidtragenden die größte Entrüstung laut wurde. Schließlich trat der Kapellmeister und Professor an der Akademie der Tonkunst Victor Gluth vor, verwies dem geistlichen Herrn sein zelotisches Gebühren und erklärte, die Anwesenden wüßten recht gut, daß die Verstorbene in unzurechnungsfähigem Zustande gehandelt habe, worauf lebhafte Bravorufe erfolgten und der geduckte Heißsporn abzog. Ehedrama. InOberherrndorf beiLauban erhängte eine Frabrikwebersfrau ihre zwei Kinder und darauf sich selbst. Das Motiv zu der Tat dürfte in unglücklichen Eheverhältnissen zn suchen sein. Opfer der Berge. München, 8. Febr. Die „Münchener Neuesten Nachrichten" melden aus Garmisch: Zwei seit dem 1. Februar auf der Zugspitze vermißte Touristen wurden total zerschmettert einige hundert Meter unterhalb der Wienerneustädter Hütte hinter der Luder grube aufgefunden. Der Adlerwirt in Ehrwald hatte die beiden vor der Tour gewarnt, die ihnen den sicheren Tod bringen werde. Das Unglück dürfte während des Aufstieges passiert sein. Die Leichen wurden gestern abend nach Ehrwald gebracht. Die Touristen sind der Bäcker meisterssohn Zimmermann und der Brauereibesitzerssohn Meir, beide aus Ingolstadt. Sie studierten an der technischen Hochschule in München. Die Feuersbrunst, die soeben Baltimore in Nordamerika heimgesucht hat, übertrifft die von Aalesund noch um ein Bedeutendes. Mehr als 700 große Geschäfts häuser, Banken, Theater, Warenspeicher, Zeitungs druckereien und Verwaltungsgebäude find ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden beträgt über 300 Millionen Dollar. Baltimore ist die Hauptstadt des Staates Maryland und zählt über eine halbe Million Einwohner, darunter gegen 100000 Deutsche. Im Kul turleben der Vereinigten Staaten, nimmt die Stadt, die auch sehr viele Denkmäler aufweist, durch ihre Bildungs stätten einen sehr hervorragenden Platz ein, besonders durch die John Hopkins Universität. Wirtschaftlich beruht Baltimores Bedeutung namentlich auf seiner kommerziellen Stellung. Eine der Hauptindustrien ist die Konservierung von Austern, Früchten usw. Ein Glück ist es noch, daß das Wohnviertel von den Flammen verschont blieb. Der Brand ist seit demjenigen von Chigago im Jahre 1871 der größte in Nordamerika. Vierhundert Schläuche er wiesen sich gegenüber dem Flammenmeer als machtlos. Tonnen Dynamit wurden angewandt, um die Brücken zu sprengen und dadurch die Flammen an der Weiterver- breitung zu hindern. Das Feuer fegte gleich einer Flut woge von 200 Fuß Höhe die Straßen entlang, leckte an den „Wolkenkratzern" hinauf und verzehrte sie gleich Streichholzschachteln. Die Hitze war so groß, daß die Löschmannschaften zu Dutzenden erkrankten. 15 sollen um gekommen sein. Die Zahl der Verletzten wird auf über 100 angegeben. Da keine elektrische Kraft vorhanden ist, verkehren keine Straßenbahnwagen. Abends liegt die Stadt im Finstern da. Die Miliz und eine Kompagnie regulärer Truppen halten die Ordnung in der verwüsteten Stadt, von der mehr als 250 Morgen in Asche liegen, aufrecht. Der Kongreß bewilligte 4 Mill. M. für die Ge schädigten. Der angerichtete Schaden wird auf nahezu 300 Millionen Dollar geschätzt. Die Lust nach Abenteuern hat zwei jungen Münchenern das Leben gekostet. Der vierzehn Jahre alte Sohn des Gemeindebevollmächtigten und praktischen Arztes Or. Heigl ist mit einem gleichaltrigen Kameraden vor einigen Wochen noch Ungarn durchgebrannt. In Buda pest ging ihnen das Geld aus und sie mußten den Heim weg zu Fuß antreten. Der Kamerad des jungen Heigl konnte nicht mehr weiter. Auf Anraten seines Reisege nossen stürzte er sich in die Donau und ertrank. Der junge Heigl kam nach Wien, erkrankte an einer Lungen entzündung und starb. Kinderduell mit tödlichem Ausgang. Im Dorfe Benamaruel bei Agram forderten sich zwei zwölf jährige Knaben wegen eines Mädchens. Das Duell, welches mit sog. spanischen Messern ausgefochten wurde, endet mit dem Tode eines und der schweren Verwundung des anderen Knaben. Mordtat eines italienischen Orgeldrehers. In der Nähe eines Dorfes in Oxfordshire beging ein italienischer Orgeldreher an seinem Kameraden einen blutigen Mord. Einige Knaben, die im Felde spielten, hörten, wie die beiden Leute sich zankten und sahen wie einer von ihnen hinfiel. Neugierig geworden, beobachteten sie den Orgelspieler, wie er sich in einem Graben die Hände wusch und dann, ohne seinen Begleiter, mit der Orgel weiterzog. Die Knaben fanden unter einem Strohhaufen die Leiche eines Mannes, dem der Hals vollständig durchgeschnitten war. Der Täter wurde im nächsten Dorfe verhaftet, wo er, als sei nichts vorgefallen, seine Orgel drehte. Der Mann hatte ein Blut überströmtes Rasiermesser in der Tasche und auch Blutflecken an den Kleidern. Er stammt aus einem italienischen Viertel in London. Vaterländisches. (Mitteilungen ans dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnis der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, den 10. Februar 1904. — Tagesordnung für die am Donnerstag, den 11. dss. Mts., nachmittags 6 Uhr, stattfindende öffentliche Stadtgemeinderatsfitzung. 1. Geschäftliche Mitteilungen. 2. Gesuch des Frauenheims Tobiasmühle bei Radeberg um Gewährung einer Veihilfe. 3. Gesuch der Brüderan-