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begeisterte Begrüßung zu Theil. Unter den ihn empfangen den offiziellen Persönlichkeiten befanden sich z. B. die Minister Balfour und BrodriS, Fcldmarschall Roberts u. A. Chamberlain fuhr dann mit seiner Familie nach dem Palais. In Southampton erklärte er bei Entgegen nahme einer Adresse, er glaube, daß nunmehr ein dauern der Friede in Südafrika hergestellt sei, nur dürfen die thatsächlich erzielten Resultate seiner Mission nicht über schätzt werden. Zuletzt betonte er, England könne mit Vertrauen die loyalen Versicherungen der Burenführer annehmen. Alle Einwohner von Natal und Zululand, welche des Hochvcrraths und anderer Vergehen verurtheilt waren, sind durch eine Regierungsproklamation vom 12. März begnadigt worden, soweit sie nicht schon abgeurtheilt waren. Die Union und England sind in einen Gegensatz wegen der venezoelauischenOrinoko-Blockade gerathen. Erstere erkennt die Blockade an, letzteres nicht. Es heißt, die englische Regierung habe der Regierung in Caracas gedroht, die venezoelanischcn Insurgenten als kriegführende Macht anzuerkcnncn, falls die Orinoko-Blockade fortbe- stünde. Infolgedessen soll Präsident Castro die Aufhebung der Blockade verfügt haben. Aus Mazedonien werden neue mehrtägige Kämpfe gemeldet. Dieselben fanden am Wardarflusse im Vilajet Saloniki zwischen türkischen Truppen und Gen darmen einerseits und einer starken Rebelleubande ander seits statt. Schließlich flohen die Insurgenten. Eine offiziöse Meldung aus Konstantinopel meldet, beim Sultan „scheine" aufrichtig guter Wille zur Durchführung der Re- formen in Mazedonien vorhanden zu sein, doch müsse vorher die Schreckensherrschaft der mazedonischen Komites unterdrückt werden. Eine Depesche aus Caracas versichert, daß 1500 Insurgenten unter General Riera bei Coro geschlagen worden seien und schwere Verluste gehabt hätten. Präsi dent Castro verfügte die Wicdcraufhebung der Blockade des Orinoko. Die Insurgenten in Honduras eroberten die Siadt Ceiba. Das amerikanische Geschwader im karaibischen Meer unter Admiral Coghlan ging nach Honduras zum Schutz der dortigen amerikanischen Bürger und Interessen ab. M der Wnzchi Luise miMm. Wie der „Voss. Ztg." aus Salzburg gemeldet wird, steht eine Aussöhnung des Großherzogs von Toskana mit seiner Tochter, der Prinzessin Luise, in naher Aus- sicht. Es verlautet, daß der Großhcrzog in nächster Zeit mit seiner Tochter Zusammenkommen werde und daß am toskanischen Hofe Vorbereitungen zur Abreise des Groß herzogs nach Lindau getroffen werden. In Ueberein stimmung damit erfahren die „Leipz. N. Nachr." aus zu ständiger Qmlle, daß zwischen dem Dresdner Hofe und der Prinzessin Luise von Toskana keine Verhandlungen mehr schweben, da alle Fragen durch ein direktes Ab kommen erledigt sind. Auch von einer späteren Aus wanderung der Prinzessin mit Giron ist keine Rede. Die Prinzessin wird zunächst auch noch einige Wochen nach der Entbindung in Lindau bleiben. Da die Prinzessin sich bemüht hat, nach ihrem Fehltritt wieder gut zu machen, was noch gut zu machen war, so wird ihr auch der sächsische Hof in der der Prinzessin am meisten am Herzen liegenden Frage entgegen kommen. Es soll der unglück lichen Mutter gestattet werden, ihre Kinder alljährlich zweimal zu sehen. Der Brüsseler Korrespondent der „Köln. Ztg." erklärt, die „Sächs. Arbeiterztg." sei mit der Stachricht, Giron will in ein Trapistenkloster eintreten, das Opfer einer Mystifikation geworden. Eine Gruppe Brüsseler Spaß- Vögel, die wiederholt auswärtige Blätter und Politiker mit erfundenen, aber den „Stempel" der Richtigkeit an sich tragenden Stachrichten hineingelegt haben, besäßen cm altes Amtssiegel der Stadt Ninove, mit dem sie auch das Dresdener Blatt aufs Glatteis geführt hätten. München, 14. März. Die Großherzogin Alice von Toscana hat Lindau verlassen und sich für kurze Zeit zum Besuche ihrer Tochter, der Fürstin Hohenlohe nach Bartenstein begeben. In Lindau sind in der Villa Tos kana eine Hebamme und eine Kinderwärterin enfgetroffen. Aus diesen beiden Thatsachen läßt sich mit Sicherheit entnehmen, daß keine Besorgniß vorlicgt, die Prinzessin könne Lindau vor ihrer Entbindung verlassen. Aurze Lhrsnik. Die zwanzigjährige Baronesse Seckendorfs ist unter dem Verdacht des Kindesmords in der väterlichen Wohnung zu Rüsselsheim verhaftet worden. Das Ver brechen soll vor zwei Jahren geschehen sein. Wie ein Telegramm aus Straßburg i. Els. meldet, schoß ein Offiziersbursche vom 17. Infanterie- Regiment in Mörchingen aus Eifersucht auf ein Dienst mädchen, verletzte es schwer und tödtete sich hierauf selbst. Ein neuer „Jack der Bauchaufschlitzer" scheint in Greenock in Schottland erstanden zu sein. Es sind dort in den letzten Tagen zwei Verbrechen begangen worden, die genau den Thaten des gefürchteten Jack gleichen. Am Sonnabend Abend wurden zwei junge Mädchen von einem etwa 25jährigen gutgekleideten jungen Manne verfolgt, angesprochen und in eine dunkle Seitenstraße des übelbe rüchtigtsten Viertels der Stadt gelockt, wo der Unbekannte sie schwer durch erneu Stich in den Unterleib verletzte. Darauf entfloh er, die Mädchen wurden von Passanten aufgefunden und ms Spital gebracht. Unter der weiblichen Bevölkerung der Gegend herrscht groß- Angst und Auf- regung. Niemand traut sich mehr in den Abendstunden allein auf die Straßen, die wie ausgestorben daliegeu Ein großes Polizeiaufgebot ist alarmirt, ohne daß es bisher gelang, des Verbrechers habhaft zu werden. Unter den Polizisten haben sich verschiedene in Frauenkleider gesteckt um so eventuell den Mann zu veranlassen, sich in ein Ge spräch mit ihnen einzulassen. Nach einer Depesche aus Tucso n (Arizona) hat dort eine Räuberbande aus der mexikanischen Provinz Sonora eine Postkutsche überfallen und den Kutscher und sämmtliche sechs Reisenden ermordet. Die Studentenunruhen in Spanien nehmen kein Ende, trotzdem es die spanische Polizei nicht verschmäht, gegen die Demonstranten gelegentlich mit dem Rohrstock vorzugehen. Die schönsten Hiebe haben aber so wenig genützt, daß sich die Unterrichtsoerwaltung genöthigt ge sehen hat, die Universität in Barzelona, wo der Skandal am ärgsten war, vollständig zu schließen. Die gleiche Maßnahme wird sich wohl auch noch bei anderen Univer sitäten als nothwendig herausstellen. Nach einer in Lemberg abgehaltenenStudentenver sammlung, in welcher gegen neulich vorgenommene Hans- durchfuchungeu protestier worden war, beabsichtigten die Thcilnehmer au der Versammlung sich zum russischen Kon sulat zu begeben. Als die Polizei sie hieran zu hindern suchte, warfen die Studenten mit Steinen auf dieselbe. Erst nachdem eine größere Wachabtheilung herangezogcn worden war und die zu den Konsulaten führenden Straßen abgesperrt worden waren, wurden die Studenten aus einander getrieben. Vier Studenten wurden wegen Wider setzlichkeit und Verursachung eines Auflaufs verhaftet. Engelmacherinnen in Frankreich. In der französischen Deputirtenkammer haben mehrere Abgeordnete einen Gesetzentwurf eingedracht, durch den die Versicherung gegen Todesfall für Kinder unter sieben Jahren verboten wird. Diese Versicherungen haben zu skandalösen Machen schaften Anlaß gegeben, denen zahlreiche kleine Kinder zum Opfer gefallen sind. In dem Städtchen Saida bei Oran (Afrika) sind ein Krämer sowie seine Mutter und eine Dienstmagd von drei Soldaten des 2. Regiments der Fremdenlegion ermordet und beraubt worden. Die Mörder sind zwei Schweizer und leider auch ein Deutscher. Der Deutsche heißt Karl Rapp. Von Zigeunern entführt. Wie ausHannover gemeldet wird, ist das seit August 1901 verschwundene siebenjährige Mädchen, Elise Kassel, in Obershagen bei Burgsdorf aufgefunden worden. Das Kind n seiner Zeit von Zigeunern entführt und aus Furcht vor Ent deckung kürzlich der Frau eines Korbmachers in Obers hagen übergeben worden. Wie aus Graz gemeldet wird, fallen im Mürzthalc derartig große Schneemaffen, daß der Verkehr völlig ge sperrt ist. Eine schwere Soldatenmißhandlung ist in Pots- d am beim 1. Gardeulanenregiment vorgekommen und hat den Mißhandelten zum Selbstmord getrieben. Bei der 5. Eskadron des 1. Gardeulanenregimeiits diente im zweiten Jahre als Freiwilliger der noch nicht ganz 20 Jahre alte Ulan W. Würzberg, Sohn eines Fleischer meisters aus Thüringen. Er hatte im vorigen Monat zu dienstlichen Rügen Veranlassung gegeben. Der Zweit älteste Wachtmeister des Regiments, Fuchs, hielt es für nölhig, ihn empfindlich zu strafen. Zwei Unteroffiziere mußten Würzberg halten und über einen Tisch legen, während cin Gefreiter mit einem Stock unbarmherzig auf ihn einschlug. Würzberg wurde infolge dieser Mißhand lung krank und kam ins Lazarett, aus welchem er am 16. Februar als geheilt entlassen wurde; er blieb aber noch als Revierkranker dienstfrei. Indessen war ihm in folge der Mißhandlungen das Soldatenleben gründlich verleidet, er entfernte sich heimlich aus der Kaserne und begab sich in den Wald auf den Brauhausberg, wo er sich mittelst eines mitgenommenen Karabinerreinigers an einem Baume erhängte. Die Leiche wurde am 17. Fe bruar von einem Unteroffizierschüler aufgefunden. Nach dem er beerdigt war, ruhten seine Angehörigen nicht, bis Klarheit in die dunkle Angelegenheit gebracht und tue Peiniger des Ulanen ermittelt waren. Am Mittwoch Abend wurden sowohl der Wachtmeister Fuchs wie die übrigen bei der Mißhandlung Würzbergs thätigcn Personen in Untersuchungsarrest abgeführt. Erdbeben. Petersburg, 13. März. In Bijek, Gouvernement Tomsk, fand gestern um 8 Uhr Vormittags ein ununterbrochenes, recht starkes, wellenförmiges und stoßförmiges Erdbeben statt. Die Dauer desselben war ein und eine halbe Minute, die Richtung von Osten nach Süden. r „ To bsucht. Ulm, 14. März. In der vor- letzten Nacht erschlug in Bellenberg (Bayern) ein junger Mann seine Mutter und seinen Stiefvater. Die That wurde m einen, Tobsuchtsanfalle verübt. Der Mörder ist verhaftet. Ein unglücklicher Zufall. In einem Brüsseler Restaurant, in welchem eine Anzahl Polizeiagenten ihre Mahlzeit einzunehmeu pflegt, entfiel einem der Agenten beim Ablegen der Waffen der Revolver so unglücklich, daß ein Schuß losging und die Kugel der Tochter des Wirthes das Herz durchbohrte; das Mädchen war auf der Stelle todt. Kirchenvorstandssttzung vom 25. Februar 1903. Man nimmt Kcnntniß: 1. Von der Einreichung der von der Behörde ge forderten Anlagenstatistik, 2. Von der Verpflichtung des Kirchrechnnngsführer, 3. Von dem Stande der Pfarrhausbaufrage. Man beschließt: 1. Die Leichentücher fortan der Obhut des Todten- bettmeisters anzuvertrauen, Kreuze und Marschallstäbe in der Kirche aufzubewahren; 2. Einen Holznaturalbezug im Pfarramtseinkommcn auf Vorschlag der Königlichen Superintendcntur in einen Geldbezug umzuwandeln. 3. Die Gemeinde Sachsdorf unter den von deren Herren Vertretern gestellten Bedingungen und ausge sprochenen Wünschen in den Parochialvcrband Wilsdruff aufzunehmen. Kirchenvorstandssitzung vom 4. März 1903. Man beschließt: 1. Die Pfarrhausbaupläne nochmals durch Vermitt ¬ lung des Vereins für kirchliche Kunst umarbeiten zu lassen mit der grundsätzlichen Forderung, daß das Gebäude keinesfalls höher als auf 30000 Mk. zu veranschlagen ist. 2. Fräulein Emilie Fehrmann in Dresden eine Erb- bcgläbnißstätte ans hiesigem Friedhof unter Berücksichtigung der hierorts geltenden Bestimmungen zu überlassen unter dem Ausdrucke des herzlichsten Dankes für das der hiesigen. Kirche irr Aussicht gestellte Legat von 1000 Mark. — DaK Uebrige nicht von allgemeinem Jntcrcsse. Vaterländisches. Mtltheiiungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen.. Der Nams des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonvme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 16. März 1903. — Herrliches Frühliugswetter herrscht seit einigen Tagen, sodaß wir durch den freundlichen Sonnen schein und die milde Luft mit Allgewalt aus des HauseK engen Räumen ins Freie gelockt werden, wo Baum und Strauch sich immer mehr in ein prächtiges Grün kleiden, wo die ersten zarten Frühlingsboten uns ihren Gruß ent bieten und Finken- und Drosselschlag unser Ohr und Herz erfreut. Ja, freuen wir uns in echter, rechter Art dieses Wiedererstehens der Statur, ihrer Befreiung von den Ketten starren Winterbanncs und seien wir in dieser Freude auch dankbar dafür, indem wir die gefiederten Sänger,, die in Feld, Wald und Garten sich wohnlich niedergelassen, und all die sieben Kinder Floras vor rohen Menschen schützen und dafür sorgen, daß keine Bubenhand zerstörend sich wider sie erheben darf. — In einer Sitzung von Vertrauensmännern arA dem 6. Neichstagswahlkreis Dresden Land, die am Freilag in den „3 Raben" zu Dresden stattfand, ist Herr Oekono- mierath Georg Andrä-Braunsdorf einstimmig als Kartell-Kandidat aufgestelll worden. — Morgen Dienstag Abend findet im Hotel goldner Löwe ein großes Extra-Konzert der Stadtkapelle statt, welches sogleich Prüfungs- und Solisteu-Konzert. der abgehenden Schüler genannter Kapelle ist. Das- Konzert beginnt ^28 Uhr Abends und ist der Eintritts preis 40 Pfg., Familicukarten 3 Stück 1 Mk. Aus dem feingewählten Programm heben wir die Solo-Vorträge der abgehenden Schüler hervor: 1. Concert für Violine von Benot (Schüler Kaiser), Concertino für Clarmette von C. M. v. Weber (Schüler Kaiser), Variationen für Horn (Schüler Göpfert), Fantasie caprice für Violine (Schüler Wild), Concertino für Posaune (Schüler Wind schüttel) und Zigcuuerspiele für Xylophon (Scküler Med- ger). Der Besuch des Konzerts ist sehr zu empfehlen. — Der landwirthschaftliche Kreisvercin zu Dresden hält kommenden Mittwoch, den 18. März, Nachm. 4 Uhr im Hotel zum Adler eine Bezirksversammlung ab, zu welcher eine Einladung den Mitgliedern des landwirth- schaftl. Vereins Wilsdruff bereits schriftlich zugestellt worden ist, die Tagesordnung für diese Bezirksversamm lung jedoch für Interessenten auch im Jnseratentheile der heutigen Nr. zu finden ist. — Kommenden Donnerstag, den 19. und Freitag, den 20. März findet in unserer Stadt Frühjahrsmarkt statt. Die vorgesetzte Regierungsbehörde hat für diese beiden Tage gestattet, daß die Geschäftszeit für den Ver kauf in den Läden der Stadt und auf dem Markte bis 10 Uhr Abends ausgedehnt werde. — Im Hotel zum goldnen Löwen findet am Jahrmarkte-Donnerstag Ball von der Stadtkapelle statt. — Sachsdorf. Einpfarrung der Gemeinde Sachs- dorf in den Parochialvcrband Wilsdruff. Da im Laufe des Jahres 1903 Herr Pa stör Dr. S ch ö n b e r g - W e i s t r 0 p p in den Ruhestand tritt, Hai die hiesige nach Weistropp ein- gepfarrte Gemeinde einstimmig beantragt, von der Neu besetzung der Weistropper Pfarrstelle an nach Wilsdruff emgepfarrt zu werden. Sowohl die Gemeinde Sachsdorf, als auch der Kirchcnvorstand zu Wilsdruff haben die nöthigen Vorarbeiten zu dieser Einpfarrung schon zum Abschluß gebracht. — Zum Reichstagswahlkampf hat jetzt auch der König!. Sächs. Militärvereinsbund das Wort genommen und, ohne für eine oder die andere Partei Stellung zu nehmen, in einem Aufruf doch seine Mitglieder scharf und bündig darauf hingewiesen, daß die Zugehörigkeit zu einem sächsischen Militärvereiu sich nicht mit der Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie verträgt, daß Niemand, der die Sozialdemokratie unterstützt, Mitglied eines Kriegervereins bleiben kann. Der Aufruf betont aber auch', daß es Pflicht jedes Staatsbürgers sei, sein Wahlrecht auszuüben. — Vor dem Köngl. Landgericht Dresden wurde am Freitage gegen den 55 Jahre alten, aus Bodenbach bei Nossen gebürtigen, in Neukirchen bei Wilsdruff wohnenden, bisher unbescholtenen Zimmermann Friedrich August Schlicke wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung ver handelt. Zur Aufklärung des Sachverhaltes waren 13 Zeugen vorgeladen. Der Anklagte ist seit vorigem Jahre zum zweiten Male verheirathet. Aus der ersten Ehe ent stammen zwei Knaben im Alter von 13 und 14 Jahren. Schlicke soll dieselben seit dem Jahre 1900 unter Uebcr- schreitung des väterlichen Züchtigungsrechtcs vorsätzlich mißhandelt und an der Gesundheit geschädigt, im September vorigen Jahres auch einen der Knaben mit einem Beile bedroht haben. Auf Grund der Beweisaufnahme wurde Schlicke nur der fahrlässigen Körperverletzung für schuldig erkannt und deshalb mit 50 M. Geldstrafe, eventuell 10 Tagen Gefängniß belegt. — Am 3. d. M. fand im Restaurant an der „Her zogin Garten" vom Verband Deutscher Barbier-, Friseur- und Perrückenmacher, Zahlstelle Dresden, ein öffentliches Schau- und Schlußfrisiren statt, wobei Herr Moritz Paul Zeller aus Hirschfeld bei Nossen für ausgezeichnete Leistungen im Damcnfrisiren ein prachtvolles Etui mit acht Fünfmarkstücken nebst Widmung erhielt. Die Geld stücke sind insofern sehr werthvoll, da dieselben theils das Sterbejahr König Alberts, den Regierungs-Antritt König Georgs und Kaiser Wilhelms zeigen. Gleichzeitig fordert der Vorstand vom Dresdner Verband, Herr Georg Wenzel, Herrn Paul Zeller auf, die Stelle als Fachlehrer im