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Degens ist eine Damaszener und reich mit Gold ausge- legt. Sie trägt eine vom Kaiser verfaßte, dem Geschenk aulaß entsprechende Widmung. Auch der Griff ist prunk voll ausgestattet. Auf kaiserlichen Befehl begaben sich der Kommandeur der Kadettenanstalt in Lichterfelde, Oberst von Witzleben, und der Major Willmann nach Nord-Amerika, um die bekannte Militär-Akademie in Westpoint kennen zu lernen. Ein Kaisertrunk mit Hindernissen. Vom Kaiser besuch auf der Hohkönigsburg im Elsaß wird erzählt, daß dem hoben Gast dort ein Ehrentrunk hervorragenden Edel weins kredenzt werden sollte, daß aber im kritischen Augen blick ein Pfropfenzieher fehlte, um die Flasche zu öffnen. Der Kaiser mußte daher mit einem anderen, zwar eben falls vorzüglichen, aber doch nicht so hochedlen Trunk vorlieb nehmen. Die Geschichte klingt doch recht unwahr scheinlich; einer Flasche den Hals abzuschlagen, ist doch am Ende kein Kunststück. Lord Roberts in Wiesbaden. Die Berl. Tägl. Rundschau behauptet, der aus dem Boerenkriege bekannte englische Feldmarschall Lord Roberts habe den Wies badener Festspielen an der Seite des Kaisers unter dem Inkognito eines Colonel Saunderson beigewohnt. Von anderer Seite wird das für falsch erklärt. Daß der Kaiser den englischen Marschall schätzt, ist bekannt. Er hat ihm ja auch den Schwarzen Adlerorden verliehen. Der Internationale Bergarbeiterkongreß, der seit Jahren am zweiten Pfingstfeiertag Zusammentritt, hat sich zu seiner diesjährigen, der 13. Generalversammlung in Düsseldorf vereinigt. Auf dem Kongreß ist Deutschland durch 50, England durch mehr als 40 Delegirte vertreten. Auch Oesterreich, Belgien und Frankreich haben ihre Vertreter entsandt. Die Herren werden in diesem Jahre ganz besonders viel zu besprechen haben, ist doch der vorjährige Rückgang von Handel und Industrie ganz besonders für den Kohlenbergbau von geradezu verhängniß voller Bedeutung gewesen. Feierschichten, Lohnreduktionen und Arbeiterentlaffungen standen ein volles Jahr lang auf der Tagesordnung und find bis zum heutigen Tage noch nicht völlig von ihr geschwunden. Allerdings werden die internationalen Herren in Düsseldorf mit ihren Reden und Resolutionen an dem herrschenden Zustande nichts ändern, vielleicht aber Oel in das Feuer der bestehenden Erregung gießen. Das wäre um so bedauerlicher, als sich in dem Grau des Tages doch bereits vereinzelte Lichtpunkte erkennen zu lassen vermögen, so daß die Hoffnung berechtigt ist, die Zustände würden sich in ab sehbarer Zeit günstiger gestalten. Der Besuch des Präsidenten Loubet in Ruß land kann durch die ihn begleitenden Nebenumstände in seiner politischen Bedeutung zwar nicht herabgesetzt werden, auf die Stimmung der betheiligten Kreise wirken das Unglück auf Martinique und die Attentate in Rußland aber doch in ganz augenfälliger Weise ein. Es ist auf beiden Seiten keine rechte Freude über das Wiedersehen vorhanden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das relativ kühle Verhalten des russischen Kaisers auf eine gewisse Mißstimmung zurückzuführen ist, die sein jüngster Besuch Frankreichs auf ihn hinterlassen hat. Der Zar hat damals sowohl von sozialistischen Bürgermeistern, Parlamentariern und Zeitungen Manches zu hören bekommen, was er wohl bis zum heutigen Tage nicht vergessen hat. Der Verzicht aus einen Besuch der französischen Hauptstadt war schließ lich wohl auch weniger durch die Sorge für die persönliche Sicherheit des Kaisers als durch mancherlei Verdrießlich keiten veranlaßt worden, die dem Zaren die Laune geraubt hatten. Am heutigen Mittwoch wird zwar in Zarskoje- Selo programmgemäß die große Truppenparade, an der nicht weniger als 70000 Mann betheiligt sein werden, vor den Augen Loubets und des Zaren stattfinden, gerade wie die bisherigen Programmpunkte alle sorgfältig bis auf das Tüpfelchen über dem i erledigt wurden und morgen und übermorgen noch werden erledigt werden, auch wird cs in den Trinksprüchen nicht an warmen Freundschafts versicherungen fehlen, die sich in gewohnter Weise von Toast zu Toast steigern werden, aber das Alles kann nicht hindern, daß der gegenwärtige Besuch des französischen Staatsoberhauptes in Rußland weder in den unmittelbar betheiligten Ländern selbst, noch in den übrigen Staaten als ein besonders wichtiges und die Aufmerksamkeit in Anspruch nehmendes Ereigniß betrachtet wird. Man ist vielmehr überall davon überzeugt, daß der gegenwärtige Besuch eine Ausdehnung des russisch-französischen Vertrages nach keiner Richtung hin herbeiführen, vielmehr Alles beim Alten lassen wird. Auf eine Verwirklichung ihrer Rcvanchc- ideen haben die Franzosen ganz und garnicht zu rechnen. Aus Petersburg: Am Montag hat der Zar seinen 34. Geburtstag gefeiert, heute ist die Ankunft und die Begrüßung des Präsidenten Loubet, der bei dem rauhen Wetter gerade keine angenehme Seefahrt gehabt haben dürfte, in Kronstadt erfolgt. Alle Zeitungen widmen ihm — natürlich — herzliche Begrüßungen. — Der Rück tritt des fanatischen Oberprokurators Pobedonoszew, der die berüchtigten Studentenmaßregelungen zum guten Theil auf seinem Gewissen hat, wird angekündigt. Er müßte erst wirklich fort sein, bevor man fest hoffen kann. — Der Mörder des Ministers des Innern, Szipjagin, der Freitag gehängt wurde, starb muthig und kaltblütig. Die Attentate in Rußland nehmen keinEnde. Kaum hat der Mörder des Ministers des Innern Szipjagin seinen Lohn gefunden, da dringt schon wieder eine neue Kunde von der Ermordung eines hohen russischen Würdenträgers an unser Ohr. In der Nacht zum zweiten Pfingstfeiertage wurde auf den Gouverneur von Wilna, den Generalleutnant v. Wahl, ein Attentat verübt. Der Revolverheld, der sich Hirsch Lekert nennt, hat sein Opfer zwar nicht zu tödten vermocht, dasselbe aber doch schwerer verwundet, als es nach den ersten Meldungen scheinen konnte. Während es bisher nämlich hieß, daß der General» gouvcrneur nur an den Füßen und Händen verwundet worden sei, besagen die späteren Meldungen, daß die Kugeln und Tuchreste aus dem Körper entfernt worden sind. Danach gewinnt es doch den Anschein, als seien nicht blos Hände und Füße verletzt worden. Gleichwohl soll der Zustand des Verwundeten keinen unmittelbaren Anlaß zu Besorgnissen mehr bieten. Der Uebelthäter wird vor ein Kriegsgericht gestellt und selbstverständlich, wie es sich gebührt, zum Tode verurtheilt werden. Es hat sich auch hier nicht etwa um einen Akt persönlicher Racke, sondern um ein durchaus anarchistisches Attentat gehandelt. Das neue Eisenbahn-Uebereinkommen zwischen England und China, das bisher geheim gehaltenwar, weil Proteste selbstverständlich waren, stößt nun auch auf eine allgemeine Opposition der Mächte. Rußland ist bereits klar mit seinem Widerspruch hervorgetreten und die übrigen Mächte werden folgen. China bezahlt seine Kriegskostenraten bisher mit erstaunlicher Pünktlichkeit. Ob ein guter Freund im Stillen aushilft? der In-dm Waler. Königliches Opernhaus. Donnerstag, 22. Mai. Die Fledermaus. Ans. ^28 Uhr. Freitag, 23. Mai. Das Glöckchen des Eremiten. Anf. ^8 Uhr. Sonnabend, 24. Mai. Tristan und Isolde. „Isolde" Frau Reuß-Belce als Gast. Ans. 6 Uhr. Sonntag, 25. Mai. Die Glocken von Corneville. Anf. */z8 Uhr. Königliches Schauspielhaus. Donnerstag, 22. Mai. Hamlet. Anf. 7 Uhr. Freitag, 23. Mai. Der Geizige. Die gelehrten Frauen. Anf. ^8 Uhr. Sonnabend, 24. Mai. Des Pastors Rieke. Anf. 1/28 Uhr. Sonntag, 25. Mai. Zum ersten Male: Madame Edouard. Anf.'/z8 Uhr. MM ZUM Streuen, der Centner 90 Pf., I^uttsi'r'üdsn, 50 Pf. der Centner.KMM« Klostergut Oberwartha. rikliung W 4. u. 8. ^Ulii 1882 Königsbei'ger 15 0V0 Vslckgowinns: IVIsek 2S0NV0 ttüek8idslnüg lm gUnsflg3t6n ssaU«: kä. MNZWD 1rröm.7S WO-75 000». L von 25 000 - 25 000 » Iru 10000-10000,, 1ru 5000- 5000 » 1m 3 600- 3 000 » 1ru 2600 - 2000 » 2r° 10W- 2000» 3-u 500- 1500 » 4ru 300 - 1200 » S-u 200- 1000 » 40--° 100 - 4000,. 128 r° 50 - 6300 » 3S7 r° 30 -11S10 „ 1000-m 20 - 20 000" 3000 m 10 - 30000" 10418 r° 5-52080 » I,oose L 3 Uark, korto u. laste 3OI>k., empbeklt »nok gegen dlaodnadme in Lows vQä Lils dessereQ I^oosLvseQLlto. 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