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alr der Unbekannte dabei ganz eigenthümlich mit einem schmutzigen Lappen hantirte. Die Passanten glaubten nicht anders, als daß das Tuch das Werkzeug zum Würgen sei. Der Verhaftete, der gut gekleidet war und eine Brille trug, wurde noch am Abenv dem Sicherheits-Departement ein geliefert und einem Verhöre unterzogen. Vor allem wurde festgestellt, daß man es mit einem Hörer des dritten Jahr ganges der tschechischen Technischen Hochschule in Prag zu thun habe, dessen Eltern — der Vater ist Beamter - in der Stadt Weinberge wohnen, und daß der junge Mann die Realschule mit Auszeichnung absolvirt und vor nicht langer Zeit die erste Staatsprüfung mit sehr gutem Erfolge abgelegt habe. Der junge Mann bestritt entschieden, mit dem gesuchten „Würgengel" identisch zu sein, legte aber nach einer anderen Richtung ein Geständniß ab. Noch in der Nacht wurde eine Frau, welche den „Würgengel" aus unmittelbarster Nähe beobachtet und, um ihn festnehmen zu lassen, auch verfolgt hatte, mit dem Verhafteten confron- tirt; sie erklärte sofort, daß der ihr vorgestellte junge Mann nicht der „Würgengel" sei, den sie gesehen habe. Der sonst brave, Vergnügungen abholde Student hatte nur eine Passion — sich als Stiefelputzer auszugeben. Wie er selbst sagte, betrieb er die Stiefelputzerei praktisch schon seit gcrau- mer Zeit. Dazu pflegte er einen schmutzigen Lappen zu benutzen. Geld wollte er nicht dafür, er war entschädigt, wenn er das Schuhwerk einer Person, insbesondere von Kindern, vom Staube gereinigt hatte. Der Perversität seines Thuns war er sich vollkommen bewußt; ihm war klar, daß ihn seine Stiefelputzerei mit dem Strafgesetze in Conflict bringe. „Ich habe mich", sagte er unter anderem, „Niemandem anvertraut, weil ich mich geschämt habe. In der Lektüre medicinischer Schriften suchte ich mein Heil; vergebens. Lombroso habe ich gelesen. Krafft-Ebings Werke kenne ich, doch von der Stiefelputzerei wurde ich nicht geheilt. Ich weiß, was mir winkt — Irrenhaus, Melancholie und Selbstmord." Bei diesen Worten begann er zu weinen. * Seit welcher Zeit wird Petroleum alsBe- euchtungsmaterial gebraucht? Bei uns inDeutsch- and wird fast jeder diese Frage beantworten: „Nun etwa eit dem Jahre 1860". Sofern es nur darauf ankommt, )ie Verwendung des Petroleums zu Bcleuchtungszwecken in Deutschland auf einen bestimmten Zeitpunkt zurückzuführen, dürfte dies richtig sein. Als damals bei uns das Petroleum in Aufnahme kam, war es aber durchaus nichts Neues mehr, nur für Deutschland war es etwas Neues- Schon zu An fang des vorigen Jahrhunderts hat man im südlichen Ruß land Petroleum in größerer Menge gewonnen und im Jahre 1813 wurden, nachdem das ehemalige Baku'sche Manat mit Rußland vereinigt worden war, die Petroleum quellen von Baku für Reichsdomänen erklärt. Wären die Zustände in Rußland nicht von jeher geradezu „russische" gewesen, so hätte das russische Reich aus diesen Quellen schon viele Mil lionen Rubel an Einkünften schöpfen können, aber bei der Wirthschaft, diedort herrschte, konnte ja an eine Entwickelung Von Handel und Industrie in Rußland überhaupt nicht ge dacht werden und auch heute noch ist die Ausfuhr von Petroleum aus Rußland noch verhältnißmäßig gering. Jetzt ist, wenigstens für das westliche Europa, das Absatzgebiet sür russisches Petroleum so gut wie für immer verloren, und Aussicht, daß diese Gebiete sür das russische Petroleum überhaupt jemals könnten gewonnen werden, sind nicht vorhanden. Doch noch weiter zurück ist die Verwendung von Petroleum zu Beleuchtungszwecken nachweisbar. In Nordamerika hat man alte Schächte gefunden, deren Anlage es erkennen läßt, daß man hier vor Jahrhunderten schon Petroleum gewonnen hat. Allein noch viel weiter zurück ist die Verwendung von Petroleum nachweisbar. Ein alter römischer Schriftsteller, Plinius, der eine umfangreiche Naturgeschichte geschrieben hat, erwähnt an verschiedenen Stellen seiner Werke das Steinöl, Benzol und wie es sonst genannt wurde, und welches nichts anderes ist, als unser heutiges Petroleum. So erzählt Plinius, welcher im Jahre 23 n. Ehr. geboren wurde, daß sich zu Acragantum auf der Insel Sicilien eine Quelle befinde, welche eine fettige Materie von öliger Konsistenz enthalte. Letztere wurde von MageMMtM. 40 Erzählung von A. Linden. . ' (Nachdruck verboten.) „Laßt mich!" entgegnete Madelin ungeduldig, ihn ver ächtlich bei Seite schiebend. „Ich hab noch zu thun auf meiner Kammer und keine Zeit, hier mit Euch zu stehen." „Ja, für mich hast keine Zeit, das weiß ich wohl, aber sür den Sunberg ist Dir die Zeit nicht zu schad, die Du bei seiner Großmutter, der alten Hex, verplauderst. Kann Dir aber doch nicht helfen, der macht sich spottwenig aus Dir, seit die Madam ihn so anlacht; zudem wirst ihn auch wohl nicht oft mehr zu sehen kriegen." Madelins Lippen zuckten, aber sie schwieg und wollte an ihm vorüber; da hielt er sie am Arm zurück. „Mädel, mach mich nicht suchswild mit Deinem stolzen Gethu. Der andere, der Dir im Kopf steckt, der kann Dir doch nix mehr helfen. Ich sag' Dir, sollst Dich noch ver wundern, wenn's morgen Mittag ist. Da sollt Ihr all' noch was erleben. Ein groß' Spektakel wird's werden und den hochnäsigen Patron von der Bergschul' wird's mitnehmen." "2b?? Eint 3hl: damit, was soll morgen geschehen?" sragte sie hastig. ' Einige Augenblicke weidete er sich an der Bestürzung des Madchens. Dann sagte er- „Geht Dich gar nichts au. Kümmere Dich nicht d'rum, 's ist bester sür Dich wenn Du nix damit zu schaffen hast, so was ist mx M die können doch den Mund nicht halten. Gelt, Schatz das wird ein Spaß werden, wenn wir jetzt 'ne lustige Hochzeit feiern wo die Andern all' wer weiß was sür Gesichter schneiden sagte er. Sie stieß ihn heftig zurück. „Sei doch nicht so wüthig, Kind," sagte Gründer. „Kannst doch noch froh sein, daß Dich Einer will, gleich wenn der Andere nicht mehr da ist. Auf den Sunberg, da könnt'st Thiergattung und Bezeichnung. ältere Auftrieb: 656 Rinder (und zwar 312 Ochsen, 174Kalben und 170 Bulle»), 548 Kälber, 1158 Stück Schasvieh, 1690 Schweine, die Buchdruckerei Bl. Meder wollte er sie umfasten, Schlacht- entwickelte» Schlachtviehpreise auf dem Viehmarkte zu Dresden am 14. April 1902. Marktpreise für 50 KZ in Mark. nun wollte sie nicht noch mehr versäumen, sie mußte hinüber zu Reinhart, trotz Wetter und Wind, trotz der späten Stunde. Eiligst band Madelin ein Tuch um den Kopf, ging in die Kammer und sah noch einmal nach den ruhig schlafenden Großeltern, die -ähr Fortgehen nicht bemerkten. So schnell sie konnte, eilte sie vorwärts durch die jetzt menschenleere Straße und dann den Hügel hinan. Still und dunkel stand dort das kleine neuerbaute Haus, seine Bewohner schielten Kühe, 170 Bulle»), 548 Kälber, zusammen 4052 Thiere. Schweine 1. a) vollsleifchige der feineren Rassen und deren Kreuz ungen im Alter bis zu 1'/. Jahren 1. b) Speckschweine 2. fleischige 3. gering entwickelte, sowie Sauen und Eber 4. Ausländische längst zu schlafen; auch auf ihr Pochen regte sich zuerst noch nichts da drinnen, bis endlich Mutter Sunberg den Kopf durch eines der oberen Fenster steckte und schlaftrunken fragte, wer da sei. „Ich bin's, Mutter Sunberg!" rief das Mädchen. „Ich? Wer ich? Du bist's doch nicht, Madelin? Was willst Du denn hier in nachtschlafender Zeit?" „Ach, Mutter Sunberg, ich wollt eben dem Reinhart was sagen." „Was!" schrie die Alte zornig über die nächtliche Störung. „Jst's nicht genug, daß Ihr am Tag zusammenkonimt, mußt auch noch mitten in der Nacht daherlaufen! Paßt sich das für ein anständiges Mädchen? Das hätt ich denn doch von Dir nicht gedacht! -- Und von dem Reinhart will ich nicht hoffen . ." „Ihr wißt ja nicht, was ich will!" unterbrach das Mäd chen tieferregt die Eifernde. „Ist er nicht zu Hause?" „Doch, er schläft aber hinten in seiner Kammer, und wenn's denn so was Wichtiges ist, was Du bei all' dem Regenwetter in der Nacht ihm zu sagen hast, dann 'raus damit, ich will'» ihm alsdann bestellen!" „Könnt Ihr ihn nicht eben mal an's Fenster rufen?" „Wenn Du's niir nicht sagen willst, kannst Du'S bleiben lasten, da sieht man schon, daß es nichts Rechter ist, was Du von ihm willst." „Ich will's Euch ja schon sagen, MutterSunberg, aber . ." „Na, mach doch voran und laß die Umständ' sein," sagte Mutter Sunberg; „ich werd' durchkalt hier in der Nachtjack' am Fenster und schrei mir die Stimm' aus dem Hals bei dem Wind! Was soll's denn?" „Ich wollt dem Reinhart bloß sagen, er sollt sich doch kl Acht nehmen, 's könnt ihm leicht was passiren," entgegnet» Madelin; „'s hat Einer vorhin ihm gedroht und allerhand Reden geführt, als wenn er nichts Gutes vorhätt' gegen den Reinhart." „Woher weißt Du dar? Was sollt das denn sein?" 1. feinste Mast- Bollmilchmast- und beste Saugkälber 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 3. geringe Saugkälber 4. ältere gering genährte (Fresser) Schafe: 1. Mastlämmer 2. Mgere Masthammel 3. Nettere Masthammel 4. mäßig genährte Hammel und Schase (Meizschafe) 2. 3. 4. 5. jetzt warten bis zum jüngsten Tag, ehe er nochmals käm. Die Lampe, ja, ja . . Er hielt plötzlich inne. Wieder wollte er sie umfasten, doch hastig sich losmachend, eilte sie durch die offene Thür hinauf in ihre Kammer, wo sie den dicken Holzriegel vor schob; sie hörte Gründer unten fluchen und laut mit sich selber sprechen. Dann verließ er das Haus. Was mochten seine räthselhaften Worte bedeuten? Sollten es Drohungen gegen Reinhart sein? Wäre er nüchtern ge wesen, hätte er sicher über irgend welche böse Absichten gegen denselben vorher kein Wort fallen lassen, sondern sie in seiner heimtückisch rohen Art zur Ausführung gebracht. Aber Madelin wußte, daß er in der Trunkenheit ebensowenig seine Zunge wie seine Fäuste beherrschte. Eine große tiefe Angst befiel das junge Mädchen. Unruhig ging sie hin und her in der stillen Stube. Immer heftiger heulte draußen der Sturm, mit sausendem Gestöhn um den Dachgiebel streichend. Wie ein Aufschrei in Todesnoth hallt es immer wieder durch die tiefdunkle Nacht. Des Mädchens Angst wuchs mit jeder Minute, es wurde ihr fast zur Gewißheit, daß Reinhart ein schweres Unheil drohe. Konnte sie es denn nicht abwenden? Wie gern hätte sie mit ihrem eigenen Leben das seine be schützt. Sie mußte hin, sie mußte ihn warmen, auf seiner Hut zu sein vor Gründer. Hätte sie es doch eben bester bedacht und sich überwunden, noch eine Zeit lang bei dem selben im Zimmer zn bleiben, vielleicht wäre es ihr gelungen, ihm in seiner augenblicklichen Trunkenheit noch mehr zu ent locken. Sie zürnte sich selbst, daß sie daran nicht gedacht, Bullen: 1. vollfleischige höchsten Schlachtwerthes 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte 3. gering genährte Kälber: lange vorher schon diese Verwendung des Petroleums be kannt gewesen ist, davon berichtet Plinius allerdings nichts, es ist aber wohl anzunehmen, daß dieser Gebrauch schon lange bestanden hat. Auf zweitausendjährige Verwendung als Beleuchtungsmaterial kann das Petroleum also schon zurückblicken. * Das amerikanische Eisenbahnwesen hat seit der Blitzfahrt des Prinzen Heinrich ein besonderes Interesse für Deutschland gewonnen. Wenn behauptet wird, daß in Amerika weit schneller gefahren wird als in Europa, so trifft dies im allgemeinen nicht zu. Die Durchschnittsge schwindigkeiten sind sogar vielfach geringer, was auch in Anbetracht dessen, daß keine Bahnpolizeireglements bestehen, durchaus nothwendig erscheint. Die Sicherheit des Reisenden ist nicht geringer als überall bei Einrichtungen von Menschen hand. Hingegen außerhalb des Zuges ist jeder für sich selbst verantwortlich. Hineinspringen in den schon fahrenden Zug, Hinausspringen aus demselben, Betreten und Ueber- schreiten von Gleisen, — alles ist gestattet; wer aber dabei verunglückt, hat cs sich selbst zuzuschreiben; Niemand wird einen Beamten deswegen zur Rechenschaft ziehen. Mit der Bequemlichkeit des Reisenden verhält es sich ähnlich. Ein Abrufen der Züge kennt mau im Allgemeinen nicht. Um an seinen Zug zu gelangen, ist man häufig genöthigt, einige Gleise, die deshalb aber für den Betrieb durchaus nicht gesperrt sind, zu überklettern, manchmal stehen sogar andere Züge dazwischen, über die man erst, mit seinem Handgepäck beladen, hinüber balanciren muß, denn Gepäck träger giebt es nicht. Anweisen der Plätze findet nicht statt. „Hilf dir selbst", ist die Parole in jeder Beziehung. Das Innere der Züge bietet freilich für die längsten Fahrten alle nur denkbaren, sogar luxuriös zu nennenden Einricht ungen. Die Züge gleichen hierin fahrenden Hotels, doch herrschen in der Benutzung derselben und bezüglich des Un terkommens und der Ungenirtheit die laxesten Gebräuche; das große Publikum steht sich im Allgemeinen gut dabei, da Niemand es anders gewohnt ist. Eine specistsch ame rikanische Einrichtung sind die den meisten Fernzügcn an gehängten Observationswagen, welche an den Seiten große Spiegelscheiben haben und hinten gänzlich offen sind. Man kann daher, während der Fahrt auf der Plattform sitzend, nach drei Seiten hin die großartigen Panoramen der ame rikanischen Landschaft genießen, was einen außerordentlich reizvollen Eindruck macht und über die Länge der Fahrt hinweghilft. Ein Eisenbahnwagen ohne Schutzwand nach hinten dürfte bei uns wohl zu den Unmöglichkeiten gehören. Im Allgemeinen darf man in Amerika eben mehr mit einem von Jugend auf zur Selbstständigkeit erzogenen Publikum rechnen. Dich die Dohlen nicht umschreien, mußt nicht Knopf auf dem Kirchthurm sein." (Goethe.) Die Nachmittagspause findet an weniger belasteten Tagen ihren Abschluß mit einem kleinen Spaziergang im Thiergarten. Häufiger freilich tritt bald nach dem Frühstück die Arbeit wieder in ihr Recht. Graf Bülow hat die Gewohnheit des Diktirens, wobei er gern im Zimmer auf und abgeht. Von 5 Uhr an beginnen die eigentlichen Empfänge. Wenn der letzte Besucher mit derselben unwandelbaren Liebenswürdigkeit hinausgeleitet ist, die den ersten empfing, wirst der Haus herr einen Blick auf die Uhr. Die Essensstunde, 7'/, Uhr, ist meist überschritten. Die Gräfin, vielleicht auch Gäste, haben schon auf ihn gewartet. Aber die Arbeit ist ganz gethan. Graf Bülow läßt keine Reste, kein Aktenstück bleibt auf dem Schreibtisch zurück. Bleistifte, Federhalter, die kleinsten Bedarfsgegenstände liegen wieder an ihrem Platze. Das Arbeitszimmer strahlt seinem Bewohner die Ordnung und Klarheit des eigenen Geistes wieder. Der Abend bringt endlich auch dem Menschen einen Lohn für die Tagesmühen des Staatsmannes. Gegen halb elf empfehlen sich di» Gäste des kleinen Kreises. Dann aber tauchen noch einmal die gewissen schwarzen Mappen auf, deren Inhalt den Kanzler noch bis nach Mitternacht in Anspruch nehmen kann; wenn er ihn gründlich auskosten will — den NormalarbeitstagI vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten welches bis zu 7 Jahren ältere ausgemästete Kühe und wenig gut jüngere Kühe und Kalben mäßig genährte Kühe und Kalben gering genährte Küye und Kalben Ochsen: 1a. vollfletschige, ausgemästete, höchsten Schlachtwerthes bis zu 6 Jahren 1b. Oesterrcicher desgleichen 2. junge fleischige, nicht ausgemästete — ältere ausaem. 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 4. gering genährte jeden Alters Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht- werthes den dortigen Einwohnern zu Beleuchtungszwecken gebraucht, und seine Politik läßt er sammeln. Sie füllen schon indem man sie durch Eintauchen von Rohrbüscheln sammele mehrere Bände. Der erste trägt das Motto: „Sollen und dann in Lampen anstatt des Oeles brenne. Da haben " wir also „nichts neues in unseren Petroleumlampen." Wie — Ueber den Normalarbeitstag des Grafen Bülow berichtet der Pester Lloyd: Zu jeder Jahreszeit, im Winter, wie im Sommer, erhebt fich der deutsche Reichs kanzler um 7 Uhr. Die erste Arbeit gilt den während der Nacht cingegangcnen Depeschen. Meist in den ersten Morgenstunden, selten nach 10 Uhr, erhält Graf Bülow den Besuch des Kaisers. Der rege Verkehr zwischen Kaiser Wilhelm und seinem ersten Berather dauert, in Briefen und Telegramm, auch dann fort, wcun sich der Monarch auf Reisen befindet. Von 10 Uhr ab werden lange Reihen verschlossener Mappen in das Arbeitszimmer des Kanzlers geschafft. Sie bergen die umfangreichen EingängeausdenverschiedenenReichsämternund Ministerien, Berichte der Botschafter u. s. w. Um 12 Uhr muß die Fluth der Akten gehemmt werden; denn es beginnen jetzt mündliche Vorträge, die sich häufig bis zum Schluß der zweiten Nachmittagsstunde hinziehen. Die Frühstücksstunde (nach 1 Uhr) kann oft genug nicht eingehalten werden. Eine kurze Ruhepause nach dem Frühstück benutzt der Kanzler zur Durchsicht der Zeitungen. Dazu kommen viele Zeitungsausschnitte. Gern sucht Graf Bülow ein -- paar Minuten sür das Studium der Witzblätter zu er- empfiehlt übrigen. Alle erreichbaren Karnkaturen auf seine Person Lebend- Schlacht- . Mk. Ml. 33-37 61-66 29—32 56-66 25—28 51—53 22-24 46—50 31—35 59-64 27-30 54-58 24-26 50-53 21-23 4S-49 — 40-45 32-36 57-62 27—31 53—56 23-26 49—52 45 -48 67—71 42-44 62-66 37—41 57—61 34-35 63-65 ! I ! 60—62 49-50 61—62 50-52 62-64 46—48 58—60 44-45 58-57 —— —