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Logogryph. Es findet sich in Schloß und Hütte, Bald groß, bald klein; Man fühlt es, fühlt es oft bei jedem Schritte; Oft ist's geheim, bisweilen allgemein. Erfahren kann man's leicht, auch ohne viel zu fragen; Wohl keiner trägt es gern, doch kann man's tragen. Wenn man die Mittellaute nur vertauscht, Welch ein verschieden Bild! Es klingt und rauscht Im Chor der Vögel hier, dort an der Liebsten Pforte, Jetzt klagend, dann entzückt, bald mit, bald ohne Worte; Und wo das Erste war des Zweiten stiller Grund, Da thut das zweite wohl des ersten Tiefe kund. Auflösung folgt in nächster Nnmmer. Auflösung des Räthsels aus voriger Nummer: Granate. Nossener Produktenbörse am 6. September 1901. Kilo M. Pf. bis M. Pf. Weizen hiesiger braun alt 85 13 90 - 14 20 - - neu 85 13 50 - 13 90 Roggen - alt 85 s — — Roggen - neu 85 11 10 - 11 40 Gerste Brau- 70 10 - - 10 50 Hafer alt 50 7 - - 7 40 Hafer neu 50 6 - - 6 40 Futtermehl I 50 7 65 - — do. II 50 6 65 - — Roggenkleie 50 5 60 - — — Werzenkleie, grob 50 5 35 - — — Maiskörner, grob 50 6 75 Maisschrot 50 — I 7 50 Heu, alt per 50 Kilo von M. 3.50 bis! M. 4.— do. neu 50 - 2.75 - 3.50 Schüttstroh, - 50 - 2.60 - - 3.- Gebundstroh, - 50 - 2.50 - - 2.75 Kartoffeln 50 - s - 1.70 - - 2.20 empfiehlt Martin Bergers Buchdruckerei. er sie vier Jahre lang prüfte, ist sie es, dessen kannst Du sicher sein." „Wenn Du mit dieser Verbindung einverstanden bist, kann ich es auch sein," entgegnete Adeltraut. „Lies, bitte — er schreibt so glücklich." „Nun, Liebchen, was verlangen wir noch mehr?" lacht Floris glücklich, sein Weib an sich ziehend. „Möchte Cornel so gesegnet werden, wie ich durch Dich!" „Oh, mein Floris!" Ein strahlendes Lächeln gleitet über Adeltrauts Antlitz, das jung und schön erscheint. Viel Geselligkeit sehen die van der Straatens nicht um sieb, nur soviel, als unumgänglich nöthig ist, um den gesell schaftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Sie sind ein ander genug, und Heinz und Hertha sind noch zu jung, um Ansprüche auf das volle Leben der kleinen Residenz machen zn können. (Schluß folgt.) — Wer die MmWi der Zeit, die Bahnen, die Politik und öffentliches Leben einfchlagen, über alle bemerkenswertsten Vorkommnisse in Stadt und Land, unterrichtet das „Wochenblatt M Maruts" seine Leser in übersichtlicher Form 3 mal wöchentlich, und da dieses Blatt außerdem in erster Linie bemüht ist, die Interessen der engeren Heimath zu vertreten, so ist dasselbe fremden Blättern vorzuziehen! Der Herbst zieht ins Land, die Abende werden länger, die Arbeit auf dem Lande ist nahezu beendet, in den Städten wird es lebendiger, da der Verkehr in Vereinen und Gesellschaften wieder mehr auflebt. So kann es denn nicht ausbleiben, daß auch im Kreise der Familie das Bedürfniß nach angenehmer Unter haltung wieder stärker hervortritt, daß ein gutes Buch und vor allem die Zeitung, das heimathliche Lokalblatt, als bewährter Gesellschafter mehr als zur Sommerszeit zu seinem Rechte kommt, gern ausgenommen und froh willkommen geheißen wird. In all seinen Theilen, im Politischen, Lokalen, Pro vinziellen und Vermischten, bringt das Wochenblatt eine Fülle wohlgesichteten Lesestoffes, bildend, belehrend und unterhaltend, der durch gute Erzählungen und Romane, durch den gediegenen Inhalt der Gratisbeilagen, Jllu- strirte landwirthschaftliche Beilage und illustrirte Sonntagsbeilage mit Moden-Beilage und durch den Jnseratentheil noch vermehrt und ergänzt wird. Solcher Art ist das heimathliche Lokalblatt mit seinem aus dem Leben und Treiben speziell unserer Gegend, den benachbarten Orten, wie der Provinz geschöpften Inhalt denn doch etwas ganz Anderes, als die bekannten an geblich billigen Ableger großstädtischer Zeitungen, die ja freilich „viel mehr Papier", dafür aber um so weniger aus der Heimath und für die Heimath des Lesers in der Stadt und auf dem Lande bringen. Gewiß, wer ein Bedürfnitz nach solchen Zeitungen hat, der wird sie halten, er möge darüber aber seines Lokalblattes nicht vergessen oder gar seine „große, billige" Zeitung gegen das letztere ausspielen. „Wer Vieles bringt, wird Jedem etwas bringen," deshalb sorgen wir nach Möglichkeit für einen reichhaltigen Inhalt unseres Blattes, anderseits müssen wir aber auch betonen, daß wir immer mehr bieten können, je mehr Leser sich zu dem treuen Stamm unserer seitherigen Abonnenten gesellen. Deshalb: Leset und unterstützt das heimathliche Lokalblatt! erneuert rechtzeitig das Abonnement für das bevorstehende Winterquartal, werbt neue Leser an und benutzt den Jnseratentheil bei allen sich bietenden Gelegenheiten, sei es als Inserenten oder bei Euren Einkäufen für den Winter und zu Weihnachten. Dann wird durch solche Bethätigung des Gemeinsinns unser Blatt sich je länger je mehr zu einem Freund Aller in der Heimath, zu einem Volks- und Familienblatt in des Wortes bester Be deutung ausgestalten. Neu hiuzutretende Leser erhalten das Wochen blatt bei Meldung in unserer Geschäftsstelle vom 15. bis 30. September gratis. Vermischtes. * Chinesiches Ceremoniell. Es dürfte zeitge mäß sein, daran zu erinnern, unter welchem Ceremoniell noch vor wenigen Jahrzehnten die Abgesandten der West mächte sich seiner Majestät dem „Himmelssohue" nahen mußten, wohlgemerkt, nicht um Verzeihung für ein schweres Verbrechen zu erbitten, sondern nur um Handelsbeziehungen anzuknüpfen. Als die englische Regierung im Jahre 1816 den Lord Amhorst in der Eigenschaft eines außerordent lichen Gesandten an den chinesischen Kaiserhof entsandte, kehrte derselbe, ohne den chinesischen Kaiser gesehen zu haben, unverrichteter Sache zurück, da er sich weigerte, dem selben die üblichen Kotaus zu machen, d. h. neunmal vor ihm fußfällig mit der Stirne den Boden zu berühren. Dreißig Jahre später hielt der amerikanische Gesandte Ward folgendermaßen seinen Einzug in Peking. Das Kriegsschiff, das ihn nach Tientsin brachte, durste nur bis Ninghofu den Peiho auswärts fahren. Dort harrte seiner ein großes Boot, auf dem ein fensterloser, nur nach oben geöffneter Holz käfig stand. Vor den Thoren Pekings wurde dieser auf einen mit Ochsen bespannten Lastwagen gehoben und so hielt der Gesandte der Vereinigten Staaten, ohne etwas von Peking oder seiner Umgebung gesehen zu haben oder selbst gesehen zu werden, seinen Einzug in die Kaiserstadt. Dort wurde er in einem ummauerten Hause eingesperrt, Ws es dem Kaiser beliebte, ihn zu empfangen, und nach der Audienz wurde die ganze Gesandtschaft auf dieselbe ^tt wieder nach Tientsin befördert. Dem englischen Abge sandten Sir Harry Parkes erging es im Jahre 1860 noch schlimmer. Er wurde wie ein Gefangener behandelt und blutig geschlagen. In knieender Stellung, die Hände fest auf den Rücken gebunden, mußteer sich einem Verhör unter ziehen und entging nur mit knapper Noth einem grausamen Tode. Ein Schreiben des englischen Königs Georg IV. wurde vom chinesischen Kaiser gar nicht angenommen, einfach weil es in einem anderen Tone gehalten war, als die Bittschriften der untcrthänigsten Händler der Ostindischen Handelskompagnie, denen es auf einen Fußfall mehr oder weniger, selbst vor chinesischen Vicekönigen, nicht ankam. Bei dem königlichen Schreiben fehlte nämlich das bestimmte chinesische Zeichen „pW" auf dem Briefumschläge, wo mit in China jedes Schriftstück eines Untergebenen an die Obrigkeit versehen sein muß, und darum wurde der königliche Brief nicht angenommen. Dagegen lief ein kaiserliches Schreiben von Peking ein, in dem es unter Anderem hieß: „Bis jetzt war doch der rothhaarige Barbarenkönig stets gehorsam und hat darum seit Jahren die Milde des Himmelssohnes zu erfahren bekommen. Wie kommt es nun, daß er plötzlich so anmaßend auftritt? Nun, mein rebellischer Sohn, thue Buße und demüthige Dich wieder unter die gewaltige Hand des Dich ja stets segnenden Herrschers der schwarzhaarigen Völker." In jenen Tagen war es auch, daß ein hoher Mandarin ein englisches Kriegsschiff besuchte, in dessen Salon das Bild des Königs Georg hing. Recht auffällig respektlos kehrte er demselben den Rücken. Darauf aufmerksam gemacht, antwortete er mit der unerschrockenen Verlogenheit (äamulsss M6näacit)i) chinesischer Diplomaten: „Wie könnt Ihr denn das Bild Eures Herrschers so profaniren! Ich konnte ja nicht wissen, daß dies Euer König sein soll. Da sollte doch ein gelbseidener Vorhang über dem Bilde hängen und eine Weihrauchurne davorstehen." Von Deutschlands Machtstellung hatten die Herrscher Chinas bis 1870 nur ganz dunkle Vorstellungen. Als die ersten deutschen Ge sandten zum Abschluß "eines Friedens- und Freundschafts vertrages nach Peking kamen, wollte man sie ansänglich gar nicht empfangen. Sie müßen sich an ihren englischen Kollegen nm Vermittelung wenden und erst, als dieser versichert hatte, die Derschen seien ein ganz angesehenes zivilisirtes Volk, ließ mein sich herbei, mit ihnen zu unter handeln. * Eine fürstliche Ehebrecherin vor Gericht. Ein sehr pikanter Eheprozeß, deren Helden Mitglieder der hohen neapolitanischen Aristokratie sind, spielt sich zur Zeit in Neapel ab. Der königlich italienische Gesandte am Athener Hofe, Herzog D'Avarna, überraschte eines Tages seine Gemahlin, eine Fürstin Dolgorouky, bei einem sehr kompromittirenden Zusammensein mit dem Fürsten Galatro Colonna. Die Folge davon war, daß der beleidigte Ehegatte seine Frau wegen Ehebruchs vor Gericht citirte und ein Kind, welches nach einer zehnmonatigen Abwesenheit des Herzogs das Licht der Welt erblickte, nicht als seinKindaner kennen will. Auch darüber soll dasTribunal entscheiden. Die Vertheidiger der Fürstin sind der ehemalige italienische Justiz minister Advokat Gianturco und die Advokaten Guarra- cino und Leone; die Rechtsbeistäude des Herzogs der berühmte forensische Redner Senator Pessina, der Deputirte Grippo und der Advokat Vescia. Lustiges Allerlei. Bayreuther Genüsse. (Ans dem Hotel-Preisverzeichuiß der Festspielstadt.) Ein Bett, in dem nachweislich vor 25 Jahren der Sänger Niemann geschlafen hat. Pro Nacht. 50 Mk. In der Jubiläumsnacht 20 Mk. theurer. Ein Bett, genau nach dem nach den Angaben des Meisters entworfenen Bruuhildenfelsen nach gebildet. Pro Nacht 65 Mk. Ein Zimmer mit einem Fenster in der Richtung der durch Bäume verdeckten Villa Wahnfried 100 Mk. Eine Kammer in derselben Richtung ohne Fenster 50 Mk. Ein Liter Meth, servirt im Horn (genaue Nachbildung der in der Götterdämmerung benutzten Trinkhörner) 7 Mk. Eine Portion Gans ä M Lohengrin .... 5 Nik. Ein Lendenstück am Spieß an der Waberlohe gebraten 12 Mk. Ein Stück laufenden, fast schon fliegenden Holländers 5 Mk. Neue Kathederweisheit, Mit dem Richter bin ich recht zufrieden, mit dem Seifert aber gar nicht. Bester wie der Richter ist er aber doch noch. — Ursprünglich war die Erde eine Halbkugel; nach der Entdeckung Ame rikas wurde sie eine Kugel, doch mußte man sich in der ersten Zeit Australien hinzudenken. — Wenn man einen Freund zwanzig Jahre nicht gesehen hat, so freut man sich ungemein. — Einige halten die Seele für unsterblich, andere nicht. Die Wahrheit wird wohl hier, wie gewöhn lich in der Mitte liegen. — Alexander der Große hatte genug mit der Bändigung des Bucephalus zu tlmu, so daß man ihn noch heute für das stärkste Roß der Welt erklärt. - In neuerer Zeit verwendet man nicht nur die rothe, sondern auch die blaue Farbe als Buchdruckerschwärze. Aus einer englischen Verlustliste. An Krank heit gestorben 1. John Torston: Dysenterie. (Auch wurde der Kopf durch ein feindliches Geschoß abgerissen.) 2. William Parrer: Herzlähmung. (Im Herzen wurde eine Gewehrkugel gefunden.) 3. Richard Knight: Folge der Amputation. (Amputation fand statt beim Jndieluftsprengen eines Panzerzuges.) Ein guter Grund. Mann: „I bitt' Di', Alte, sag' mir niir, mit mir bist Du so grob und mit unseren Dienstmad'ln gehst um, als wenn s' seidene Tücheln wären." — Frau: „No ja, Sepp, weil Die sich so was net g'fallen ließen und mir kündigen würden." HnnScrttaujend Asthmatiker preisen Zematonc und empfehlen dieses Präparat allen an Asthma Leidenden als das einzig zuverlässige Mittel, wodurch nicht nur so fortige Linderung erzielt wird, sondern dauernde Beseitigung dieses so lästigen Uebels. Nachstehend einige Gutachten zur Beweisführung: „Kiel, Jungmannstraße'68. „Nachdem ich Zematone-Pulver gebraucht hatte, spürte ich sofort Besserung meines Leidens und konnte ruhig chlafen. Ich werde dieses bewährte Mittel Jedem stets obend empfehlen, da dasselbe thatsächlich eine großartige Wirkung ausübt. Hermann Herrnowski." Köln a. Rh., Vondelstraße 39. „Gleich nach der ersten Einathmung des Zematone- Pulvers lösten sich starke Schleimmassen und verschafften mir Luft und Linderung, der lang entbehrte Schlaf stellte ich ein und ich wurde täglich kräftiger und gesünder. Allen Leidenden kann ich nur Zematone-Pulver empfehlen. Frau Koch." „Wittgensdorf b. Chemnitz i. S. „Nach dem Gebrauch des Zematone-Asthma-Pulvers un ich von meinen Leiden so zur Genüge wieder herge- tellt, daß ich nicht umhin kann, meinen Dank auszusprechen und allen Asthma-Leidenden dieses Pulver zu empfehlen. Robert Buchold." Um allen an Asthma und Bronchialkatarrh Leidenden zu ermöglichen, sich von der Vorzüglichkeit des Zematone- Pulvers zu überzeugen, wird eine Gratisprobe franko ohne ^ede Kosten von der Einhorn-Apotheke, Frankfurt a. M., versandt. (Zematone-Bestcmdtheile: 30,0 Grindelia, 12,0 Stechapfel, 8,0 Lerchen schwamm, 5,0 Mohn, 22,0 Salpeter). Man sende genaue Adresse an die Einhorn-Apotheke, Theaterplatz, Frankfurt a. M. Ein gutes Hausmittel hält oft den Arzt vom Hause fern; das sollte Jeder beherzigen und ganz besonders jetzt, wo die naßkalte Witterung der Gesund heit zu schaden droht. Wie man aus den verschiedenen Tageszeitungen ersteht, grassiren augenblicklich an vielen Plätzen Ruhr und Influenza; hauptsächlich jedoch die letztere ist wegen ihrer heimtückischen Art und Weise am meisten zu befürchten. Viele Leute, die von dieser Krank heit befallen werden, achten im Anfangsstadium wenig darauf, erst wenn sich die Erscheinungen ernsterer Natur drohend bemerkbar machen, laufen sie zu einem Arzt oder Quaksalber, um das mit schwerem Opfer zurückzukaufen, was mit geringeren Mitteln zu verhüten war. Wir rathen daher, in jedem Haushalt Vorbeugungsmittel zu führen und nennen als ein solches und in diesen Krank heitsfällen besonders wirksames den russischen Knöterich- thee. Der russische Knöterichthee besitzt eine eminente Heilkraft, das ist nicht nur vom Publikum, sondern auch von ärztlichen Autoritäten, wie viele Anerkennungsschreiben bestätigen, anerkannt worden. Der russische Knöterichthee ist vorzüglich wirksam gegen alle Brust., Lungen-, Hals- und Magenleiden. Von angenehmem Geschmack und viel leicht mit einer geringen Candisbeimischung kann er vou Gesunden und Kranken getrunken werden, indem er den Einen stärkt und erfrischt, befördert er den Anderen auf schnellstem Wege die erwünschte Besserung. Wir empfehlen den russischen Knöterichthee besonders jedem Familien vater eingedenk der jetzt herrschenden Krankheitsgefahr, sich aus Gesundheits- und ökonomischen Rücksichten den selben zu beschaffen. Der russische Knöterichthee ist nur ächt direkt bei den Fabrikanten Robert Paul und Opitz, Berlin, Wilmsstr. 23 ä Packet 50 Pfg. und 1,00 Mark erhältlich. Bei 6 Packeten ä 1 Mark erfolgt Franko-Zu sendung per Nachnahme. Dr. Hothof's Knöterich-Honig versenden wir ebenfalls ä Originalflasche 50 Pfg. und 1 Mk., welcher neben dem russischen Knöterichthee getrunken werden kann. Man achte genau auf diese Firma, um nicht minderwerthige Fabrikate zu erhalten. Viele Dank schreiben, die von Erfolg zengeu, stehen jedem zur Einsicht zur Verfügung.