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Geheimpolizisten zur Ueberwackung der italienischen Anar chisten in Frankreich für die Zeit des Czarenbesuches zur Verfügung gestellt haben. Paris, 10. Sept. Es steht nunmehr fest, daß der Czar am 20. d. M. Nachmittags Paris besuchen wird. Die Stunde der Ankunft wird geheim gehalten. Serbien. Aus Belgrader Hofkreisen kommt die Nachricht, daß Königin Draga nun untrüglich guter Hoff nung sei, weshalb die Reise des serbischen Königspaares nach Rußland auf Jahresfrist verschoben worden ist. Dazu bemerkt das „N. W. Tgbl-": Die Verschiebung der Reise hallen wir für richtig; die Mittheilung über Königin Draga bedarf allerdings sehr der Bestätigung. Es macht den Eindruck, daß cs sich lediglich um eine Aus streuung zur Bemäntelung der Verschiebung der Reise handle. Die Lage Columbiens infolge des Krieges mit Venezuela wie des Aufstandes im Lande selbst gestaltet sich allmählich kritisch. Columbien wird nicht nur von den Truppen Venezuelas, sondern auch von denen Nicaraguas und Ecuadors angegriffen, daneben machen ihm die eigenen Aufständischen zu schaffen. per columbischen Bevölker ung sympathisirt mit der Revolution, weil dieselbe haupt sächlich durch die verkehrte Steuerpolitik der Regierung hervorgerufen worden ist. Die Geldnoth der Regierung nimmt zu; diese schuldet den 1500 Mann Truppen, die in Panama u. s. w. stehen, bereits den Sold in Höhe von 45,000 Doll. Gold. Vsn Alae Ainley. Das Befinden des Präsidenten. Wenn Mac Kinley bei den Vollvlutamerikanern nicht schon populär wäre, — das Attentat würde ihn populär machen. Er ist nicht einem persönlichen Racheakte, einem wahnwitzigen Anschläge mit genauer Noth entronnen, sondern er ist der Märtyrer seiner republikanischen Ueber- zeugung, — er sollte ein Opfer des Systems werden. Das sichert ihm auch außerhalb seiner engeren Partei- kreise Sympathien. Die Nachrichten aus Buffalo lassen übrigens übereinstimmend erkennen, daß man ärztlicherseits die Gefährlichkeit der Schußwunde überschätzt hat. Allem Anscheine nach kommt der Präsident mit dem Leben davon. Die Londoner „Preß-Association" meldet aus verläßlicher Privatquelle, daß das Befinden des Verletzten hoffnungs voller ist, als es die ärztlichen Berichte andeuten, und daß jede Aussicht auf völlige Genesung sei. Würde diese ein- tretev, so könnte sich ein Neger, Namens Parker, rühmen, dem Präsidenten das Leben gerettet zu haben. Er ver hinderte den Attentäter, einen dritten Schuß abzufeuern, und packte ihn. Parker, ein früherer Sklave von Hünen gestalt, ist in Buffalo Kellner. Seine Faustschläge waren beinahe tödtlich für den Mörder. Buffalo, 10. Sept. Dr. Max Burney erklärte einem Interviewer, die Operation wurde in der kürzesten bisher erreichten Zeitspanne ausgefühlt. Die noch im Körper befindliche Kugel ist klein und weder gefunden noch gefühlt worden. Die Wunde ist zugenäht und geschlossen. Der Magen ist seit der Operation nicht untersucht worden. Der Präsident erhält alle Nahrung durch Darmeingießung; sie besteht gegenwärtig aus Whisky, heißem Wasser und Rum. Zuweilen schluckt er auch etwas Wasser. Falls der Präsident bis Dienstag Fortschritte in der Besserung macht und keine ungünstigen Symptome vorhanden sind, werden keine mehr eiutreten. Das Geständnttz des Attentäters. Nach einer Newyorker Depesche der „Central News" soll der Attentäter erklärt haben, er habe geglaubt, durch die Beseitigung des Präsidenten das Land von den Trusts erlösen zu können. Die Polizei forscht lebhaft nach der anarchistischen Agitatorin Emma Goldmann. Man glaubt, daß sie etwas mit der That zu thun hatte; sie hat oft erklärt, der stolzeste Augenblick ihres Lebens würde es sein, falls sie Jemand überreden könnte, einen Herrscher zu tödten. Czolgosz erklärte in einem schriftlichen Geständniß: Emma Goldmann steckte mich in Brand; ihre Lehre, daß alle Herrscher ausgerottet werden müßten, machte mich nach denklich, bis sie schließlich weinen Kopf ganz beherrschte. Der Attentäter erklärte ferner, Niemand habe von dem Attentat gewußt, er habe keine Mitschuldigen. Der Mörder sieht sehr blaß aus und zeigt Merkmale der De generation. Jur China-Luge. Peking, 8. Sept. Nun endlich ist das große Werk vollbracht! In der spanischen Gesandtschaft fand am Sonnabend die Unterzeichnung des Friedensprotokolls statt. Die Gesandten und ihre Sekretäre trafen um 11 Uhr daselbst ein. LiHung-Tschang und der PrinzTsching kamen in Sänf ten, von Kavallerie begleitet. Sobald die Unterzeichner ver sammelt waren, hielt der spanische Gesandte de Colngan, als Doyen des diplomatischen Korps, «ne Ansprache, in welcher er die Hoffnung aussprach, daß die Unterzeichnung des Protokolls eine neue Aera derBeziehungen zwischen China und den Mach- tcnkennzeichnenwerde. PrinzTsching erwiderte, er sei glücklich, daß die Schrecknisse des letzten Jahres beendet seien und gab der Zuversicht Ausdruck, daß man keinen neuen Bruch in den Beziehungen zwischen China und den Mächten mehr erleben würde; denn China werde alle ihm obliegenden Ver pflichtungen erfüllen. — Li-Hung-Tschang schien sehr schwach zu sein. Die Erregung in Nordchina. Aus Shanghai schreibt man: Der Haß der „natio nalistischen" Chinesen richtet sich jetzt nicht sowohl gegen die „weißen Teufel" schlechthin, als gegen die Missionare und ihre Pflegebefohlenen, die eingeborenen Christen. In Tung-chou, nur wenige Meilen von Peking entfernt, fand man dieser Tage überall Proklamationen angeschlagen, in denen die eingeborenen Christen gewarnt wurden, in irgend ^Kehung Ansprüche zu machen; für das, was sie thalsachlich verloren hätten, seien sie vollauf entschädigt. Wenn derartige Schriftstücke schon offen verbreitet werden, wo die Truppen der Verbündeten noch da sind, was wird man da erst erwarten müssen wenn jene fort sind? Auch dafür fehlt es nicht an schlimmen Zeichen. In der Umgegend von Paotingfu blüht trotz aller Verbote der Regierung, geheime Gesellschaften zu bilden und ihnen anzugehören, die „Vereinigte Baueingesellschaft" weiter. Zum Theil sind die Banden gut bewaffnet, wie die kaiser lichen Truppen — schlecht bewaffnete und schlecht ausge bildete Leute aus der Provinz Anhui — zu ihrem Leid wesen schon mehr als einmal erfahren haben. Die christ lichen Chinesen werden von ihren Mitgliedern beschuldigt, sich unter dem Schutz der fremden Truppen unrechtmäßige Vortheile verschafft zu haben, und die Parole ist nun, ihnen Alles wieder abzunehmen. Schon ist eine ganze Reihe von Städten im Besitz der Rebellen, so vor Allem Ki-chou, An-ping und Poche. Was nicht niet- und nagelfest war, ist dort geplündert und geraubt. In Po-ye sind die Gefängnisse erbrochen und deren Insassen unter die Zahl der Rebellen ausgenommen, während man den Distriktsmagistrat knebelte und miß- handelte. Die chinesischen regulären Truppen sind in die Flucht geschlagen; ihre Munition ist ihnen abgenommen und in einem Fall auch ein Gcldtransport erbeutet. Ueberall herrscht die größte Unordnung und Aufregung. Wenn die chinesische Regierung nicht Mittel und Wege findet, diesem Räuberwesen sehr bald und sehr gründlich ein Ende zu bereiten, so sind die Aussichten, daß Ruhe und Ordnung in die Provinz Tschili zurückkehren, nicht sehr glänzend. Der Transvaalkrieg. Muthmatzungen. Kaum hatte sich der Czar zur Reise nach Frankreich entschlossen, so wurde in der boerenfreundlichen Presse der Wunsch, die Hoffnung und schließlich die sichere Erwartung laut, daß der greise Transvaalpräsident Krüger nun doch sein Ziel, eine Begegnung mit dem Kaiser Nikolaus, er reichen werde. Besonders in der belgischen und nieder ländischen Presse hält man mit Zähigkeit an dieser Auf fassung fest. Die „Jndependance belge" glaubt zu wissen, daß die Verhandlungen über einen Empfang des Präsidenten Krüger in Compwgne noch nicht abgebrochen sind und daß ein überraschender Entschluß des Czaren nicht ausgeschlossen sei. Von anderer Seite verlautet, auch Frankreich dränge auf eine irgendwie geartete Kundgebung für die Beendigung des südafrikanischen Krieges. — Leider aber sind das alles nur Vermuthungcn, die durch das bisherige Gebühren der russischen und französischen Machthaber in keiner Weise unterstützt werden. Die Begegnung des Czaren mit König Eduard sollte doch hinreichen, um vor allzu weitgehenden Muthmaßungen abzumahnen. Die neuesten Depeschen lauten: London, 10. Sept. Das „Reuter'sche Bureau" meldet aus Wynburg unter dem gestrigen Tage: Die Kolonnen der Generale Barker und Elliot sind hierher zurückgekchrt, nachdem sie einen Theil der Kolonie gesäubert haben. Barkers Kolonne tödtete 9 Boeren, verwundete 7, machte 7 Gefangene und erbeutete 32Wagen, 7000 Patronen, 1500 Stück Vieh, sowie eine große Menge Getreide und Mehl und brachte mehr als 100 Flüchtlinge ein. Seit dem Dezember hatten keine britischen Truppen dieses Gebiet betreten. Die Boeren hatten zum Ackern und Bestellen Zeit gehabt, überall sah man grüne Weizenfelder. Elliot erbeutete alle Wagenzüge der Boeren, welche zum Zwecke der Verproviantirung nach Bethlehem unterwegs waren. Seine Kolonne tödtete 2 Boeren, nahm 9 gefangen, er beutete 300 Wagen und Karren, 8000 Stück Vieh, 1400 Pferde, Taufende von Schafen und brachte 800 Boeren- frauen und Kinder ein. Rimington erbeutete Haasbroek'sauS 40 Wagen bestehende Konvoi. De Wet, Stetjn, Haasbroek, Fromnian und andere Kommandanten hielten am 28 August in Wonderkop ei e Versammtung ab. Beim Herannaben der britischen Kolonnen flohen sie nach Reitz, von wo sie jedoch am 5. September von Rimington wieder vertrieben wurden. London, 10. Sept. Aus Kapstadt wird berichtet: Die Kolonne Campbell hat ein Boerenlager in der Nähe von Surisburg überrascht. In einem Gefecht wurden den Boeren viele Wagen, 50 Pferde, eine Anzahl Patronen und viel Getreide abgenommen. General Cottin hat bei Wiskop ebenfalls ein Boerenlager überrascht. Die Boeren ergriffen die Flucht. Man fand im Lager eine Proklamation des Vizepräsidenten Schalk Burgher vom 20. Juni, welche damit schließt, die Boeren würden nur unter der Bedingung den Frieden annehmen, wenn ihnen völlige Selbstständigkeit gewährt würde. Tturze Chronik. Wien, 10. Sept. Die polizeiliche Untersuchung in Sachen der Entdeckung der Leiche in einer Kiste hat gestern zur Feststellung der Identität der Leiche geführt. Das Opfer ist ein gewisser Lärmet, 29 Jahre alt, Postbeamter in Paris. Er war in Malakoff mit einer Frauensperson gesehen worden, mit der er in wilder Ehe lebte. Mau vermuthet, daß die Person ihn ermordet hat. Wien, 10. Sept. Der aus Berlin nach Unterschlag, ung von Amtsgeldern flüchtig gewordene Postbeamte Bruno Neumann ist hier verhaftet worden. Salzburg, 10. Sept. Der Sohn des Landtags- abgeordnelen Leilmayer stürzte sammt einem anderen ihn begleitenden jungen Mann vom Untersberge ab. Beide wurden schwer verletzt. Lissabon, 10 Sept. Der von Faro nach Estremoz gehende Eisenbahnzug entgleiste auf der Brücke Alcacovas. Sämmtliche Wagen sind zertrümmert. Soweit bisher fest gestellt ist, sind drei Reisende lobt, zahlreiche Reisende und andere Personen verwundet. Die Getödteten sind so ver stümmelt, daß ihre Jventifizirung unmöglich ist. Bordeaux, 10. Sept. Das Segelschiff„Takataba" strandete gestern unweit des Hafens mil der gesammten aus Soda bestehenden Ladung. Das Schiff erhielt einen großen Leck. Die ganze Ladung, die einen Werth von 900000 Franks hat, ist völlig verloren. Die Mannschaft konnte gerettet werden. Paris, 10. Sept. Der zwischen Brest und Dün kirchen verkehrende Küstendampfer „Leon" ist untergegangen. Zwei Matrosen und zwei Reisende sind ertrunken. Beim evangelischen Pfarramte in Gablonz meldeten in den letzten 14 Tagen 40 Personen aus Morchenstern und 5 aus Josefsthal ihren Uebertritt an. Die türkischen Banditen treiben's wieder arg. Vor einigen Tagen erst wurden zwei Amerikanerinnen im türkischen Bezirk Saloniki entführt und schon wieder wird über einen frechen Raub aus Saloniki berichtet. Zwanzig Räuber führten einen Angriff auf den Postwagen zwischen Janina und Monatir aus. Die fünf Gendarmen, welche ihn begleiteten, eröffneten Feuer auf die Angreifer, wurden aber sofort uiedergeschossen. Während der Verwirrung entkam der Postwagen, aber ein anderer Wagen, der einem Kaufmann gehörte, wurde angehalten, nachdem die Pferde erschossen waren. Den Kaufmann ließen sie am Leben, nachdem sie ihm eine ansehnliche Summe in Silber ab genommen hatten. — Aus Klosterneuburg berichten Wiener Blätter von einem großen Diebstahl in dem dortigen Chorherrenstift. Der im Stifte im Ruhestande lebende 80- jährige ehemalige Pater Kellermeister entdeckte, daß die im Wohnzimmer befindliche Privatkasfette aufgesprengt und leer war. In ihr befanden sich 75 000 Kronen in Werth- papieren, welche der Dieb der Kasse entnommen hatte. Die Nummern der Papiere sind nicht bekannt. Vaterländisches. (Miltheitungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, den 11. September 1901. — Füllt die Keller! ist jetzt die Parole. In wenigen Wochen schon beginnt an kühlen Abenden das Einheizen und der lang verschmähte, gemiedene Ofen tritt wieder vollgewürdigt in Hausfreundes-Rechte. Da gilt's, die Keller zu füllen mit Vorräthen an Lebensmitteln, wie auch mit Holz, Braun- und Steinkohlen oder Briketts. Hat die vorsorgliche Hausfrau ihre Gartenernte beendigt und lohnen lange Reihen süßer Fruchtgläser den emsigen Fleiß, so ist jetzt der Holz- und Kohlenstall die Stätte ihres Wirkens. In unserm Himmelsstrich ist der Winter lang und Jahreszeiten, die wir gern noch Herbst oder schon Frühling nennen, lassen uns der künstlichen Er wärmung nicht entralhen. Wer offenes Auge für die Dinge um sich her hat, sieht jetzt die Speicherplätze der Kohlenhändler sich füllen, liest in den Zeitungen von gesteigertem Betriebe in den Bergwerken, den Wäldern, oder auf solchen Bahnstrecken, die Forst- und Kohlenre viere durchschneiden, das bedeutet die Rüstung zu einem warmen Empfange je nes rauhen Gesellen, der allgemach seine Vorposten sendet. Die Septemberncbel, welche von Wald und Wiesen dampfen, sind die Fouriere des Reifes, warme und sonnige Tage halten deshalb die erfahrene Hausfrau nicht ab, den Keller zu bestellen, denn wenn erst wirklich Frost kommt und alle Säumigen Heizmaterial brauchen, giebts eine Hausse in diesem Artikel, dessen Preis gleich allen anderen Bedarfsartikeln leider ohnehin schon ein hoher ist. Unnöthige Kosten zu vermeiden aber ver steht die deutsche Familienmutter, läuft sie doch um eines Pfennigs Unterschied bei Bäcker oder Fleischer 2 Pfennig Stiefelsohle ab, deshalb heißt die Parole jetzt, da es noch wohl an der Zeit ist: Füllt die Keller! — Vergangenen Sonntag hielt der Wilsdruffer Zweigverein der Gustav-Adolf Stiftung in Rothschön- berg sein diesjähriges Jahresfest ab. Erfreulicherweise bekundeten auch 24 Wilsdruffer und Grumbacher Damen und Herren ihr Interesse an dem Feste dadurch, daß sie in 2 Omnibussen nach dem Festorte fuhren. ^3 Uhr wurde der Festgottesdienst' vom Thurme des Rothschön berger Kirchleins, das auch mit einer Flagge geschmückt war, eingeläutet. Fleißige Frauenhände hatten durch Blumengewinde dem Festkirchlein ein recht festliches Ge wand angelegt. Die Kirche war sehr gut besucht. Die Herren Geistlichen der Umgegend, sowie Herr Seminar direktor Rietschel-Nossen kamen theils im Ornat, theils ohne Priesterrock in geschlossenem Zuge vom Pfarrhause aus mit dem Ortsgeistlichen und Festprediger nach dem Gotteshause. Hier nahmen die Herren Pastoren Weber- Limbach, Proels-Wendischbora, Hübner-Miltitz, Schönherr- Heynitz, Knauth-Unkersdorf, Wolke-Wilsdruff, Seminar direktor Rtetschel-Nossen, und Kantor Hientzlch-Wilsdruff als Schriftführer des Vereins, der Ortsgeistliche Pastor- Riedrich auf dem Altarplatze Platz. Nach einem Ein gangsliede intonirte Pastor Wolke-Wilsdruff Liturgie und Segen und ließ die Schriftverlesung Psalm 100 folgen. Der Kirchschullehrer Schneider brachte hierauf mit Orgel begleitung den zweistimmigen Krnderchor: „Herr, unser Retter, wie herrlich ist dein Name zu Gehör. Nach dem alten Lutherliede: »Eine feste Burg ist unser Gott" hielt Pastor Geest aus Dorfhain b. Edle Krone, Tharandt auf Grund von 1. Johannes 5, V. 1, 4 u. 5 die Herr- liche, gewaltige Gustav Adolf Festpredigt. Er disponirte seine Predigt: Thema: Der Gustav-Adolf Verein ein Zeuge des Glaubens, der die Welt überwunden hat. 1. ein Zeuge von der Losung dieses Glaubens. 2. ein LMge von den Waffen dieses Glaubens. 3. ein Zeuge dkm Ziele dieses Glaubens. Welchen tiefen und nachhalttgen Eindruck diese Predigt gemacht hatte, zeigte die Festkollekte, welche einen Ertrag von 85 Mk. 72 Pfg. ergab. Der Predigt folgte ein Vers. Alsdann intonirte Herr Pastor Geest Liturgie und Segen. Nach dem Gesänge: »Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi" fand der ganz herrlich erbauende Gottesdienst gegen ^4 Uhr sein Ende. Von ^5 Uhr an fand im Gastbofe die übliche Nachver sammlung statt, die wiederum sehr gut besucht war. Pastor Wolke-Wilsdruff eröffnete als Vorsitzender des Zweig vereins diese Sitzung. Man sang: „Ein feste Burg ist unser Gott" und der Vorsitzende sprach ein Gebet. Hierauf begrüßte der Ortspfarrer Pastor Riedrich die Festversammlung und betonte, daß die kleine, arme Ge meinde Rothschönberg ein rechtes Gustav Adolfherz habe.