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hier — und sonst nichts, was als Nachwirkung des Zu sammenbruches der Trebertrocknung anzusehen ist. Die von einem hiesigen Blatte gebrachte sensationelle Nachricht, die geeignet ist, sehr beunruhigend zu wirken und das Ver trauen in die Creditwürdigkeit des doch auch heute noch durch und durch soliden Platzes Cassel zu erschüttern, nämlich, daß 25 Concurse aus dem Zusammenbruch der Trebergesellschaft rcsultiren würden, entspricht glücklicher weise den Thatsachcn in keiner Weise. Dem Boerenagitator Andries De Wet, einem Neffen des berühmten Generals De Wet, ist, wie schon von der belgischen Regierung, jetzt auch seitens der französischen Regierung der Stuhl vor die Thür gesetzt worden. Er erhielt, kaum aus Brüssel in Paris cingcttoffen, die be hördliche Aufforderung, die französische Hauptstadt wieder zu verlassen — abermals ein Beweis, wie sogar die Re gierungen großer Mächte ängstlich bemüht sind, den Eng ländern gegenüber auch nur den Schein einer Parteinahme für die Boeren zu vermeiden! In der belgischen Deputirten- kammer hatte übrigens die „Abschiebung" Andries DeWet's aus Belgien noch ein Nachspiel zur Folge, indem die Re gierung wegen ihres Vorgehens in dieser Angelegenheit von sozialistischer Seite heftig angegriffen wurde. Die Session des französischen Parlaments ist am Sonntag geschlossen worden. Rußland soll sich bereit erklärt haben, seine Retor sionszölle auf amerikanische Waaren wieder aufzu heben, falls die Union ihren Kompensationszoll auf russischen Zucker wieder aufhebe. In Constantinopel droht sich ein förmlicher Pest herd zu bilden. Schon vor einigen Tagen mußten in der türkischen Hauptstadt zwei Pestfälle amtlich festgestellt werden, inzwischen sind aber zwei neue Fälle hinzuge kommen; in der Vorstadt Kassim Pascha erkrankte eine Griechin und in Galata ein Tischler an der Pest. Der internationale Sanitätsrath in Constantinopel hielt infolge dieser Mehrung der Pestfälle am Sonnabend eine Sitzung ab. Hoffentlich wenden vor Allem die europäischen Nach barstaaten der Türkei dem Auftreten der Pest in der türkischen Hauptstadt ihre ernsteste Aufmerksamkeit zu. In Buenos Aires scheint ein Aufstand zu drohen, da über die Stadt der Belagerungszustand verhängt wurde. Mehrere Minister gaben ihre Entlassung. Eine Reuter-Depesche versichert freilich, zur Zeit herrsche in Buenos-Aires und in ganz Argentinien Ruhe. An der koreanischen Grenze ist es zu einem neuen Kampf zwischen chinesischen Banden und koreanischen Truppen gekommen; erstere wurden zurückgeworfen. Dev Aries mit China. Der chinesische Hof kehrt doch nach Peking zurück. Was von einem Verbleiben in Singanfu und von der neuen Hauptstadt Kaifongfu geschrieben wurde, erweist sich als englische Flunkerei, aus eigensüchtigem Interesse ge boren. Aus Peking wird telegraphirt: Die verbotene Stadt wurde gestern behufs Vorbereitung zur Rückkehr des Hofes geschlossen und wird repacirt. Die Hauptge bäude sind niedergebrannt und alles Bewegliche einschließ lich der Schnitzereien ist fortgenomnien. Der Sommer palast ist noch im Besitz der Italiener und Engländer. Die Staatsgeschäfte begannen mit einer Bekanntmachung, daß alle Provinzen an das Amt der Civilanstellungen in Peking adressiren sollen, anstatt in Singanfu. General Amagutschi von der japanischen Armee reist heute ab. Dev Transvaalkrieg. Gefälschte Verlustlisten. Man konnte bereits seit längerer Zeit die Beobachtung machen, daß die englischen Verlustlisten über längere Zeit räume auffällig geringe Ziffern aufweisen, und der Ver dacht lag nahe, daß das englische Kriegsamt im Vertrauen auf das schlechte Gedächtniß des Publikums die Verluste absichtlich zu gering angab. Dieser Verdacht, daß man in London gefälschte Verlustlisten fabrizirt, um die Bevölker ung zu täuschen, wird nach der letzten derartigen Zusam menstellung so gut wie zur Gewißheit. Das Kriegsamt veröffentlicht nämlich die Verlustliste seit Beginn des südafrikanischen Krieges bis Ende Juni. Darnach sind im Kampfe gefallen 284 Offiziere und 3971 Mann; ihren Wunden erlagen 22 Offiziere und 1348 Mann, an Krankheit verstärken 249 Offiziere und 9788 Mann, in Gefangenschaft verstärken 4 Offiziere und 99 Mann, durch Unfälle 10 Offiziere und 378 Mann. Krank in die Heimath gesandt wurden 15 Offiziere und 375 Mann, im Ganzen 16717 Offiziere und Soldaten. Dem gegenüber stellt das gewiß zuverlässige „Militär- Wochenblatt" folgende Verluste fest: Bis Ende April d. I. fielen, bez. starben au Verwundungen und Krankheiten 14978 Offiziere und Mannschaften; es wurden verwundet 17209, und es kehrten heim 76582, davon 22081 als Gesunde, 47739 als Kranke und 4533 von den Kolonial truppen. (Der Rest aus anderen Gründen.) Wehe, wenn sie losgelaffen. Aus London wird gemeldet: Die englischen Soldaten, welche wegen Vergehens gegen die Militärgesetze während des südafrikanischen Krieges zu Kerkerstrafen verurtheilt worden, sind vom Generalissimus Roberts gänzlich be gnadigt worden. Sie sollen in kürzester Zeit wieder zu den englischen Truppen in Südafrika stoßen. Gnade den armen Boeren, wenn dieses Gesindel aus dem Zuchthause erst wieder auf die Farmen losgelassen wird. Die Zahl der Kaprebellen erscheint doch viel größer, als man von englischer Seite zugeben will. Wie nämlich aus Barkly East gemeldet wird, sind bei den Hochverrathsverhandlungen 466 Wähler des Wahlrechts verlustig erklärt worden, während 233 Nichtwähler für schuldig und 34 für nichtschuldig befunden worden sind. Demnach sind wohl diese 200 Mann bereits im Lager der Boeren. Laut einer Depesche Lord Kitcheners aus Pretoria vom 6. Juli brannten die Boeren die Station Roodepoort nieder; sie wurden aber schließlich zurückgetriebcn und ver loren zwei Todte, sowie sieben Verwundete. Die Eng» länder hatten angeblich nur einen Verwundeten. - In der Nähe von Naboonspruit unternahmen die Boeren einen Angriff auf einen Eisenbahnzug, den sie mit Dynamit in die Lust sprengten; die Engländer verloren hierbei etwa zwanzig Mann an Todten und Verwundeten. Aurze Chronik. Von einem Eisenbahnznge überfahren. Aus Bereut (Wcftpreußen) wird amtlich unter dem 6. d. Mts. gemeldet. Gestern Vormittag 11 Uhr 30 Min. überfuhr auf der Strecke Hohenstein Lippusch auf einem unbewachten Chausseeüberwege zwischen Bereut und Lubieunen ein Re visionssonderzug ein einspänniges, von der Ehefrau des Besitzers Böttcher, Abbau-Bereut, geleitetes mit 5 Personen besetztes Fuhrwerk. Die Wittwe Felskowski und ein zwölf jähriger Knabe aus Skorzewo wurden getövtct, die Führerin des Fuhrwerks, die vor dem ankommenden Zuge vorüber fahren wollte, schwer verletzt. Der Fluchtversuch des Zuchthäuslers. Der im ZuchthauseRatibor b findliche27jährigeSchmiedKleincrt aus dem Kreise Militsch brach am 20. März Nachts aus seiner Zelle, stürzte sich auf den ihm begegnenden Aufseher Folwaczny und richtete ihn mit den Waffen desselben der artig zu, daß eine völlige Gesundung ausgeschlossen ist. Der Kopf wies allein über 40 Wunden auf. Das Ratiborer Schwurgericht verurtheilte Kleinert wegen Mordversuchs zu 15 Jahren Zuchthaus, so daß dieser jetzt im Ganzen 30 Jahre Zuchthaus verbüßen muß. Mehrere Fälle von schwarzen Pocken sind in Un ruhstadt in Posen festgestellt worden. Medicinalrath Dr. Schmidt-Posen, sowie Kreisarzt Dr. Schröder-Wöllstein weilten am Mittwoch dort zur Feststellung der Krankheit. Auch zwei Schüler der dortigen Präparanden-Anstalt sind schwer erkrankt. Alle abreisendcn Einwohner müssen sich vorher impfen lassen. - Ein schwerer Fall von schwarzen Pocken ist in Bösdorf, Kreis Neisse, festgestellt worden, und zwar bei der 74jährigen Mutter des Stellenbesitzers Meißner. Trotz der Erkrankung sind nach der „Neiss. Ztg." zunächst die vier Kinder des Meißner ununterbrochen zur Schule gegangen, von einer Absperrung ist keine Rede gewesen, weil der Aufsichtsbehörde keine Anzeige er stattet mar. Zusammenstoß zweier Eisenbahnzüge. Nach einer amtlichen Meldung fuhr in der Nacht zum Sonn abend ein dem amerikanischen Wanderzirkus Barnum L Bailey gehöriger Sonderzug bei seiner Ankunft in Beuchen (Schlesien) auf einen dort stehenden anderen Zug der gleichen Gesellschaft auf, wodurch ein Angestellter des Zirkus getödtet und zwei andere schwer verwundet wurden. Schleiz, 6. Juli. Aus dem 2. Stock des Bezirks armenhauses stürzte sich ein 80jähriger kranker Mann auf die Straße und verstarb. Eine Dame als Vertreterin eines Rechtsanwalts fungirte, wie Berliner Blätter melden, dieser Tage auf dem Amtsgericht in Potsdam und nahm dort den Termin für einen Mandanten des Rechtsanwalts wahr, weil letzterer in Werder a. H. andere Termine zu erledige» hatte, es handelt sich um eine Stenographistin, welche in dem Bureau des Rechtsanwalts thätig ist und sich dabei derartig zur „Juristin" ausgebildet hatte, daß ihr getrost die Wahrnehmung eines Termins überlassen werden konnte. Zu dem Doppelraubmorde auf Rügen wird der „Post" gemeldet, daß einer der muthmaßlichen Mörder, der Tischler Teßnow, zwar noch kein Geständniß abgelegt hat, daß jedoch die Verdachtsmomente so erdrückende sind, daß jeder Zweifel an der Thäterschaft desselben hinfällig und der Mörder so gut wie überführt erscheint. Inzwischen hat man auch die fehlenden Leichentheile der Ermordeten in der Nähe des Thatortes aufgefunden. Teßnow wurde zunächst mit der Kleinbahn über Putbus nach Stralsund und von dort schwer gefesselt per Wagen nach dem Ge richtsgefängnisse in Greifswald gebracht. Bei der An kunft des Zuges in Stralsund hatten sich zahlreiche Neu gierige eingefunden, welche auf den betreffenden Wagen zustürmten und nicht übel Lust zeigten, Lynchjustiz an dem Mordbuben zu verüben. Sein muthmaßlicher Mit helfer an der Blutthat soll ebenfalls schon in Greifswald eingeliefert worden sein. Bedeutende Unterschleife sind im Hauptmagazin der Eisenbahnverwaltung zu Stendal entdeckt worden. Bei einer Revision der Eisenbahnschwellen hat sich ergeben, daß rund 3000 Schwellen von dem Eisenbahnlagerplatz verschwunden sind. Die Untersuchung hat nach der „Voss. Ztg." jetzt ergeben, daß der Stationsgehilfe Albert Müller, der einen besonderen Vertrauensposten bekleidete, die Schwellen nach und nach verkauft und den Erlös für sich verbraucht hat. Durch Bücherfälschungen und Fälsch ung von Quittungen hat er eine Entdeckung hinauszu ziehen gewußt. Der Eisenbahnverwaltung entsteht ein Schaden von 12000 Mk.; Müller, der verheirathet ist, hat sich seiner Verhaftung durch die Flucht entzogen und wird jetzt steckbrieflich verfolgt. Vaterländisches. (Miltheilungen aud dem Leierkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnis; der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, den 8. Juli 1901. — Am heutigen Montag war es abermals einem hiesigen Einwohner, dem früheren Böttchermeister, jetzigen Privatus, Herrn Gottlob August Rose, vergönnt in voller geistiger und körperlichen Frische sein 50jähriges Bürgerjukiläum zu feiern. Aus diesem Anlaß gingen dem Jubilar Glückwünsche von Nah und Fern zu. Auch unsere Stadtbehörde beglückwünschte den Jubilar durch ein Glückwunschschreiben folgenden Inhalts: „Wilsdruff, den 8. Juli 1901. Es ist Ihnen vergönnt, am heutigen Tage Ihr 50jähriges Bürgerjubiläum feiern zu können. Aus diesem Anlaß gestatte ich mir, Ihnen Namens der hiesigen Stadtgemeinde herzlichste Glückwünsche zum Ausdruck zu bringen. Der Bürgermeister: Kahlenberger." Auch wir schließen uns all den Ehrungen aufs Herzlichste an. — Durch die hiesige Gendarmerie wurden heute Montag früh 2 Personen wegen nächtlichen Umherlreibens bez. Kampierens festgcnommen und dem hiesigen Amts gerichte zugcführt. Unglücksfall. Heute in der 8. Stunde ver unglückte der Tischlerlehrling Arthur Müller dadurch, daß demselben ein Stoß Bretter auf die Beine fiel. Er erlitt einen linken Unterscheukelbruch und wurde ins hiesige Krankenhaus gebracht — In Feld uno Garten breitet der Juli jetzt von Tag zu Tag immer mehr seine Gaben aus: zarte, wohl- chmeckende Gemüse und reiche Erträge der Beerensträucher ommen aus dem Garten auf unseren Tisch, während auf den Blumenbeeten nun bald die prächtigen Nelken und andere beliebte Zierblumen ihre Blülhen entfalten. Und im Felde finden wir gegenwärtig die Kinder Floras in überaus reicher Zahl vertreten: Kornblumen, Raden, Hunds rosen, Wicken, Winden, Königskerzen und viele andere mehr. Aber auch manche Giftpflanze kommt im Juli zur Reife, und vor diesen seien namentlich die Kinder ernst lich gewarnt. Nachtschatten und Pilsenkraut, Schierling und Fingerhut, die Tollkirsche und die Hundspetersilie, alle diese Pflanzen, die von den Kleinen gern gepflückt werden, enthalten ein gefährliches Güt, und großes Un glück ist durch sie schon in manche Familie hineingetragen worden. Deshalb kann allen Eltern nicht dringend genug ans Herz gelegt werden, ihre Kinder vor diesen Pflanzen und noch mehr vor dem Spielen mit denselben zu warnen. — Eine größere Felodienstübung wurde am 6. Juli in Kesselsdorf-Grumbacher Gelände abgehalren. Zu fiesem Zwecke marschirte tagsvorher eine kompinirte kriegs starke Kompagnie des 2. Grenadier-Regiments nach Grum bach, bezog dort Quartier und stellte Nachts ^1 Uhr zur Uebung. Diese Kompagnie stellte eine aufgelöste Division dar und hatte die Straße Dresden-Freiberg be setzt. Einzelne Posten mit rolhen Scheiben maskirten die Stellungen, die sich von Kesselsdorf über Grumbach bis nahe au Herzogswalde erstreckte. Mil dieser Uebung war ein Preiskundschaften verbunden, welches an die, in großer Anzahl anwesenden Kavallerie-Offiziere die Auf gabe stellte, ungesehen die Stellungen der Division zu er kunden. — Kesselsdorf. Sonntag, den 14. Juli, wird das alljährliche Bergbierfest der Knappschaft des König!. Steinkohlenwerkrs stattfinden. Eine große Zahl Schau steller pp. hat sich zu diesem Feste bereits angemeldet. — Seit Montag früh halb 4 Uhr war der 31jährige verheirathete Gußstahlfabrikarbeiter Wilhelm Richard Unger aus Niederhäslich verschwunden. Gestern fand ein Gußstahlfabrikarbeiter aus Wilmsdorf die Leiche des Ver mißten im oberen Poisenteiche. Die Ehefrau und 3 Kinder trauern um ihren Ernährer. Was diesen in den Tod getrieben, ist bisher noch nicht festzustelleu gewesen. — Deuben. Beim Transport von Treppenstufen verunglückte Freitag Stachmittag in der 4. Stunde auf dem hiesigen Grafeschen Neubau der Maurer Kauer da durch schwer, daß er durch den Tritt auf ein Brett in die Tiefe fiel. Die nachstürzende Treppenstufe zerschlug ihm ein Bein zweimal. — Die entomologische Gesellschaft Iris zu Dresden, welche in ihren jährlich zweimal erscheinenden, reich mit Abbildungen ausgestatteten Heften der Deutschen Ento mologischen Gesellschaft nur Arbeiten lepidopterologischen Inhaltes veröffentlicht, beabsichtigt eine Schmelterlings- fauna des Königreichs Sachsen herauszugeben, um damit einen Beitrag für die Kenntniß der geographischen Ver breitung der Schmetterlingsarten und einen Baustein zu einer Lepidoplerenfauna Deutschlands zu liefern. Als Grundlage für eine solche Zusammenstellung der bisherigen Beobachtungen können die bereits erschienenen Lokalfaunen von Leipzig, Chemnitz, Dresden und Theilen der Lausitz dienen, doch werden dieselben selbstverständlich nicht genügen, um ein Verzeichniß aller auf Sachsens Boden lebenden Falter zu schaffen; deshalb ergeht an alle Schmetterlings sammler Sachsens die dringende Bitte, die Iris in ihrem mühsamen, ebenso wissenschaftlichen wie patriotischen Be streben zu unterstützen und sich zu solchem Zwecke behufs Erlangung der auszufüllenden Listen an Herrn E. Riedel (Dresden, Johann - Georgen - Allee 33) zu wenden, dem selben auch, wenn möglich, Adressen anderer sächsischer Lepidopterensammler mitzutheilen. Ueber das Weitere wird die den Listen beigelegte Anweisung Auskunft geben. — Dresden. Die Leipziger Lank war an der Ver mögensverwaltung des Prinzen Georg hervorragend be- theiligt, verwahrte im Uebrigen von ihm aber nur ge schlossene Depots. Diese sind vor dem Zusammenbruch der Bank zurückgezogen worden. — Dresden, den 7. Juli 1901. Preissiugen sächsischer Männerchöre. Unter starker Betheiligung von Nah und Fern nahm das Preissingeu sächsischer Männerchöre heute einen glänzenden Verlauf. Zwölf größere Vereine rangen um die Preise, bestehend in Ehren gaben Sr. Majestät des Königs, der Stadt Dresden, der Kommission der Internationalen Kunstausstellung, der Prinzen Friedrich August und Johann Georg. Diesen Ehrenpreisen waren werthvolle Gaben kunstliekendcr Pri- vate beigefügt, u. A. ein Konzertflügel und silberne Becher. Eröffnet wurden die Festlichkeiten durch eine Begrüßungs feier mit Kommers, die am Sonnabend Abend stattfand. Ansprachen, Chorgesänge und von zwei Kapellen ausge- Mhrte Musikstücke bildeten das Programm. An Stelle des leider unpäßlichen Herrn Oberbürgermeisters Beutler hielt die Begrüßungsrede Herr Stadtrath Richter. Bis in die späten Nachtstunden waren die zahlreich erschienenen Theilnchmer am Feste fröhlich versammelt. Das Wett- singeu begann Sonntag früh um ^12 Uhr. Die weite Musikhalle der Internationalen Kunstausstellung war bei diesem Konzerte, wie besonders auch bei der Veranstaltung am Nachmittage, die durch die Gegenwart Sr. Maj. des Königs, des Prinzen Georg und der Prinzessin Mathilde ausgezeichnet wurde, dicht gefüllt. Mit Fanfaren und einem stimmungsvollen, von F. A. Geißler gedichteten