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Transvaal-Ausgewiesener in Berlin, nochmals eine Petition an den Reichstag zu richten, in der um Beschleunigung der Angelegenheit gebeten wird. Eine Hungersnoth steht im Süden Deutsch-2Zt- afrikas, im Bezirk Lindi, bevor. Regenmangel und schlechte Ernte sind ihre Ursachen. Die Stichwahlen zum Wiener Reichsrath haben den Sozialdemokraten noch unerwartete Verluste gebracht In Wien ist der weit über Oesterreichs Grenzen hinaus bekannte Sozialistenführer Dr. Adler dem antisemitischen Gegenkandidaten unterlegen, auch sonst haben die Sozial demokraten aus den Stichwahlen keinen Gewinn für die Partei gezogen. Bestenfalls werden die Sozialdemokraten mit elf Manu im neuen Neichsrath vertreten sein, während sie bisher dort mit 15 Mandaten vertreten waren. Der bekannte Abgeordnete Dipauli von der katholischen Volks partei ist von seinem antisemitischen Gegenkandidaten ge schlagen worden und in der bevorstehenden Session nicht Mitglied des Hauses. Königin Helene vonJtalien vollendete am Diens tag ihr 28. Lebensjahr. Die Fürstin sieht ihrer Ent bindung im Mai entgegen Der Zar wird nach einer in Kopenhagen einge troffenen Nachricht Livadia vorläufig nicht verlassen, sondern in der Krim verbleiben, bis er vollständig hergestellt ist. Der Traiisvaalkrieg. Die Boe. en im Kaplande. Immer düsterer lauten die Nachrichten aus Südafrika. Dem Reuterschen Bureau werden aus verschiedenen Theilen der Kolonie Einzelheiten über die Invasion berichtet. Ein Telegramm aus Kapstadt vom 6. d. M. sagt: „Die Gar nisonen in den Landdistrikten werden verstärkt, ebenso die Truppen an den rückwärtigen Verbindungen. Es wird als bezeichnend angesehen, daß holländische Parlaments mitglieder jetzt aus nördlichen Distrikten in Kapstadt ein- treffeu. Verschiedene Gemeinden folgen dem Beispiel Kap stadts und organisiren Bürgerwehren, deren Dienstzeit mindestens sechs und höchstens 12 Wochen beträgt. Der Mangel an Nachrichten darüber, wo die eingedrungcnen Boeren sich befinden, verursacht viel Aengstlichkeit. Ohne zu übertreiben, kann man sagen, daß die Truppen im Lande der neu geschaffenen Kriegslage gegenüber nicht genügend sind. Die Mehrzahl der Leute dient zum Schutz der Verbindungslinien und als Besatzung der Städte, und wenn nicht sofort Schritte zu bedeutender Verstärkung der Truppen geschehen, mag eine höchst unerwünschte Lage eintreten, da ein noch so geringer Waffenerfolg der Boeren in der Kolonie das Zeichen zu einem allgemeinen Aufstand der mißvergnügten Holländer sein kann. Es mag zur Charakterisirung der allgemeinen Stimmung gegen britische Bewohner erwähntwerden, daß diese aus einigen holländischen Dörfern nahe Kapstadt fortgehen und nach der Stadt kowmen mußten, da man ihnen das Leben unerträglich machte." Aus den bisherigen Berichten geht hervor, daß bereits 5 starke Boeren-Kolonnen in das Kapland eingedrungen sind und dasselbe in seiner ganzen west-östlichen Ausdehn ung durchstreifen; sie sind im Westen am Weitesten vor gedrungen und haben dort unmittelbar vor Kapstadt Halt gemacht. In mehreren Gefechten, welche die einzelnen Kolonnen mit den Engländern auszufechten hatten, haben letztere den kürzeren gezogen und unter erheblichen Verlusten den Rückzug angetreten. Da die Boeren sich offenbar im Besitze der Eisenbahnen des Kaplandes befinden und auch in Natal die rückwärtige Verbindungslinie des Lord Kit chener durchschnitten haben, so muß es an der Front des Hauptheeres geradezu trostlos ausseheu. Kapstadt selbst wird augenscheinlich von nur unzureichenden englischen Streitkräften vertheidigt, so daß die Boeren am Ende doch wohl einen Angriff auf die Hauptstadt wagen werden. Ueber ein weiteres Vordringen der Boeren, wie über haupt vom Kriegsschauplatz liegen folgende Meldungen vor: London, 8. Jan. Aus Kapstadt wird unter dem 7. Januar gemeldet: Die Boereninvasion hat sich als auf einem einheitlichen Plan basirend erwiesen, der den führen den Kapholläudern bekannt ist. Die Boeren stehen west lich vom Olifantriver, in der Nähe von Piquetberg, ihr Centrum 2000 Mann stark bei Sutherland, die englische Garde Verlatenkloof gegenüber. Ein Theil des Ostkorps der Boeren okkupirte Richmond, ein weiterer Theil dringt südlich vor. Hieraus ersieht man, daß sich der Hauptstoß der Boeren wirklich auf Kapstadt richtet. Im Einzelnen wird weiter berichtet: Clanwilliam, 8. Jan- Eine Abtheilung der im Kaplande eingedrungenen Boeren ist in Calvinia einge troffen und wird in ein bis zwei Tagen hier erwartet. Lo ndon, 8. Jan. „Daily Mail" berichtet aus Mat- jesfontein unter dem 7. Januar, eine Boerenabtheilung, die etwa 1500 Mann stark sein soll, stehe vier Meilen nördlich von Sutherland. Kapstadt, 7. Jan. In Calvinia, Clanwilliam, Pi quetberg, Malmesbury, Tulbagh, Paool und Stellenbosch ist das Kriegsrccht verkündet. Neue Gefechte im Norden. Lord Kitchener hat schon wieder das Vergnügen gehabt, von einer englischen Niederlage zu berichten. Der unermüdliche Dewet hat die Stabswache des General Knox in einen Hinterhalt gelockt. Resultat: 3 Offiziere und 15 Mann todt, 2 Offiziere und 25 Mann verwundet und 90 Mann gefangen. Summa: 135 Mann englische Verluste, davon ab: 90 Mann, die den Engländern zu beliebiger Verwendung wieder zugestellt werden. Ueber die völlige militärische Erschöpfung Englands berichtet ein Londoner Korrespondent: London, 8. Jan. Londoner Negierungskreise ver bürgen, daß außer den üblichen Ersatzmanuschaften größere Verstärkungen nach Südafrika von England nicht entsandt werden, da dies unmöglich sei. Die Regierung rechnet nur noch weitgehendst auf koloniale Hilfe; wenn diese aus- blerben oder unzureichend sein sollte, ist die äußerste Grenze der Leistungsfähigkeit Englands erreicht. Die offizielle Stimmung ist sehr gedrückt. weiter gehen könnte. Bei der Theilnahmslosigkeit des hohen Hauses gehen aber die bestgemeinten Vorschläge un beachtet unter und so wird rasch auch hier die Commission das Werk vollenden müssen. Einigermaßen als Fachmann dürste der Sozialdemokrat Dietz gelten, der alsBncbdruckerei- besitzer mit getheilter Seele sein Votum abgiebl. Mit einem Auge blickt er auf die Interessen der Verleger, mit dem andern liebäugelt er mit den Schriftstellern. Um 6 Uhr wurde die Berathung auf morgen vertagt; sie hatte bisher weder für Autoren, noch für Verleger etwas Nennens- werthes zu Tage gefördert. Die Reichsregierung wird sich an der Debatte über den im Reichstag eingebrachten Antrag betr. Ein setzung eines Staaisgerichtshofes, der die Minister, die Staatssekretäre, und selbst den Reichskanzler zur Ver antwortung ziehen und eventuell ohne Pension absetzen können soll, nicht betheiligen. Das ist selbstverständlich und auch nicht nothwcndig, da dieser Antrag ja doch mit Pauken und Trompeten abgelehnt wird. Die Thronrede, mit welcher am Dienstag Mittag im Königsschlosse zu Berlin der preußische Landtag eröffnet wurde, ist ziemlich umfangreich und den breitesten Raum in ihr nimmt neben der Wohnungsfrage die Stelle ein, welche die neue erweiterte Kanalvorlage ankündigt. Wie üblich, beginnt die für den König vom Ministerpräsidenten Grafen Bülow verlesene Thronrede mit einer kurzen Dar stellung der Finanzlage des Staates, die als fortdauernd günstig bezeichnet wirb. Das abgeschlossene Rechnungsjahr 1899 habe wieder einen beträchtlichen Ueberschuß ergeben, und für das laufende Jahr,sei ein Gleiches zu erwarten. Der neue Etat fei deshalb mit reichlichen Forderungen für alle Verwaltungszweige ausgestattet. Die wirthschaft- lichen und finanziellen Ergebnisse der Staatseisenbahnen seien zufriedenstellend. Zur Erweiterung des Staatsbahnnetzes und zur Förderung von Kleinbahn-Unternehmungen würden wiederum erhebliche Mittel erbeten. Den Provinzen be absichtige die Regierung in Ergänzung der Dotationsge setzgebung für bestimmte Zwecke weitere Staatsrenten zu überweisen, insbesondere zur Ausgleichung der Vekschieden- heiten in der Ausstattung mit Mitteln für den Wegebau. Eine entsprechende Vorlage solle noch in dieser Tagung gemacht werden. Der dem Landtage alsbald vorzulegende wasserwirthschaftliche Gesetzentwurf füge den Rhein-Elbe- kanal hinzu: den Bau eines Großschifffahrtsweges von Berlin nach Stettin, die Herstellung einer leistungsfähigeren Wasferstraße zwischen der Oder und der Weichsel und die weitere Regulirung der Warthe von der Mündung der Netze bis Posen, die Verbesserung der Vorfluth in der unteren Oder, sowie in der unteren Havel und den Aus bau der Spree. Um die Verbesserung der Wasserstraße zwischen Oberschlesien und Berlin weiter zu fördern, werde die Bewilligung eines hierfür ausreichenden Betrages ge fordert werden. Dagegen hätten die Ermittelungen da rüber, ob und tn welcher Gestalt der Masurische Schiff fahrtskanal zur Ausführung zu bringen sei, noch nicht zum Abschlusse gebracht werden können. Die Regierung hoffe, daß die erweiterte Kanalvorlage die Zustimmung der Landesvertrelung finden werde. Was die Wohnungs noth anbetreffe, so sei die Regierung in der Erörterung darüber begriffen, welche Anordnungen im Verwaltungs wege zu treffen und welche einer gesetzlichen Regelung zu zuweisen sein werden, um die hervorgetretenen Mißstände zu mildern und namentlich dem Wohnungsbedürfnisse minder bemittelter Klassen nach Möglichkeit abzuhelfen. Zunächst werde ein Gesetzentwurf betr. Abhilfe der Wohnungsnot!; in Frankfurt a.M. demLandtage unterbreitet werden. Die Her anziehung gewerblicherUnternehmungen zuVoranslcistungen für den Wegebau soll für die ganze Monarchie thunlichst einheitlich und gleichmäßig geregelt werden. Auf dem Ge- , biete des Medizinalwescns werde eine Vorlage zur Aus führung des Reichsseuchengesetzes erscheinen. Am Schluffe erinnert die Thronrede an die bevorstehende Feier des 200jährigen Bestehens des Königreichs Preußen. Diese Erinnerung mahne uns, festzuhalten und auszubauen, was in langer und schwerer Arbeit, unter der Führung ruhm reicher Fürsten, für Preußens Größe und Wohlfahrt er rungen sei. Der Wmg sei sicher, daß es hierzu an der Mitwirkung des Vmkes und des Landes niemals fehlen werde. — Es ist mit Genugthuung zu begrüßen, daß die Regierung die Linderung der Wohnungsnoth sich will an gelegen sein lassen. Abhilfe verlangte aber auch die Koh!en- noch bezw. Kohlemheuerung. Hierüber sagt die Thron rede jedoch kein Wort, und das wird vielfach mit lebhaftem Bedauern vermerkt werden. , Bei der Jubelfeier des 200iahrtgen Bestehens des Königreichs Preußen wird sich, wie die „Krzztg." hört, Kaiser Franz Joseph von Oesterreich durch einen Erzherzog vertreten lassen. , ,, Unsere Marine wird ein neues Geschütz erhalten, und zwar, wie man dem „Berliner Tg." mitthem, em 28 Centimeter-Schneüfeuergeschütz. Dieses wird die Ueber- legenheit der deutschen Schiffsartillerie im Vergleich zu derjenigen anderer Länder noch vergrößern. Ueberden neuen Zolltarif sprach der conservatwe Reichstagsabgeordnete Graf Kanitz in einer öffentlichen Versammlung zu Pr. Holland. Der Graf führte die Zu nahme der Sozialdemokratie im Reiche auf den Uebergang vom landwirthschaftlichen zum Jndustriestaate zurück und erklärte es nicht billigen zu können, wollten wir aus diesem Wege noch weiter gehen. Man habe das auch höheren Ortes erkannt. Atan sei höheren Ortes bereit, hier helfend einzugreifen und unsre künftige Handelspolitik so zu ge stalten, daß derartige Verschiebungen in Zukunft nicht mehr Vorkommen. Man will neue Zolltarife und Handesver träge abschließen, nicht wieder auf Kosten der Landwirth- schaft. Nach dem Grafen Klinkowqroem macht nun auch der Graf Kanitz Angaben über die Regierungsabsichten betreffs der neuen Handelsverträge, trotzdem die Regierung selbst über den neuen Zolltarif bisher tiefstes Stillschweigen beobachtet. Man fragt sich vergebens, woher die Herren ihre genaue Kenntniß erhalten haben. Da die Frage der Entschädigungsansprüche der aus Transvaal ausgewiesenen Deutschen noch immer nicht erledigt ist, so beschloß eine Versammlung Die zahlreichen Hilfsgesuche Englands an die kolo- nia'en Regierungen lassen diese Meldungen sehr glaub würdig erscheinen. Aurze Lhrsnik. Aus Oberuugaru und Siebenbürgen wird ge meldet, daß infolge der riesigen Kälte, die stellenweise dis auf 35 Gr. Cels. stieg, die Wölfe rudelweise in die Dörfer eindringen und die Heerden verringern. 20 Menschen sind erfroren. Auch in Deutschland sind mehrere Menschen leben der Kälte zum Opfer gefallen. Seit einigen Tagen hat der Frost stellenweise abgenommm. Aus Mengede meldet man: Infolge Explosion schlagender Wetter auf der Zeche Hansemann verunglückten 28 Bergleute. Ein Arbeiter ist todt, sechs sind schwer verletzt. Im Erbbegräbniß des Rittergutsbesitzers v. Wolff zu Gronowo wurden elf Särge gewaltsam geöffnet. Die Diebe stahlen Ohr- und Fingerringe von sehr hohem Werth. Die goldene Hand. Wie der Sekretär der eng lischen de Beers-Company einem Vertreter der Drcsd. N. Nachr. erklärte, sind keinerlei Summen zu Bestechungs zwecken nach Berlin oder Köln geflossen. Die nächste Könitzer Schmurgerichtsperiode, in der namentlich die Meineidssache des in Untersuchungshaft befindlichen Fleischergescllen Moritz Lewy zur Verhand lung kommt, ist nach Mittheilung der Staalsb. Ztg. auf den Monat Februar festgesetzt worden. Außer den im Meineidsprozeß gegen den Gymnasiasten Speisiger ver nommenen Zeugen sind neuerdings mehrere andere Per sonen ausgetreten, die in der Voruntersuchung unter ihrem Eide auf das Bestimmteste bekundet haben, daß sie häufig den Moritz Lewy mit dem ermordeten Ernst Winter haben Zusammengehen und sprechen sehen. — Das umfangreiche Äktenmalerial des Masloff'schen Mcineidsprozesscs ist dieser Tage zusammen mit den von Seiten der Staats anwaltschaft und der Vertheidigung eingereichten Revisions- Rechtfertigungsschriften dem Reichsgericht in Leipzig zuge sandt worden. Eine neue Nordpol-Expedition wird im Sommer der Amerikaner Baldwin unternehmen. Er ist bereits in Göteborg ein getroffen, um mit dem Bruder des Nord polfahrers Andree Rücksprache zu nehmen. Opfer der Kälte. Paris, 7. Jan. Der seit gestern hier herrschenden strengen Kälte sind bereits 9 Personen zuni Opfer gefallen. Die meisten derselben starben auf offener Straße. Ein Sohn des Ministers v. Thielen, der als Ober leutnant dem 2. Garde-Feld-Artillerie-Regiment angehört, ist in Folge eines Herzleidens am Sonntag in Montreux- gestorben. Ein Kahn mit 30000 Flaschen Bier gesunken. In Folge des starken Eises, das sich auf der Spree gebildet hat, vermochte vorgestern der Schleppdampfer der Rade berger Brauerei nur mühsam einen Kahn mit 30000 Flaschen Bier von Pichelsdorf nach Berlin herunterzu- schleppen. Während der Fahrt bemerkte die Mannschaft, daß das geschleppte Fahrzeug durch das Eis stark be schädigt worden war. Es wurden zwei kleine Hilfsdampfer requirirt, die sich zur Seite des Kahnes legten. Als der selbe aber am Ufer vor dem Flaschenbierlagerplatz der Brauerei in der Königin Augusta-Allee 15/16 zu Berlin angelegt halte, sank er, noch ehe die Entladung bis zur Hälfte vollendet war. Verschollen ist seit dem Sylvesterabend der 15 Jahre alte Fabrikarbeiter Simon aus Kratz au i. B., welcher an diesem Abend eine Rauferei eines Mädchens wegen hatte. Atan befürchtet, daß S. ein Opfer dieses Streites geworden ist. Die Gendarmerie ist eifrig bemüht, über den Verbleib des jungen Menschen Licht zu schaffen. Ein Opfer des starken Frostes ist dieser Tage der 9jährige Sohn des Häuslers Pilz aus Beschkaben bei Leitmeritz i. B. geworden, welcher in Begleitung seines erwachsenen Bruders nach dem Bahnhofe Hirschberg ge gangen war. Auf dem Rückwege fuhr der große Bruder den ermüdeten Knaben auf einem Handkarren. Bei An kunft daheim war der Kleine starr gefroren und starb nach wenigen Stunden. Berlins zweiter Bürgermeister Brinkmann ist am Montag Abend im Königin Augusta-Tattersall in folge eines Herzschlags in seinem 47. Lebensjahre von jähem Tode ereilt worden. Gestern begab er sich, um — ärztlichem Rath entsprechend — das Reiten zu üben, gegen Abend nach dem Tattersall; in seiner Begleitung befanden sich seine Gattin und seine beiden Söhne. Bürgermeister Brinkmann hatte kaum einige Touren geritten, als er von einem Unwohlsein befallen wurde und absitzen mußte. Er brach zusammen, kurze Zeit später verschied er. In Bürgermeister Brinkmann, der nur drei Monate seines schweren, verantwortungsreichen Amtes gewaltet hatte, verliert Berlin einen Mann von den reichsten Gaben des Herzens und des Verstandes. Vaterländisches. Wilsdruff, 9. Januar 1901. — Tagesordnung für die am Donnerstag, den 10. Januar d. I., Abends 6 Uhr, stattfindende öffentliche Stadlgemeinderathssitzung. 1. Eingänge. 2. Deputations wahlen. — Bei der hiesigen städtischen Sparkasse wurden im Monate Dezember 1900 817 Einzahlungen im Betrage von 82967 M. 64 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 415 Rückzahlungen im Betrage von 78284 M. 33 Pf. — In diesen Tagen sieht die Gesellschaft Er holung, hier, auf ein 40jähriges Bestehen zurück; das Jubiläum wird am heutigen Mittwoch Abend durch Fest rede und gemächliches Beisammensein im Gesellschafts- Zimmer des Hotels zum weißen Adler gefeiert werden. — Die König!. Generaldirektiou der Staatseisen- bahnen läßt am 14., 15. und 16. Januar bei allen Personcnzügen die Reisenden, nach Klassen getrennt zählen. Es soll festgestellt werden, welche Züge besonders und