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Der Transvaalkrieg. In der Kapkolonie macht die boercnfreundliche Be wegung derartige Fortschritte, daß England entschlossen ist, die allernachdrücklichsten Maßnahmen dagegen zu treffen. Lord Kitchener soll entschlossen sein, demnächst das Kriegs recht in der gesammten Kapkolonie proklamier« zu lassen. Viel nützen wird das auch nicht; wollen die Afrikander ihren bedrängten Blutsverwandten wirklich helfen, dann werden sie sich auch durch die Proklamation des Kriegs rechts nicht davon abhaltcn lassen, das zu thun, was sie für Recht halten. In dem unverändert lebhaft fortgesetzten Kleinkrieg wechseln auf beiden Seite« Erfolge mit Niederlagen. Den englischen Truppen geht die Lust an der Fortsetzung der Feindseligkeiten mehr und mehr verloren, sehr viele sind auch völlig außer Stande, die Strapazen länger auszu halten. Erhalten die Boeren von den Afrikandern jetzt kräftige Hilfe, dann arbeiten sie sich aus eigener Kraft wieder empor und Präsident Krüger braucht nicht länger um die Vermittelung der Großmächte betteln zu gehen. Wie arg Lord Roberts geschwindelt hatte, als er den Bericht über ein gegen sein Leben in Johannesburg ge schmiedetes Komplott nach London sandte, geht aus der Thatsache hervor, daß die von Engländern (!) geführte Untersuchung gegen die elf Angeschuldigten absolut kein Belastungsmaterial ergab, so daß die Festgenommenen, die bekanntlich keine Boeren, sondern Angehörige fremder Nationen waren, ausnahmslos freigelassen werden mußten. Aurze Lhrsnik. Beim Abteufen einer neuen Zeche bei Werne a. d. Lippe wurden am Dienstag durch eine Dynamitexplosion 4 Arbeiter getödtet und 3 verwundet. Aus Rom: Gestern Abend versank plötzlich der vom Tiber unterwaschene Quai von der Cestiusbrücke bis zur Garibaldibl ücke. Die anliegenden Häuser mußten geräumt werden. Die Cestiusbrücke selbst zeigt tiefe Sprünge. Militär hat das ganze rechte Flußufer abgcsperrt. Der König besichtigte die Stelle des Einsturzes. Belohnung einer edlen That. Die württembergischen Blätter berichten: Dem König und der Königin war durch den Cabinetschef über die schöne That der 22jährigen Creszentia Börstel Vortrag erstattet worden, welche ihrer Mutter dadurch das Leben rettete, daß sie sich behufs Ueberlragung der Haut einer äußerst schmerzhaften Operation unterzog. Die Majestäten haben dem aufopferungsvollen Verhalten der braven Tochter hohe Anerkennung gezollt und der König bestimmte für die Creszentia Börstel ein Geldgeschenk von 300 Mk., die Königin eine goldene Brosche mit ihrem Namenszug und Krone. Unfreiwillige Scherze bei der Volkszählung gab es in großer Zahl. Ein Mann in Berlin hatte in der Rubrik „Familienstand" alle drei Worte „verheirathet, verwittwet, geschieden" unterstrichen. Auf die Verwunderung des Zählers erklärte er: „Das ist doch ganz richtig, eine Frau hatte ich, von der bin ich geschieden; die zweite ist mir vor ein paar Jahren gestorben und nun versuche ich es mit der dritten." Ein Vater schrieb auf die Zählerkarte seines kaum einjährigen Sohnes unter der Rubrik „Mutter sprache (ob deutsch, holländisch, friesisch rc.)" „Noch nicht zu erkennen, was für eine Muttersprache." Ein Miether hatte sich in der Nacht zum 1. Dezember heimlich ans dem Staube gemacht, und der Verwalter des Hauses, der gleichzeitig Zähler war, bemerkte daher auf der Zählkarte: „Nähere Angaben nicht möglich, da der Betreffende seit gestern Nacht verrückt ist." Mordattentat eines Quartaners auf seinen Lehrer. Aus Ansbach berichtet die „Fränk. Ztg." vom 28. No vember: In der 4. Classe des Gymnasiums sollte sich gestern Vormittag der Schüler Georg Güllich, Sohn des verstorbenen Amtsrichters Güllich in München, zur Strafe von der Bank herausstellen. Als er der Aufforderung des Gymnasiallehrers Dr. Fritz hierzu nicht nachkam, ging dieser auf ihn zu und faßte ihn an der Schulter, um den Widerspenstigen herauszubringen. Der Schüler Güllich brachte nun plötzlich einen Revolver aus der Tasche her vor und feuerte einen Schuß auf Dr. Fritz ab, dem es aber gelungen war, den Arm des Schülers noch im letzten Augenblicke seitwärts zu stoßen. Die Kugel verfehlte da her ihr Ziel, ging neben einem Fenster ziemlich tief in die Mauer, prallte zurück und siel zu Boden, ohne daß Jemand verletzt worden wäre. Nun wnrde dem erst 14jährigen Schüler der Revolver entrissen. Der Bursche wurde zunächst im Gymnasium in Verwahrsam genommen und seine in Nürnberg wohnhaften Verwandten von dem Vorfall telegraphisch in Kenntniß gesetzt. Zur Könitzer Mordaffaire. Beuchen (Oberschlcsien), 3. Dezember. Das Schwurgericht verurtheilte den Privat- schreider Orda aus Kattowitz, welcher in der Könitzer Mordsache einen Meineid geschworen, zu fünf Jahren Zuchtbaus. Ueber die Feier des 200jährigen Bestehens des König reiches Preußen berichtet die „Post": Das Jubiläum wird nur in Berlin gefeiert. Die Feier soll einen mehr histo rischen Charakter dadurch erhalten, daß sie genau am 18. Januar begangen wird. Es werden deßhalb auch Ver treter aus Ost- und Westpreußen eingeladen werden. Der heldcnmüthige Kapitän Lans vom Kanonenboot „Iltis" berichtet: Mir scheint es jetzt endlich besser zu gehen. Hoffentlich heilen die Knochen jetzt zusammen. Das Bein wird aber 5 cm kürzer. Vergiftet Hai sich der Bankier Otto Fischer in Blanken burg am Harz. Das Geschäft befindet sich im Konkurs, der Fehlbetrag soll Million Mark betragen. Viele kleine Leute sind geschädigt. Der erste Schneefall in der Reichshauptstadt. Berlin, 4. Dez. Heute Vormiitag trat hier der erste Schneefall ein. . - Ein Lastfuhrwerk von einem Schnellzuge überfahren. Essen a. d. Ruhr, 4. Dez. (Amtlich.) Gestern Nach mittag 6 Uhr 20 Miu. wurde in Folge des nicht recht zeitigen Schlicßens der Wegeschranken ein den Uebergang an der Westseite des Bahnhofes Langendreer passireudes, mit zwei Pferden bespanntes Lastfuhrwerk durch den Schnellzug Nr. 24 Dortmund— Köln überfahren. Die Pferde wurden getödtet, das Fuhrwerk zertrümmert, der Locomotivenführer leicht verletzt. Der Zug erlitt eine einstündige Verspätung. Eine hartnäckige Selbstmörderin war die Frau desFinanzwach-Obercommiffars P. in Leitmeritz i B. Nachdem sie bereits vor wenigen Wochen versucht hat, sich durch Erhängen zu entleiben, daran aber noch recht zeitig verhindert worden war, schnitt sie sich in der ver gangenen Woche die Pulsadern durch, wurde aber wieder gerettet. Am 25. November öffnete die Lebensmüde in einem nnbewachlen Augenblick die alten Schnittwunden und knüpfte mehrere Taschentücher zusammen, an denen sie sich aufhing. Diesmal gelang ihr der Selbstmord. Streikende Gäste. In Klösterle am Arlberg streiken die Wirthshausbesucher. Die dortigen Wirthe haben nämlich den Preis für einen Viertelliter Wein von 10 auf 12 Kreuzer erhöht — ohne jeden Grund, denn das heurige Weinjahr war ja ein sehr gutes. Auf das hin beschlossen die darüber sehr erbosten Gemeindebewohner, alle Gasthäuser zu meiden, und thatsächlich ist in den 3 Wochen, die der Streik schon dauert, kein einziger Streik brecher zu verzeichnen. Wohl aber ist bereits ein Wirth dem Kartell untreu geworden und mit dem Preise wieder auf 10 Kreuzer zurückgegangen. Vaterländisches. Wilsdruff, 5. Dezember 1900. — Zu den Stadtverordnetenwahlen. Gar zu häufig begegnet man der Ansicht, daß unter den vielfachen Wahlen, die die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts dem deutschen Reichsbürger bescheert hat, die Reichstagswahlen die höchste Bedeutung haben, nach ihnen auch noch die Landtagswahlen; daß es aber schon auf die Wahl für die Gemeindevertretung, also für das Stadtverordnetenkollegium viel weniger ankomme. Danach richtet sich denn auch zu meist die Wahlbetheiligung. Bei den Stadtverordneten wahlen ist die Zahl der Wahlberechtigten, d. h. derer, die wählen dürfen, an und für sich schon erheblich geringer, als bei den Reichstags- und Landtagswahlen, weil hier nur die Bürger wählen dürfen; aber unter denen ist jedesmal eine auffallend große Zahl, die die Sache nicht für wichtig genug halten und sich deshalb garnicht darum kümmern. In Wirklichkeit ist aber der Einfluß des ein zelnen Wählers auf den Ausfall der Wahl und ans die Folgen der Wahl nirgends so groß, als bei den Gemeinde wahlen. Nirgends sonst kommt auf eine so geringe Zahl von Wählern schon ein Gewählter wie hier. Und die Folgen der Wahl treten uns Lag für Tag auf Schritt und Tritt entgegen. Haben doch bei der Selbstverwaltung der Gemeinden unsere Stadtverordneten über die wichtigsten Dinge in unserem täglichen Leben ein sehr entscheidendes Wort mitzusprcchen. Es sei nur erinnert an die Beschaffen heit der Straßen und Fußwege, an die Beleuchtung der Straßen und Häuser, au eine ev. Wasserleitung (Feuers- gesahr) rc. rc.; mau denke ferner au die Polizeiverwaltung und noch andre hundert Dinge — das Alles und noch vieles Andere bildet das umfangreiche Arbeitsgebiet der Stadtverordneten. Da liegt es doch für jeden verständigen Mann auf der Hand, daß es nicht gleichgültig ist, wer ins Kollegium gewählt wird; daß deshalb also Jeder, der das Recht zum Wählen hat, dieses Recht auch ausübeu muß, damit wohlgesinnten und einsichtigen Männern das Ehren amt übertragen werde; Männern, die nicht partei politische Zwecke auch im Stadtverordnete n- Kollegium verfolgen, sondern die Liebe zur Stadt haben und mit einsichtigem Wohlwollen das Beste der Stadt und ihrer Bewohner fördern helfen. — Vergangenen Sonntag, den 2. Dez. d. I, hatten sich im hiesigen Schützenhaus auf Einladung des Herrn Ober- steueraufseher Bär, ehemal. Einj.-Freiw. im Schützen- Regiment, trotz der ungünstigen Witterung einige dreißig Angehörige der „schwarzen Brigade" eingefunden, um des Tages der Wiederkehr der Schlacht bei Villiers zu ge denken. Hierzu hatte sich auf ergangene Einladung hin der Vorstand des hiesigen Kgl. Sächs. Militär-Vereins, Herr Cantor Hientzsch, eingefunden. Nachdem Kamerad Obersteueraufseher Bär nach Begrüßung auf die Bedeutung des Tages für die ehemal. „Schwarzen" -in kurzen Worten hingewiesen hatte, ergriff Kamerad Scharfe-Limbach das Wort, um ein Hoch auf Se. Maj. König Albert auszu bringen. Sodann trug Kamerad Bär ein in der letzten Nummer des „Kamerad" enthaltenes Gedicht über die Scklacht bei Villiers sowohl, wie eine Schilderung über den Verlauf derselben vor. Auch ein in den „Dresdner-Nach- rlchten ,der Sonntagsnummer, stehendes diesbez Gedicht wurde von Kamerad Schneider vorgelesen. Ferner brachte Kamerad Scharfe noch ein Hoch auf die Kameradschaft, auf die anwesenden Kombattanten und auf den Veranstalter der sehr schön verlaufenen Erinncrnngsfeier aus. Mit dem Bewußtsein, einer echt kameradschaftlichen Feier bei gewohnt zu haben, trennten sich ziemlich spät die ehemal. Schwarzen. — Das am vergangenen Sonntag und Montag im Hotel Adler stattgefundene Theater lebender Photographien von Herrn Direktor K. Paty konnte sich eines recht guten Besuches erfreuen. Unter den zahlreichen Bildern wurden namentlich die heiteren gut ausgenommen, aber auch die neuesten Weltereignisse, so z. B. die Bilder von dem China- und Boerenkrieg, der Pariser Weltausstellung, dem großen Schiffsbrand in New-Aork, dem Dianabad in Mailand und besonders dem Ringkampf um die Welt meisterschaft in Paris u. s. w., fanden großes Interesse. Die Bilder selbst waren außerordentlich deutlich und scharf. Wie uns Herr Paty mittheilte, beabsichtigt er, nächstes Frühjahr wieder in Wilsdruff Vorstellungen zu geben. — Kesselsdorf. Am vergangenen Sonntag wurde im Gasthof zur Krone seitens des Militärvereius für Kesselsdorf und Umgegend von dem früheren Fremden- lcgiouär Herrn Besser, Dresden, ein hochinteressanter Vor trag gehalten. Der Besuch war leider wegen des schleckten Wetters und Weges nicht so zahlreich, wie erwünscht. Der Vortragende thcilte in beredten Worten seine Erleb nisse in der französischen Fremdenlegion mit, wie er zu nächst durch List in Frankreich angeworben und von da in das Innere Algeriens gebracht worden sei: Weiterhin schildert er, daß sich in der Fremdenlegion, die jetzt aus 10 Bataillonen (Bataillon 4 Compagnien, wovon die Compagnie S50—300 Mann zählt), besteht, 52°/« Deutsche befänden, die theils durch List angeworbcu, theils um einer Strafe zu entgehen, in französische Dienste getreten seien. In Tonkin, wo jetzt je zwei Bataillone eines jeden Re giments garnisoniren, sollen jährlich allein gegen 1500 Deutsche in französischem Dienste zu Grunde gehen. Nach Berechnung des Vortragenden stellen zur Legion Deutsch land 52"/<„ Belgien 15o/„ Frankreich 8"/g, Italien 8°/„ Schweiz 5°/«. Spanien 4°/g, Oesterreich-Ungarn 3°/«, Ruß land 1"/», Türkei 1"/g, England "/g, Eingeborene und alle übrigen Länder 2°/„. Hieraus siebt man, daß Deutschland allein über die Hälfte der Truppen stellt, die, wie schon oben erwähnt, meistens durch List soweit gebracht werden, und man muß sich nur wundern, wie es möglich ist, daß gegen solche Maßregeln seitens der französischen Regierung nicht eingeschritten werden kann. Nachdem der Vortragende das Leben in der Legion in Algier geschildert hatte, ging er zu den Kämpfen über, die er in Tonkin gegen die Piraten oder Schwarzflaggen, deren Stärke ungefähr 50—60000 Köpfe beträgt, niilcrlebt hat. Auch legte er noch in kurzen Worten das Leben der Chinesen dar, was alle Zuhörer interesfirt haben wird, da gerade die Chinesen unsere Aufmerksamkeit jetzt auf sich lenken. Drei lange, schwere Jahre hindurch harte sich die Armee des Vortragenden in Tonkin herumgeschlagen, ohne daß sich die Soldaten nur ein einziges Mal eines Bettes als Lagerstätte hätten bedienen können, als der Befehl -u der langersehnten Heimreise gegeben ward. Nach seinen Aus sagen sollen von den 1500 Mann, die unter französischer Flagge hinausgezogen waren, nicht mehr als 500 zurück- gekehrt sein, wovon nur gegen 100 seldtüchtig waren. Zum Schluffe bat er noch die Zuhörer, wenn sich die Gelegen heit dazu böte, durch eine ernstliche Mahnung darauf hin- zumeisen, welchen Qualen, Entbehrungen und Ungerechtig keiten der Abenteurer in der Fremdenlegion entgegen gehe, die mit Recht eine „moderne Hölle^ genannt zu werden verdient. — Röhrsdorf. Nach Beschluß der Monatsver- sammlung des Kgl. Sächs. Militärvereins zu Röhrsdorf und Umgegend vom 2. d. M. soll nunmehr bestimmt nächstes Jahr die Weihe der zu beschaffenden Vereinsfahne stattfinden. Der betreffende Verein ist jetzt recht merklich in der Blüthe, denn fast zu jeder Monatsversammlung werden neue Mitglieder aüfgeuömmen. Die Gesangs-Ab- theilung, welche der Verein gebildet hat, erfreut sich auch reger Betheiligung. Auch hält obengenannter Verein nächsten Sonntag im Saale des Gasthofes „Zum Deuschen ^aus" ein Tanz-Kränzchen ab, wozu Gäste, durch Mitglieder ein geführt, willkommen sind. — Klein sch önb e rg. Am vergangenen Montag Nachmittag stürzte der Arbeiter Hering aus Weistropp infolge Risses des Seiles ca. 20 Meter indem Roscherschen Steinbruch ab. Derselbe wurde in bewußtlosem Zustande, da er äußere und innere Verletzungen erlitten hatte, ins' Wilsdruffer Krankenhaus gebracht. — Der am Freitag früh im Pfütznerschen Holze in Taubenheim todt aufgefundene vr. msä. Kanig, prak tischer Arzt daselbst, ist, wie durch die ärztliche Untersuch ung festgcstellt wurde, am Gehirnschlag verstorben. Bei dem Bedauernswertsten, welcher eine Wittwe hinterläßt, zeigten sich schon seit einiger Zeit geistige Störungen. — Nach dem vorläufigen Ergebnisse der am 1. De zember vorgenommenen allgemeinen Volkszählung zählt die Stadt Meißen 20109 octsanwesende Einwohner gegen 18828 im Jahre 1895. Nach der Vereinigung mit der Nachbargcmeiude Cölln würde sonach die Stadt Meißen am 1. Januar 1901 eine Einwohnerzahl von 31360 haben. — Tharandt. Nach vorläufiger Feststellung zählt unsere Stadt 2822 Einwohner, und zwar 1331 männliche und 1491 weibliche. Das Ergebniß der Zählung imJahre 1895 war 2616 Einwohner. — Freiberg. Die ortsanwesende Bevölkerung be trug am 1. Dezember 30209 Personen, und zwar 14664 männliche und 15545 weibliche. — Dresden, 3. Dez. Ein trauriger Vorfall er eignete sich am Sonntag in der St. Paulikirche. Unter den kleinen Täuflingen befand sich ein Kindchen, welches wenige Augenblicke nach erhaltener Taufe starb. Die Taufzeugen mußten ihr Pathchen der harrenden Mutter als Leiche zurückbringen. — Auch die Lotterie der VI. Sächsischen Pferdezucht- Ausstellung zu Dresden, deren Ziehung am kommenden Dienstag den 11. Dezember d. I. im „Hotel Deutscher Herold" Dresden Sophienstraße von früh 9 Uhr an öffent lich vor Notar und Zeugen stattfindet, wollen wir unsere - verehrten Leser hierdurch nochmals aufmerksam machen, zumal die mannigfaltigen Gewinne sich vorzüglich als Weihnachtspräsent eignen. Für die auswärtigen Gewinner werden die Waaren ohne jedwede Anrechnung der Ver packung zugesandt. Loose a 1 Mark — 11 Stück 10 Mark, solange der verschwindend kleine Vorrath hierin noch reicht, sind in den durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen zu haben, als auch durch das Secretariat des Dresdner Rennvereins, Dresden, Lictoriastraße 26, zu beziehen. — Siehe heutiges Inserat dieser Zeitung. — Dresden, 4. Dez. Der Drogist Berger aus Weixdorf nahm eine große Dosts Acconit, um sich zu vergiften. Alle von den Aerzten angewandten Gegenmaß regeln blieben erfolglos, sodaß der Unglückliche nach zwei Stunden starb. — Der König!. Leibarzt Geheimer Rath Professor Or. Fiedler, Oberarzt am Krankenhause, wird sich am 1. Mai 1901 in's Privatleben zurückziehen. — Der hier viel besprochene Fall Hartwig wurde gestern in einer mehrstündigen vertraulichen Tltzung der Stadtver- ordneten lebhaft discutirt. Fast zwei Drittel der anwe senden 50 Herren haben ein- oder zweimal zu der Sache Stellung genommen. Ein im Laufe der Debatte einge brachter aufschiebender Antrag wurde abgelehnt bezw.