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Landwirte zu Posen vom 4. bis 10. März 1899 gethan und die Landwirtschastskammer der Provinz Posen hat dieselben in einer Broschüre veröffentlicht. Mo Maerck r, der früher allerdings die Anwendung von Thomasmehl »um Ersatz v n Superphosphat immerhin mit der Ein schränkung empfahl, daß für 1 Zentner Svperphosphat 1>/,—2 Zentner Thomasmehl genommen werden möchten, ist auch davon zurückgekommen und empfiehlt für alle bessere Böden die Anwendung von Superphosphat zu den wichtigsten Kulturpflanzen sowohl bei der Herbst- wie Frühjahrsaussaat. wie erhält man -!e Wagenräder kn gutem Anstande? Das Lockerwerden der Speichen und Felgen erfolgt fast immer nur deshalb, weil dieselben in ihren Holzporen bei feuchtem Wetter viel Wasser aufnehmen; bei Antritt von Dürre verdunstet dieses dann — das Holz verliert an Ausdehnung und wird infolge dessen locker. Da kommt es nun darauf an, die Holzporen so mit Oel vollziehen zu lassen, daß sie Wasser überhaupt nicht aufnehmen können. Dazu fertigt man sich ein Blechkästchen von schmaler Form, dessen Boden die länglichrunde Form eines Wagenreifens hat. Das Kästchen, gefüllt mit erwärmtem Petroleum, wird so unter ein hschgehobenes und freidrehbares Rad gesetzt, daß dessen Reifen fast den Boden berührt. Nun wird das Rad langsam gedreht — und es wird nicht lange dauern, bis alles Oel vom Holz ausgenommen iss. Dann wird so oft nachgefüllt, bis das Holz nichts mehr sufnehmen will. Derart behandelte Näder bekommen eine bedeutend längere Haltbarkeit. Natürlich muß das Ver fahren alle Jahre ein- bis zweimal Wiederholt werden. Vüngsvstreuer „Nake! " Bei diesem Streuer ist ein ganz neues, eigenartiges System zur Anwendung gebracht worden, indem die Welle, welche den Dünger herausschiebt, sich nicht wie bei allen anderen Streuern dreht, sondern hin- und herbewegt, ähnlich wie die Kolbenstange einer Dampfmaschine, nur mit viel kürzerem Hub. Es ist ersichtlich, daß die Rührkörper aus einem senk- und einem wagerechten Stege bestehen, welche einen Doppel keil bilden, so daß sie den Dünger nicht nur zerschneiden Roggevkleie für Milchvieh nn- Arbeitstiere. Roggenkleie ist für Milchvieh im Allgemeinen nicht sehr zu empfehlen, denn sie übt nicht allein häufig einen un günstigen Einfluß auf die Milchsecreüon aus, sondern sie verschlechtert auch die Qualität der gewonnenen Butter, die nämlich nach großen Roggenkleiegaben geringwertig und hart wird. Der Roggen erhöht den Gehalt der Butter an flüchtigen Fettsäuren, verändert also den Buitergeschmack in nachteiliger Weise. Eher kann man noch Jungrindem etwas Roggenkteie als Kraftfutter (etwa 1 Ko. pro 100 Ko. Lebendgewicht) geben. Am besten ist in dessen die Roggenkleie, wie die ganzen Roggenkörner, für angestrengtes Arbeitsvieh, nämlich für schwere Pferde und besonders für Zugochsen geeignet, welchen letzteren man unbedenklich die Hälfte des gesammten Kraftfutterbedarfs in Form von Roggenkleie, dieselbe mit grobem Häcksel trocken vermengt und dieses Gemisch schwach angefeuchtet, vorlegen kann. Die Noggenkleie verleiht den Arbeitstieren, wie die Roggenkörner, sehr kernige Muskeln. Um etwaigen hitzigen Wirkungen porzubeugen, die sich nach starken Kleiegaben nicht selten einstellen, setzt man zu dem Gesamtfuttergemisch eine kleine Gabe von Rüben, Rüben schnitzeln oder Kartoffeln zu. Var Aufblähen der Nknder. Gegen das Aufblähen der Rinder hat sich folgendes Mittel gut bewährt: Man nimmt zwei bis drei Knollen Knoblauch, zerschneidet dieselben in kleine Teile und siedet sie in je 1 Ltr. Milch ab, schüttet das ganze in ein anderes Gefäß, deckt es mit einem Brett zu und läßt es im Stalle stehen. Je älter die Flüssigkeit ist, um so wirksamer soll sie infolge der sauren Gährung werden. Im Blähungsfalle werden von dieser Arzenei V« bis V» Ltr gegeben und diese Gabe in viertel- bis halbstündigen Pausen so lange wieder holt, bis bei dem Tiere eine Besserung eingetreten ist. Tieren, die an Verdauungsschwäche und infolgedessen auch öfter an Aufblähungen leiden, giebt man einige Tage lang täglich I bis 3 Portionen. Andere bekannte äußerliche Mitte gegen das Ausblähen sind noch: Das Umschnüren des Leibes mit einem Stroh- Düngerstreuer „Nakel." und zerkrümeln, sondern auch aus dem Kasten durch die rhomboidförmigen Bodenöffnungen herausdrücken. Veränderung der zu streuenden Düngermenge wird durch Enger- und Weiterstellen der Bodenlöcher mittelst eines Hebels bewirkt. Um den Boden zu zeigen, ist der selbe bei Aufnahme unseres Bildes heruntergeklappt worden. Der Zweck des neuen Systems ist, ein Verschmieren der arbeitenden Teile bei feuchtem Dünger zu verhüten, da Reibung von Eisen auf Eisen vermieden worden ist; denn die Rührkörper stehen mit ihrer ui teren Kante 3 Milli meter vom Boden ab. Der Vorteil andern Streuern gegenüber besteht darin, daß durch die hin- und hergehende Bewegung der Welle ein Aufwickeln des schmierenden Düngers vermieden wird, welches bei der drehenden Bewegung sehr leicht stattfindet seil und das Umherjagen der Tiere. Zu den Arzeneien gehören noch: Branntwein, schwarzer Kaffee mit Cognak, Kümmel, Dill, Kamillen, Baldrian, Tabaksbrühe, Salzwasser, Stein- und Terpentinöl. Als gasbindende Mittel sind zu nennen: Gebrante Magnesia, Salmiakgeist, Aetzkalk, Pottasche oder als Ersatz derselben Aschenlauge, koncentriertes Seifen wasser oder einfaches reines Wasser- Von äußeren zur Anwendung gelangenden Mitteln hat sich besonders das Be gießen des Tieres mit kaltem Wasser oder das Hineintreiben in Wasser während einiger Minuten bewährt. Richten der Hörner bei Jungvieh. Die Hörner junger Rinder wachsen sehr oft nicht nach Wunsch und machen Biegungen gerade nach der anderen Seite, wohin sie sich eigentlich nicht wenden Schicbestange des Düngerstreuers „Nakcl" im Längs- und Querschnitt. hineinschlägt, unter fortwährendem Umrühren mit einem reinen silbernen Löffel 5 Minuten lang tüchtig zusammen gekocht: I. 250 § ungesalzene, frische Butter, 2. 250 g Gänsefett, 3. 300 § Scheibenhonig oder in Ermangelung dessen weißes Wachs, 4. eine große, weiße, auf einer reinen Reibe zerriebeneZwiebel. Wenn dies alles 5 Minuten gut gekocht hat, fügt man langsam in nachstehender Reihen folge bei: 5. 30 § I'osuuva ^asoum-Pulver (10 Pfg ), 6. 30 x Violenwurzelpulver (20 Pfg.), 7. 20 § Kampher- pulver (20 Pfg.), 8. 0,6 g Bisam (60 Pfg.). Nachdem dies alles noch 3—5 Minuten unter fortwährendem Um rühren gekocht hat, schüttet man es in einen neuen, reinen Salbentopf, läßt es in einem Wasserbade möglichst rasch abkühlen und verbindet dann den Topf mit Blase oder Pergamentpapier. Der Inhalt des Topfes ist WitterungS- extrakt und reicht für 20 Füchse. Es sei hierbei aber nochmals daran erinnert, daß dieser Extrakt so vorsichtig wie möglich gekocht wird, und daß keine anderen Bestand teile zwischen denselben kommen als die angegebenen. Auch gebe man sehr acht, daß die Mischung nicht anbrennt oder die Flamme oder Rauch in dieselbe schlägt, denn der Erfolg hängt von einer vollkomMN richtigen Herstellung ab. Rastenfalls znn, Lebrndfangstt. Die in unserer Abbildung wiedergegebene Kastenfalle ist einfach und sehr praktisch. Sie dient zum Fange jeg lichen Raubzeuges als Marder, Fuchs, Iltis, Katzen, Ratten u. a. m. Der Teller ist so angebracht, daß selbst da» Wiesel das Stellbrett betreten muß. Angefertigt wird sie aus trockenem kiefernen Holz; das Gestell ist aus Eiche und ist die Falle 1,25 m lang und 33 om hoch und breit. Die Schieber sind mit Drahlgitter versehen, so daß man das Raubzeug bequem sieht. Milten unter der Falle im Bodenbrett ist ein Schieber, welcher, wenn es notwendig wird, mit Leichtigkeit herauszuschlogen ist. Nnem jeden Raubzeugtilger sei die ihrer Einfachheit über ganz Deutschland verbreitete Falle auss wärmste empfohlen. Herr Karl Finsterbusch, Pouch b. Bitter feld, Provinz Sachsen, fertigt zwei Größen, die eine für Bürschwege, die zweite für Gräben und Hecken zum Preise von 9,— und 7,50 Mark. Ver Fang -er Raubvogel darf während der Wintermonate nicht nachlassen, da jeder einzelne dieser Räuber außerordentlichen Schaden anrichtet, wenn das Wild, durch Kälte und Hunger entkräftet, matt ist und leicht gefangen werden kann. Außer den Bussarden bleiben auch Falken bei uns, welche nicht eher ruhen, als bis sie das letzte Stück einer angebrochenen Kette Hühner geschlagen haben. Dort ist nun ein Psahleisen ganz an seinem Platze, und man wird erstaunt sein über die Resultate, welche sich hiermit erzielen lassen, wenn im Frühling der Durchzug der Raubvögel nach dem Norden stattfindet. In der Nähe der Futterstellen für Hühner, welche in dichten Remisen angelegt sind, sind die besten Plätze für das Fangen von allem Raubwild, welches sich mit Vorliebe dort hinzieht. An solchen Stellen dürfen auch die Kastenfallen gegen Katzen, Marder u. s. w. nicht fehlen. Der mit guter Winterbehaarung versehene Balg wird die geringen Kosten und Mühen reichlich belohnen. und die Welle einer Walze ähnlich macht. Ferner ist infolge des siebartig gelochten Bodens die Verteilung des Düngers eine sehr feine und gleichmäßige, weil es sehr leicht ist, die Löcher gleich groß zu stanzen. Bekanntlich ist es überaus schwierig, bei den Schlitzstreuern die langen Schlitze überall gleich weit zu machen und während der Arbeit auch gleich weit zu erhalten. Weiter ist die Reinigung sehr bequem und gründlich durchführbar, da man nach Herunterklappen des Bodens an alle Teile gelangen kann. Die einspännig geführte Maschine besitzt in zwei Aus führungen eine Streubreite von 1,9 w, die Spurbreite beträgt ca. 2,3 va und 3,3 va, das Gewicht ca. 250 und 340 KZ, der Kasteninhalt ca. 110 und 165 Liter, der Preis bei L. W. Gehlhaar in Rakel (Netze), Posen, 300 und 330 Mark. sollen. Manche Landwirte helfen sich hierbei auf folgende Weise: Das betreffende Horn wird in einen Brotlaib gesteckt, so wie derselbe aus dem Ofen kommt. Das Horn bleibt eine gewisse Zeit in der heißen Brotmasse, bis es weich und biegsam ist. Hierauf wird es nach Wunsch gebogen, mit starken Holzschienen eingeschient, dann mit Wasser so lange abgekühll, bis es sich kalt anfühlt. Oft muß dieses Verfahren wiederholt werden. Manchmal hilft sich der Viehzüchter damit, daß er dys Horn an der Seite mit Glas abschabt, nach welcher es sich krümmen soll. HW < Wirksame Fvchrwitteruvs- In einem neuen, gut mit Wasser gereinigten irdenen Topfe wird auf der Herdplatte, damit kein Kohlendampf Vie Werke unserer berühmten Iagdmaler bilden neben selbst erlegten Jagdtrophäen stets den schönsten Schmuck für das Jägerheim. Aber nicht jeder ist in der glücklichen Lage, sich einen Original-Decker, -Kröner, -Zimmermann u. s. w. zu leisten und muß sich nnt Kopien der Darstellungen unserer Meister begnügen. Um die Popularisierung der Malerei in ihren edelsten Erzeugnissen mackt sich in nicht geringem Grade verdient die Firma G. Loll in Grünberg i. Schl., deren Stiche, Photo gravüren und Farbendrucke eine so gediegene Ausführung aufweisen, daß sie die Wirkung der Originale beinahe erreichen. Schon eine Betrachtung des „Spezial-Katalogs über Jagd« und Tierbilder," welcher Interessenten gern zur Verfügung steht, gewährt ein Vergnügen. Einem Jäger kann gewiß bei passender Fest-Gelegenheit keine größere Freude gemacht werden, als durch Schenkung solcher Bilder, welche seinem Jagdzimmer eine wirklich weidmannsche Zier geben.