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Fredericks zufolge nahm bei dem Kaiser die Influenza, am 13. November einen typhösen Charakter an. Ein gestern früh ausgegebenes Bulletin besagt, die Diagnose ergab Unterleibstyphus mit bisher befriedigendem Ver» lauf. Temperatur 38,7, Puls 72. Privat-Dcpeschen aus Paris und London signalisiren jedoch eine plötzlich eingetretene beängstigende Verschlimmer ung des Zustandes des russischen Kaisers. Wir lasten diese Telegramme hier folgen: Paris, 15. November. Die Meldung von der plötzlich cingetrctenen bedenklichen Verschlimmerung der Krankheit des russischen Kaisers hat hier eine große Aufmerksamkeit hervorgerufen, da man der Ansicht war, daß der Zar an einem leichten Influenza-Anfall erkrankt sei. London, 15. Nov. Auch in der hiesigen Bevölkerung ist man über die schwere Erkrankung des russischen Kaisers sehr beunruhigt, da man die Verdienste des Zaren für den internationalen Frieden wohl anerkennt. Die conser- vativen und chauvinistischen Blätter bringen die üblichen Höflichkeits-Phrasen, während die liberale Presse einen be deutend wärmeren Antheil au dem Zustande des schwer erkrankten Kaisers nimmt. In politischen Kreisen hat man den eventuellen Tod des Zaren bereits ins Auge gefaßt. Im Allgemeinen ist Unterleibstyphus keine direkt das Leben gefährdende Erkrankung, die Fälle eines letalen Ausgangs sind sogar verhältnißmäßig selten. In Spanien ist die äußere Ruhe wieder hergestellt, aber die Verhaftungen dauern fort. Es stellt sich immer mehr heraus, daß die Verschwörung außerordentlich weit verzweigt war, und nur ein voreiliges Losschlazen für den Thron sehr unliebsame Gefahren verhütet hat. Der junge König Alfonso XIII. wird bei Erlangung seiner Volljährigkeit nicht auf Rosen gebettet sein. Der Aries mit China. Bericht der deutschen Gesandtschaft in Peking. Berlin, 14. Nov. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht in einer Sonderbeilage die Berichte der deutschen Ge sandtschaft in Peking vom 31. Mai bis 29. August 1900. Der Bericht des Gesandten Frhrn. v. Ketteler schildert u. A., wie sich Ende Mai die Boxer offenkundig gegen die Fremden wandten und alsbald die chinesischen Truppen mit ihnen gemeinschaftliche Sache machten, wobei die Kaiserin-Wittwe und die Partei der Prinzen Tua» und Kungln die Boxerbewegung förderten. Weitere Berichte Kettelers vom 1. und 4. Juli beschäftigen sich mit den Detachements zum Schutze der Gesandtschaften. Unter dem 10. Juni berichtet Frh. v. Ketteler über die Unruhen im Norden von China. Die letzte Mittheilung Kettelers ist ein Telegramm vom 12. Juni, in dem er u. A. sagt, daß am 11. Juni der japanische Attachee auf dem Wege zum Bahnhofe ermordet und seiner Leiche der Kopf abge schlagen wurde. Es folgt ein eingehender Bericht des Gesandtschafts- sekretärs v. Below-Saleske über die Unruhen, die in Pe king in Folge der Boxerbeweguug vom 12. Juni bis 20. Juni sich ereignet haben. Der Bericht erbringt den unzweifel haften Beweis, daß die fremdenfeindliche Bewegung in Peking gerade von denjenigen höheren chinesischen Be amten und Polizeicommistaren unterstützt wurde, die ver möge ihres Amtes zur Unterdrückung derselben berufen gewesen wären. Weiterhin beißt es in dem Bericht: Gegen die Unthaten der Aufständischen schult die chinesische Re gierung in keiner Weise ein. Mit der Berufung des Prinzen Tuan zum Präsidenten des Tsung-li-Nameu, die am 10. Juni den fremden Vertretern angezeigt worden ist, ließ die chinesische Regierung ihre Maske fallen. Seine Ernennung kam einer Kriegserklärung gleich. Ein Bericht Belows vom 29. August schildert zunächst den Tag der Ermordung Kettelers. Er hebt hervor, wie Ketteler trotz der einstimmigen Warnung der anderen diplomatischen Vertreter am 20. Juni Vormittags zu einer Besprechung mit den Prinzen Tuan und Tsching aufbrach. Herr v. Below verweist auf den authentischen Bericht des Augen zeugen Cordes über die Ermordung Kettelers und auf die Schilderung seines chinesischen Reitknechtes, aus der her vorgeht, daß der Tod Kettelers unmittelbar eingetreten ist. Die Kunde von dem Morde verbreitete sich in Peking wie ein Lauffeuer und rief eine gewaltige Erregung her vor. Gegen 2 Uhr Nachmittags ging der deutschen Ge sandtschaft ein Schreiben des Tsung-li-Namen über den Vorfall zu, indem vorgegeben wird, daß man den Namen des Ermordeten nicht kenne, und behauptet wirb, der Er mordete und sein Begleiter hätten zuerst gefeuert. Spater, Nachmittags, traf eine neue Note des Tsung-li-Mmen ein, in der auf die Unsicherheit der Straßen hingetmesen wird. Der Bericht sagt, diese Note biete, da sie nach der Ermordung Kettelers redigirt sei, einen weiteren Beweis des schmachvollen Spieles, das die chinesische Regierung getrieben habe. Unterstützt von der Gattin des amerikanischen Gesandten, Mrs. Conger, unterrichtete Below die Wittwe Kettelers. Er schildert dann die Auffindung von dessen Leiche und die Beisetzungsfeierlichkeit. Der Bericht schließt mit folgenden Worten: „Das männliche Wesen, die Thatkraft und Entschlossen heit des Frhrn. v. Ketteler haben ihm die Liebe und Achtung der weitesten Kreise gesichert. An jenen: Tage, da die chinesische Regierung die Aufforderung ergehen ließ, Peking innerhalb 24 Stunden zu verlassen, war Frhr. v. Ketteler einer der Ersten, die sich dagegen sträubten, ihren Posten zu verlassen, indem er auf die Gefahr hinwies, die ein solcher Entschluß für alle herbciführen würde. Erst, als die Kunde von dem Mordanschlag eintraf, erkannte man allgemein, wie recht er gehabt hatte, und Jeder fühlte, daß er durch seinen Tod alle gerettet habe." Der Bericht des Dolmetschers Cordes vom 4. Juli schildert die Ermordung Kettelers: Auf die Note des Namens vom 19. Juni, in der den Gesandtschaften eine 24stündige Frist zum Verlasse» von Peking gegeben wurde, suchte Frhr. v. Ketteler um eine Unterredung mit den Prinzen Tsching und Tuan nach. Am 20. Juni früh 8 Uhr begab er sich in die französische Gesandtschaft, wo eine Conferenz abgchalten wurde, von dort um 8'/-, Uhr mit Cordes in 2 Sänften nach der österreichischen Gesandschaft, wo eine bewaffnete Eskorte ihn erwartete. Ketteler befahl der Eskorte, zurückzubleiben, um nicht Aufsehen zu erregen und die Kansu-Soldaten zu Thätlichkciten herauszufordern. Die Sänften gingen mit nicht herabgelasseuen Vorhängen hintereinander. Vor und hinter der des Frhr. v. Ketteler ritt je ein chinesischer Reitknecht. Beim Passiren des Tungtanjedilon (Ehrenbogen) fesselte ein von Lanzenträgern begleiteter chinesischer Karren Cordes Aufmerksamkeit. Als er wieder seinen Blick auf die Sänfte Kettelers lenkte stand dort, wie aus der Erde gewachsen, links neben der Sänfte ein Mandschu-Soldat in voller Uniform und in Anschlagstellung, die Gewehrmündung kaum einen Meter von der Sänfte entfernt, da, wo Kettelers Kopf sich be finden mußte. Cordes rief „halt!" aber im selben Moment krachte der Schuß. Die Sänften wurden hiugeworfen. Cordes erhielt gleichfalls einen Schuß. Die Leiche Kettelers war verschwunden. Cordes rettete sich, von heftigem Ge wehrfeuer verfolgt, nach dem Gebäude der amerikanischen Mission. Er spricht die Ueberzeugung aus, daß Ketteler sofort todt war. Die Blutthat hält er für einen sorg fältig vorbereiteten Racheakt hochstehender Vertreter der chinesischen Regierung, die Ketteler wiederholt, theilweise in's Gesicht, des Doppelspiels beschuldigt hatte. Er nennt als solche u. A. Kangji, Kunglu, Tuan, Tungfuhsiang. Die Thäter waren uniformirte Bannertruppen. Cordes meint, ihr Auftrag habe nur auf den Kopf des Gesandten, nicht auf Fremdenmord überhaupt gelautet. Auch die neuesten Nachrichten aus Peking be sagen, daß die diplomatischen Verhandlungen den erfreu lichsten Fortschritt nehmen, und daß die Vertreter der Mächte geradezu erstaunt sind, wie wenige und gering fügige Meinungsverschiedenheiten sich im Laufe der Ver handlungen herausgestellt haben. Wie die „Köln. Ztg." erfährt, beabsichtigt die Reichsregierung im Hinblick auf die sich immer günstiger gestaltende Chinaangelegenheit anch thatsächlich, ihre Seestreitkräfte in Ostasien zu ver mindern und einige Linienschiffe sowie Kreuzer heimzube- rufen. Bisher ist jedoch noch kein Befehl zur Heimkehr ergangen. Da aber alle Welt von einer Lösung der Chinakrise überzeugt ist, so ist es auch nicht ausgeschlossen, daß der Kaiser Kwangsü keine Gefahr mehr für Leib und Leben befürchtet, wenn er nach Peking zurückkehrt, und daß der jüngste, die Rückkehr betreffende kaiserliche Edikt wirklich einmal zutrifft. Treffen alle diese günstigen Nach richten zu, so kann man darüber um so befriedigter sein, als in Tschili thatsächlich bereits der Winter seinen Ein zug gehalten und den Peiho mit einer dicken Eisschicht überzogen hat. Der Winter ist für jede Kriegführung un günstig, in China muß er die militärischen Aktionen völlig zum Stillstand bringen. Gegenwärtig ist freilich der Boxer aufstand noch nicht ganz unterdrückt. Die Maßnahmen aber, die Graf Waldersee bisher getroffen hat, haben sich ausnahmslos als probat erwiesen, so daß auch in dieser Beziehung mit Sicherheit auf ein schnelles und befriedigendes Ergebniß gerechnet wird. Allerdings ist das Alles in ge wisser Beziehung noch Zukunftsmusik und bei der Unbe rechenbarkeit der Chinesen darf mau etwaige Ueberraschungen noch nicht gänzlich außer ReHnung stellen. Aber was nützt die schönste Einigkeit der Mächte über die China vorzulegenden Friedensbediugungen, wenn sich China selbst diesen Bedingungen nicht fügt. Diese Eventualität ist bei den rosigen Schilderungen der Lage übersehen worden, und doch besteht sie. Wie nämlich ein Pariser Privattelegramm der „Voss. Ztg." mittheilt, steht Li-Hung-Tschang, was die Friedensbedingungen der Mächte anlangt, vollständig zwischen Baum und Barke. Leisten Li-Hung-Tschang und die anderen Bevollmächtigten Widerstand, so äußerte sich der chinesische Botschafter in Paris, dann setzen sie sich Härten Seitens der Mächte aus; geben sie nach, so ist ihr Geschick am chinesischen Hof besiegelt. Diese letztere Er öffnung besagt genug. Der chinesische Hof intriguirt nnd opponirt weiter. Ehe nicht die Kaiserin-Wittwe unschädlich gemacht und Kaiser Kwangsü nach Peking zurückgekehrt ist, darf man daher auf eine Lösung der Chinaftage schwer lich rechnen. Die Garnison von Tientsin mußte für den Fall eines Aufruhrs verstärkt werden. Von den 600000 Be wohnern der Stadt soll ein Drittel der Boxersekte ange hören. Das ist beinahe unglaublich! Prinz Tuan hat in der Provinz Kansu eine Rebellion gegen den Hof an gestiftet und hält sich unter dem Schutz der Rebellen vor einer Auslieferung an die Mächte für sicher. Eine russische Abtheilung zersprengte 2100 Mann reguläre chinesische Truppen in der Nähe von Tientsin. Der Transvaalkrieg. General Botha soll dem Lord Roberts wieder ein mal mitgetheilt haben, unter welchen Bedingungen er zur Unterwerfung bereit sei. Da Botha weiß, daß Roberts be dingungslose Unterwerfung fordert, so hat er auch keine unnütze Anfrage an den englischen Generalissimus. Prä sident Krüger, den in Frankreich der denkbar glänzendste Empfang erwartet, befindet sich mit der „Gclderland" be reits im Mittelmeer. 3 Mill. Mk. haben die Boeren den Engländern ab genommen. Der Vorfall ereignete sich bereits im Oktober, ist aber bisher vertuscht worden. Jetzt liegt darüber folgende briefliche Mittheilung vor: Am 10. Oktober brachten die Boeren durch Aufreißen der Schienen einen gemischten Eisenbahnzug, der englische Regierungsgelder im Baarbetrage von 150000 Lstr. (3 Mill. Mk.) von Durban bringen sollte, zum Stehen und entführten in aller Muße diesen schöneu Betrag in baarem Gelde, ohne ihrer seits den Passagieren und den wenigen englischen Sol daten ein Haar zu krümmen. — Es ist begreiflich, daß Lord Roberts diese Nachricht der Oeffcntttchkert vorent- halten hat. Aurze Lhrsnik. Zur Aufklärung des Könitzer Mordes hat sich daselbst ein Verein gebildet. Es soll ein Zirkular herum gehen, um Beiträge zu sammeln, damit Mittel flüssig ge macht werden können, die dazu dienen, die räthselhaile Angelegenheit an's Licht zu bringen. Vom Schwurgericht zu Pisek in Böhmen wurde der Jude Hilsner wegen Mordes an der Christin Klima und Theilnahme an der Ermordung des Christenmädchcn Hruza zum Tode durch den Strang verurtheilt. Die Vcr- lhcidiger h den gegen das Erkenntniß die Nichtigkeitsbe schwerde angemeldel. Mehrere Fischerboote kenterten bei Gotheuberg i» Schweden. 6 Mann ertranken dabei. Der erste große Schneefall ist in Südtirol und im Pusterthale eingetreten. Im Pufterthale blieb der Schnee auch in der Thalsohle' liegen. Der Verkehr in den Seitenthälern ist erschwert. Auf der Zeche Osterfeld bei Oberhausen in der Rheinprovinz büßten 2 Bergleute beim Herabstürzen des Förderkorbes ihr Leben ein. Unter glühenden Kohlen begraben wurde am 13. November im Eleonorenschachte bei Ladowitz (Bezirk Teplitz) der Häuer Dietze. Der Unglückliche wurde durch die plötzlich herabstürzenden Kohlen vollständig verschüttet und fand so einen schrecklichen Tod. Die Leiche konnte erst nach mehreren Stunden in ganz verkohlten: Zustande ge borgen werden. Thealerprozeß. Hamburg, 12. Nov. In einem Prozesse des Fräulein Rosner gegen das Thalia-Theater (Direktion Bittong-Bachur) hat das Oberlaudesgericht ent schieden, daß der Klägerin 3000 Mk. Schmerzensgeld aus zuzahlen sind. Fräulein Rosner ist im vorigen Jahre bei einer Probe zum Weihnachtsmärchen „Dornröschen" mit einer Flugmaschine, deren Stricke rissen, gestürzt uns hat dabei schwere Verletzungen erlitten. Zuckereinsuhr aus Böhmen nach Deutschland. Die Ein- bezw. Durchfuhr in den böhmischen Zucker fabriken hergestellten Rohzuckers über die Grenze nach Deutschland ist zur Zeit in: vollen Gange. Täglich werden in Bodenbach und Tetschen zusammen bis zu 80 Zucker wage:: zollamtlich abgefertigt. Auch auf der Elbe wird in Folge des sehr günstigen Wasserstandes sehr viel ver frachtet: in Folge dessen ist die Gesammtzahl der bisher abgefertigten Eisenbahnwagen (etwa über 1000) gegen die Vorjahre beträchtlich im Rückstände. Explosion schlagender Wetter. Brüx, 13. Nov. In dem Plutoschachte bei Wiesa fand eine Explosion schlag ender Wetter statt. 10 Personen, darurtter der Betriebs leiter und der Schachtmeister wurden getöotet, 20 Berg leute verletzt. — Eine spätere Meldung besagt: Wie sich inzwischen herausgestellt hat, fände:: in dein Plutoschacht bei Wiesa zwei Explosionen schlagender Wetter statt und es wurden 13 Personen getödlet, darunter vier Betriebs beamte; ferner 9 Personen schwer, 10 leicht verletzt. — Von den 9 Schwerverletzten sind nach einer anderen Nach richt drei gestorben, sodaß bei ver Katastrophe sechzehn Personen das Leben eingebüßt haben. Greiz, 14. Nov. Das böse Gewissen hat eine junge Verbrecherin zu:» freiwillige» Gestättdniß getrieben. Gestern Vormittag stellte sich der Fürstlichen Staatsan waltschaft die ledige 23 Jahre alte Dienstmagd Christiane Zipfel aus Fröbersgrün, welche ihrer glaubhaften An gabe nach vor einigen Wochen auf dem Wege von Plauen nach Bernsgrüu einem Knaben das Leben gegeben hat. Aus Furcht hat sie das lebende Kind unter einem Busche am Wege verborgen und so dem Hungertode preisgcgebem Die Kindcsleiche hat sie, nachdem ihr keine Ruhe mehr wurde, gestern wieder ausgesucht und der hiesigen Gerichts behörde übergeben. Die jugendliche Kindesmörderin wurde in Haft genommen. Weimar, 14. Nov. Der in Umpferstedt wohnhafte Maurer Friedrich schlug bei der Arbeit im -süssenboruer Steinbruch eine Wasserader an und wurde durch nach stürzendes Gestein verschüttet. Der Mann fand sofort seinen Tod. Bitterfeld, 14. Nov. In der Nacht vom Montag zum Dienstag gegen 2 Uhr wurde in dem nahen Stums dorf ein Mord verübt. Die beiden Brndcr des Zimmcr- mcisters Jänicke daselbst wurden in der Nähe desRösen- schen Hotels von einigen Strolche» überfallen. Der ältere Bruder, ein 18jährigcr Mensch, wurde durch Messer stiche so schwer verwundet, daß er nur einige Schritte sich fortzuschleppen vermochte und dann todt nicdersank. Der andere Bruder wurde ebenfalls schwer verwundet. In Verdacht stehen drei als Raufbolde berüchtigte Personen aus dem nahen Rieda, welche schon verhaftet sein solle::. Vaterländisches. Wilsdruff, 16. November 1900 — In der gestern Donnerstag Abend abgehaltenen' Stadtgemeinderathssitzung wurde der Ende d'eses Jahres ausscheidende besoldete Stadtrath, Herr Kauf mann Theodor Görne, wiederum als solcher auf weitere 6 Jahre gewählt. — Unsere Bürgerschaft steht wieder vor einer Stadtver- ordneten-Ergänzungswahl. Dem Vernehmen nach ist für den Tag der Wahl Freitag, der 7. Dezember, bestimmt. Aus dem Stadtgemeinderath auszuscheiden haben diesmal die Herren Stadtverordneten Schuldirektor Gerhardt, unansässig, Apotheker Tzschaschel und Fabrikant Bernhqxd Hofmann, ansässig; außerdem machen sich emige NeuwahIM für Stadtverordneten-ErsatzleMe nothig. — Mutter Natur schäkert! Der Sommer naht! Diese Worte hätten wir heute ausrufen können, als uns ein Strauß reicher, herrlich duftender Him beeren auf unserem Redaktionspulte niedergelegt wurde. Der Strauß entstammt dem Garten des Herrn Gutsbe sitzers Th. Kohlsdorf in Blankenstein, woselbst, wie uns versichert wurde, noch mehr solcher Früchte im Reisen, sowie Zweige im Blühen begriffen sind. — Auch an dieser Stelle machen wir die Mitglieder unsrer Kirchgemeinde auf die Einweisung unseres neuge wählten Herrn Pastor Wolke am kommende» Somttag nochmals aufmerksam. Siehe auch Kirchennachrichten. Auf die morgen Sonnabend Nachm.' .H Uhr im Hotel Adler stattfindende Versammlung des Lehrer-Vereins