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meldet wird, die chinesischen Behörden der Provinz Tsckili aufgefordert, sich binnen 48 Stunden zu unterwerfen. Die chinesischen Behörden sollen auch sofort gehorcht und die chinesischen Truppen in aller Eile mehrere Forts an der großen Mauer geräumt haben und geflohen sein. Neber die Vertheilung der einzelnen Kontingente wird berichtet, daß die Franzosen einen wichtigen Punkt an der Lechan-Eisenbahn, Russen und Deutsche die Peitangforts und die Deutschen außerdem noch die Bergwerke von Tong schau und Kaißing besetzt halten und dadurch die Kontrolle über die Kohlenzufuhr nach Nordchina in Händen halten. Die Engländer halten keinen besonders wichtigen strategischen Punkt besetzt und verlangen, daß das anders werde. Be treffs der Bahnlinie Tongku-Peking besteht zwischen Deutsch land und Rußland ein Uebereinkommen, demzufolge die Theilstrecke von Tongku bis Doutsun unter russischer, die von Doutsun bis Peking unter deutscher Verwaltung steht. Unkontrollirbare Shanghaier Drahtungen berichten, Graf Waldersee habe an den Prinzen Tsching und Li- » Hung-Tschang in der Form eines Ultimatums die Forder ung gerichtet, den Prinzen Tuan und die anderen Führer der Boxerbewegung vor Eröffnung der Friedensverhand lungen auszuliefern. In Tientsin wurden zwei schöne Mädchen, Concubinen von Boxerführern, unter dem Ver dacht der Spionage verhaftet. „Wenn die Deutschen kommen — dann wird es besser gehen." Im „Schwäb. Mercur" veröffentlicht ein jetzt in Tientsin lebender deutscher Kaufmann einen Brief vom 9. August, der sehr viel interessante Einzelheiten über die Zustände der eroberten Stadt enthält. Vor Allem aber treten auch hier wieder Fälle von bedauerlicher Dis ziplinlosigkeit unter den fremden Truppen mit Ausnahme der deutschen, in den Vordergrund. Das Schreiben lautet: „Seit etwa 10 Tagen bin ich hier in Tientsin. Nachdem die Stadt von den vereinigten Mächten eingenommen war und die Verhältnisse wieder einigermaßen ruhig sind, haben wir beschlossen, hier eine Filiale, (vorerst für die Dauer des Krieges) zu errichten. Schon in Tsingtau erfuhren wir, daß man in Tientsin mit einem solchen Unternehmen großen Schwierigkeiten begegne, diese sind jedoch in mancher Hinsicht noch erheblicher, wie wir annahmen. Am 29. v. M. fuhr ich Morgen- von Tsingtau. Auf der Höhe von Taku, wo wir am dritten Tage eintrafen, kamen die Kriegs schiffe der vereinigten Mächte in Sicht. Diese liegen etwa 18 Seemeilen vor der Flußniündung, da sie wegen ihres Tiefgangs nicht weiter kommen können. Wir zählen 45 Kriegsschiffe und etwa 22 Transportdampfer, die kleineren Boote nicht gerechnet. Alle bedeutenden Staaten der Welt haben ihre bewaffnete Vertretung hergesandt und es graut mir vor dem Gedanken, daß zwischen diesen Panzern sicher noch einmal ein Kampf auf Leben und Tod entbrennen wird. Wir legten uns an die Langseite der „Hertha", so dicht es bei dem schlechten Wetter möglich war und be kamen die deutsche Kriegsflagge an den Großmast, zum Zeichen, daß wir unter deutschem Schutz stehen. Von diesem Augenblick an treten wir in ein Kriegsbild ein, das mit anzusehen nur wenigen Sterblichen gegönnt ist. Nach mehrstündigem Aufenthalt fahren wir, nachdem der deutsche Lootse (Herr Lindberg, derselbe, der als Lootse ans dem „Iltis" während des Gefechtes fungirte) an Bord, über die Barre der Flußmündung des Peiho entgegen. All mählich kommen die von Geschützen starrenden Forts an der Küste in Sicht, es dauert nicht lange, Ns wirzwischen ihnen hindurch in den Fluß selbst gelangen. Unbegreiflich erscheint es mir, daß die Chinesen die fremden Kriegs schiffe (Kanonenboote) überhaupt in den Fluß einlaufen ließen, da ein Frontangriff auf die Forts von der Seeseite aus ganz erfolglos gewesen wäre, umsomehr, als die großen Schlachtschiffe wegen Untiefen nicht auf Schußweite heran kommen können. Von den Forts ab beginnt das Bild der Zerstörung. Das Dorf Taku, mit ca. 50000 Ein wohnern, ist gänzlich zerstört. Wir fuhren noch ca. 1 Meile weiter bis zum Anlegeplatz, dem schräg gegenüber der Bahnhof sich befindet. In Taku sind nur noch kleine Ab- theilungen der Russen, die nunmehr auch die ganze Bahn bis Tientsin wieder hergestellt haben und verwalten. Von da ab beginnen nun die Schwierigkeiten. Nach langem Herumlaufen und nachdem ich einem russischen Offizier eine Kiste Rothwein geschenkt hatte, bekam ich einen Eisenbahn waggon, auf den ich unter vielem Aerger unsere Waaren laden ließ. Abends ging der Zug nach Tientsin ab, an den ich unsern Wagen anhängen ließ. Etwa um 8 Uhr Abends dort angekommen, blieb mir nichts übrig, als auf meinem offenen Wagen zu übernachten. Da von amerikanischen, russischen und französischen Soldaten alles Greifbare und besonders Trinkbare gestohlen wird, habe ich mich mit Herrn T. aus Tsingtau, der ebenfalls hierher kam, um ein Restaurant zu eröffnen, vereinigt, um gegen- seitig unsere Waaren zu schützen. Nach einer elenden Nacht, von Moskitos halb aufgefressen, ging ich in die Stadt hinein. Diese bildet ein Bild des Jammers. Ein großer Theil der Häuser (wundervolle Bauten) ist gänzlich zer schossen, abgebrannt, ausgeplündert, die Stadt wimmelt von Truppen aller Nationen, wie Deutsche, Russen, Eng länder, Franzosen, Amerikaner, Japaner, Italiener, Oester reicher, Indier, englisches Chinesenmilitär, französisches Chinesenmilitär, Fremdenlegionäre usw. Daß unter diesen Umständen große Vorsicht am Platze ist, liegt auf der Hand. Ich habe nach vieler Mühe ein leerstehendes Haus ge- miethet und will nun lieber nicht beschreiben, welchen Aerger und Sorge es verursachte, durch dieses Soldatengewimmel hindurch auch «och über den zwischen dem Bahnhof und der Stadt liegenden Fluß hinüber meine Waaren zu bringen. Die Chinesen, die noch da sind, werden von den Soldaten ohne weiteres mit Gewehr und Bajonett zur Arbeit herbei geholt, wer es auch sei, und nachdem mir die chinesischen Arbeiter (Kulis) verschiedene Male die Kisten einfach hin- stelltcn und in den Ruinen verschwanden, mußte ich zu demselben Mittel wie die Soldaten greifen und mit ge ladener Mauserpistole neben dem Transport gehen. Ein interessanter Vorfall ist noch zu erwähnen: Es war mir wieder ein Kuli ausgerisfen und in die Ruinen gelaufen, worüber ich so wütheud wurde, daß ich ihm nachlief. Ein japanischer Soldat sah dies mit an, legt an, und schießt den Kerl einfach über den Haufen. So geht es jetzt in China zu. Selbstredend kräht nach einem auf der Straße todtliegenden Chinesen kein Hahn. Wehe den Chinesen, die im Gefecht in die Hände der Russen und Japaner sallen. Die deutschen Truppen (3000 Mann) treffen nächste Woche hier ein. Mit Stolz erfüllt es jedes Deutschen Herz, mit welcher Zuversicht und Sehnsucht dis Deutschen er wartet werden. Wo man hinkommt, ob Russen, Franzosen, Engländer, immer dasselbe: Wann kommen die Deutschen ? wann werden sie sicher da sein? oh, dann wird es besser gehen. Die Japaner machen nächst den Deutschen den strammsten und besten Eindruck. So wenig ich sie persönlich liebe, man muß sich wundern, wie großartig diese Armee ausgerüstet ist. Train, Kavallerie, Sanitätscolonne einfach großartig, genau nach deutschem Muster. Der Train ist geradezu mustergiltig. Im Gefecht sollen sich die Japaner ausgezeichnet halten und mit einem Gleicbmuth im Kugel regen marschiren, wie auf dem Exerzirplatz. Aber auch hier in der Garnison halten sie sich sehr brav, nie betrunken, was jedoch auch rühmender Weise von den Deutschen hervor gehoben werden muß." Der Transvaalkrieg. Hallo! Die Erfahrung hat gezeigt, wie der Lügner Chamberlain die öffentliche Meinung in England am Gängelbande hat und daher konnte es auch nicht Wunder nehmen, daß Lord Roberts während des Wahlkampfes täglich den Londoner Zeitungslesern einen todten Buren zum Frühstück servirte. Die Ersahrung hat aber ferner gezeigt, daß, wo ein todter Boer ist, auch gewöhnlich ein Dutzend todter Engländer ist, diese bleiben aber im eng lischen Kabel stecken. Statt dessen sang der „Ritter" von Pretoria immer wieder dasselbe Lied nach verschiedenen Melodien. Wie herrlich es sich doch in dem völlig be ruhigten Transvaal — von dem längst annektirten und mit englischen Horden überschwemmten Oranje-Staat gar nicht zu reden — leben ließe, wo kein Boer mehr weit und breit zu sehen ist. Wollte man dem „Ritter" glauben, so konnten sich die treuen Khakisöhne der Queen überall dem ungestörten Genüsse des unentbehrlichen Whiskey und anderen massiveren Vergnügen hingeben. Ja es müßte wirklich ein schönes Leden sein im befreiten Südafrika. Und schon schlugen Weisen an unser Ohr: „Wann kommt die Zeit, da endlich der Soldat " Dieses Idyll findet seinen jähen Abschluß in dem Wahlsiege Chamberlains in England. Das Possenspiel ist aus, Hanswurst wird in seinen Kasten gepackt, die schönen Dekorationen des Zaubergartens verschwinden und die Schaubühne wird für ein anderes Stück hergerichtet. Die Friedensschalmeien verstummen und wie ein Trompeten stoß von Jericho stürzt folgende Nachricht das Kartenhaus der Lüge über den Haufen: Capstadt, 8. Oktober. Wepener, Rouxville und Ficksburg find in den Händen der Boerenabtheilungen. Diese werden augenscheinlich (!) von den Engländern süd wärts getrieben, welche die Linie von der Bahn zur Natal- Grenze quer durch den Oranje-Freistaat ziehen. Es wird der Versuch (!) gemacht, die Boeren zu umzingeln. Reuters Bureau meldet es, da ist kaum noch ein Zweifel möglich. Ficksburg-Wepener-Nouxville bilden eine Linie parallel der Eisenbahn von Bloemfontain nach Kroon stadt: es sind die Städte, um die im April (!) so heiß ge kämpft wurde. Wo sind die Boeren hergekommen? Wir wissen es nicht, und die Engländer wissen es wahrschein lich auch nicht. Vielleicht sind es die Boeren, die sich seiner Zeit in die Berge von Tabauchu zurückzogen. Also weit im Rücken der Engländer stehen die Boeren! Angeblich hatten diese Städte englische Besatzungen. Wo sind diese geblieben? Todt, verwundet, gefangen? Nebenbei erfahren wir noch etwas anderes. Während man uns aus London vorlügt, der Freistaat sei beruhigt, „versuchen" erst jetzt die Engländer die Verbindung zwischen Bloemfontain und Natal herzustellen. Das nennt man ein „völlig unter worfenes Land". Wir wollen die Bedeutung dieser Nachricht nicht über schätzen, es kann sich auch nur um einen Augenblickserfolg handeln. Wir sehen aber, wie wir täglich von London aus angelogen werden. Wie wird jetzt dem Alten in Lourenco Marques das Herz lachen, wenn er erfährt, daß die Boeren noch da sind, seine Boeren. Heller Jubel wird auch in ganz Deutschland herrschen über diesen Erfolg, denn des deutschen Volkes Herz schlägt doch auf der Seite, wo Recht und Gerechtigkeit, wo niederdeutsche Zähigkeit und ein wackeres Volk ist. Mit welchem Gesichte aber wohl die Herren Londoner, die eben erst ihren National- gotzen Nuedergewählt haben, diese Nachricht lesen werden! Sturze Chronik. Graf Waldersee — ein früherer Görbersdorfer Patient. Wie aus der Dr. Brehmerschen Heilanstalt für Lungenkranke zu Görbersdorf in Schlesien mitgetheilt wird, gehörte der Graf Waldersee zu den von Dr. Brehmer geheilten Patienten. Die großen Strapazen der Feldzüge von 1866 und 1870/71 hat der berühmte Stratege dann überstanden ohne Nachtheile seiner Gesundheit, und so hat sich ja auch auf der Reise nach China seine Gesund heit als sehr widerstandsfähig erwiesen. Graf Waldersee hat übrigens nie vergessen, was er Dr. Brehmer verdankte, und hat demselben treues Gedenken bewahrt, auch zu jener Zeit, als Brehmer mitten im Kampfe zur Vertheidigung seiner Therapie der Phthisis stand. Der Prinz von Pleß verunglückte auf der Fahrt mit einem Automobil zwischen Fürstenstein und Schweidnitz. Das Pferd eines vorübergehenden Wagens sprang aus das Automobil, welches umstürzte. Die Insassen, das prinzliche Ehepaar, sowie zwei Gäste aus England, er litten Wunden an Gesicht und Händen. Mordversuch. Berlin, 8. Okt. Em Mordversuch, den der Destillateur König aus der Wrangelstraße Nr. 1 gegen seinen Hauswirth, den Rentner Schulz verübte, rief heute Nachmittag im Südosten der Stadt große Aufregung hervor> Der Grund zu der That ist in einer Kündigung der Wohnung Königs Seitens seines Wirthes Schnlz, in dessen Haus er eine Destillation betrieb, zu erblicken. Als Schulz heute Nachmittag von einem Spaziergange zurückkehrte, feuerte König auf dem Hausflur einen Re volverschuß auf ihu ab. Schulz stürzte zu Boden, König, der wohl glauben mochte, Schulz tödtlich getroffen zu haben, ist entflohen. Die Verletzung des Ueberfallenen erwies sich jedoch nur als eine leichte Streifwunde an der Stirn. Ueber das Eisenbahnunglück bei Heidelberg, über welches wir in vor. Nr. unter „letzte Nachr." berichteten, wird der „Badischen Presse" noch Folgendes gemeldet: Die Scenen, welche nach dem Zusammenstoß folgten, spotteten jeder Beschreibung. Die Verwundeten stöhnten und schrieen nach Hilfe und Wasser, die Verletzten riefen angst voll nach ihren Angehörigen. Eine Frau, deren Beine zwischen zwei Wagen eingequetscht waren, steckte den Kopf zum Fenster hinaus unk bat flehentlich um Erlösung. Schwer heimgesucht wurde die Familie des Privatmannes Busch (Heidelberg), die Tochter, eine Braut, blieb todt, der Vater wurde schwer verletzt. Außerdem verlautet, daß auch Fräulein Schermars todt in das Elternhaus gebracht wurde. Die Ursache, weshalb der Lokalzug auf freier Strecke hielt, liegt darin, daß die beiden Schaffner die Fahrkartenabgabe bei der Ueberfüllung mit Reisenden nicht bewerkstelligen konnten. Der Fahrdienstbeamte Wei- pert, der das Unglück verschuldete und sofort verhaftet wurde, gab zu seiner Entschuldigung an, daß er über arbeitet gewesen sei. Der junge Mann soll eine Zeit lang den Gefammtdienst am Karlsthor allein verrichtet haben- Das Unglück hat viele Opfer gefordert. Todt sind: Frau Apotheker Karlstein, Fräulein Mathilde Busch, Gärtnerstochter, Wagenwärtergehilfe Werner, Kaufmann Otto Hassel jun., Fräulein Fanny Frei, sämmtlich von Heidelberg, Fräulein Julie Munter-Mannheim. Schwer verwundet sind gegen 40 Personen. Im Ganzen wurden in der ersten Nacht im akademischen Krankenhause 71 Verletzte verbunden. In Privatbehandlung befinden sich etwa zehn bis fünfzehn. In Berlin stieß am Dienstag Mittag ein elektrischer Straßenbahnwagen mit voller Wucht gegen einen Mann schaftswagen der Feuerwehr. Letzterer wurde zur Seite geschleudert, drei Feuerwehrleute stürzten herab, einer wurde von seinem eigenen Gefährt überfahren und trug starke Verletzungen am Kopfe und anscheinend schwere innere Verletzungen davon. Die anderen beiden Feuer leute kamen mit einigen Abschürfungen davon Kiel, 9. Okt. Eine Dampfbarkasse des Schulschiffes „Mars" wurde am 8. Oktober Morgens von dem Schul schiff „Hay" überrannt und sank. Der Matrose Wenzel ist ertrunken, seine Leiche ist noch nicht gefunden worden. Altmeister v. Menzel weilte dieser Tage in München und erlebte dort ein kleines Abenteuer. Bei einem Besuch der neuen Gemäldesammlung wurde er von dem Diener, der am Schluffe der Besuchszeit die Säle zu revidiren hat, übersehen und eingeschlossen. Erst durch die Nach frage, der um die Rückkehr des Meisters besorgten Freunde wurde Menzel, der sich schon mit dem Gedanken vertraut gemacht hatte, die Nacht zwischen den Werken seiner Kollegen verbringen zu müssen, aus seiner unfreiwilligen Haft befreit. Amtlicher Bericht über die am 5. Oktober ISO«, Nachm. 6 Uhr, abgehaltene öffentl. Stadtgemeinderathssihung. Anwesend 3 Herren Stadlräthe und 7 Herren Stadt verordnete. Entschuldigt fehlten die Herren Stadtrath Wätzel und Stadtverordneten Gerhardt, Hofmann und Tzschachel. Zugezogen waren die Herren Stadtverordneten- Ersatzmänner Wiche und Martin Vogel. Der außerdem noch eingeladene Herr Ersatzmann Krippenstapel war am Erscheinen behindert. 1. Von den eingegangeuen bezw. durch dieWegebau- depntation beigezogencn Stein- und Fuhren-Offerten wird Kenntniß genommen. Die Packlagersteine für den Straßen bau am Elektrizitätswerke sollen zum Mindestpreis von 1 M. 80 Pfg. pro cbm aus dem Kittlerschen Bruche und, soweit Kittler nicht liefern kann, aus dem Seifertschen Bruche in Sachsdorf bezogen werden. Die Fuhren werden um den geforderten Mindestpreis von 60 Pfg. ab Kittlers Bruch und von 1 M. 20 Pfg. ab Seiferts Bruch Herrn Spediteur Pietzsch übertragen. 2. Herrn Endler wird auf Vorschlag der Baupolizei deputation zur Bedingung gemacht, semen Neubau in4 m 50 cm Abstand mit der Parkstraße gleichlaufend zu errichten. 3. Herrn Richard Eckelts Gesuch um Uebernahme der Parkstraße bis zur Hohenstraße wird der Deputation für den Wegebau zur endgiltigen Erledigung überwiesen. 4. Von den Dankschreiben der Herren Controlleur Junge und Registrator Weiße für die neue Gehaltsstaffel des Herrn Putscher für Uebertragung der Cassenassistenten- stelle und des Schreibers Uhlemann für Gehaltserhöhung wird Kenntniß genommen. 5. Der Vorschlag der Deputation für das Elektrizitäts werk, den Preis von 1,5 Pfg. für die Hectowattstunde ves zu Kraftzwecken abgegebenen Stromes beizubehalten, wird zum Beschlusse erhoben. 6. Eine Eingabe des Herrn Rechtsanwalt Bursian rc., in welcher im Namen von Stromcousumenten Einführung des Zählerzwangs erst für 1. Januar 1901 erbeten wird, gelangt zum Vortrag. Da in der Sache bereits am 24. vorigen Monats endgiltig Beschluß gefaßt und auf das Gesuch bereits dementsprechender Bescheid ergangen ist, läßt man das Gesuch, ebenso eine weitere Eingabe, in der um den dis jetzt mangels einer Sitzung überhaupt nickt möglich gewesenen Vortrag der Bitte im Stadtgemeinderathe ersucht wird, auf sich beruhen. 7. Bon der durch den Sachverständigen empfohlenen und auf 1500 Mark veranschlagten Erneuerung der Glüh lampen der Straßenbeleuchtung sieht man ab, will sie viel mehr repariren lassen und während der Abnahme deZ alten Leitungsnetzes die Bogenlampen bis 12 Uhr brennen lassen. 8. Von der Einladung zur Grundsteinlegung des Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig wird Kenntniß gegeben. 9. Von der Rückforderung des dem Nachtwächter Kühnel