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des neuen Tarifs bei d:n Straßenbahnen erfolgt, dessen Gestaltung ans folgenden Grnndsätzen beruht-/1) Bei Fahrten innerhalb des jeweiligen Stadtgebietes werden auf ein und derselben Linie 10 Pf., auf zwei zusammcn- treffenden oder sich kreuzenden oder sich aneiuauderschlie- ßenden Linien einer oder beider Straßeubahugesellschasten (Fahrt mit einmaligem Umsteigen unter Benutzung der Alaunplatz-Linie und der Linie Reichenbachstraße-Blascwitz auf der -Strecke: Hechtstraße-Hauptbahnhof oder umge kehrt, sowie eine Fahrt mit einmaligem Umsteigeu unter Benutzung der Micktcner-Arsenal- und Waldschlößchen- Linie auf der Strecke Postplatz-Waldschlößchcn oder um- gekehrt nur 10 Pf. 2) Bei Fabrten aus dem jeweiligen Stadtgebiete Dresden nach den Vororten und umgekehrt werden auf ein und derselben Linie bei Strecken bis zu mindestens 3000 m 10 Pf, bei Strecken bis zu mindestens 6000 m 15 Pf., und bei Strecken von mehr als 6000 m 20 Pf., dagegen auf zwei zusammentreffeudeu oder sich kreuzenden oder sich aneinanderschlicßeuden Linien einer oder beider Gesellschaften für zwei Zchnpfennigstrecken 15 Pf, für eine Zehnpfenuig- und eine Fünfzehnpfennigstrccke 20 Pf. und kür zwei Fünfzchnpsennigstrecken 25 Pf. be rechnet. — Berechtigtes Aufsehen erregt in Dresden die Eröffnung des Konkursverfahrens zu dem Vermögen des Besitzers des Etablissements Palast-Restaurant und Phil harmonie, E. Thamm. Thamm hat in seinem geschäftlichen Leben schon viele Wandlungen durchgemacht. Ursprünglich Pächter des „Fcldschlößcheu", gründete er Anfang der 80er Jahre das „Weltrestauraut Socists", mit welchem er sich ein großes Vermögen verdiente-, dasselbe wurde, als er es 1890 verkaufte, von gut unterrichteten Personen auf gegen 700,0(10 Mk. geschätzt. Vom Thatcndraug getrieben, begann er bereits nach kurzer Zeit in der Struvestraße eine Weingrofsohandlung, obgleich er in dieser Brunche große Fatalitäten bereits erlebt hatte, und kaufte alsbald das gegenüberliegende Grundstück, in welchem der Traiteur Rothe das Weinrestaurant Philharmouia führte. Als Letzterer in Konkurs verfiel, übernahm dieses Restaurant Thamm und erwarb gleichzeitig das anliegende Grundstück, welches unter mehrfachen Wandlungen verschiedenen Zwecken diente: zeitweilig war es eine Art Tattersall, dann Kunst- auSstellungslokal, Concertsaal für feine Künstler-Conzerte, Eden-Theater, schließlich populäres Eoncertlokal. Thamm ist fast bei allen seinen Unternehmungen, wie inan sagt, forsch in's Zeug gegangen; trotz alledem wird aber viel fach geglaubt, daß er jetzt bei der Anmeldung seines Kon- kurses seine eigenen Kräste unterschätzt hat. — Als am Donnerstag früh 1 Uhr 3 Min. der von München kommende V-Zug auf den, oberen Bahnhof in Plauen i. V. angekommen war, fand der Schaffner den in einem Abtheil zweiter Klasse allcinreisenden Kaufmann Mühlberg aus Dresden am Boden liegend. Man be merkte noch schwache Lebenszeichen an dem Manne, brachte ihn ins Kraukeuziunner des Bahnhofs und holte den Bahnarzt herbei. Als dieser ankam, konnte er nur den bereits infolge Gehirnschlags eingelretenen^ Tod des Mannes feststcllen. Der Verstorbene, erst 30 Jahre alt, hatte eine Rundreise ausgefübrt und war auf der Rück reise begriffen. — Am Mittwoch Nachmittag kam ein Löbtaucr Einwohner in ein Hausgrnudsiück der Fraukenbcrgstraße und bat mn ein Glas Wasser, welches demselben auch ve>- abrcicht wurde. Nach dem Genuß des Waffe: s bekam der Mann einen Blutsturz uud verschied nach kurzer Zeit. — Cossebaude. Hier ist der seltene Fall vorge kommen, daß bei dem hiesigen König!. Slandesamte an einem Tage zwei Kinder mit gleichem Vor- und Familien namen aus zwei verschiedenen Familien in das Geburts register eingetragen wurden. Die Kinder wurden auch an einem Tage geboren und die Väter der Kinder sind Brüder. Eine Verabredung der beiden Familienoberhäupter war nicht erfolgt, eine solche dürfte auch in diesem Falle wohl zwecklos gewesen sein. — Anläßlich der bevorstehenden Eröffnung der neuen Schwebebahn cursirt in Loschwitz gegenwärtig folgender hübscher Localwitz- „Erst fährt man mit Draht hinauf, daun schwebt man ohne Draht wieder herunter." — Freiberg, 4. Aug. Die Anmeldungen aus wärt ger, zum Wettinbund gehöriger Schützenvereinigungen zur Theilnahme an dem in d.n Tagen vom 12. bis 19. August unter dem Protektorate des Königs in Freiberg stattfindcuden Wettinbundesschießen sind bereits jetzt sehr zahlreich erfolgt, sodaß ein starker Festverkehr bereits jetzt zu erwarten ist. — Der Billard-Weltmeister Kerkau gab an den letzten beiden Abenden im Caso Metropole in Chemnitz Proben seiner Kunst. Hugo Kerkau nennt sich mit Recht einen Weltmeister. Mit seinen Kunstbällen bot er geradezu ver blüffende Leistungen von Geschicklichkeit, Sicherheit und Eleganz im Spiele. Bei dein für Mittwoch Abend auge setzten Wettkampf gab Kerkau seinem Gegner auf 1200 Points 1000 Points vor. In nicht mehr als zehn Serien erreichte er die vorgeschriebeueu 1200 Points, während der Gegner es in 7 nur auf 1029 brachte. Am Donners tag Abend intercssirte vor allem das Cadre-Turnicr, bei dem 400 Points bei einer Vorgabe von 250 Points fest gesetzt waren. Während der Gegner bis auf 330 kam, erreichte Kerkau in 10 Serien — unter ihnen eine von 104 Points — die 400. — Höhlenbewohner in Sachsen. Sogar jetzt noch, in unserer „kultivirten" Zeit, sind in unseren Bergen Höhlenbewohner anzutrcffcn. So sind in den Wäldern zwischen Meylau und Greiz in luftiger Höhle (am Hohenstein) unter einem übcrhäugenden Felsen unlängst die beiden Einsiedler Lieb und Finger angetroffen worden. Auch unweit Plauens hat man solche Originale gefunden uud in den letzten Tagen entdeckte inan wiederum einen solchen unweit Loitzsch. Diese Höhlenbewohner schlafen (auf Holzbutschcn), kochen (in Sardinenbüchsen), und ver richten alle sonstigen Lebensgewohnheiten in ihren Löchern. Lieb und Finger ernähren sich vom Verkauf von — An sichtspostkarten von ihren Höhlen, die ihnen besonders an Sonntagen geradezu abgejagt werden. Gegen die Ein siedler ist zwar schon die Polizei eingeschritieu, aber bisher ohne Erfolg. - - — Zeithain, 4. Aug. Der Befftzer der Hauplkau- tine im Barackenlager Zeühain, Weber, übergab einem Lehrlinge eines seiner Lieferanten zur Ueberbringung an den letzteren 1000 Nik. Kurz darauf kam der Lehrling mit dem Bemerken wieder, das Geld verloren zu haben, was ihm jedoch nicht geglaubt wurde. Der Bursche wurde wegen Verdachts der Unterschlagung arrelirt. Bis jetzt Hal man das Geld noch nicht gefunden. — Falkenstein, 4. Aug. Am Freitag gelang es einem hiesigen Schutzmann, wieder 'mal ein „Geldniännel" in der Person des Maurers Kölbel aus Treuen zu er wische», oer ebe» emeui Flaschenbierhändler aus der llm- gcgend Treueus MO Mark mit dem Vorgebeu abgelockl Hatte, ihm dafür bedeutend mehr falsches Geld zu be schaffen. — Reichenbach, 4. Aug. Wegen des Verdachtes, die am 29. v. Mts. hier niedergebrannte I. F. Starksche Fabrik in Brand gesteckt zu haben, wurde gestern hier der Mitbesitzer der Spinnerei von Stark K Krauß, Franz Julius Krauß, durch die Polizei festgeuommen und an das Königl. Amtsgericht ciugclicfert. Die Spinnerei von Stark k Krauß befand sich pachtweise in der niedcrge- brannten Fabrik. Letzte Nachrichten. Teplitz (Böhmen!, 6. August. Eine gestern statt gefundene Versanunlung von Arbeitet Vertretern der Brüx- Teplitzer Kohlenbezirke beschloß die Wiederaufnahme der Lohnbewegung im nordböhmischen Kohlenreviere. Die Forderungen sollen den Grubenbehörden Ende der Woche unterbreiten werden. Paris, 6. August. In der „Compagnie Camille", einem Droschkengcschäft, in dem seit 2 Tagen die Kutscher sich im Ausstande befinden, brach gestern Mitternacht ein heftiges Feuer aus, daß sich über das ganze Anwesen verbreitete. Die Pferde der Gesellschaft entkamen aus den Ställen und jagten wie toll durch die Straßen. Wie ge meldet wird, sind 2 Personen verletzt wordm. Nach etwas mehr als einer Stunde wurde das Feuer bewältigt. Loudon, 6. August. Aus Tschifn vom 3. August wird gemeldet: Die vereinigten Truppen schlugen am 1. August nach einem achtstündigen Kampfe die bei Hsiku verschanzten Chinesen. Der Ort liegt 6 Kilometer westlich von Tientsin. Die vereinigten Truppen mußten aber aus Mangel an Verstärkungen ihren Vormarsch auf Peking entstellen, weil ein südwestlich heranrückendes feindliches Korps ihre Rückzugslinie bedrohte und die Engländer nicht bereit waren, ihre Unterstützung zu leihen. Die Differenzen der vereinigten Commandamen erschweren jeden Act. Marktbericht. Dresden, 3. August. (Getr-ibepreife). An der Börse Per 1000 Kilog.: Weizen, weiß, 159—165 Mk., do. braun 154—160 Mk., Noggen 142—152 Mk., Gerst- 135-150 Mk., Hafer, inländischer 147—155 Mk. do. russischer 138 dis 148 Mk. — Aus dem Markte: Kartoffeln per 50 Kilo 2 Mk. 70 Ps. bis 3 Mk. — Pf., Buüer per Kllo 2 Mk. 40 Ps. bis 2 Mk. 70 Pf., Heu per 50 Kilo 3 Mk. 50 Pf. bis 3 Mk. 80 Pf do. neue« 2 Mk. 80 Pfg. bis 3 Mk. — Pfg. kttch per Schock 30 Mk. — Vf. b>S 33 Mk. — Pf. Meißen, 4. August. Butter 1 Kilo Nik. 2,40 bis Nik. 2,60. Ferkel wurden 110 Stück ein gebracht und ver kauft 1 Stück von Mk. 6,00—13,00. Huhn, jung, 1 Stück Mk. — bis - Huhn, alt, 1 Stück Mk. - bis —. Tauben 1 Paar Mk — bis — Ente 1 Stück Mk. — bis — Truthahn Kilo Mk. —. Gans, jung, 1 Stück Mk. — bis —. Getreidepreise am 4. August. per 100 Kilogramm geringe Qualität mittlere Qualität gute Qualität. niedrigst, höchst. niedrigst. höchst. niedrigst, höchst. Weizen — — 13,80 14,00 14,10 14,40 Roggen — — 14,20 14,40 14,50 14,80 Gerste — — —— " — Hafer — — 13,80 14,20 14',30 15,20 psIeMssgenMill k. »v!I L La. HE, ll^üen-k., mawemsir. 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