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lagen vor 136 Stellenangebote und 58 Nachfragen: unter gebracht wurden 38 Personen. Der durch Kamerad Direktor Schaufuß vorgetragene Bezirks-Kassenbericht balancirte in Einnahme und Ausgabe mit 2582 Mk. 92 Pf., die Rechnung des Arbeitsnachweises mit 689 Mk. 94 Pf. und die Kyffhäuserfahrt-Abrechnung mit 4421 Mk. 70 Pf. Die nächstjährige ordentliche Bezirksversammlung soll in Leuben, eine außerordentliche Bezirksversammlung im Herbst dieses Jahres in Meißen abgehalten werden. Der Preis des Vereiuskalenders wird auf 35 Pf. herab gesetzt und verschiedenen Wünschen in Bezug auf das Ver einsorgan „Der Kamerad" Ausdruck gegeben. Nach den üblichen Dankesbezeugungm schließt der stellvertretende Vorsitzende Kamerad Wegener die Versammlung mit einem mit großer Begeisterung aufgenommenen dreimaligen Hurra auf König und Vaterland, Kaiser und Reich. — Den Schiefertafeln wird immer mehr der Krieg erklärt. So sprachen sich auch die Schulärzte Dresdens neuerdings gegen die Benutzung der Schiefertafel in den Volksschulen aus. Sie beantragten: „Der Gebrauch der Schiefertafel in den untersten Klassen sei auch in den Bezirksschulen nicht mehr zu gestatten, weil damit die Hand zu einer schweren Schreibweise gewöhnt werde und das Auge des Schülers unter der undeutlichen Schrift des Schieferstifts — schwaches Hellgrau auf mattem Schiefer grau — zumal bei mangelhaftem Licht erheblich leide." — Einen allgemeinen Gardereitertag veranstaltet der kgl. sächs. Militärverein „Gardereiter" zu Dresden aus Anlaß des 220jährigen Bestehens des sächs. Gardereiter- Regiments in der Zeit vom 6. bis 8. Oktober. — Der Festzug, der beim XIII. Deutschen Bun des - schießen am 8. Juli Vormittags durch die Stadt Dresden geführt werden soll, wird in seinem sogenannten historischen Theile einen besonderen Glanzpunkt bieten. Die Führung des Zuges wird derart eingerichtet, daß die Theilnehmer an demselben gleichzeitig Gelegenheit finden, alle Theile des hervorragenden Arrangements felbst an sich vorbeiziehen zu sehen. Da der Zug weiter an einer großen Tribüne, von welcher aus man auch die Bannerübergabe sehen kann, die sich vor dem Nathhause abspielen wird, vorbeizieht und Se. Majestät der König und die Mitglieder des Königlichen Hauses den Zug an sich vorbeiziehen lassen werden, so ist wohl auf große Theilnahme aus Schützen kreisen zu rechnen. Recht erwünscht wäre es, wenn die Anmeldung zur Betheiligung im Festzuge, mit oder ohne Fahne, mit oder ohne Musik, recht bald an den Leiter des Zuges, Bankdirektor Karl in Dresden, oder an den Vor sitzenden des Festausschusses, Stadtrath Or. Lehmann, gelangen würde. Hierzu sei bemerkt, daß die Theilnahme an dem Festzuge durchaus nicht die Lösung einer Festkarte erfordert, sondern daß es für diejenigen, welche nur den Zug mitmachen wollen, ausreicht, sich mit einer Dauerkarte auszustatten, welche nur den halben Preis kostet. — Döbeln, 18. Juni. Die Kgl. Kreishauptmann schaft Leipzig hat dem Fabrikhausmann Carl Fried. Her mann Ehrlich hier in Anerkennung der von ihm am 15. April mit lobenswertster Entschlossenheit bewirkten Rettung eines 5jährigen Knaben aus der Gefahr des Ertrinkens eine Geldbelohnung bewilligt. — Werdau, 18. Juui. Gestern am späten Abend brach in der Vigognespinnerei von Hugo Schmelzer im benachbarten Langenhessen Feuer aus, welches das ganze 4 Stock hohe Etablissement einäscherte. 500 bis 600 Ar beiter sind dadurch arbeitslos geworden. Die Entstehungs ursache ist unbekannt. Der Besitzer weilt zur Zeit in Wiesbaden. Leider ist auch ein Menschenleben bei dem Brande vernichtet worden: Der Maschinenwärter Emil Scherf wurde von einstürzendem Gebälk und Gemäuer ver schüttet, wobei ihm beide Beine zerschmettert wurden und mehrere Rippen zerbrachen. Bald nach der Einliefernng in's Krankenhaus verschied er. — Zwickau, 18. Juni. Gestern Nachmittag '/.6 Uhr wurde im Stadtantheil Pöhlau ein Gattenmord ver übt: Der 68jährige Lohndiener Bernh. Feig stieß seiner Frau, mit der er im Zustande der Trunkenheit in Streit geralhen war, feinen Genickfänger in die Seite, sodaß sie zusammenbrach und kurz darauf, auf dem Transporte nach dem Krankenhaus, den Geist aufgab. Der Mörder flüchtete. Bis heute Mittag hat man von ihm keine Spur entdecken können. Er ist ein verkommener Mensch, während die Fran allgemein als sehr arbeitssam galt. Vier Kinder sind der Ehe entsprossen: zwei mündige Söhne und zwei Töchter im Alter von 19 und 12 Jahren. — Nach neueren Meldungen ist der Mörder am Dienstag früh verhaftet. Er hat sich in der Zwischenzeit in der Umgegend von Zwickau umhergetrieben und wurde heute früh auf dem Heuboden des Hotels zur Grünen Tanne hier versteckt aufgefunden. — Chemnitz, 16. Juni. Die feit 52 Jahren be stehende Chemnitzer Handelsschule ist in Gefahr, einzu gehen. Trotz aller Unterstützung von Seiten der Stadt und des Staates (im letzten Jahre gab die Stadt einen Zuschuß von 2000, der Staat einen solchen von 4000 Mark) mußte die Genossenschaft feit 1892 bei dem Be triebe der Schule ein aus früheren Jahren anfgespartes Capital von ca. 24 000 Mark zusetzen und ist damit — so sagt ein diesbezügliches Cirkular selbst — am Ende ihrer finanziellen Kraft angelangt. Eine Besserung der finanziellen Lage erhofft die Genossenschaft dadurch, daß sie den Mitgliedsbeitrag auf 10 Mk. oder mehr erhöht, neue Mitglieder wirbt und eine Erhöhung des Schul geldes für Söhne und Lehrlinge von Nichtmitgliedern be absichtigt. — Weil er feinen Hund nicht an der Leine geführt hatte, als im vorigen Jahre in Leipzig die Hundesperre herrschte, wurde der Lederhändler K., früher in Leipzig, jetzt in Grimma, vom Schöffengericht Leipzig zu einem Tage Gefängniß verurtheilt. — Stollberg, 18. Juni. Am Sonnabend wurde die 29jährige Ehefrau des Maurers Lehm aus Hoheneck nebst ihrem halbjährigen Kinde im hiesigen Fischerteiche todt aufgefunden. Die Frau hatte das Kind mit der Schürze an sich gebunden. Zwistigkeiten mit Nachbar- leuteu sollen die Frau mit ihrem Kinde in den Tod ge trieben haben. — Adorf, 18. Juni. Die Einführung von russischen Gänsen nach Sachsen und insbesondere in das Vogtland hat in diesen Tagen wieder begonnen. In Satzungen bei Marienberg befindet sich die Centrale dieses Imports, welche dort nahezu 300 Personen beschäftigt. Die Groß händler reisen an die russische Grenze, kaufen den russi schen Aufkäufern die Gänfe ab und schicken dieselben mit der Eisenbahn nach Sachsen. Auf diele Weise werden jährlich mehr als 300000 russische Gänse nach Sachsen cingeführt, von den Kleinhändlern von Ort zu Ort ge trieben und durchschnittlich für 3 Mark verkauft, während an Ort und Stelle und im Ganzen das Stück mit etwa 2,40 Mark bezahlt wird. Wenn diese Feststellung dazu führte, die Gänsezucht in Sachsen anzuregen und zu fördern, damit die Einfuhr nach und naL sich verminderte, so würde ohne Zweifel ein großer volkswirthschaftlicher Nutzen sich ergeben. Die letzte in Sachsen vorgenommene Zähl ung der Geflügelbestände ergab das Vorhandensein von nur 372350 Gänsen und 41924 Enten; die sächsische Gänsezucht müßte also ungefähr verdoppelt werden, wenn wir uns vom Auslande unabhängig machen wollten. Die Zahl der im deuschen Reiche begonnenen Ausstände war im ersten Vierteljahr 1900 sehr zahlreich und betrug 330 gegen 191 im ersten Vierteljahr 1899. Von ihnen entfallen allein 70 (36) auf das Baugcwerke, 58 (20) aus die Holzindustrie, 64 (23) auf Berg- und Hüttenbau. Beendet wurden 303 Ausstände; 67 hatten vollen und 91 theilweiseu Erfolg, während 145 erfolglos blieben. Bei Ausbruch des Ausstandes waren in den ge- sammten Betrieben 81151 (16 246) Arbeiter beschäftigt. Die Höchstzahl der gleichzeitig Streikenden belief sich auf 35 606 gegen 8129. Gezwungen feierten 1738 Arbeiter. Aussperrungen wurden nur 6 vorgenommen. Immer militärisch! Hausfrau: Aber Marie, heute haben Sie sich von einem Infanteristen küssen lassen und gestern von Ihrem Artilleristen. Ihre Lippen sind ja der reine Exercierplatz. Einbildung. Sergeant: Lehmann, machen Sie nicht ein Gesicht wie ein Kameel, das sich nicht für das Schiff der Wüste, sondern für'n Salondampfer hält. für di« Herzogsw tanu Erscheint In No Aus der Wirlhs für die Ge und als st heute hier Kö gelangen i Der des Prinze Waldemar,