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Es war damals, im Jahre 1811, keine kleine Sache, eine solche Reise zu machen, die uns heule wie eine kurze Spazierfahrt erscheint und der Unfälle, Qualen und Wie- derwärtigkeiten gab's eine Legion. Unser frommer Herr Dransfeld erreichte endlich Amster dam ohne weiteren Schiffbruch und beeilte sich, nach den aus Anna Seilers Mittheiluugen geschöpften Winken so gleich die rechte Quelle aufzüsucken, nämlich den Testa mentsvollstrecker, unsern kleinen Notar Commins. „Ich komme als Mandatar der Lüde'schen Erben," begann er ohne Umschweif, „als Testamentsvollstrecker des seUgen Kapitän Lüders oder Johann Lüde, wie sein eigent licher Raine lautete. Werden Sie, Herr Notar mir ihren Beistand zur Erhebung der Erbschaft nicht versagen." Commins drückte seine Brille fester an die Augen, um sich den Herrn Mandatar genauer anzusehen, und bat ihn dann sehr höflich, Platz zu nehmen. „Ja. so, ja so!" erwiderte er nachsinnend, „das Testa ment des seligen Kapitän Lüders — hat seine eigene Be- wandtniß damit, lieber Herr — dürfte ich um Ihren werthen Namen bittend" „Dransfeld." „Nun, meiu weither Herr Dransfeld!" fuhr Commins rasch fort, „eine eigene Bewandtniß mit diesem Testament." „Weil es zehn Jahre seit der Entstegelung den Erben vorenthalten worden ist, wollen Sie sagen, Herr Notar." „Auch das, — freilich lag dies an den wechselnden Verhältnissen, — erst Republik, dann Königreich — dann wieder kaiserlich französische Provinz, — da wird ein Testa ment leicht vergessen, mein Verchrtcster, das ist nnu ein mal so. Nej^ ich meine im Gründe mit der Bewandtniß dieses Testaments selber, nämlich mit der Kopie, welche die vor einiger Zeit hier anwesende und wie ich nicht zweifle, völlig legitime Erbin Anna Seiler mit sich führte. In dieser besagten Kylie fehlte der wirkliche Name des Ka pitän Lüders, der Name Johann Lüde, weshalb das arme Kind unverrichteter Sache heimkehren mußte, ein Umstand, der meine ganze Theilnahme erregte und mich zu einer kleinen Kollekte für sie bewog. Befinden Sie sich vielleicht auch in dem Besitze einer solchen Kopie, Herr Dransfeld?" Dieser hatte bereits während der Rede des menschen freundlichen Notars seine Brieftasche hervorgeholt und überreichte Jenem jetzt bas Originaltestament, welches Commins prüfend überflog. „Hm, das ist das rechte," sagte er dann, „und die übrigen Legitimationspapiere der Erbin?" Dransfeld breitete sie sämmtlich aus dem Tische aus, während der Notar sie eins nach dem andern sorgfältig prüfte. „Hm, hm, dies hier ist Ihre Beglaubigung als Man datar der Lüde'schen Erben, sehr gut, — dies ist der Taufschein der Martin Lüde, Vetter des Verstorbenen und hier, — ah, das ist der Geburtsschein der Anna Seiler, geborene Lüde, der Schwester des Kapitäns, — hm, Alles genügend, völlig genügend, mein bester Herr Dransfeld, der Martin Lüde konnte fortbleiben, das Te stament lautet nur auf die einzige Schwester als Univer salerbin. Was will der alberne Vetter dazwischen? Hm, hm, an welchem Tage ist denn der Taufschein ausgestellt? Im Juni — während derjenige, welchen die Jungfer Seiler bei ihrem Hiersein vorzeigte, schon in den ersten Monden dieses Jahres geschrieben war. Das ist doch sonderbar, mein verehrter Herr Dransfeld!" Die kleinen Augen des kleinen Notars schienen sich in das undurchdringliche Antlitz des frommen Mannes bohren zu wollen. „Ei, das ist gar nicht so sonderbar, Herr Notar!" versetzte Dransfeld mit fester Stimme, „die arme Jnngfer Anna Seiler hat unterwegs auf der Heimkehr ihre sämmt- lichen Papiere verloren, — der Taufschein mußte von Neuem ausgestellt werden. Warum mußte auch so ein armes, unverständiges Weib auf solche Reisen geschickt werden? Der Herr Bürgermeister von D. hatte eine Ab schrift des Testaments machen lassen, um sie zurückzube halten und diese Abschrift in der Eile mit dem Original verwechselt." „Hm, hm, auch das kann pasfiren," sagte der Notar, „wie aber — entschluldigen Sie die vielen Fragen, Herr Dransfeld — kams wohl, daß der eigentliche Name des Kapitäns, Johann Lüde, in der Abschrift gänzlich fehlte? Ein Umstand, woran im Grunde hauptsächlich die Reise der Erbin scheiterte." „Lieber Himmel, wie ist das gekommen?" erwiderte der fromme Dransfeld achselzuckend, „ein unglückliches Versehen des bürgermeifterlichen Schreibers, weiter nichts, — die Sache war dem Bürgermeister unangenehm genug, aber geschehene Dinge sind einmal nicht zu ändern, höch stens zu verbessern, wie es durch meine Sendung jetzt auch geschehen soll." „Ein wunderliches Versehen, aufrichtig gesagt, Herr Dransfeld! Wird dem Herrn Generalprokurator nicht recht einleuchten." „Dann wird er die zehnjährige Verschleppung dieser Angelegenheit auch sicherlich aufzuklärcusuchen, HerrNotar!" meinte Jener lächelnd, „es gäbe ein artiges Sümmchen, würden wir die Zinsen und Zinseszinsen dieses Zeitraums zum Kapital schlagen." „Das ist Sache des verstorbenen Generalprokurators, mein Herr!" erwiderte Commins kalt, „folgen Sic mir, bitte, zu dem jetzigen Generalprokurator, er wird Ihnen bereitwillig jede Auskunft ertheilen. Bei den, zweideutigen Stand dieser Sache wird übrigens das Erscheinen der wahren Erbin oder, deren Tochter in Person nothwendig sein. Ihr Mandat wird Ihnen nichts nützen, mein werthester Herr!" „Q, das wäre doch stark," sagte Dransfeld stirn runzelnd, „ich denke, kein Mensch wird an der Legalität meines Mandats etwas auszusetzen haben." „Gewiß nicht, wenn die Gegenwart der wirklichen Erbin, das in „Aprilschickeu" derselben, die Fälschung der Abschrift und diese selbst nicht den Verdacht des Betrugs aufkommen ließ." „Herr Notar!" rief Dransfeld, sich trotz seiner fabel haften Selbstbeherrschungskunst doch ein wenig verfärbend. „Nun, weiter, mein Herr?" fuhr Commins ruhig ort, „ich habe als Testamentsvollstrecker das Recht und sie Pflicht, über die Ausführung des Testaments zu wachen, dafür zu sorgen, daß das Erbe in die richtigen Hände ge lange. Ohne mich, merken Sie sich das, erhalten Sie doch nichts. Lassen wir also den Mandatar bei Seite, halten wir uns an die Sache. Di-Wittwe Seiler ist sehr arm." „Sie ist versorgt durch ihren Schwiegersohn, der eine Försterstelle erhalten und in der reichen Erbschaft sein Unglück sah, da ihm die Mutter die Hand der Tochter alsdann versagt hätte." „So wäre es jedenfalls auch jetzt noch ein Unglück für sie," fragte der Notar theilnehmend. „Jedenfalls, das Geld ist den Armen doch stets zum Dämon geworden," antwortete Dransfeld salbungsvoll. „Das ist sehr wahr," nickte Commins mit der Miene eines Menschenfreundes, „wäre für sie zum Verderben geworden. Nun mein Herr, da wir auf diesem Stand punkt angelangt find, so decken Sie gefälligst ihre Karten auf, mich führen Sie nicht hinters Licht." „Ich strebe nur für das Recht," rief Dransfeld, fromm die Hände faltend, „wie sollte ick Wittwen und Waisen betrügen, das hieße sich selber um das Himmelreich be stehlen. Doch würde ich gern einen Theil des Kapitals opfern, um nicht zu großen Schwierigkeiten zu begegnen; be denken Sie, wenn ein so armes, schwaches Weib gezwungen würde, sich noch einmal um des Mammons Willen auf eine so beschwerliche und auch gefährliche Reise zu begeben, lieber würde sie denselben aufgeben, ich meine den Mam mon —" „Verstehe, mein lieber Herr Dransfeld!" fiel der No tar rasch ein, „nun, unter solchen Umständen werde ich ein Uebriges thun und Ihnen meinen Beistand nicht ver sagen, ein Opfer wirds wohl kosten, um den leidigen Ver dacht zu beseitigen, doch bleibts immerhin ein artiges Ka pitälchen, der Mühe werth, eine Reise nach Amsterdam darum zu machen." „O, gewiß, gewiß," lächelte Herr Dransfeld, „eine Hand wäscht die andere, wie das Sprichwort sagt, — Sie sollen mit mir zufrieden sein, Herr Notar!" „Wie Sie mit mir, mein Verehrtester!" Die beiden würdigen Männer schüttelten sich zum festen Bunde die Hände. Wohl war der kleine Notar Commins der Rechte, nm solche Geschäfte, die das Tageslicht scheuten, auszu führen und Dransfeld konnte in der That mit seinem Verbündeten zufrieden sein. Der Generalprokurator war froh, daß die Sache aus der Luft kam und die zehnjährigen Zinsen nicht vom Staate gefordert wurden. Von 400000 Gulden erhielt der Mandatar der Lüde'schen Erben 180000 Thaler baar ausbezahlt — das Uebrige blieb größtentheils in der Hand des Notars oder fiel dem Fiskus zu als gesetzliche Steuer. Als Herr Dransfeld eines Tages von seiner großen Reise heimkehrte, fiel es keiner Seele in D. ein, darüber sich irgend wie wunderliche Gedanken zu machen. Nur der Herr Bürgermeister war außerordentlich aufgeräumt und gab einige Tage später eine große Abendgesellschaft, wozu auch der Leutnant Warnthat eingeladen war. Man glaubte noch immer, daß der Leutnant keine Andere als Fräulein Emmy heimführen werde. (Fortsetzung folgt.) Bekanntmachung eingegangener Gesetze. Gesetz- und Verordnungsblatt für das KönigreichSachsen. Jahrgang 1900. — 6. Stück. Nr. 34. Gesetz, eine Abänderung von Z 4 des Gesetzes vom 30. April 1890 (G. und V.-Bl. S. 66) betreffend. Vom 14. April 1900. Seite 229. Nr. 35. Bekanntmachung, die Eröffnung des Betriebes ans der normalspurigen Rebeneisenbahn von Zwönill nach Scheibenberg betreffend. Vom 28. April 1900. Seite 230. Nr. 36. Verordnung, die Gebührenordnung für Aerzte, Chemiker, Pharmazeuten und Hebammen bei genchtlich-medicinischen und medieinalpoli- zeilichen Verrichtungen betreffend. Vom 19. März 1900. Seite 231. Nr. 37. Verordnung, die Abänderung des Geschäftsrcgnlaüvs für das Landes-Medizinalkolleginm betreffend. Vom 9 April 1900. Seite 240. Jahrgang 1900. — 7. Stück. Nr. 38. Bekanntmachung, den Hvsrang von Beamten der Berg verwaltung betreffend. Vom 28. April 1900. Seite 241. Nr. 39. Verordnung, die Ermittelung der Anbauflächen und der landwirthschafflichen Bodenbenutzung, sowie die Zählung der Obstbäume im Jahre 1900 betreffend. Vom 30. April 1900. Seite 242. dir. 40. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum sür Er- weiternngsanlageu au der Staatseijenbahnlinie Dresden Werdau betreffend. Vom 5. Mai. 1900. Seite 244. Nr. 41. (Wetz, einen Nachtrag zu dem Finanzgesetzc auf die Jahre 1898 und 1899 vom 18. Mai 1898 betreffend. Vom 7. Mai 1900. Seite 245. Nr. 42. Landtagsabschied sür die Ständeversammlunq der Jahre 1899 und 1900. Vom 12. Mai 1900. Seite 246. Nr. 43. Finanzgesetz auf die Jahre 1900 und 1901. Vom 12. Mai 1900. Seite 250. Nr. 44. Gesetz, die Gewährung von Entschädigung für anGehirn- Rückenmarksentzündung, beziehentlich an Gehirnentzündung umgestandene Pferde und für an Maul- und Klauenseuche gefallenes Rindvieh betr. Vom 12. Mai 1900. Seite 252. dir. 45. Verordnung, zur Ausführung des Gesetzes, vom 12. Mai 1900, die Gewährung von Entschädigung sür an Gehirn-Rückenmarksent- zündung, beziehentlich an Gehirnentzündung umgestandene Pferde und für an Maul- und Klauenseuche gefallenes Vieh betreffend. Vom 14. Mai 1900. Seite 254. Nr. 46. Verordnung, die Ausstellung der Nothschlachterzeuqnisse betr. Vom 2. Mai 1900. Seite 255. Nr. 47. Verordnung, die Aufsicht über unterirdisch betriebene Brüche und Gruben betreffend. Vom 12. Mai 1900. Seite 256. 1900. Reichs gesetzblatt. Nr. 16. <2668.) Verordnung, betreffend Ermächtigung des Gou verneurs von Kamerun zum Erlasse von Anordnungen zum 'Schutze des Waldbestandes. Vom 4. April 1900. Sette 231. <2669.) Verordnung zur Ausführung des Patentgesetzes vom 7. April 189U Vom 2. Mai 1900. Seite 232. Nr. 17. (2670.) Gesetz, betreffend die Patentanwälte. Vom 21. Mai 1900. Seite 233. Diese Eingänge liegen in der Rathskanzlei 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht hier aus. Vermischtes. * Die KehrseitederPariserWeltausstellung. Der Vossischen Zeitung wird aus Paris geschrieben: „Von iden Hunderten kühner, theilweise vernünftiger, vielfach aber auch offensichtlich blitzdummer Unternehmungen, welche die Ausstellung angeregt hat, steuern Viele, vielleicht die Meisten, einem jämmerlichen Krach zu. Aber auch für die meisten Pariser bedeutet dieser Sommer eine Zerrüttung der häuslichen Finanzen. Sie verdienen nicht mehr wie in anderen Jahren, eher weniger, soweit sie nicht Wirthe oder Fremdenführer sind, während sie durch die Vertheu- erung aller Gcbrauchsgegenstände gezwungen sind, 30 bis 50 vom Hundert mehr auszugcben. Der ungeheure Zu fluß aus der Provinz und dem Auslande macht die auch sonst völlig unzureichenden Verkehrsmittel ganz und gar unbrauchbar. Wer nicht drei bis vier Stunden, mit seiner Nummer bewaffnet, auf den Omnibus warten kann, der muß zu Fuß gehen. Von den Droschkenkutschern wird die behördliche Taxe stillschweigend als aufgehoben betrachtet. Die Kutscher brandschatzen die Fahrgäste nach ihrem muth- maßlichen Widcistandsvermögeu. Aengstliche, schwächliche Menschen müssen für die einfache Fahrt (Taxe 1,50 Fres, und 25 Centimes Trinkgeld) 3, 4 auch 5 Fres, bezahlen. Starke, entschlossene Männer, von welchen der Kutscher sich entsprechender Gegenwehr vorsehen muß, nimmt er einfach nicht auf. Zu Zeitfuhren, (Taxe 2 Fres, die Stunde) ist der Kutscher jetzt überhaupt nicht zu haben, es wäre denn, man böte ihm von vornherein 6 bis 10 Fres, für die Stunde. Klage und Richter giebt es für diese metho dische, kaltblütige Prellerei nicht. Die Polizei erklärt sich ohnmächtig, ihre eigenen Anordnungen durchzusetzeu, und der Falngast bleibt wehrlos der Beraubung durch den Kutscher ausgesetzt. Die berühmte Untergrundbahn, von welcher seit Jahren geflunkert wird, ist natürlich nicht er öffnet. Sie wird ja eines Tages dem Verkehr übergeben, aber während der Ausstellung wird das nicht geschehen. Die Theater machen trostlos schlechte Geschäfte, vielleicht blos mit Ausnahme der großen Oper, die auf dem Pro gramm aller Fremden steht. Wenn sie sich nicht schämten, würden sie am liebsten bis zum Herbst die Bude zu machen." * Die Starren werden nickt allr. Einen eigen artigen Distanzmarsch nach Paris haben am Donnerstag zwei Wiener, ein Kaufmann und ein Kaffeehausbesitzer au- getrctcu. Sie haben sich anheischig gemacht, in fünfzig Tagen zu Fuß von Wien nach Paris zu gehen, und auf der ganzen Streke von etwa 1350 Kilometer ein leeres Siebenhektoliterfaß, daß ungefähr 200 Kilo schwer ist, vor sich herzurollen. DerWeg soll überLinz, Braunau, München und Straßburg genommen werden. Das Faß trägt die Wappen der Städte Wien und Paris in Holzschnitzerei, die Jahreszahl 1900 und die Namen der beiden Distanz geher. Das Faß legt bei einer einmaligen Umdrehung 3,65 Meter zurück; es müßte bis Paris nahezu 400000 Umdrehungen machen. Die Distanzgeher glauben, mit dem Fasse täglich zwischen 25 und 30 Kilometer zurücklegen zn können. Der Anlaß zu dieser Narretei ist eine Wette, bei der 5000 Kronen auf's Spiel gesetzt sind. * Auf der Flucht nach Afrika. Der ganze kindliche Unverstand unreifer Schuljugend zeigte sich in folgendem Vorfall: Am 13. d. Mts. verließen zwei im Alter von je 13 Jahren stehende Schullnabeu die elter!' '. —Wohmmgeu in Wien, nm nach Afrika „zu den Wunen zn rrOeN. Die Knaben, Rudolf W., Sohu eines Baupoliers auf der Landstraße und Otto B., >sohu eines Magistratsbeamten in Ottakring, kamen jedoch nicht weit. Schon am 14. d. wurden sie in Steinamanger angehalten und nach Wien zurückgebracht, wo sie von ihren Eltern abgeholt wurden. Für ihre Reise hatten sich die Knaben complet ausgerüstet. Als sie angehalten wurden, fand man bei ihnen vor: Einen Beutel mit Patronen, zwei Dolche, Schießpulver, einen Zettel mit der Formel für die chemische Zusammensetzung des Pulvers, eine dicke Leine zum Erklettern von Bäumen, Carbolwasser, Verbandzeug, Geschirr, ein Thelephonbuck, einen Atlas, eine französische Grammatik, mehrere Kilo Thee, sechs Stangen Stiefelwichse, vier Kerzen, acht Schachteln Zündhölzchen rc. Mit diesen Objecten bofften sie auf die Wilden Afrikas einen besonders guten Eindruck hervorzu - bringen. * Maschinen als Ersatz für Küchenmädchen. Dem sich immer unangenehmer fühlbar machenden Dieust- botenmangel begegnet man in Amerika auf recht geniale Weife. Wie aus Philadelphia berichtet wird, sind in den Vereinigten Staaten seit Kurzem zwei Maschinen eingeführl, welche gerade die Küchenarbcit verrichtet, vor der sich jede Hausfrau, die ihre Wirthschaft ohne Dienstmädchen be sorgt, am meisten scheut, nämlich — Aufwaschen und Scheuern. Die Aufwaschma^chine säubert gebrauchte Teller, Tassen, und Schüsseln mit der Schnelligkeit von einem Stück in der Secunde. Zu diesem Resultat ist der ingeniöse Aankee- geist gekommen, indem er einen mit automatischen Griffen versehenen Rahmen construirte, der zwischen Bürsten rotirt, die in einem Wasserbassiu angebracht sind. Auf der einen Seite der Maschine steckt mau den unsauberen Teller hinein und auf der anderen nimmt man ihn gut gereinigt und fast trocken in Empfang. Die andere Neuheit ist ein Mechanismus, mit dem man Fußböden, Kuchenmöbel, u. s. w. scheuern kann, ohne sich die Finger naß zu macheu oder unnöthige Ueberschwemmungen anzurichten. Jede amerika nische Hausfrau, der diese beiden Apparate zurVerfügung stehen, behilft sich nun ganz gern ohne Dienstboten. Wschen-Spiel-Plan. König!. Opernhaus. Donnerstag, 21. Juni. Die Meistersinger von Nürnberg. Ans. 6 Uhr. Freitag, 22. Juni. Margarethe. Ans. 7 Uhr. Sonnabend, 23. Jnni. Fidelio. Ans. ^28 Uhr. Sonntag, 24. Juni. Oberon. Ans. 7 Uhr. König!. Schauspielhaus. Donnerstag, 21. Juni. Romeo und Julia. Ans. 7 Uhr. Freitag, 22. Juni. Die versunkene Glocke. Ans. ' 28 Uhr. Letzte Schauspielvorstellung vor den Ferien. Sonnabend, 23. Juni. Demetrins-Fragment. DaS Lied voll der Glocke. Epilog von Goethe. Ans. ' .,8 Uhr. Das Königliche Schauspielhaus bleibt bis mit 8. September geschlossen. empfiehlt Martin Bergers Bnchdrnckerei,