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gelang, sich aus den Fluthen herauszuarbeiten, mußte der jugendliche Barth seinen Tod in den Wellen finden. Erst 1^ Stunden später gelang es, den Leichnam zu bergen. Die an gestellten Wiederbelebungsversuche blieben ohne jeden Erfolg. — Annaberg. Aufsehen erregt in unserer Stadt die Verhaftung des langjährigen Buchhalters einer hiesigen Spedi tionsfirma. Derselbe hat sich Unterschlagungen zu Schulden kommen lassen, die nach und nach die Höhe von 20000 Mk. erreicht haben. — Colditz, 15. März. Gestern Abend brannte in Commichau das Wohngebäude der Handarbeiter Streller nieder. Dasselbe sollte in Kürze durch einen Neubau ersetzt werden. Vor ca. 2 Jahren brannte das Wohnhaus der Mutte: und im Vorjahre die Besitzung des Bruders der Calamitosen nieder. In allen drei Fällen ist Brandstiftung als Entstehungsursache anzusehen. Aurze Lhrsnik. Pößneck, 15. März. Vor etwa acht Tagen zog sich der 40jährige Fabrikarbeiter Hofmann bei der Arbeit eine unbedeutende Brandwunde zu. In Folge Vernach lässigung derselben trat Blutvergiftung hinzu, an welcher der Mann jetzt gestorben ist. — Dem zwölfjährigen Sohn eines hiesigen Fabrikbesitzers fiel beim Spielen im Fabrik hofe eine 13 Ctr. schwere Eisenschiene auf das rechte Bein und zersplitterte dieses vollständig. Halle, 15. März. Em sonderbares Angebot mochte ein ehemaliger Lithograph aus Bamberg der Universitätsklinik. Er bot seinen Leichnam zu wissmschaftlichen Zwecken an unter der Bedingung eine einmalige Abfindung nach seinem Tode an die von ihm bezeichnete Person zu zahlen. Ferner stellte er die Forderung sein Herz zu verbrennen (I) und die Asche davon dem Empfänger der Abfindungssumme zu übermitteln. D-e Klinik konnte natürlich nicht auf die Wünsche des wunderlichen Kauzes eingehen. Erfurt, 15. März. Ein schwerer Unfall ereignete sich in einem Pferdestall der Mainzerhof-Calerne in Erfurt. Ein Soldat (Schmied) der 5. Batterie des Thüringischen Feld- Artillerie-Regiments Nr. 19 wurde von einem unruhig gewordenen Pferde derartig gegen den Kopf geschlagen, daß der Getroffene blutüberströmt niederstürzte. An dem Wiederaufkommen des im Lazarcth untergebrachten Soldaten wird stark gezweifelt. Auma, 15. März. Als der Schriftsetzerlehrling Ludwig in einer hiesigen Kondition seinem Freunde, dem Handlungs- lchrling Schmidt, den Mechanismus eines eben gekauften Taschen- teschings erklärte, entlud sich die geladene Waffe, und die Kugel drang dem Anderen in das Auge. Der Schwerverletzte wurde sofort in die Klinik nach Jena gebracht. Die Feier des 18. März wird, wie alljährlich von den Sozialdemokraten Berlins durch Volksversammlungen begangen werden. Für den nächsten Sonntag sind in den verschiedenen Stadttheilen große Volksversammlungen einberufen, wo über „Die Bedeutung des 18. März für das Proletariat* gesprochen werden soll. Die politischen und gewerkschaftlichen Vereine werden Kränze an den Gräbern der Märzgefallenen niederlegen. Ein Kind nach dem Gewicht verkauft. Aus Wien wird über folgenden, wohl einzig dastehenden Fall berichtet: In Schwechat wurde einem mit acht Kindern gesegneten Paare von wohlhabenden Leuten der Antrag gemacht, ihnen ein drei jähriges Söhnchen an Kindesstatt zu übergeben. Dabei kam ein äußerst merkwürdiger Handel zu Stande: Die Eitern ver kauften ihr Kind nach dem Gewicht — vier Kronen das Kilo Fleisch! Der Kleine wurde zum Ortsfleischhauer gebracht und dort abgewogen. Für „Fleisch und Zuwag* bezahlte das neue Elternpaar dem alten 80 Kronen 76 Heller. Der bekannte Waffenfobrtkant Mauser, Mitglied des deutschen Reichstags, erklärte, daß nach Transvaal und Oranje freistaat zu den dort in Gebrauch befindlichen Mausergewehren keinerlei Hohlspitzengeschosse oder Halbmantelgejchosse, sondern lediglich Vollmantelpatronen geliefert worden sind. Dagegen sei ihm aus Berichten von Augenzeugen bekannt, daß die Buren den Engländern abgenommene Munition mit Hohl- oder Halb mantelspitzen aus ebenfalls erbeuteten Miiitärgewehren auf ihre Feinde verfeuert haben. Ein Todesfall an Pest ist in der bedeutenden nordameri kanischen Handelsstadt San Francisco vorgrkommen. Es sind die strengsten Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. In Sidney (AuSstralien) hoben sich bisher 15 Krankheitsfälle ereignet; 7 davon nahmen einen tödtlichen Ausgang. (Wiederholt.) 40 Menschen sind nach einer Meldung der Frkf. Ztg. beim Brande eines Wohnhauses in Newark(Nord- amerika) ums Leben gekommen. Die Verbrannten waren zu meist Italiener. In Czorna (Ungarn) Hot eine Feuersbrunst 80 Häuser eingeäschert. 2 Frauen sind verbrannt. Beim Brande eines Flötzes auf der Zeche Recklinghausen in Westphalen erstickten zwei Leute der Rettungsmannschaft. In Berlin versuchte ein Arbeiter Schulz seine Familie zu verbrennen, nachdem er sie mit Petroleum begossen. Hilfe war rechtzeitig zur Stelle. Der Mann ist geisteskrank und ins Irrenhaus gebracht. In Brasilien ist eine monarchische Verschwörung unter den Offizieren des Heeres entdeckt. Die Verschwörer beabsich tigen, die Regierung zu stürzen und eine Volksabstimmung herbeizuführen. wocheu-Kpiel-z)lun. Opernhaus. Sonnabend, 17. März. Figaros Hochzeit. Ans. 7 Uhr. Sonntag, 18. März. Rigoletto. Ans. ^/.,8 Uhr. Schauspielhaus. Sonnabend, 17. März. Der Hochzeitstag. Papa hats erlaubt. Ans. ^8 Uhr. Sonntag, 18. März. Flick und Flock. Auf. ^/z8 Uhr. Airchennachrichten a. Wilsdruff. Sonntag Oculi, den 18. März. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst, Predigt über Psalm 77, 8—14. Hilssgeistl. Fischer. Mittwoch, den 21. März. Vorm. 9 Uhr: Wochenkommunion, Beichtrede Pfarrer Ficker. Airchennachrichten a. Grumbach. Sonntag Oculi, den 18. März. Vormittag ^9 Uhr Predigtgottesdienst, gehalten von Pastor vr. Wahl. Mitttwoch den 21. März. Vormittags 10 Uhr Beichte undh eil. Abendmahl, ge halten von demselben. Airchennachrichten a. Aeffelsdorf. Sonntag den 18. März (D. Oculi). Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst: Hilfsgeistlicher Malß. Nachm. 1 Uhr Gottesdienst für Innere Mission und 2 Uhr Taufgottesdienst: Pfarrer Uic. tk. Leßmüller. Ferkelmarkt zu Wilsdruff. Freitag, den 16. März 1900. Am heutigen Markttage wurden 100 Stck. Ferkel eingebracht und wurde verkauft das Paar zwischen 18 bis 30 Mark. Der Geschäftsgang war mäßig, hat sich jedoch gegen die letzten Märkte etwas gehoben. Butter kostete die Kanne 2,20—2,50 Mk. MM» Konstrmsnü6n-Usnü80lnibk 1.50 Ooul. für Osmvn unü Uerrvn . . . 1.25, 1.50, 1.75 Lebt 1uelUkn-8tepper 3 — Lebt liegvnlsüsr 2.50 Lobt klappn-Ztoppkr 2.50 8olüs1knbsnü8cbube 1.25 Ws8cbiküer für Osmsn unü Uerrsn 1.50 Wüüloüer „ „ „ „ 2.50 SMpllslllt ebemilNrer banikcbub-IsE, 16, I. Ltg. prngkr8trS88S 16, 1. Ltg., kein I^nclsn. Es ist ein schweres Unrecht, Kindern den aufregenden Bohneu-Kaffee zu geben. Für sie ist der wohlschmeckende Kathreiner's Malzkaffee das gesündeste Getränk.