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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-19000224012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-1900022401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-1900022401
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1900
-
Monat
1900-02
- Tag 1900-02-24
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Monat
1900-02
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Jahr
1900
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Die Truppentheile der Boerngenerale, die sich bis dahin in Natal befunden hatten, vollziehen unaufhaltsam ihre Vereinigung mit Cronje. Letzterer kann also garnicht voll ständig eingescklossen sein; wäre er es, dann hätte es das Londoner Kriegsamt auch schon längst gemeldet. — In diesen und den voraufgegangenen Kämpfen bei Kimberley wird der Verlust der Engländer allein an Offizieren auf über 50 angegeben. Diese Angabe erhält indirekt eine Bestätigung durch die Aufforderung des Lord Roberts an die englische Militärverwaltung, ihm sofort Offiziere zu- zuschicken. Kriegserfahrene Offiziere hat die englische Re gierung aber natürlich nicht zur Verfügung, ohne solche wird General Roberts aber nicht viel ausrichten. — Bis her hat Lord Roberts jedenfalls keinen entscheidenden Er folg errungen und je länger es dauert, ehe der Entscheidungs schlag fällt, desto mehr verschlechtern sich die Aussichten der Engländer. Cronje soll bereits 35000 Boeren um sich vereinigt haben und mit diesen die Straße von Bloem fontein wirksam vertheidigen. Natürlich hat der General diese Verstärkungen aus Natal erhalten, m dem die Boeren jetzt nur über verhältnißmäßig geringe Streitkräfte ver fügen. Um so merkwürdiger ist es allerdings, daß General Buller seinen Vormarsch auf Ladysmith noch immer nicht hat durchführen können und die Belagerung der Stadt seitens der Boeren, ungehindert fortdauert. So lange diese Belagerung nicht aufgegeben wird, so lange ist die Lage der Boeren iw Oranjefreistaat auch noch keine verzweifelte. Die Stimmen derer mehren sich, die von dem heldenmüthigen Volke der beiden südafrikanischen Freistaaten auch den Sieg über die unter Lord Roberts vereinigten englischen Streit kräfte erwarten. Ueber einen Hauptkampf bei Paardeberg wird nach jetzt vorliegenden Depeschen vom Mittwoch berichtet. Cronjes Streitmacht wird aus 35000 Mann geschätzt. Daß er seit mehreren Tagen bedeutende Verstärkungen erhalten hat, scheint sicher. Außerdem wird berichtet: , London, 21. Febr. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Lourenco Marques aus Pretoria von gestern gameldet: Für den Dienst an der Grenze sind viele Bürger und für den aktiven Dienst zahlreiche Freiwillige eivberufen worden. ' Während nun selbst ernsthafte Blätter, wie der „Stan dard", das Märcken von der vollständigen Einschließung Cronjes wiederholen, senden Londoner Correspondenten folgende beiden Telegramme: London, 22. Febr., 8 Uhr Morgens. AusJakobs- .dal wird gemeldet: Lord Kitchener fordert die Nachsendung hon starker Artillerie, weil ihm sonst die Einnahme des Poerenlagers am Paardeberg unmöglich ist. Alle Sturm angriffe der Engländer sind bisher abgeschlagen und der Versuch General Cronje zu umgehen, ist gescheitert. Die englischen Verluste sind schwer und betragen wahrscheinlich weit über 1000 Diann, worunter sehr viele Offiziere. Botenläufer melden, daß 2000 Boeren von Südosten her heranrücken, deren Eintreffen nahe bevorsteht. London, 22. Febr., 9 Uhr Morgens. AusJokobs- dal wird gemeldet: Die Verbindung von hier aus nach Kimberley ist wieder unterbrochen. Die Transvaal- und Freistaatboeren ziehen aufs Neue Truppen um Kimberley zusammen. General Roberts sandte seine bei Magers- fontein stehenden Reserven gegen die von Südosten aus Colesberg über Koffysontein heranrückenden Boeren. Das canadische Kontingent ist am Sonntag im Kampfe voll ständig deciwirt worden. Zwischen Paardeberg und Koo- döesrand ist die Schlacht zwischen den Boeren unter Cronje und den Engländern unter den Generälen French und Kitchener im Gange. Von den englischen Truppen stehen 27000 Mann im Feuer. Aehnlich lautet ein Privattelegramm der „Magdeb. Zig.": London, 22. Febr. Aus Jakobsdal wird unterm 21. Februar Abends berichtet: Die Föderirten schlagen alle Angriffe ab. Die britische Artillerie ist ungenügend. Beide Versuche, die Paardebergstellung zu umgehen, sind mißlungen. Macdonalds Rückenangriff wurde vollständig abgeschlagen. Ueber hundert Offiziere und fünfzehn hundert Mann sind auf englischer Seite todt. Ver wundet sind 52 Offiziere. Einige sechshundert Verwundete wurden bereits eingebracht, meistens Schotten. Delarey bedroht bei Koffysontein unsere Verbindungen. Ein zweites Freistaatcorpsrückt gegen dieJakobsdalstraße von Südenvor. Das bedeutet also, wenn nicht ein Umschlag eintritt, ein völliges Mißlingen von Roberts Plan. Das giebt auch bereits eine englische Meldung folgenden In halts zu: London, 21. Febr. In militärischen Kreisen hält man den zweifachen Plan Lord Roberts, das Erdrücken der Armee des Generals Cronje und den Marsch gegen Bloemfontein für vereitelt. Am gefährlichsten dürfte für das englische Heer das Vorrücken der von Colesberg kommenden Boereumacht sein, da diese die Rückzugslinie der bei Paardeberg kämpfenden Engländer bedroht. Wie bedrängt die Lage des Generals Roberts ist, zeigt auch folgende Depesche: London, 21. Febr. Lord Roberts verlangte tele graphisch die Absendung von Offizieren. Auch die für Londoner Leser bestimmten Telegramme schlagen nach dem verfrühten Siegesjubel jetzt einen anderen Ton an. Vaterländisches. (Minheüungm aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheinmiß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) — Bestellungen auf vorliegende Zeitung mit ihren 2 Beilagen (landwirthsch. und 8seitige illustrirte) zum Preise von Mk. 1,30 pro Vierteljahr und 44 Pfg. pro Monat werden jeder Zeit noch entgegen genommen. Wilsdruff, 23. Februar 1900. — Bo zum kolendeimäß'gen Frühlings.Anfang sind e« noch o>rr Wochen, ober dir Anzeichen der -rst-n Lenznähe werden doch schon häufiger und häufiger. Nicht nur die Rrdaktion«- Maikäser uschrmen auf der Bildfläche, um erhalten auch von den Zugvögeln die ersten Grüße und Meister Staar beaugen scheinigt seinen Palast. Da« Erscheinen von Schneeglöckchen, Crocu« ui«. >st noch eine Sache von kurzen, absehbaren Tagen, und die ersten Blümlein, di- da« neue Jahrhundert im Freien, nicht aus Gürtners Treibhaus, spendet, werden dann da« Auge im Glase a» Fenster erfreuen. Kommt noch ein oder da« andere Mal ein Schneeschauer darwischen, so kann uns da« wenig be drücken ; wie der l-tztt Schnee sich io iacht .verkrümelt," werden die Flocken, die ihm noch folgen, bald verschwinden, der Früh ling kommt, mit ollen seinen groß-n und kleinen Freuden leitet er uns in die Osterzell hinein. Aber leider bringt der junge Lenz nicht blos Poesie, sondern auch Prosa. Poesie erscheint jungen Leuten bas Verlassen der Schule, P osa ist der Abichluß oon Lehrv-rvägen und sonstigen Kontrakten, und auf eine Kategorie davon wollen wir hier vornehmlich aufmerksam machen. Wo ein Umzug, oder aus einem anderen Grunde eine Erneuerung des Miethskontraktes stotifindet, da sei daran erinnert, daß jetzt — nachdem mit dem ersten Januar erfolgten Inkrafttreten des neuen bürgerliche« Gesetzbuches — auch vielfach neue Mieths- verlräge auSgcgebrn find, die wesentlich ander« tauten al« frühere. Mancher gulmüttnge Hauswirth, denn auch deren Zahl ist nicht gering, nimmt vielleicht einen solchen Vertrag, weil bei seinem L eferonten kein ander-r zu hoben ist, und das MiethSverhältmß wird dann nach Bestimmungen geregelt, d'e keinem Theile bi» sonderS lieb sind. Do« neue bürgerliche Gesetzbuch giebt de» Miether sehr viele Vergünstigungen gegenüber dem bisherigen Zustand, eie aber durch einen freien Vertrag zwischen Vermiether und Miether aufgehoben werden können; lautet also der Mieth- orrtrag ander«, als da« Gesetzbuch sagt, so gilt der Vertrag. Wenn Alle« beim Alten bliebe, so wäre da« noch nicht so schlimn, doch sind auch bestimmte Arten von Miethskontrakten versaßt die Erschwerur gen für den Miether bringen, die beim Vertrags- ichluffe vom V-rmiether vielleicht als nebensächlich bezeichnet werden, di- aber m Streitfällen gelten. Wer also neue Mielhe- vertragS-Abmachungen zu unterschreibe» bat, der prüfe, was er unterschreibt Nachher ist's ni spät! — Kommenden Sonntag, den 25. Februar feiert der Königl. Sachs. Militärverein Wilsdruff und Umgegend im Saale des Hotels zum Adler sein oiesjähriges Kränzchen durch Konzert, hum. Vorträge und Theater. Der Abend verspricht für die Theilnehmer ein recht angenehmer zu werden. — In der gestern Abend stattgefundenen öffentlichen Stadtverordnctensitzung wurde u. A. beschlossen, die höhere Fortbildungsschule eingehen zu lassen. Ausführlicher Be richt in nächster Nr. — Wie wir in Erfahrung bringen, ist am gestrigen Donnerstag der zeitherige Herr Oberlehrer Stecker an den hiesigen Schulen zum Schuldirektor in Radeburg gewählt worden. — Wilsdruff, 21. Febr. Heute Nachmittag gegen ^5 Uhr wurde vom Voisitzenoen Herrn Oekonomieralh Andrä- Braunedorf die Versammlung des landwirthschastlichen Vereins welche zugleich als Stiftungsfest auch m Gegenwart von den Frauen der Mitglieder gefeiert wurde, im Saale des Hotels zum Adler eröffnet. Zunächst wurden die erschienenen Damen deS V-reins und die Mitglieder, sowie Herr Pastor Bahmann-Skahsa al« Vvltiagender begrüßt. Danach gab der Vorsitzende dir wenigen Eingänge bekannt. Punkt 2: .Nähere Angaben über die landwirthlchaftliche Haushaltschule in Freiberg" wurde bi« auf die Bczuksoeriammlung verlegt. Hiernach gab derSchiift- führer das Protokoll von letzter Sitzung b-kannt. Am 21. März findet die Bezirkeoersammlung W lSdruff statt, wozu 2 Vorträge zugesagt find, betreffend da« Fleychschaugrsetz und Architektonische« in der Landwirthschaft. Um 5 Uhr nahm der Vortragende das Wort zu seinem Vortrage: .Alte« und Neue« vom Kalender, dem Hausfreunde de« Landmanns." Zunächst sprach er über die Bedeutung der Bücher ür arm und reich. Schon von den alten Egyptern war die Zeitrechnung festgelegt. Seit der Rimer- zell aber ist da« Sonnenjahr mit seinen 365 Tagen für ein Jabr maßgebend. Unter Gregor VIII. wurde ein neuer Kalender iestgestellt. Aller 4 Jahre wurde ein Schaltjahr festgelegt mit 366 Tagen. Dieser Kalender he>ßt der gregorianische. Nament lich die slaoischen Völker find uns aber in der Zeitrechnung mit 12 Togen zurückgeblieben. Obwohl der Kalender katholischen Ursprung« ist, ist er bei Protestanten und Katholiken gleich an erkannt. E« ist noch ein Kalender von Karl dem Großen ouS dem Jahre 783 überliefert. Die Alten legten den abergläubischen Zeichen, welche mit d'en Kalendern in Verbindung gebracht wueden, große Bedeutung bei. Weiter sprach der Herr Vor tragende über den Kalender von 1766. Von 1439 existirt der älteste gedruckte Kalender in dem Museum zu Berlin jetzt noch erhalten. E« ist ein Unterschied zu machen zwischen Almanach« und Kalendern in Buchform. Empfohlen wird der sächs. Volks- schriftenkalender. Im Kalender steht heute immer, was au« der Zeit kommt, was für die Zeit paßt. Kurz nach ^/z6 Uhr war der Vortrog, dem reichen Beifall folgte, beendet. Die Versammlung erhebt sich zum Danke von ihren Plätzen. Nach Mittheilungen de« Herrn Vorsitzenden strebt man danach, auf längere Zeit das Wetter bestimmen zu können. Man hat darum wetereologische Stationen errichtet, so ist eine in Chemnitz. Besonders empfohlen wird der londwirthschaftliche Kalender. An einer Diskussion be- theiligt sich Niemand. Der Fragekasten enthält eine Frage, dir vom Vorsitzenden Erledigung findet. Kurz nach ^6 Uhr war die Versammlung beendet. — Hierauf setzte man sich im weißen Saale zur Tafel und gegen 100 Herrschaften bctheiligten sich an dem F-st-ssen, das für 1,50 Mk. Suppe, Zunge mit Ge müse, Hirschfiikandeau und Butter, Brot und Käse bot. Nach der Suppe nahm der Vorsitzende das Wort, um alter G-flogen- helt gemäß den ersten Trinkspruch auf unsern geliebten LandeS- Verrn, König Albert, auszubringen, insbesondere betonend, daß Sr. Majestät Leutseligkeit bezaubernd sei, man müsse staunen wie jener betagte Herr in geistiger Frische alle bewegenden Fragen beurtheile. Mit Freuden stimmte man in den Ruf: Hoch lebe Sr. Majestät König Albert und sang in Begeisterung den ersten Vers der Sachsenhymne. Weitere Trinksprüche wurden noch ausgebracht vom Kantor Kranz auf die Frauen, Erdgerichts. brsttzer Ludwig auf Pastor Bahmann, Pastor Dr. Wahl auf den Vorsitzenden, Oekonomierath Andrä auf den Verein, Guts besitzer W'rth-Jeßeo auf die Landwirthschaft, Pastor Bahmann auf Frau Oekonomierath Andrä, Kirchschullehrer Polster-Limbach auf die VereinSbeamten. ^/,9 Uhr wurde die Tafel aufgehoben. Die Tafelmusik spielte i« ganz vorzüglicher Weise, was mehrfach anerkannt wurde, unter Direktion de« Herrn Musikdirektor Römisch die eine Hälfte der Stadtkappelle, während die andere n ch dir Tafel zu e nem flotten Balle auf p -lte. — Die Gerüchte, nach denen auch die Bergleute im nahen Plauenschen Grunde zum Streiken geneigt seien, sind vollständig unrichtig. In allen Gruben sind die Beleg schaften bis heute voll angefahren. Die Kassen der Berg leute sind vom letzten Streik im vorigen Sommer her noch ganz leer. — Der Bergarbeiterstreik in Zwickau und was mit ihm zusammenhängt, ist am Donnerstag im sächsischen Landtage erörtert worden. Die Regierung erklärte, sie wolle vermitteln, doch nur mit Arbeiterausschüffen als Arbeitervertretern verhandeln. Die Ausweisungsverfügung gegen ausländische streikende Bergleute sei als ungerecht fertigt zurückgezogen worden. — Urvcr .Neue V >luche über die rat onelle Behandlung und Konservuung deS Stallvüngers," wird H ri Professor De. Holb.fleiß-Bnslau einen Vortrag in einer G selliwaftsoer- sommlung der O konomychen Gesellschaft i. K. S., am 2. März o. I. Nachw. 4 Uvr in der Deutlichen Schälke zu den .Drei Raben", Dresden, Maricnstraß-, halten, zu welchem auch N cht- milgtieder kostenlos Zutritt haben, soiem sie bei der G-schäliS- stelle Wienerstr. 13 1. Etg dl« zum 2. März Vormittags 12 Usr ZutritlSkorten e-nholen, oder solche geg-n Erlegung von 50 Psg. von Naum. ^4 Usr an, am Eingänge ve» Loitrag«- iocales erheben. Der Herr Vortragende wird folg nde Punkte »ur Besprechung bringen: 1. Nothwenbizkeit der MechamicheN Pflege des Stalldüngers, B-Iprechuvg der Verluste, welche bei mangelhafter Düngerstütte und bei ungelegel-er Lagerung des Düngers eintreten. 2. Erörterung der E nrichlungen einer guten Düngerlagerstätte. 3. Ader auch bei so>gfäliger mechamicher Pflege treten erhebliche Verluste ein euich die regelmäßigen Gährungen. Feststell >ng dieser Verluste nach ält ren und neueren V rsuchen. 4. Erörterung der Frage, ob es ong ze gt ist, Maß regeln zu treffen, um diese Verluste zu beschiänken. 5. Be sprechung der KonseivirungSmethoden zur Veiminverung der LagerungSverluste des Dünger nach älteren und neueren eigenen Verluchen, im Vergleich mit den Lauchstädter Resultaten. — Lommatzsch, 22. Febr. In Folge Bruches des Hauptrohres der Wal erlcitung in der N^ugasse wurde der Keller eines Hauses meterhoch mit Waffer angefüllt, sooaß die Feuer wehr zu Hilfe eilen mußte. In Folge des Rohrbruches war eine Erdsenkung in genannter Straße entstanden, gleichzeilg auch eine in der Nossener Straße, woselbst ein Haus abgetzeift werden muß. — Döbeln, 21. Febr. Ein Looseichwindler ist, wie sich jetzt herausgestellt hat, im Monat Januar hier ausgetreten und es sei hierdurch vor diesem gewarni. Verschiedene hiesige Einwohner behielten die Loose (3proc. Hamb. Obl.-Verloosung), welche ihnen zugesandt worden war-n und bezahlten an einen brünetten jungen Mann von feinem Auftreten, der sich andern Tages zum Kassiren einstelltc, für jedes Loo« 10 Mark. Nach dem 1. Februar, dem angeblichen Ziehun^stagc, wandten sich die Loosinhaber wegen der Ziehungsliste an das auf dem Loose ourch Stempel verzeichnete »Bank- und Lotterie- Comptoir Saxonia in Dresden-A." Alle diese Briefe find jedoch als unbestellbar zurückgekommen. Der Schwindler h^lte mit einem Stempel ,H. Fischer" quittirt. — Rotzwein, 22. Febr. Vom Tode des Ertrinkens rettete IN Marbach der 12jäbrige Echulknabe Rißg-r den Kon firmanden Büttner, welcher beim Schlittschuhlaufen auf dem dortigen Brauereiteich bi« an den Hal« eingebrochen war. Nur d-r sofortigen Hilfe und Angrenzung R's ist eS zu danken, daß der Verunglückte nicht unter dem Eise verschwunden ist. — Riesa, 22. Febr. Hier find in einem Eisenwerk ein junger Arbeiter, welcher in« Getriebe gerathen war, und in einem Holzsägewerk der Arbeiter Fellmann, der von HoUstämmen erdrückt ward, tödtlich verunglückt. Der Wagenrücker Oswald Richard Vogel aus Bobersen, 19 Jahre alt, ist auf dem Rom- airbahnhof Riesa, Flur Grtb« beim Rangirm tödtl'ch über fahren worden. Wie stich das Unglück ereignet hat, ist Nicht festzustellen gewesen. Man fand den Leichnam unter den Rädern eines Rangierzuges. — Ostra u, 22. Febr. Beim Aufschließea de« Scheunen- thoreS kam der 47jäbrige Wirts aftSvozt Carl Zschernig in Pulfitz zum Fallen uns erlitt hierbei mehrere Rippenbrüche, sowie Quetschung der Brust. — Falkenstein. 22. Febr. Die socialdemokratische Partei von Falkenstein und Umgegend hat ein Grundstück von 2000 qm angekaust, u n darauf ein große« Beremshau« mit Saal und GesellschafSzimmern sowie onzrenzendem Garten zu errichten. Da« Gebäude erhält eine Straßenfront von 80 Meter. Die Gründung einer Geooffenschaft behufs Aufbringung der Mittel ist >m vollen Gange, sodaß der Bau im Frühjahr beginnen kann. — Zschopau, 22. Febr. In Witzschdorf hat sich au« unbekannter Ursache ein 14jähriger Schulknabe erhängt. — Sebnitz, 22. Febr. H"r ist der 57jährige Blumen macher Wagner in Folge HerabstürzenS von einer Treppe tödtlich verunglückt. — Mylau, 21. Febr. Gestern Abend sprang die 18 jährige verheirothete Arbeiterin Berger aus Mylau von dem mittleren obersten Bogen der 80 Meter hohen Göltzschtholbrückc in die Giltzsch. Die Frau, die Mutter eines Kindes ist, war sofort todt. DaS Motiv zur That ist unbekannt. — Markneukirchen, 21. Febr. In dem Dorfe Erl bach hat vor einigen Togen ein Unberufener den zeitgemäßen Schwindel versucht, Geld sür die verwundeten Buren zu sam meln. Ebe man den Gauner festnehmen konnte, war er mit seiner glücklicherweise nicht beträchtlichen Beute über die nahe böhmische Grenze entwichen. — Bei einem in dem an der bayrisch-sächsischen Grenze gelegenen Oertchen Schildern auSgebroch-nen Brande verlor der Oekonom Klier Wohnhaus, Stall und Scheune, sowie auch eine größere Gerdsumme, welche man später im Brandschutte zusammengkschmolzen vorfand. Eme Kuh erstickte. Vermischtes. * Eine Steuer für Neuvermählte giebt es im Fürstenthum Reuß ä. L. Danach hat jedes Ehepaar, das alsbald nach seiner Eheschließung seinen Hausstand im Fürstenthum gründet, eine Steuer von 2,50 Mk. zu ent richten. Diese hat die Natur der öffentlichen Abgaben und fließt bezeichnender Weise in die Landesschulkasse. Die Geldproduktion der letzten Jahre betrug in Nordamerika, Kanada, Australien, Indien und Südafrika
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