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JntzattS-Vcrzcichnis: Calvill „Großherzog Friedrich von Äaoeu"^»ui «vo... u..g,. ...... . . . . . ..... - . <.r». >o» ..»i^ittich«, FuttermilteM. Binsen auf Wiesm zu vertilgen, lieber beu Schud^u der ü.len m oen i!i'iejru für <,c .i>w>uer>. Neuer Mccksluyl Hua Aovuvung.. Z»hiijpitzru bei Piercen cke^iche jchlechte« Fressens. Wenn em Pferd plötzlich lahm geht. Zur Schweinezucht. Heilung des Schnupfens »ei Kunuunen. Der Wert der sicheren Alterserkenuung bei Hühnern. Liehr Eier. Nutztauben im Dezember. O^st- und Gemüsegarten-Betrachtungen. Vertilgung von Erdratten. Sollen die Fuchsien im Frühjahr kräftig und reich blühen? Eine ergiebige Bienennährpflanze. Wenn zwei Bienm- Schwarme zusammenfliegen. Was versteht man unter Büschelkrankheit? Die Echtheit des Honigs. Düngung der Teiche durch Kalk. Der Besatz von Karpfenteichen. Leporinkopfbedcckungen. Neuer künstlerischer Wand- und Zimmerschmuck. Kupfergeschirr auf einfachste Art zu putzen. Italienischer Salat. Gedämpfte Wildente. Neisspeisc mit Aepfeln. Kaninchenfleisch nach englischer Manier zuberertet. Russische Suppe. Sardellen-Brötchen mit Eiern. Briefkasten. Neber die Anwendung künstlicher Düngemittel. Mitgeteilt von Dr. Martin Ullmann, Vorsteher der landw. Versuchsstation Hamburg-Horn. Superphosphat oder Thomasmehl? Ein Ausspruch von Professor Or. Märcker, Halle a./S. in der „Deutschen Tageszeitung" (Juli 1898): „Inzwischen hat man, da die Kalkfrage in Fluß gekommen ist, einen großen Teil der leichteren Boden arten mit der ihm zukommenden Kalkdüngung ver sehen, und damit fällt der Vorzug des Thomasphos phatmehls für diese Bodenart fort, und das Super phosphat wird aller Wahrscheinlichkeit nach in den an Kalk angereicherten Sandbodenarten in demselben Verhältnis besser wirken, als es im Lehmboden auch besser wirkt wie das Thomasphosphatmehl." Derselbe Professor Or. Märcker, Halle a./S>, auf den sich in ihren Publikationen die Thomasmehlfabriken dafür berufen, daß die Wirksamkeit der citratlöslichen Phosphor säure gegenüber der wasserlöslichen sich verhalte wie 90:100, hat an anderer Stelle ausgeführt, daß sowohl zur Zucker rüben- wie zur Getreidedüngung „die wasserlösliche Phos phorsäure zweifellos besser angebracht sei und es falsch wäre, ausschließlich Thomasphosphatmehl darzureichen." „Ich will dahingestellt sein lassen," — sagt Märcker — „ob man vielleicht die Hälfte der Phosphorsäure in Form von Thomasmehl geben kann. Aber das Super phosphat, behaupte ich, behält für die Düngung von Rüben vollkommen sein altes Recht und es ist ein Verkennnen der Verhältnisse gewesen, daß wir vom Superphosphat ab- gegangen sind. Die zuckerrübenbauenden Landwirte haben das übrigens schon längst erkannt und gehen nun neuer- WM Mrich om Wen" Wir sind heutzutage in der glücklichen Lage, selbst im kleinsten Vorgarten prachtvolle Aepfel für Tafel und Wirtschaft ernten zu können. Pflanzet Zwergobst von früh tragenden Sorten! Als solche hat der bekannte Bismarksapfel ungeahnte Bedeutung als Tafelfrucht, noch mehr aber für Wirtschaftszwecke erlangt. M Neuerdings sind 2 Sorten in den Handel gekommen, welche noch früher tragen als der M Fießen Bismarckapfel; es sind dies der Calvill „Großherzog Friedrich von Baden" und „Fießen UW, _ Erstling." (Bei I. C. Schmidt in Erfurt in tadel- WWW losen, kräftigen Pflanzen erhältlich.) Beide haben den Vorzug, auch zu besseren Tafeläpfeln ge- rechnet werden können, während der Bismarck- apfel mehr zu dem Wirtschaftsobstzählt. Calvill „Großherzog Friedrich von Baden" ähnelt in Form und Farbe dem edlen weißen Winter-Calvill; das Fleisch ist gelblichweiß, von feinem, süßem, angenehmen Geschmack und sehr zarter Beschaffen- heit. Reifezeit Oktober bis Dezember. Die Frucht von „Fießers Erstling" ist sehr groß, von präch- MM tigem Aussehen und vorzüglichem, eigentümlich weinsäuerlichem, frischem Geschmack. Reifezeit November bis Februar. Diese Sorten tragen schon als ganz junge Zwergbäume am ein jährigen Holz und man wird daher den hohen Nutzen ermessen können, welcher durch Anpflanzung! derselben sogar auf kleinem Raum erzielt «M wird. Eine Entfernung von 1V- in von Baum zu Baum ist bei diesen Sorten das Nichtige. M Bei offenem Wetter kann man während des ganzen Winters auch Obstbäume pflanzen, es sei denn, daß der Boden zu schwer und zu naß ist. In diesem Fall muß die Arbeit bis zum Früh jahr verschoben werden, das Auswerfen der Pflanzgruben aber geschehe sogleich. Daß Professor Dr. Märcker heute noch auf demselben Standpunkt steht, beweist folgendes: In einer Enquete betr. die Frachtherabsetzung für Thomas mehl hatte der Minister für öffentliche Arbeiten die Frage aufgeworfen: „Können citratlösliches Thomasphosphatmehl und wasserlösliches Superphosphat als Düngemittel zu jeder Zeit und an jedem Orte zu gleichem Zweck und mit gleicher Wirkung verwendet werden, bezw. läßt sich das eine durch das andere beliebig ersetzen? Oder sind die Voraussetzungen für die Verwendbarkeit beider Düngemittel je nach der Bodenart und der zu erzielenden Frucht durchaus verschieden?" Diese Frage beantwortet (cf. Mitteilungen der Zentral stelle der Preußischen Landwirtschaftskammer, Novbr. 1899) Geheimrat Professor Or. Märcker dahin, „ daß die erste Frage weder unbedingt bejaht, noch verneint werden könne. Es gebe Fälle, in denen das Superphosphat besser angebracht sei, (auf Boden mit geringem Lösungsvermögen und für Pflanzen, denen schwerlösliche Formen der Phos phorsäure nicht zugänglich seien, z. B. Zuckerrübe und Gerste) und andere, bei denen das Thomasmehl den Vorzug verdient (Sand und Moorboden." Es ist dies Urteil um so beachtenswerter, weil Märcker als klassischer Zeuge dafür angeführt wird, daß beide Phos phorsäuredünger so gut wie gleichwirksam wären. — Professor Or. Wagner, Darmstadt urteilt ebenso. Ein praktischer Landmann schreibt an die Versuchs station in Darmstadt: Er habe auf einen frisch gekalkten Acker von der Thomasmehldüngung so gut wie keinen, vom Superphosphat dagegen einen zufriedenstellenden Erfolg gehabt; eine Beobachtung, die jetzt, wo die Kalkdüngung immer mehr Eingang findet, in zahlreichen Fällen gemacht wird. Darauf erwidert Professor Wagner: „Wir haben bei Versuchen über diese Frage ge funden, daß eine frische Kalkdüngung die Löslichkeit dings wieder zur wasserlöslichen Phosphorsäure über und von der Thomasmehldüngung ab." „Einen ähnlich beschleunigenden Einfluß bei gutem Boden hat die Phosphorsäure auf verschiedene Getreidearten." (Jahrbuch d. D. L.-G. 1893). und Wirksamkeit der Thomasmehlphosphorsäure in höherem Grade schwächt, als die des Superphosphats. Bei phosphorsäurearmen Boden, der gekalkt werden soll, ist darauf zu achten, daß ihm im Frühjahr eine ausreichende Düngung von Supcrphosphat qeaeben werde." (Jahrbuch d. D. L.-G. 1897, Seckel49). Zu Gerste oder Hafer mit Klee empfiehlt Professor Or. Paul Wagner: „Ich halte es für empfehlenswert, daß man nicht nur eine reichliche Düngung von Thomasmehl Hz den Boden pflügt, sondern daß man auch noch Super phosphat auf die rauhe Furche streut. Ich habe gefunden, daß der Klee ganz außerordentlich empfänglich für eine Düngung mit leichtlöslicher Phosphorsäure ist. Sie wissen, daß das Kleesamenkorn sehr klein ist, so daß es also der jungen Pflanze nur außer ordentlich wenig Neservekrast mitzugeben vermag und sie schon in frühester Entwickelung darauf angewiesen ist, sich Nahrung aus dem Boden zu suchen. Unter diesen Verhältnissen ist eine Düngung mit Super phosphat auf die rauhe Furche von großem Erfolg begleitet." (Jahrbuch der D. L.-G. 1897. Seite 148.) Hinsichtlich der Rübendüngung urteilt Wagner: „Auch die Zuckerrübe ist sehr empfänglich für eine Düngung mit leichtlöslicher Phosphorsäure. Mischt man der ersten Salpetergabe etwas Superphosphat bei, so erzielt man damit oft großen Erfolg. Ich erinnere daran, was Märcker schon früher hervorgehoben hat, daß eine derartige Düngung selbst da, wo der Boden verhältnißmäßig reich an Phosphorsäure war, den Erfolg gehabt hat, daß die Rüben früher verzogen und gehackt werden konnten." (Jahrbuch d. D. L.-G. 1897, Seite 148). Selbst zur Wiesendüngung eignet sich nach folgendem Ausspruch von Professor Wagner Superphosphat in be stimmten Fällen besser als Thomasmehl: „Eine im Frühjahr gegebene Thomasmehldüngung wirkt auf Wiesen im ersten Jahre nur wenig, erst im zweiten Sommer zeigt sich die Ertragssteigerung, und es ist eine alte Erfahrung, daß im Frühjahr nur das Superphosphat, dessen Phosphorsäure durch den ersten Regen gelöst und in den Boden gewaschen wird, auf der Wiese zur Wirkung kommt." (Mitteil. d. D. L.-G., April 1896). von -e« landwirtschaftlichen Futtermittel« läßt sich nur eine beschränkte Anzahl, und auch diese nur auf kurze Dauer in größeren Mengen so aufbewahren, daß keine Substanzverluste und Veränderungen eintreten. Die meisten zerfallen mehr oder weniger rasch infolge von Zersetzungsvorgängen, die sich unter den Erscheinungen der Oxydation, der Gärung, der Fäulnis und der Verwesung abspielen. Der kontinuierliche Betrieb der Viehhaltung erfordert aber mit Notwendigkeit die Aufbewahrung sowohl der heimischen Bodenerzeugnisse während des unproduktiven, vegetationslosen Winterhalbjahres, als auch die Konser vierung der außerhalb der eigenen Wirtschaft produzierten importierten Futtermittel. Alle diese Vorräte müssen daher vor den angedeuteten Zersetzungsprozessen möglichst lange bewahrt werden. Da diese Zersetzungsprozesse nur stattsinden können, wo a) hinreichende Feuchtigkeit, d) eine Temperatur von ca. 8—50° 6., o) Luft und ä) Mikroorganismen, (Pilze und Bakterien) vorhanden sind, oder wo wenigstens mehrere dieser Faktoren der Zersetzung organischer Materie Zutritt haben, so müssen die Futtermittel zum mindesten der gleichzeitigen Einwirkung dieser schädigenden Einflüsse thunlichst lange entzogen werden. Für die Praxis der Futtermittelkon servierung ergiebt sich hieraus die Regel, das Augenmerk auf die Menge der Feuchtigkeit, die Höhe der Temperatur und namentlich auf die Art des Abschlusses der Futter mittel von bewegter Lust zu richten, da mit der Regu lierung des Luftzutritts auch gleichzeitig der schädigende Einfluß der Mikroorganismen geregelt und bekämpft wird. Diesen Forderungen sucht man auf dreierlei Weise gerecht zu werden, in deren Befolgung die Ernte- und Konser vierungsmethoden darauf hinauslaufen, daß man die