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Um güsi 2 Stunden festzusetzen, sowie die Geschäftsinhaber zu ver pflichten, ihrem Personal Sitzgelegenheit zu geben. Es!den Engländern derBoeren-Krieg bisher gekostet. Für entspann sich wiederum eine lebhafte und ausgedehnte De- die rund sechs Wochen, welche der Krieg dauert, ist das batte, wobei sich u. A. Staatssekretär Graf Posadowsky Mil tammern rc. zugegangen. Mit der Verstärkung Verstärkung unserer Schutztruppe in Kamern u unter Meldungen über den russischen Finanzminister Witte zu sein. Etwa 400 Millionen Mark nach deutschem Gelde hat Versuche schwere Verluste zugezogen, er verlor 14 Todle, 16 Verwundete, der Major Hobbs fiel in die Hände der Boeren. Was endlich die Situation bei Ladysmith betrifft, so sind die englischen Meldungen: Alles wohl! doch gar zu optimistisch, denn es steht test, daß der Fall der Stadt unmittelbar bevorfteht. Die Boeren haben die Stadt dichter umzingelt, bombardiren sie ununterbrochen, auch des Nachts bei Scheinwerfern und setzen Alles daran, so schnell als möglich die Kapitulation des Generals White herbeizuführen. Zur Beunruhigung liegt also noch immer nur auf Seilen Englands Veranlassung vor. Die Franzosen haben inihrer Freude über die bis herigen britischen Mißerfolge in Südafrika ihren eigenen politischen Wirrwarr ganz und gar vergessen, das Ministerium hat daher gute Tage und um den langweiligen Hochverraths- prozeß bekümmert sich Niemand mehr. Nach der früheren diplomatischen Niederlage der Franzosen in der Faschoda- Affaire ist ja wohl ihre jetzige Haltung zu erklären, immer hin lassen die Einzelheiten dieser Haltung denn doch einen jeden guten Geschmack vermissen. Die Witze und Zeichnungen über England in den Pariser Journalen sind schon nicht mehr fein, sondern im Gegentheil entschieden roh. lieber ihr Bündniß mit Rußland wachen die Franzosen mit großer Sorgfalt, aber den jetzt wieder aus Petersburg erschallenden Rufen nach der Gewährung neuer Anleihen bringt man an der Seine doch ziemlich taube Ohren ent gegen. Diese Schwierigkeiten, Geld aufzutreiben, scheinen auch die wahren Ursachen der verschiedenen sensationellen ein reichliches Stück Geld, zumal den finanziellen Aus gaben noch keine wirklich bedeutsamen Ruhmes-Einnahmcn Rolle war schwer, und sie hat den Kampf zwischm d» zogenen Standcsvorurtheilen und dem guten Gr°ß>n^ vorzüglich dargestellt. Herrn Otto Schmidt, dem E Grafen MaxMilian, ist die Darstellung des luW Schülers und zukünftigen „Schiffsjungen* besser die des unglücklichen Liebhabers. Herr HanS LedM^ die unangenehme, von psychologischen Widersprüche A Rolle des gewissenlosen, oberflächlichen Grasen 'M; übernommen. Er hat sie in einer Weise gespielt, dii^- schauer mit dem nicht gerade sympathischen Edelmanm«^ Einen recht angenehmen Eindruck machte Herr Korb er hat gezeigt, wie man aus einer solch untergeordnet etwas machen kann. Der Gouvernante hätte etwoi Dr. Rösicke-Dessau (wilv-lib.) und v. Stumm (freikous.) über den Kommissionsbeschluß. Derselbe wurde zuletzt le diglich gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgclchnt, da die Nationalliberalen ihre anfänglich zustimmende Haltung unter dem Eindrücke der Ausführungen des Staatssekretärs Grafen Posadowsky wieder geändert chatten. Fast debatte los wurde hierauf der ebenfalls von der Kommission neu in die Regierungsvorlage aufgenommene § 7b, der sich mit der Gestattung von Beschäftigung jugendlicher Arbeiterinnen an Sonnabenden und Vorarbeiten von Feiertagen nach Nachmittags 5^ Uhr befaßt, mit einer vom Zentrums abgeordneten Kirsch beantragten Kürzung genehmigt. Dann wandte sich das Haus dem Artikel 8 zu, der sich ans die den Handelsangestellten zu gewährende Ruhezeit bezieht. Derselbe bestimmt, daß den in offenen Verkaufsstellen und den dazu gehörigen Schreibstuben und Lagerräumen be schäftigten Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern nach Be endigung der täglichen Arbeitszeit eine ununterbrochene Ruhepause von mindestens zehn Stunden, die sich in Orten mit weit über 20000 Einwohnern auf mindestens elf Stunden zu erhöhen hat, zu gewähren. Weiter setzt Art. 8 fest, daß den Geschäftsangestellten und den Arbeitern eine angemessene Mittagspause gewährt werden muß, die bei Einnahme der Mittagsmahlzeit in einem anderen Gebäude, als in demjenigen, welches die Verkaufsstelle enthält, auf mindestens 1Jg Stunden zu bcmesfen ist. Hierzu lagen verschiedene Abänderungsanträge vor, unter ihnen auch ein sozialdemokratischer Antrag, die ununterbrochene Ruhezeit auf mindestens 12 und die Mittagspause auf mindestens empfiehlt Herm. 8ebolr, Grünwaarengeschäft. LosMckr WmerckH bietet sich anständigen und seßhaften Per sonen jeden Standes, welche über größeren Bekanntenkreis verfügen, durch den Vertrieb der vorzüglichen Fabrikate (täglicher Be, darfsartikel) eines bedeutenden Fabrikge schäftes. Verkauf nur direkt au Konsumenten nicht an Händler. Frco. Offerten unter K. R. 3«32 an Rudolf Mosse, Köln. danterie gut gestanden. Im ganzen hat das gute WH» weniger guten Stück zu einem zufriedenstellenden Holsen. gegen die sozialdemokratischen Forderungen, wie auch gegen einen Theil der Kommissionsbeschlüsse wandte. Schließlich genehmigte der Reichstag Artikel 8 in der Kommissions fassung, jedoch mit Hinzufügung des Theiles des sozial demokratischen Antrages, in welchem Sitzgelegenheit für das Geschäftspersonal gefordert wird, während andererseits die Kommissionsbestimmung, daß die Mittagspause von den Gemeindebehörden geregelt werden kann, gestrichen wurde. Am Mittwoch hielt der Reichstag seinen ersten „Schwerinstag" ab. — Dem Reichstage ist ein von sozial demokratischer Seite beantragter Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung eines Reichs-Arbeitsamtes, von Arbeits ¬ soll es Ernst werden. Das letzte .Jahr hat eine erhebliche Erweiterung des unmittelbaren Einflusses der deutschen Herrschaft in das Hinterland gebracht. Dort sollen an den wichtigsten Plätzen feste militärische Stützpunkte er richtet werden. Um an der Küste die bisherigen Kräfte zu behalten, soll die Schutztruppe um wenigstens 100 Mann verstärkt und auf zwei Compagnien zu je 250 Farbigen gebracht werden. England und Transvaal. Amtliche Berichte sind vom westlichen Kriegsschauplatz nicht weiter eingegangen: von dem entscheidenden Siege des Generals Methuen am Modderflusse ist es also schneller still geworden, als man hätte erwarten sollen. Wäre es dem General gelnugen, seine ganze Streitmacht auf das rechte Ufer des Flusses hinüberzuführen und seinen Vormarsch auf Kimberley forl- zusetzen, dann lägen längst ausführliche amtliche Nachrichten darüber vor. Da der Modderfluß gegenwärtig stark an- geschwollen ist, so ist es dem General vor der Hand wahr scheinlich überhaupt nicht möglich, das Gros seiner Mann schaften über den Fluß zu setzen. Da überdies die Boeren durch das über den Modderfluß geführte Gefecht nicht allzu schwer gelitten haben können, geschweige denn zerstreut worden sino, so liegt für diejenigen Mannschaften, die unter dem General Carew über den Fluß gegangen waren, die Gefahr vor, von den Boeren gefangen genommen zu wer den. Daß die Fortsetzung der Operationen des Generals Methuen keinen Erfolg gebracht haben, kann man aus der Schweigsamkeit des amtlichen Telegraphen mit positiver Sicherheit entnehmen; fraglich bleibt es nur, ob der eng lische Siegesjubel nicht stark verfrüht war und ob die Boeren den Spieß nicht vielleicht umgewendet und den Engländern eine gehörige Schlappe bereitet haben. Da der telegraphische Nachrichtendienst voist westlichen Kriegs schauplatz, wie die 3 letzten Siegestelegramme des Generals Methuen beweisen, vorzüglich funktiouirt, so wird man der Ungewißheit schnell enthoben werden; geschieht das nicht, so wird die Annahme zur Gewißheit, daß der Siegeslauf der Engländer am Modderfluß ein rasches Ende gefunden hat. — In London scheint man diese Gewißheit trotz oder auch wegen der vollständigen Verschwiegenheit des Kriegs amts bereits zu besitzen. Man erzählt sich, die Engländer hätten am Modderfluß 1800 Mann an Todten, Verwun deten und Gefangenen; man giebt zu, daß es den Eng ländern nicht gelungen ist, auch nur ein einziges Geschütz des Feindes in Besitz zu nehmen rc. Von Verlusten der Boeren hat man überhaupt noch nichts gehört. Lord General Methuen hat also mehr als übertrieben, er hat ganz stramm ge—flunkert. — Aehnlich steht es auch mit den Berichten des Generals Buller vom östlichen Kriegs schauplätze. Von dort wird gemeldet, der Boerengeneral Joubert habe sich auf Colenso zurückgezogen und sei von den Engländern angegriffen und nach schweren Verlusten zurückgedrängt worden. Diese Angaben stehen in direktem Widerspruch mit der Wahrheit. Thatsache ist nämlich, daß es dem General Hildyard nicht gelungen ist, die Boeren bei Esteourt zu vertreiben; dagegen hat er sich bei dem „vmek" LedeMsii von Heinrich Meyer, Christiania ist in vorzüglicher frischer Qualität wieder eingetroffen und empfiehlt denselben in Flaschen L 100, 60 u. 30 Pfg. die Drogerie Ein fast neuer Fahrstuhl, ein Dampfschwitz- Apparat, sowie ein Vouche-Apparat verkauft billigst Frau verw. Nei»«, Dresdnerstraße. MittheiUE'I fertigt die entwickeln. .Gemeinsames Wilken für edles Ziel Macht Kleines zu Großem, Wenig zu Wer andere Menschen zum Guten bewegt, Der hat ein gut Kapital angelegt.* Auch nach diesem Wahlfpruche geht der ? verein .Sächsische Fechtschule* Verband Brau"^ Umgegend. Durch gemeinsames Wirken der Fechts' und Oberfechtmeister dieses Verbandes ist A Sümmchen zusammen gebracht und dadurch im stillen Kämmerlein getrocknet worden. El^ sind an bedürftige und würdige Familien gelangt- Z auch in diesem Jahre zu ermöglichen, Bedürftigen veranstaltet obiger Verband eine 2. Waarenlolter'L .1 gewinn derselben wird also auch in seine UntttE.^ fließen. Diese Lotterie hat die kreishauptmann^ > nehmigung erhalten und soll die Ziehung am 6. im Beisein der Ortsbehörde im Richter'schen Braunsdorf stattfinden. In den nächsten Tagen, Loose zum Verkauf angeboten. Es sind diesmal L 50 Pfg. mit 640 Gewinnen im Werthe von Ecker Gewinn soll ein altdeutlches Sopha (80 eine Bettstelle mit Matratze (50 Mk.), dritter ein Bertil" ^4 vierter eineKommode(2O Mk.)und fünfter ein Regulator i 1 sein. Darauf folgen fünf Gewinne im Werthe »o" 1 10 L 10, 18 ä 5, 35 ä 3, 45 ä 2, 90 ä I, und 296 L 0,50 Mark. Wie hieraus zu ersehen Gewinnchancen günstig. Im Anbetracht Les guten würychenswerth, wenn sämmtliche Loose verkauft würde- Verkaufsstellen werden noch bekannt gegeben. F — Große Opfer bringt-Löbau für sein Schuls l zeigen sowohl die Schuleinrichtungen als auch die der Lehrer. Im vorigen Jahre wurde für die zweite schule (einfache Volksschule) ein großes Gebäude Kostenaufwand von 385000 Mark vollendet. Dad A bäude enthält 20 Lehrzimmer, 1 Zeichensaal, 1 zimmer, 1 Zimmer für naturwissenschaftlichen UntertH I Zimmer für weibliche Handarbeiten. Das Erdges^ Räume für Zentralheizung, Bäder und Kochschule neue Turnhalle hat 2 geräumige Turnsäle. Am befinden sich ein Turnplatz, ein Spielplatz und em k^ Für Lehrmittel im engeren Sinne sind 8000 Vl- worden. In diesem Jahre ist das Schulgebäude Bürgerschule vollständig erneuert, mit einer Zentralh^M sehen und neu ausgestattet worden. Vor wenige" ft wurden vom Schulausschuß die GehaltSverhältnisie neu geordnet. Ein ständiger Lehrer im Alter von -^1 bezieht 1600 Mk. Nach erfülltem 52. Lebensjal^.,) Lehrer in den Genuß des Höchstgehaltes von 3öl>0 ^l — Leuben. Ein geriebener Spitzbube Person des 20jährigen Tischlergesellen Schmidt tM« darmerie zur Haft gebracht. Derselbe hatte eine Summe baaren Geldes in Höhe von 700 io>I Bei seiner Verhaftung befand sich der Langfinger sitze von etwa 500 Mark, während er 200 j Anschaffungen verwendet hatte. , W — Bischofswerda. Anläßlich eines Weickersdorf ausgebrochen war, sei die interessa^^- erwähnt, daß diese Gemeinde im Jahre 1793 Feuerspritze anschaffte, die gerade nach WO Jahr-^M Male un Orte verwendet wurde. 1893 brannte M Gut ab, und hierbei trat die Spritze zum erpe" Thätigkeit; seitdem hat es dort noch dreimal grb^ I -«i«--»ms — Dienstag Abend gegen 6 Uhr brannte in W — im Oberdorfe — die dem Herrn Gutsbesitzer M hörige Weizenfeime total nieder. — Zwei bis dm b » „ später bemerkte man in der Richtung noch SomsdOi sHHHH größeren Feuerschein, der jedoch nach kurzer Zeit schwand; hierzu fei die Mittheilung, daß daselbst eine dB v besitzen Herrn Palitzsch gehörende Weizenfeime in Flamme»" 9 — Diele Vereine stehen im Dienste der «eik Liebe, der Wohlthätigkeit. Zu einem der größten'M keitsvereme gehört unstreitig auch die „Sächsische FM Aus einem kleinen Samenkorn, denn dieser Verein »7 1. Oktober 1881 von nur 30 Männern, welche dad^ dem rechten Flecke hatten, ins Leben gerufen, hat zu einem weithin Segen spendenden Baum entfaltet. 3* Jahre seines Bestehens konnte 1 Familie mit 40 'M stützt werden. Am Schluß des 16. Vereinsjahres aber" 2674 Familien mit 46145,39 Mk. Unterstützung s Jnsgesammt sind von der „Sächsischen Fechtschule' i Vereinsjahren 230973,68 Mk. an 19074 Familien^ worden. Ist das nicht ein schönes Werk der Barm^ ' und Nächstenliebe? Man ist auch fernerhin bestrebt, " Treue weiter zu arbeiten, um dieses Werk zu ungeahntere^ gegenüberstehen. A m erika. Der Bürgerkrieg in Venezuela tobt weiter. General Castor befindet sich auf dem Marsche gegen General Hermandiz, den Führer der Gegenrevolution, uw denselben zu einem entscheidenden Treffen zu zwingen. Auf Cuba gährt es bedenklich gegen die amerikanische Herrschaft. In der Provinz Pinar del Rio wurde von einer starken Ab- theilung bewaffneter Cubaner sogar schon die Unabhängig keit Cubas proclamirt. Die amerikanischen Truppen stehen kampfbereit da. Vaterländisches. kMitlhellungcn aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimniß der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) — Bestellungen auf vorliegende Zeitung mit ihren 2 Beilagen (landwirthsch. und 8seitige illuslrirte) zum Preise von Mk. 1,30 pro Vierteljahr und 44 Pfg. pro Monat werden jeder Zeit noch entgegen genommen. Wilsdruff, den 1. Dezember 1899. — Der hiesige „Gemeinützige Verein" hat in einer- feiner letzten Versammlungen beschlossen, am 14. Dezem ber in dem Vereinslokal, Hotel Löwe, einen Familien- Abend, bestehend in Konzert, Vorträgen und einem Tänz chen, abzuhalten. — Die Bürgerschützengilde beschloß in ihrer letzten Generalversammlung, den Königsball am 8. März 1900 im Schützenhause abzuhalten. Das Mevu wird bestehen aus: Suppe, Zunge mit Gemüse, Karpfen, Lende und Nachtisch. In die Gilde selbst wurden wiederum 2 hiesige Bürger aufgenommen. — Der heutigen Nummer unserer Zeitung liegt eine Preisliste der seit 18 Jahren bestehenden Firma Ernst Venus, Dresden, Annenstraße 28, bei. - Gar mancher befindet.sich in Ungewißheit darüber, ob sein Brief auch an die richtige Adreffe gelangt ist. Ein sicheres Mittel, dies zu kontrolliren und gleichzeitig die richtige Adresse des Empfängers zu ermitteln, besteht in der Rückscheinertheilung. Das Verlangen nach einer solchen Quittung muß auf dem Briefcouvert durch den Vermerk: „Gegen Rückschein!" ausgedrückt werden, außer dem kostet der Brief statt des üblichen Portos 20 Pf. mehr. Der Adressat der Sendung muß alsdann den Em pfang durch eigenhändige Unterschrift quittiren, wodurch er zugleich seinen letzten Aufenthaltsort bekannt giebt. — Theater. Die Benefiz - Vorstellung »er naiven Liebhaberin Frl. Mimi Hahn war, wie vorauszusehcn, recht gut besucht. Daß sich Fel. Mimi Hahn gerade das Stück „Das Schloß am Meer* ausgesucht hatte, war nicht ein bedingungs los glücklicher Griff, denn da, wo das Drama anfängt spannend zu werden, ist Naivität nicht mehr am Platze. Vom ganzen Schauspiel ist auch nur der dritte Akt wecthvoll. Im übrigen kann däs Stück nur durch gute Darsteller gerettet werden. Das ist auch größtentheils gelungen. Die Hauptrolle hatte Herr Kraft übernommen, und daß er sie ganz vortrefflich gespielt hat, ist zu erwähnen nicht nöthig. Man ist das von ihm nicht anders gewöhnt. Daß Herr Kraft bei dem Kirch gang sein Bräutchen mit „Ferdinand" rief, erweckte selbstver ständlich Heiterkeit. Ihm gegenüber hatte Frl. Mimi Hahn einen schweren Stand; sic konnte, trotz aller Mühe nicht ver hindern, daß das Gleichgewicht zwischen ihr und ihrem Partner etwas verloren ging. Im ersten Akt schien ihre Lebhaftigkeit etwas zu künstlich. Das allzu lebhafte, fast hastige Sprechen störte den sonst recht anmuthenden Eindruck und sah man bei jeder Scene, wie Frl. Hahn bemüht war, ihre künstlerischen Fähigkeiten zum Austrag zu bringen. Einen guten Eindruck auf uns machte die elegante und reizvolle Garderobe der Dame. Trotz eines störenden Versprechens im 1. Akt errang sich Frau Direktor Schmidt als Gräfin Falkenstein großen Beifall. Ihre