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s r A 132 Donnerstag, den 9. orovember 1899 57. ^aüra Tr. auch Ik. Hg- >1. iM- ler- ^vlitische Nnndschuu Kreisen unseres Volkes freudig begrüßt. Wir verehren in dem besonderen Drucke nach von amtlicher Stelle herrührt. i^och in Potsdam ein Die „Nordd. Allg. land in bester Nachbarschaft lebenden Weltreiches zu großen I A Or Müller. dem Viehbestände des Gehöftes Nr. 1 von Hühndors ist die Maul- Wnseuche ausgebrochen. Amtshauptmannschaft Meißen, am 6. November 1899. - Mnigliches Amtsgericht I. A. vr. Kuhn, Ass. Sonnabend, den 48. November 48YY, Vorm 40 Nhr an Gerichtsstelle hier freiwillig versteigert werden. Die Grundstücke sind, außer zum Betriebe des Schmiedehandwerks, auch kür Handelsleute gut geeignet. Die Versteigerungsbedingungen hängen im Gasthofe zu Hirschfeld aus und können an Gerichtsstelle eingesehen werden. Bietungslustige werden geladen, sich zu dem anberaumten Termin hier einzufinden. Nossen, am 26. Oktober 1899. Bekanntmachung. Die zum Nachlasse des Schmiedemeisters Friedrich Ernst Sohr in Hirsch feld gehörigen Grundstücke Fol. 11 des Grund- und Hypothekenbuchs für Hirschfeld, Schmiede, 10,5 ar (57 s^K) groß, mit 50,13 Steuereinheiten, Nr. 120a und 120b des Flurbuchs, geschätzt auf 7500 Mk. und Fol. 29 des Grund- und Hypothekenbuchs für Obereula, Obereulaer Rittergutsantheil, Feld und Wiese, 1 Hekt. 35,8 ar groß, mit 48,71 Steuereinheiten, Nr. 91 des Flurbuchs, geschätzt auf 4500 Mk. sollen auf An trag der Erben E Bekanntmachung. AD verschiedenen Obstbaum-Besitzern in der Gegend von Wilsdruff und schon früher, so besonders in diesem Jahre darüber Klage geführt worden, WMbäume, namentlich die Apfel- und Birnbäume durch den Rauch der Hals MW schwer geschädigt worden seien. dem Unterzeichneten zugegangenen Proben befallener Zweige, Blätter und MAvie je eine Probe von Hafer, Gerste, Roggenähren und Futtergräsern (ins- Stück von 27 Grundbesitzern aus Braunsdorf, Helbigsdorf, Steinbach und wurden zunächst von dem verpflichteten pflanzenphysiologischen Sachverständigen, Mr> e^er genauen Makro- und mikroskopischen Untersuchung unterzogen. Mich schon diese Untersuchung mit ziemlicher Sicherheit, daß sämmtliche Schäden ^MMuchgase (Hüttenrauch) zurückzuführen seien, so wurden, um ein thunlichst E! M über Ursache und Entstehung jener Schäden zu gewinnen, der vorgenannte und der für landwirthschaftliche Rauchschäden in Pflicht stehende Vor- MI? Schmuhl von dem Unterzeichneten beauftragt, eine Besichtigung und Unter- Schäden an Ort und Stelle unter Berücksichtigung aller dabei in Frage M^Momente vorzunehmen. Mik Untersuchung erstreckte sich nicht nur auf Apfel- und Birnbäume, sondern TR" auch Pflaumen- und Kirschbäume, sowie Laubbäume verschiedener Art, ferner WWe, Futterrüben, Gemenge und die verschiedensten Arten wildwachsender MMuntersucht. k Untersuchung ergab das gleiche Resultat wie die vorgenommeneu makro- M^'opischen Untersuchungen, nämlich: daß keinerlei Erscheinung an der MW Vegetation des betreffenden Bezirks die Annahme einer Einwirkung von Hüttenrauch begründete, daß vielmehr sämmtliche M'k« Schäden und Veränderungen an Blättern, Früchten und Zweigen H/W, an Weiden, Zitterpappeln, Gerste, Roggen, Hafer u. s. w. nur und MN natürliche Ursachen zurückzuführen seien. ME letzteren bildeten fast ausnahmslos parasitäre Pilze, welche die sogenannte MMt erzeugen. Diese Pilze sind, soviel die Apfelbäume aulangt, unter dem cksnänticum. und was die Birnbäume betrifft, als fusiclLcilum M durch sie hervorgerufenen Krankheitserscheinungen sind so charakteristisch, daß namentlich mit Hülfe des Mikroskops sehr leicht und sicher ist und eine MW dieser Krankheit mit anderen krankhaften Zuständen als ausgeschlossen Werden kann. We Pilzarlen, welche übrigens schon lange bekannt, aber bisher weniger MMetreteu sind, haben sich während der letzten Jahre in Sachsen als die «Minde erwiesen. U?ei ist übrigens von den Sachverständigen konstatirt worden, daß diese Mw der Wilsdruffer Gegend schon seit Jahren aufgetreten, jedoch von den Metzern nicht beachtet worden seien. diesen beiden Pilzarten wurden noch auf den Blättern der Apfelbäume M^en durch eine andere Pilzspecies (kdillostlctL prunmcolo Lacc.) und auf den Birnbäume ein thierischer Parasit, eine kleine Milbe (kk^toptus piri), fest- jedoch beide den obgedachten Pilzen an Schädlichkeit nachstehen. Endlich M^eschädigungen von Pflanzen auf Insektenfraß zurückzuführen gewesen. M Mter durch die nämlichen Sachverständigen erfolgte Untersuchung derObst- M? der übrigen Vegetation in den Gemeinden Herzogswalde, Dittmannsdorf Wz Erg ergab bis in die Einzelheiten das gleiche Resultat, in dem aych hier M eine Beschädigung durch Hüttenrauch, vielmehr überall die sehr stark Mf?urch die Fusicladium-Pilze verursachte Schorfkrankheit festgestellt wurde. wurde in diesen Ortschaften der an Spalieren gezogene Wein als von der MMkheit (einem Pilz) befallen befunden, so daß auch hier jedwede Einwirkung Malich als ausgeschlossen bezeichnet werden konnte. Unterzeichnete Königliche Kommissar erachtet es mit Rücksicht darauf, daß Mn Jnlzu geneigt gewesen ist, in der näheren und weiteren Umgebung von Frei- .^aden an Feld- und Gartenfrüchten dem Einflüsse des Hüttenrauchs zuzu- A geboten, Vorstehendes zur Kenntniß des Publikums, insbesondere der Jn- bringen, mit dem Bemerken, daß beispielsweise auch der Vorstand der ^D^srsuchsstation für Pflanzenkultur zu Dresden auf Grund der Untersuchung sM^ber Meißner Gegend zugegangenen Obstes unter dem 2. September d. I. Amtsblatt ie Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Bnrkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Wde mit Landberg, Hühndorf, Kausbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- Mberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheims Unkersdorf, Weistropp, Wildberq. ^wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. gerate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. ß— Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff- — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Er lautet: „Der Besuch wird als ein neues Unterpfand Kaiser Nikolaus dem Zweiten einen hochbegabten, edel- j^Iische Kaiserpaar trifft bestimmt am der zwischen dem deutschen und dem russischen Herrscher- sinnigen Monarchen, der die Geschicke eines mit Deutsch- woch in Potsdam ein. Die „Nordd. Allg. Hause wie dem deutschen und dem russischen Reiche be- l^.N N NfN. Nachbarschaft NNnvra WN^NchN z» dem Zaren einen Begrüßungsartikel, der stehenden werthvollen Freundschaftsbeziehungen voll allen Zielen lenkt, und der, weit über die Grenzen Rußlands Eckm fili MM'!! Marandt, Mollen, Sieöenleßn und die Amgegenden. öffentlich erklärt hat, daß die Erkrankung desselben, wie er sie in der Umgegend von Meißen, Döbeln, Wilsdruff, Dresden und Pirna wiederholt in größerem Umfange festgestellt habe, lediglich auf die Fusicladium-Pilze, keineswegs aber auf Hüttenrauch zurückzuführen sei. Freiberg, den 3. November 1899. Der Königl. Kommissar für Erörterung und Würderung von Hüttenrauchschäden. Amtshauptmann »r. «toiuei-t. Nachdem das Königliche Justizministerium Herrn Rechtsanwalt Bürgermeister Karl Woldemar Robert Bursian tu Wilsdruff zum Notar für Wilsdruff ernannt hat, ist derselbe heute von dem unterzeichneten Amtsgerichte als solcher in Pflicht genommen worden. Aonigliches Amtsgericht NMs-rnfs, am 6. November 1899. Schubert. Bekanntmachung. Aus Anlaß der für das Jahr 1900 stattfindendeu allgemeinen Einschätzung zur Staats - Einkommensteuer werden vom 9. d. M. ab Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Ein kommens ausgesendet. Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugesendet werden wird, steht es frei, eine Deklaration über ihr Einkommen bis zum 45. November dieses Jahres bei dem unterzeichneten Stadtgemeinderathe einzureichen. Zu diesem Zwecke werden Deklarationsformulare unentgeltlich verabreicht. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Privatvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des Ver mögenserwerbs ausgestatteten Vermögensmassen aufgefordert, für die von ihnen bevor mundeten Personen, beziehentlich für die von ihnen vertretenen Stiftungen, Anstalten u. s. w., soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen haben, Deklarationen bei dem unterzeichneten Stadtgemeinderathe auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Wilsdruff, am 6. November 1899. Der Stadtaemeinderath. Bursian. Donnerstag, den 9. November d. I., Nachmittags ^7 Uhr öffentlStadtgemeinderathssitzung. Die Tagesordnung hängt im Rathhause aus. Wilsdruff, den 7. November 1899. Dov Bürgermeister. Bursian.