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Zweites Blatt MM für WKW Ilk» Warandt, Mollen, Sieömkehn und die Umgegenden Amtsblatt le 0 I'ür- II S7. Jahr« Sonnabend, den 4. November 18US e»""^ er ,e. Me hüklch Schneller m Zolk zu ll« *3 Ksnnt«ge n. Tvinitatis Hof . eiet geÄ Alles. oder Worte. Sie lachte und war Pepita — das war Es war also nicht ihre Schuld. wein^ hB ove"'^ stes 18^ t Ihn, Jesum Christum, bittet das Geschwader der Schiffe, deren Flagge Sein Kreuz führt: „Sprich deinen milden Segen Zu allen unsern Wegen. Laß Großen, laß auch Kleinen Die Gnadensonne scheinen!" Ist der liebe Gott gestorben!" Öderer Theil unseres Volkes will zwar so weit Sehern Er ist ein wenig abergläubisch und er- L Mikel des drohenden Wortes: Irret euch nicht, f Mch nicht spotten, daher bezeigt man von Zeit te/ Und doch schlug ihr kleines Herz warm genug. Ihren Bruder Joss liebte sie leidenschaftlich — sie liebte ihre Groß mutter Jovita — sie liebte kleine Kinder und Thiere, und diese liebten sie dafür wieder — alte Männer und Frauen beteten sie förmlich an wegen ihrer einfachen, beinahe kindlichen Freund, am Reformationsfeste, am Sylvester- > Karfreitage, am Todtensonntage — dem lieben Hochachtung durch einen Kirchenbesuch, wenn h !.unem recht berühmten geistlichen Redner. Man Kircher taufen und einsegnen, man geht ein- Me zum Abendmahl und fordert beimBegräb- -ZSenwart eines Mannes im Talare, dem man MM geht. Irgend welcher Einfluß auf ch daß solches Schiff gestrandet wäre; da- " aus dem Hafen des ewigen Friedens die zahllosen Geretteten im Chore herüber zu dem Meere der Zeit. Nicht als ob die stürmisch wäre, im Gegentheil. Aber der Misses Schiffes sitzt — Er segnet, die den rechten, beide, Kleine und Große. Worin Mht s A^n Segel zerreißt, kein Anker bricht, M Mommt kein Leck und „nach dem Sturme Pi, Rtt durch die Wellen." Du M Große trifft Gottes Segen. Kleine, also W Schwachen, aber auch die Einfältigen und Aj?roße, also die Erwachsenen und die Alten, Hochgebildeten und Hochgestellten. Der Lotse der Heimath kommt zu jedem Schiffer, der Uehmen will. Ist er auch auf deinem Schiffe? lichkeit und Bereitwilligkeit, ihnen zu helfen, sobald sie ihre jugendlichen Stärke und Heiterkeit bedurften. Nur den Männern welche sich in sic verliebten, zeigte sie kein Erbarmen. Sie wußte nicht, daß dieselben des Erbarmens bedurften. Sie begriff es eben noch nicht, das war Alles. Und es kam so, wie Joss gewußt hatte, dos es kommen würde. Als er am ersten Feier tage Pepita mit nach den öffentlichen Gartenanlagen nahm, blickte Jeder, der an ihnen vorbeikam, sie zum zweiten Male an; Viele drehten sich um, ihr nachzusehen, und gewiß gab cs keinen einzigen Mann, der nicht noch einmal über seine Schultern nach der bezaubernden Mädchengestalt zurückblickte, und ihrer kleinen, runden Taille, mit dem pikanten strahlenden Gesichtchen, mit dem stolz getragenen kleinen Köpfchen und der rothen Rose, welche in einer Wolke von weichem, schwarzem Haar erglühte. Es dauerte nicht lange, daß zwei oder drei von Joss's Kameraden bei der Arbeit ihn aufsuchten und mit großer Wärme begrüßten. Sie hatten, so schien es ihm, sehr viel zu sagen und ihm große Aufmerksamkeiten zu erweisen. So ein prächtiger Mensch dieser Joss — so ein guter Mensch — so ein tüchtiger Arbeiter wie man selten einen in Madrid fände. Und was heute für ein schöner Tag zum Spazierengehen wäre. Und wo gebe es einen entzückenderen Garten als Paseo de la Virgen del Puerto? Und die ganze Zeit über hafteten ihre Blicke nur auf Pepita, und glücklich war der Mann, welcher Mutter und Schwestern bei sich hatte, damit dieselben es ihm erleichterten, mit ihr Bekannt schaft zu machen. Und noch nie in ihrem Leben hatte die alte Jovita solche Höflichkeit und solche ehrerbietige Rücksicht erfahren. Pepita empfand die Freude eines jungen Vögelchens bei seinem ersten Fluge. Die heitere Lustigkeit, welche alles belebte, die Leute in ihren Sonntagskleidern, der blaue Himmel, der Sonnenschein, die billigen einfachen Vergnügungen des Tages waren ihr berauschende Entzückungen. Sie befreundete sich mit den Mädchen und deren Eltern und war sogar ganz nett gegen die jungen Leute, welche sich um Joss schaarten und seine Nähe anziehender als irgend etwas Anderes zu finden schienen. Von einem dieser jungen Männer — sein Name war Manuela — hörte ste zuerst von Sebastiano — dem lebensfrohen, dem wunderbaren, dem berühmten Sebastiano. Dieser Manuels halte sie gefragt, ob sie nächste Woche nach der Plaza del Toros gehen würde, um das Etiergefecht zu sehen, und als ste sagte, sie wüßte nichr — sie hätte noch nie ein Stiergefecht gesehen, da hatte er sehr viel zu erzählen. Er be schrieb die Wunder des großen Amphitheaters, m dem zwölf tausend Zuschauer Platz finden könnten und wo vornehme und schöne, reich gekleidete Damen, umgeben von ihren Verehrern und Gatten, laute Rufe der Freude und der Aufregung aus stießen, sobald der Kampf gefährlicher würde und Stiere und Toreadors mehr Muth und Feuer zeigten; er beschrieb die Kostüme, die Musik, die Picodors, wie sie auf ihren Pferden hereinstürmten, die Banderillas mit ihren Pfeilen und Bändern — den Matador mit seinem furchtlosen Muth, seinen stählernen Nerven und Muskeln und seinen blitzartigen Sprüngen. Und dann beschrieb er Sebastiano. Nie zuvor, so mußte man wenigstens nach seinem Enthusiasmus glauben, hatte Madrid solch einen Matador wie Sebastiano gesehen, nie einen so schönen, so un erschrockenen, so allgemein angebeteten. Wenn er in der Arena erschien, so brach ein Sturm des Applauses los. Wenn er dem Präsidenten seine stolze Verbeugung machte und sagte: .Ich werde diesen Stier zu Ehren der Leute von Madrid und Seiner Excellenz des Präsidenten dieses Turniers tödten" und seinen Hut fortwarf und vorschritt, seinen Scharlachmantel schwingend, welche Aufregung entfesselte sich dann unter den Zuschauern! Lieder wurden über ihn in den Straßen gesungen, Fächer wurden mit Bildern seiner muthigen Thaten geschmückt; man erzählte sich Geschichten von vornehmen Damen, welche sich aus Liebe zu ihm ihre Augen blind geweint hatten, und was die Frauen seiner eigenen Klaffe beträfe, so gäbe es nicht ein einziges Mädchen in Madrid, welches nicht von ihm träume. „Weshalb?" sagte Pepita mit ihrer kalten, sanften Stimme und einem gleichgültig kalten und fragenden Blicke in ihren großen, von reichen Wimpern beschatteten Augen. Monate vvember und Dezember ^er Zeitungs-Lektüre versorgen will, der beeile M seine Bestellung auf das ÄknblsN kür Msllruik virthschaftlicher und illustrirter Sonn Se, sowie vollständigen Ziehungslisten der Landeslotterie für die Stadt Wilsdruff bei Est Geschäftsstelle zu 87 Pf., für auswärts bei Rchen Postämtern zu 1 Mk. 7 Pf. auf. 6k86häfl88l8lIS äk8 ZW Woeti6nblaN68 füp Wikänuff" eie. e ,1 Wege geht. Irgend welcher Einfluß auf das Berufsleben und das Familienleben igion nicht gestattet — das sähe ja nach „oB Pietismus aus! Von wirklicher Gottes- V < Rede. 0 :Mbt es immer noch eine Handvoll sonderbarer v: die ihr Lebensschiff nicht allein steuern oder ZMe überlassen wollen, sondern es vertrauens- > «^AEschen Lotsen übergeben. Man hat auch Vorthril diesmal aufs höchste empört und sie trug kein Bedenken, sich sehr entschieden und mit vielem Murren auszusprechen. „Gott weiß, ich will gar keine Uebcreilung," sagte ste; .aber dies war ein Glücksfall wie er sich einem Mädchen nicht so bald wieder bietet. Und nun seht, was für eine Närrin ste ist. Aber so kommt es immer. Eines Tage« wird sich irgend ein Taugenichts einfinden und sie wird sich wie die Uebrigen be thören lassen und nur zu bereit sein, ihm nachzulaufen." „Ich!* sagte Pepita, auf der Thürschwelle stehend. .Ich!" Und in aufrichtigem Zorn und Erstaunen öffnete sie weit ihre dunklen Augen. »Ja, Du," antwortete Jovita. .Und bei Dir wird es schlimmer werden als bei irgend einer von den Anderen. Mädchen, die sich für zu gut halten, als daß ein Mann zu ihnen sprechen dürfte, sind immer am leichtesten herumzubringen, wenn ihnen erst der Rechte begegnet. Laß ihn nur kommen und Du wirst ihm wie eine reife Traube in den Schoß fallen." .Er wird nie kommen," sagte Pepita. .Nie!" Und es zeigte sich nicht eine Spur von Zweifel in ihrem Blicke — nichts als kalte Entrüstung über Jovita's übellaunige Reden. .Ich fürchte mich nicht vor den Männern. Sie sind alle dumm. Sie glauben, ste könnten Alles bekommen, was ste hoben wollen, und doch können sie in Wirklichkeit nichts bekommen. Sie haben nur zu bitten, i nd die Mädchen können dann Nein sagen, und dann sind sie unglücklich und bitten und bitten, bis man sic überhaupt nicht mehr ausstehen kann. Wenn irgend Jemand zu mir Nein sagte, würde ich es nicht sehen lassen, daß es mir weh thätc. Die Leute sollten denken, cs wäre mir ganz gleich." .Du wirst nicht immer Nein sagen," murrte Jovita. .Warte nur, bis der Tag für Dein Ja kommt. Du wirst es schnell genug sagen. So ist es nun einmal mit den Mädchen." Ein entzückendes kleines Lächeln verzog langsam Pepita's Lippen und ihre Augen leuchteten triumphirend. .Ich bin kein Mädchen," sagte ste, auf die sonnendurch wärmten Weinberge hinausblickend. „Er sagte es selber. Felipoffe sagte: .Du bist kein Mädchen — Du bist eine Here, und Niemand kann Dein Herz rühren oder Dich überwinden." — Ich will eine Hexe sein." Insgeheim hatten ihr diese Worte besser gefallen als irgend welche von den anbetenden Schmeicheleien, die sie früher gehört hatte. Die Andeutung gefiel ihr ungemein, daß ste unbesiegbar und vor aller Gefahr sicher — daß ste eine Hexe — daß sie frei von all dieser unheilvollen Thorheit — daß sie unüber windlich wäre. Ja, das gefiel ihr. Es war nicht ihre Schuld, daß die Männer sich in sie verliebten. Was lhat ste ihnen denn? Nichts. Sic erlaubte ihnen nie, ihr nahe zu kommen oder sie zu berühren — ste schenkte ihnen nie zärtliche Blicke e Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Wx mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- ^erg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erzählung von FranciS Hoogson Burnett, Verfasserin von „Theo", .Kathleen", .Louisiana" rc. rc. Autorisirte deutsche Uebertragung von P. Wollmann. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Jose kam es nie in den Sinn, ihr irgend einen Vorwurf machen, aber Jovita war in ihrem Empfinden für weltlichen Wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Poft bezogen 1 Mk. 55 Pf. ^rate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Psalm 115, 13: Er segnet, die den HErrn > fürchten, beide, Kleine und Große, gottesfürchtigen, klein und groß, sollen gesegnete . Diese alte Wahrheit findet unter dem Ge- vierer Tage nur noch wenige Gläubige. Ein v- unserer Volksgenossen fordert mit der Ab- Er irdischen Autorität auch die Lossagung von V* Ren und spottet: ovcii'u. „Lang ist's ich hab' seitdem Weisheit dieser Welt erworben, l Längst in meinem klugen Kopf