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chMM ßr MlsdrH ron» . MÜ!t Tharandt, Moffm, SieLenlehn und die Umgegenden kaPl!^ Sonnabend, den 26. August 18SS S7. Jahrg -i M Monat Septeinbev geheimnißvoll im Moose, — Wipfeln athmet Ruh" . . . Wellungen auf das r. .-irthschastlicher u. Zeitiger illuftrirter Sonntage nach Trinitatrs :rw^ ,5 „Erlkönig" raunt Und „Ueber allen F tik ofst orßan^ lliS fio cl' ßt» g,il mit Modenbeilage, sowie Ziehungs- j ^igl. sächs. Landeslotterie für die Stadt Wils- Mrzeichneter Geschäftsstelle zu 44 Pfg., für fallen kaiserl. Postämtern, sowie Landbrief- Pfg. angenommen. beeile des „Amts- u. Wochenblattes für Wilsdruff etc." Torquato Tas so zieht an uns vorüber, — Prometheus singt sein trotzig Schicksalsiied, — Und niemals auch ein grauer oder trüber, Umwölkter Flor den Himmel ihm bezieht: Die alten Lieder von der „Heiderose", Vom „Fischer" hörest heute wieder Du: — Wandlungen. Nach dem Englischen von E. Vilmar. (Nachdruck verboten.) Es dunkelte. Als rothgoldener Feuerball stieg der Mond am Horizont empor. Vom Lawn-Tennisspiel auf dem Klubterrain von Echo Lake heimkehrend, ritt Erick Graham durch den duftigen Juliabend seiner Behausung zu. Er trug einen schäbigen, grauen Hut und einen Flanellanzug, der von vielem Tragen und schlechtem Waschen mißfarbig geworden. Als Erick die Heimath verlassen, war er ein sehr schneidiger, eleganter junger Mann gewesen und würde es unbedingt wieder sein, sobald er den Fuß nach England setzte, doch auf einer Farm im Nordwesten Kanadas ist man leicht geneigt, seine äußere Erscheinung zu vernachlässigen. Während er langsam dahinritt, eilten seine Gedanken in die Vergangenheit zurück, zu jener Zeit, da er noch in der Heimath geweilt. Und ein Somwerabend stieg vor ihm auf, ein köstlicher Abend in einem Garten am Flusse, ein breitästiger Ulmenbaum am Ufersrande, eine Holzbank darunter, ein Mädchen an seiner Seite. „Für immer und ewig, Geliebter," flüstern die Mädchenlippen. Wieder und immer wieder kommt die Scene ihm in den Sinn. Sein Fall war kein ungewöhnlicher. Er hatte sich vor zwei Jahren daheim verlobt und war dann nach dem Nordwesten gegangen, um sich hier als Farmer Vermögen zu erwerben. Letzteres gestattete ihm indeß noch lange nicht, seine Braut heimzuführen, und leider hatte seine Neigung, die er für unwandelbar gehalten, sich hier all- mählig einer anderen zugewandt. Infolgedessen waren seine Gedanken jetzt keineswegs angenehmer Natur. Ge wissenhaft erwog und überlegte er, was er zu thun habe, und ob Pflicht und Neigung sich in diesem Falle nicht vereinen ließen. Er wußte, daß er Vina Moutyre nicht beständig begegnen konnte, ohne ihr sein Empfinden zu verrathen, das er sich bisher kaum selbst zu gestehen ge wagt. Andererseits aber konnte er jetzt auch nicht an eine Heirath mit seiner Verlobten in England denken. Sie war ein zartes Mädchen und an ein angenehmes, genuß- und abwechselungsreiches Leben gewöhnt; es wäre die reinste Grausamkeit gewesen, sie auf eine einsame Farm in halber Wildniß zu verpflanzen, die zehn Meilen von einer Stadt entfernt lag, und noch dazu einer Stadt wie Echo Lake. Nein, eine Engländerin war bei seinen der zeitigen geringen Mitteln ausgeschlossen. Sein Weib würde hier ein keineswegs leichtes Dasein führen, und sich mit den äußerst unzulänglichen Dienstleistungen Eingeborener MM 8cME «M in Amtsblatt die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Hiob 39, 32: Ein Tadler will mit dein All- » . mächttyen rechten? (Stach wortgetreuer Uebersetzung). 'N Hiobs Herzen, das vor der Majestät M sonst sich in den Staub bückte, regte sich st-Mgen Gott; bald trat er aus dem Herzen „Womit," meint Hiob, „habe ich mein Xe t? Durch meine Sünde? Aber seit ich ' E>in, habe ich getrachtet, alle Sünden -Jugendsünden habe ich begangen, doch sollten '^Ahndung finden müssen? Ich möchte wissen, Nichtige an mir gefunden hat, daß Er mich — Ein Tadler will mit dem Allmächtigen ">cht das einzige Gotteskind geblieben, das zu Gott je und dann doch zum Tadler ward. Die Räthsel der Vorsehung, denen ^und eigener Lebensführung begegnen, ver- Arzen oft genug zu einem mehr oder minder uNMe gegen den, der uns führt. Ob es "n tzi kommt oder nur zum Murren, zur Ä aMe, zu einem gewissen Schmollen mit Gott, ^unde unwesentlich — so oder so bist du in fin Tadler Gottes. Dein Kreuz, das der AM, pE „icht. Du siehst es verkehrter- Strafe Gottes an und fragst unmuthig, nicht unverhältnißmäßig hoch ausgefallen d^ne Lebensaufgaben zu schwer und M ist genug; so nimm nun, HErr, meine Äu-M glaubst dich von Gott getäuscht und Ich wollte lieber todt sein, denn leben! .A.' M mit dem Allmächtigen rechten? A xs unseren trotzigen und eigenwilligen ' 'klAs Willenlos in des liebst Vaters Schooß" gewiß, paß auch Seine wunderlichsten Rgungen sind! Wie bringt oft die Gott mit unseren Plänen vornimmt, °us dem Gleichgewichte! Es soll ü dxM' abo sein. Wir dürfen ja beten um „A Welches, den wir uns sich nähern sehen, nun geschehn, Al kann nie was versehn, "'an nichts dabei zu thun, »u schweigen und zu ruhn." Und wie die Bilder ziehn, umwogt es freier Die Menschenbrust. . . Rings athmet, webt und glüht Es von Begeistrung und von heil'gem Feuer In jedem Herz und jeglichem Gemüth! — Was Du uns gabst, wir wollen hoch es halten! Dein Vaterland ehrt Dich, — Dich ehrt die Welt! — Der Jugend Lehrer und der Freund der Alten, Der Dichtkunst König und des Geistes Held . . . Ganz Deutschland hat sich heute eingchmden, Um festlich zu begehen diesen Tag . . . Einhundertfünfzig Jahre sind entschwunden, Da Dich das Schicksal uns zu eigen gab! — Dein Auge schloß sich zwar, — doch Deine Werke Aus denen uns Dem Geist noch heute spricht, Sie wirken fort zur Einigkeit und Stärke, Sie wickn fort zur Wahrheit und zum Licht! Laßt uns künftiges Mal klüger und kindlicher sein! Es ist großer Unverstand und zugleich große Pietäilosig- keit, wenn ein Kind, das tausend Liedesbeweise seines Vaters empfangen hat, den Vater kritisiren will, weil es ihn einmal nicht versteht. Hinterher kommt die Beschämung, kommt die Reue. Haben wir mit Hiob ge sündigt, so laßt uns auch mit Hiob das Rechte thun! Hiob antwortete dem HErrn und sprach: „Ich Armseliger, l was soll ich Dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich geredet und nun schweige ich. Zum anderen Riale will ich es nicht mehr thun!" Ueber zwei seltene fürstliche Erscheinungen schrieb der bekannte Missionsmann W. Faber: „In Nürn berg traf vor Kurzem Prinz Max von Sachsen ein, welcher unter der Arbeiterbevölkerung dieser Stadt als katholischer Geistlicher zu wirkengedenkt. Ich hatte wieder holt Gelegenheit, das segensreiche Wirken des edlen säch sischen Prinzen unter der sittlich so gefährdeten Bevölkerung des Ostendes von London zu beobachten. Man merkl es dem Prinzen in seiner Predigt und in seiner ganzen Thätigkeit an, daß es ihm mit seinem Berufe als Seel sorger heiliger Ernst ist. — Wie Prinz Max von Sachsen im Dienste der römischen Kirche, in welcher er geboren und erzogen wurde, so wirkt gegenwärtig auch ein lutherischer Königssohn als Prediger und Beförderer christlicher Liebes- thätigkeit, freilich nicht in Uebernahme eines festen Amtes, sondern in freier Weise. Es ist dieses Prinz Bernadotte von Schweden. Noch vrr Kurzem hat er der Sache der Verkündigung des Evangeliums unter den Soldaten einen besonderen Dienst dadurch erwiesen, daß er die Ansprachen, welche der Begründer der Soldatenmisfion, Generalleut nant voll Viebahn aus Stettin, in Schweden hielt, für das Publikum, neben dem Redner stehend, in das Schwedische übersetzte. Ob der Prinz seine früher geäußerte Absicht, als Missionar nach Afrika zu gehen, ausführen wird, steht noch nicht fest. Jedenfalls sind diese beiden prinzlichen Arbeiter im Reiche Gottes eine sehr interessante Erscheinung im kirchlichen Leben am Ende unseres Jahrhunderts." Zur isOjöhrigrn Wiederkehr der Geburtstage» von Wolfgang von Goethe. Von Ernst von der Lahn. (Nachdruck verboten.) Einhundertsünfzig Jahre sind entschwunden, Schon Pocht ein neu Jahrhundert an die Thür, Drum hat das alte einen Kranz gewunden Von blankem Lorbeer und von Rosen Dir! Denn was da scheiden will, ist Dein Jahrhundert, Dern Du des Genius Steinpel aufgedrückt, Du Dichterfürst, verherrlicht und bewundert, Der Du Dein Volk gesegnet und beglückt! — Heut wird lebendig, was Dein Geist geschaffen: — Dock steht der Götz mit seiner Eisenhand, Es starrt die Welt in kantpferprobten Waffen, Rings wüthet des Rel'gionskriegs wüster Brand . . . — Doch Ruhe wirds und aus dem Nebelschleier Steigt „Werthers Leiden", wie ein Traumgebild, Und wie zur großen, heil'gen Liebesfeier Wird hier der Sehnsucht hohes Lied erfüllt. — Doch wie der Knabe reifen muß zum Manne, So naht der „Faust" mit packender Gewalt, Er reißt sich los von süßer Minne Banne Durchs Leben stürmt er grübelnd ohne Halt! Er will und muß das Allerhöchste wagen, Muß alles Leid und alle Frenden lehn, — Erst dann kann er zum Augenblicke sagen: Verweile doch, das Leben ist so schön . . . — Und in des Marmortempels Säulenhallen Spricht Iphigenie ihr Parzenlied, Fast scheints, als ob die alten Götter wallen Auf Erden wieder . . . Doch die Ruhe flieht Und Egmont sitzt zu seines Klärchens Füßen, Ein Liebeslied der schlichten Einfachheit, Und Flanderns düfteschwere Blüthen schließen Sich um das holde Bild aus alter Zeit . . . ^wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Gerate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. MU Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Lokalblatt für Wilsdruff, k Alttanueberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, MM mit Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- ^berg, Niederwartha, Oberhermsdors, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönbera mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdors, Steinbach b. Mohorn, Seeligstadl, Svechtshausen, Taubenbeim, Nnkersdons, Weistropp, Wildbera. IX !WW für MölF etr c ab. Ich: btt»? s icscnb llltßcn. , mcuM?