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WellMtt fiik Usk» Marandt, Aossen, Siebenkeßn und die Murgegenden >>88 Sonnabend, de« 2». IM 18SS 57. Jahrg es wurden ihr großartlge Ehrungen bereitet. Iband der evangelischen Gemeinde zuBerchtes- ^Efiuden der Kaiserin bessert sich von Tag MrHeiwngsprozeß nimmt einen guten Berlauf. ^!>eud sah die Kaiserin den zu Ehren des Prinzen KÄtesgaden veranstalteten Festlichkeiten (Feuer- z^ßen, Bergscuer) vom Balkon des Grand ist Komödie. In Paris geht das Gerücht, die Lerhaftung Derou- ledes und einiger hundert Nationalisten, Antisemiten und Bonapartisten stehe unmittelbar bevor, da die Regierung in Erfahrung gebracht hat, daß diese einen Anschlag gegen die bestehende Staatsordnung geschmiedet hätten. Augen blicklich weilt Deroulede garnicht in Paris; daß er aber auch von einem Kurorte der Provinz aus die Fäden eines Komplottes in seiner Hand vereinigt halten kann, ist selbst verständlich. Prinz Victor Napoleon, der Thronprätendent, hat von Brüssel aus die Erklärung abgegeben, daß ein mo narchistisches Komplott in Frankreich nicht bestehe. Wäre ich, so fügte der Prinz hinzu, an der Macht, ich hätte alles gethan, um die unglückliche Affäre Dreyfus zu verhindern, die die Umfänge eines nationalen Unglücks angenommen hat. Ueber Dreyfus selbst bin ich nicht im Stande zu urtheilen, die Erklärungen des Kassationshofes aber haben mich bestürzt gemacht. Bedarf die Unschuld des Dreyfus so vieler Einschränkungen? Jedenfalls wurde die Affäre so ungeschickt eingeleitet, daß sie leider zn bedenklichen Er eignissen führen muß. Unter der sozialdemokratischen Partei Nordamerikas, die überhaupt nur mühsam ihr Dasein fristet, ist eine Spaltung ausgcbrochen. Die Section New-Jork hat das bisherige sozialistische „National-Exekntivkomitee" abgesetzt, infolgedessen zwischen den New-Iorker sozialdemokratischen . Blättern ein wüthender Streit entbrannt ist. Der Getreidemarkt. Berichtswoche vom 2l. bis > 27. Juli. Da das Wetter der Ernte im Allgemeinen nicht > ungünstig ist und die Bergung eines reichen Erntesegens mit jedem Halbwegs sonnreichen Tage wahrscheinlicher wird, zumal in vielen Gebieten des deutschen Reiches, Oesterreichs, , Rußlands usw. die Roggenernte schon begonnen hat, so , ist gegenwärtig der Getreidemarkt sehr still bei matter Preislage. Nordamerika meldete wiederholt eine kleine Zwei alte Generale z. D. können am Sonnabend den Tag feiern, an denen sie vor 70 Jahren in die Armee cingetreten. Es sind dies der um die Technik der Hand feuerwaffen wohlverdiente Generalleutnant v. Linger und der Generalmajor v. Blumenthal. Kameele für Deutsch-Südwest-Afrika. JmAuf- trage des Auswärtigen Amts sind 25 Kameele angekaus worden, die als Versuchsthiere für allerlei Arbeiten in Südostafrika verwendet werden sollen. die Dreyfus-Geschichte dreiviertel todt ist. An dem Ur theilssprucbe des Militärgerichts in Rennes kann kein Zweifel bestehen, da cs nach strikter Weisung der Pariser Regierung sich nur mit der vom Obersten Kaffationshofe aufgeworfenen Frage: „Hat Dreyfus die im Bordereau verzeichneten Stücke an fremde Mächte geliefert?" befassen soll. Dreyfus war verurtheilt, weil erden Bordereau ge schrieben haben sollte. Nun ist aber von letzterem das Gegeutheil erwiesen, Ex-Major Esterhazy hat sich selbst als Fälscher bekannt, was ist also da zu halten? Die einzige Sorge der Regierung besteht darin, zu verhüten, daß die bekannten kompromittirten Generale nicht abermals in die Geschichte verwickelt werden. Wenn von übereifrigen Dreyfus-Freunden hinterher gesagt werden wird, nun sei endlich Dreyfus Unschuld erwiesen, so schießt das übers Ziel hinaus. Alles ist heute schon klar, was noch kommt, ind; die Diplomaten von der Konferenz haben keine Schuld, daß es nicht anders kam, auch lauter Bismarcke lätten nicht groß andere Dinge zu Stande bringen können. Fürst Bismarck, der große Praktiker, dem alle Phrase ein Gräuel war, wäre freilich gar nicht nach dem Haag ge gangen. Wenn, um den Kaiser Nicolaus U. Einiges zu rösten, gesagt wird, auf der Konferenz sei doch ein Anfang zemacht, und dem Czaren bleibe der Ruhm des Friedens- ürsten der neusten Zeit, so kann man das Alles für heute mssiren lassen. Die Zukunft wird lehren, wie viel von alledem wahr ist und wahr bleibt! Von irgendwelchen bemerkenswertheren Neuigkeiten auf dem Gebiete der inneren deutschen Angelegen heiten liegt augenblicklich nichts vor. In allen parlamen tarischen Winkeln unseres deutschen Vaterlandes herrscht nunmehr sommerliche Ruhe, und hiermit sind die mit den Tagungen der einzelnen Parlamente irgendwie zusammen hängenden verschiedenen Fragen einstweilen allenthalben verstummt. Selbst aus der preußischen Kanalfrage läßt sich auch beim besten Willen nichts Besonderes mehr Heraus quetschen, es muß also der für den 16. August angekündigte Wiederzusammentritt des preußischen Abgeordnetenhauses ruhig abgewartet werden, denn erst dann heben ja die Tage der parlamentarischen Entscheidung in Sachen der Kanalvorlage an. Ebenso gründlich erschöpft hat sich das Thema von den bayerischen Landtagswahlen, jetzt bleibt eben einfach abznwarten, wie sich die Dinge in der neuen bayerischen Abgeordnetenkammer, die im Zeichen der ab soluten Zentrumsmehrheit steht, entwickeln werden. chmülerte Ertrag von Herzen zn gönnen, zumal die Preise ich einigermaßen halten werden. t Von politischen Großthaten ist in der Huudstagszeit gemeinhin nichts zu berichten, und so kann man auch am Beschluß der Friedenskonferenz im Haag nur sagen, daß in ihren Verhandlungen keine Großthaten gezeitigt worden sind. Was schwarz auf weiß zu Papier gebracht ist, fußt auf dem Boden der frommen Wünsche, und die bestanden vor der Konferenz gerade so gut, wie heute. Was sonst in bestimmten Wortlaut gekleidet worden ist, war stets selbstverständlich, auch der Gedanke eines Schiedsgerichts zur Vermittlung von internationalen Streitigkeiten. Denn wo es ficd um gewichtige Interessen handelt, wird keine Regierung an ein Schiedsgericht denken, und zwar umso weniger, je weniger Rechtsgründe diesen Interessen inne- wohnen. Die englische Regierung, die für die Einführung von Schiedsgerichten Feuer und Flamme war, hätte sie a sonst sofort in ihren Meinungsverschiedenheiten mit der südafrikanischen Transvaal-Republik in Anwendung bringen können. Alles in Allem also: Nach der Friedenskonferenz wird jeder Staat genau wie vorher das thun, was ihm beliebt! Das Resultat hat Niemanden überrascht, der die internationalen politischen Verhältnisse sah, wie sie wirklich Der Gerichtsvollzieher. I. St.: Sekr. Schneider. Rurze Chronik. Eine große Feuersbrunst, die am Mittwoch in Marienburg in Westpr. wüthete, ist Nachmittags bewältigt worden. Dreihundert Meter vor dem Ordensschloy tonnten die Feuerwehren des Feuers Herr werden; übrigen^ war politische Rundschau. Reich. Die Gerüchte erhalten sich hart- M zufolge alsbald nach der Heimkehr Kaiser M seiner Nordlandsfahrt eine Zusammenkunft M und dem Czaren Nicolaus stattfinden soll. -Erdings nicht Wiesbaden, wie es bislang 2"! Darmstadt als der Ort dieser behaupteten 'Mnunenkunft der beiden Herrscher bezeichnet, selben wird nach wie vor der 6. August ge- ,k»er verlautet, Kaiser Wilhelm und der Czar I am 7. August von Darmstadt nach Mainz ^uppenrevue begeben. Da sich Kaiser Wilhelm Mr auf der Rückreise nach Deutschland befindet, M angegebenen Zeitpunkte nach die signalisirte Mst des erlauchten Herrn mit dem russischen § WM zu ermöglichen sein, doch herrscht vor Mine Gewißheit' darüber, ob Czar Nicolaus Gemahlin in der ersten Woche des August auch M Besuche am verwandten Darmstädter Men werden; in den Darmstädter Hof- Mwan sich über diesen Punkt wenigstens immer Mchweigen. .Ner trifft auf der Heimreise am heutigen „Mgen ein und bleibt dort bis Sonntag. In ' Er am 1. August an, in Wilhelmshöhe am Kaiser ernannte den Kommandanten seiner Mzollern", den Kapitän z. S. Graf Baudissin, ^ug in dieser Stellung zu seinem Flügelad- Amtsblatt ' Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Ltadtrath zu Wilsdruff sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberq, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, r°lde mit Landberg, Hühndorf, Kausbach, Kesselsdon, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu berg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdiuff, Roitzsch, Rothschönbera mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kessclsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Laubenheims Unkersdorf. Weistropp, Wildberg. "wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pou bezogen 1 Mk. 55 Pf. "erate werden Montags, Mittwochs und Freitags dis ipätestens Mittags 12 Uhr angenommen. - Jnserlwnsprets 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Beria-, von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Dienstag, den L. August trE, Nachm 2 Uhr, Hampersdorf 1 Stück (ca. 2'/° Scheffel) anstehendes Korn gegen sofortige Barzahlung meistbietend zur Versteigerung. L°wnilungsort: Gasthof daselbst. ^ruff, am 25. Juli 1899. Besserung des Weizenpreises, es hat dies aber auf die europäischen Märkte keinen Eindruck gemacht. Preise in Berlin und Leipzig: Weizen 155 bis 176 Mk. die Tonne Roggen 151 bis 163 Mk., Futtergerste 127 bis 140 Mk., Hafer 142 bis 153 Mk., amerk. Mais 108 bis 111 Mk., runder 108 bis 126 Mk., Raps 205 bis 213 Mk. Kaiserin ihr Bedauern aussprechen lassen, ^5 des Unfalles ihr Versprechen nicht erfüllen M Sonntag angesetzten Einweihung der neu- khMellschen Kirche beizuwohneu. Der evauge- zu Eriug bei Dortmund schenkte die h Mel mit folgendem Sprnch: „So demüthiget w w gewaltige Hand Gottes, daß er Euch er- uMr Zeit." Diesen Spruch hat die Kaiserin ' r Einwirkung ihres bedauerlichen Unfalles - MEL haben sich in der stillen Sommers- Abs in einer Weise bemerkbar gemacht, wie und auch viel Schaden an Feldflüchter, M^M'ursacht. Allerdings trifft auch zu, was M von Gewitterjahren zu sagen pflegt, ist Mutender Fruchtbarkeit begleitet sind. Zu i nur, daß die ohnehin sehr schweren ! gesck-iim-Aewochen allenthalben von günstiger Zinder mögen; der Landwirth weiß aus M l-M^Mlichem Jahr, wie ihm der erhoffte Stunde theilweise oder ganz zwischen " Hut sich auch in unseren wirth- s" Men Vieles und nickt Unerhebliches M >.^MMung, wie ihn verschiedene Jn- Mycn, kann die Landwirthschaft natur- M^MEMngen. Wellmarktpreise und Witterun Herren dar. Schon darum i ^andbebauern auch der volle, unge Frankreich. Recht still ist es, trotzdem nun die neue Dreyfus-Affäre in Kurzem sich abspielen wird, in Frank reich. Mancherlei Klatsch läuft noch umher, aber zu per- ^cnerweyren oes Feuers Herr '7"* kennen ist nicht mehr, daß das allgemeine Interesse für das Schloß selbst nicht gefährdet, da der Wmd aus der