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erster R warf!> en gell» ^d überzeugte sich durch „ 9»»mer leer Ivar. Tief aufsei einen raschen Blick, Il ¬ des Grafen. Auf ihr leises Pochen er- hat sie st- Ms n Sinnes werden; anstatt, wie es eben noch ihre Mniß llewcscn, dein Grafen den für ihn bestimmten erte de erwegs n den- da»" über -? te wie! i bin -1 ^.dli sicht's ganz deutlich: „An meinen Gemahl, den rMrstorf" — wie ich das Papier anch lege, überall r^die entsetzliche Aufschrift entgegen! Aber er braucht's 5 erfahren — er soll's nicht wissen!" diesem Augenblick bewegte sich der Fenstervorhang ^--nd her — cs war nur der Nachtwind, der das ^rvebc aufblähte, aber Anna Müller starrte tödtlich ^auf die Fensternische. ist ihr Geist — er kommt mich zu mahnen," stammelte Tief aufseufzend blieb sie einen M stehen, daun kehrte sie um und schritt über die .^pichbclcgte Haupttreppe hinauf ins erste Stockwerk i ihr öl gelt." . ktor W sagte schwatzt, u habL sage, H mbmü atralist avicr 11: Mu Pf Mu „d . wcnil^ rr nichts m Aiw^ ging B I? dem lieben Gott dankbar sein, daß er sie erlöst wahr, meine kleine Della wird jetzt schlafen, sonst «auch noch krank werden, und sie ist doch das Ein- arme Papa jetzt noch besitzt!" Königen, einfachen Worte liessen Anna Müller ur- öderen Sinnes werden; anstatt, wie es eben noch ihre M Sie nickt, wo er hinging?" — ich spüre Niemandem nach — ich bekümmere l-m anderer Leute Angelegenheiten," lautete die an twort, und dann wurde die Thür wieder geschlossen. starrte die Kammerfrau vor sich nieder — hatte Ecs verschworen, nm ihr das ohnehin Schwere zu machen? In diesem Augenblick fiel Annas 'ne offenstehende Thür am Ende des Korridors, ."-enschauernd murmelte sie: „Dort wird er sein auch das Natürlichste." er: InÜM'MU M i» eit> ° sie ihn suchen? Im Sterbczimmer, wo er aller ' Mlichkeit nach weilte? Konnte sie ihm dort in ihrer M den oerhängnißvollen Brief geben? Aber der s^die Todte, an ihren letzten Befehl ließ die Kammer- Mdern überwinden, und mit einem tiefen Seufzer, M» < Stöhnen war, stand sie bald darauf vor der Thür M Gemachs. Auf ihr Klopfen trat die Wärterin auf M D?, und fragte kurz und unfreundlich, was sie wünsche. M - suche den gnädigen Herrn," sagte Anna Müller leise. -ächt hier," brummte Frau Robert; „er verließ '^r vor etwa zehn Minuten." tlsiand Frau Müller vor der fraglichen Thür, welche W-el- und Wohnzimmer des einzigen Töchterchens Ebenen führte; aus diesem mit weiß und blau be- Miar reizend ausgestatteten geräumigen Gemach smügelthür in das anstoßende ebenso geräumige und Maae W Schlafzimmer der jetzt fünfjährigen kleinen Gabriele, I Ende^i, "s- für die Wärterin des Kindes bestimmtes D war durch eine Tapetenthür mit Gabrielens 8 Kunden. Ichtct:A i'M-'l-hür war offen; eine brennende Wachskerze In Thü^ i bm Tisch des Vorderzimmcrs, und in dem matten M AM! welcher in das Schlafgemach des Kindes fiel, er- M. cm hi Müller den Grafen am Bette seiner kleinen Idiesie?^- Das Kind, welches bitterlich schluchzte, hatte m jt, 4en um den Hals des Vaters gelegt, und der ihr tröstend zu. Msende u;r lropcuo zu. MHerriuI? u>cm Liebling," hörte die Lauscherin den Grafen »u-ii arme Mama mußte soviel Schmerzen leiden, und IdeE^^ " M nrzi M Antwort; Frau Müller pochte ein zweites Mal, I ist, sl.e iivjetur alles still blieb, öffnete sie behutsam die Thür; Men Zimmers auf dem Tisch standeu zwei tief herab- I .»Kerzen, bei deren flackerndem Schein die Kammerfrau M srmM daß das Bett unberührt war - offenbar hatte der Uhe, am m Zimmer noch gar nicht betreten. Men gp in» tn^on? '«n „o mein Gott, so muß ich's denn thun — sie - ^uhe im Grabe!" scheu nach der Fensternische blickend, faltete ^i " .. W-er wieder zusanmen, barg es in ihrer Tasche, Riegel zurückschiebend, trat sie hinaus in den hcll- M Gang, welchen sie ohne Zaudern entlang schritt und , j? hinab ins Hochparterre begab, in welchem das n! des Hausherrn lag. Die Thür des weiten D war nur angelehnt; Frau Müller stieß dieselbe leise Brief zu übergeben, flog sie lautlosen Schrittes, aber wie ge jagt, den Gang hinab, stürmte die am Ende desselben befindliche Lauftreppe hinunter und riß die Küchenthür auf. In' der Küche befand sich augenblicklich nur der Hausbursche, der die Kammerfrau verwundert anstarrte, als sie jetzt dringend bat: „O Simon — schließt die Hinterpforte auf — mir ist's zum Sterben elend — ich muß ins Freie — hier würde ich ersticken." Simon schüttelte den Kopf, willfahrte aber sofort der Bitte und blickte der Kammerfrau, die an ihm vorbei in den Garten eilte, mißtrauisch nach. „Ich glaube, sie schnappt mal über," murmelte er dann vor sich hin; „es ist nur ein Glück, daß sie jetzt, wo die Gnädige gestorben ist, das Haus verlassen wird — ich weine ihr keine Thräne nach, soviel weiß ich." Inzwischen trat Anna Müller in maßloser Erregung durch die Gänge des wohlgepflegten Gartens. Die kurze Augustnacht begann bereits zu weichen, und fern am Horizont erschienen die Gipfel der Bergkette wie mit zartrosigem Anhauch über gossen. Im Gebüsch wurden einzelne Vogelstimmen laut —- deutlich klang das einförmigeGeräusch der ansllfer anschlagenden Wellen des Sees durch die Stille, und vom Thurm der Schlosskirche schlug cs Drei. Anfänglich schlenderte Anna ziel- und planlos hin und her, dann aber schlug sie eine bestimmte Richtung ein und hatte bald die Ostseite der Gartenanlagen erreicht. Hier lief die Landstraße vorüber, und hart an dieser, der Wohnung des Schloßgärtners gerade gegenüber, befand sich die Dorfkirche, umgeben von dem kleinen Dorffriedhofe. Anna rüttelte an dem auf die Landstraße führenden eisernen Gitterthor des Schloßgartens, aber es war verschlossen, und so blieb sie an der Pforte stehen und blickte unverwandt hinüber nach dem Kirchhof. „Mein Herz muß von Stein sein, sonst wäre es längst gebrochen," murmelte sie bitter vor sich hin, „eins aber weiß ich jetzt, nachdem ich gehört habe, was er zu dem Kinde sagte — kann ich ihm den Brief nicht geben! Vernichten darf ich das Schreiben nicht, das verbietet nur mein Schwur, mit mir nehmen darf ich's ebensowenig — ich muß einen Ausweg zu finden suchen!" Jetzt schlug's Vier vom Thurm, und zugleich begann das Frühgeläute — war wirklich eine volle Stunde vergangen, seit sie hier am Gitterthor lehnte und nach dem Friedhof hin überstarrte? Es war inzwischen völlig Tag geworden — in der Gärtnerwohnung ward ein Laden aufgeschoben, und das verschlafene Gesicht eines jungen Burschen erschien am Fenster, um gleich darauf wieder zu verschwinden. „Ich muß einen Entschluß fassen," murmelte Anna trübe vor sich hin; einen letzten Blick warf sie hinüber nach dem kleinen Friedhof und dann wandte sie diesem Theil der Anlagen den Rücken und begab sich hinüber nach der Nordseite des Schlosses. Die nördlich gelegenen Räume des großen, in einem Viereck um den Schloßhof erbauten Herrenhauses waren schon seit mehr als fünfzig Jahren nicht mehr bewohnt. Der Groß vater des jetzigen Schloßherrn hatte sämmtliche m diesem Theil befindlichen Mobilien und Gemälde, soweit dieselben noch wohl erhalten und verwendbar erschienen, zur Ausschmückung des westlichen Flügels, den er neu erbauen ließ, verwendet, und der nördliche Flügel wies deutliche Spuren eines stetig fort schreitenden Verfalles auf. Im Mittelalter erbaut und stark befestigt, trug das stolze Schloß seinen Namen zu Ehren seines Gründers und ersten Besitzers, des Grafen Georg von Eggerstorf; der Thurm der Schloßkirche hieß im Volksmunde noch heute der Georgsthurm. Der östliche Flügel des Schlosses enthielt außer der Kirche noch einige große Säle, welche zu Schul zwecken für die Dorfkinder eingerichtet waren; sämmtliche von der Herrschaft bewohnten Räume sowohl wie die zahlreichen Gastzimmer befanden sich im westlichen Flügel, und eine langgestreckte offene Loggia, der sogenannte Wallenstein-Gang, verband die beiden Flügel. Wie eine Sage zu berichten wußte, hatte derFriedländer seinerzeit einigeTage als Gast desdamaligen Schloßherrn in St. Georgen geweiltund damals mit seinem Gefolge den jetzt verfallenen nördlichen Flügel bewohnt; zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Besuch erhielt der Gang seinen Namen, und jetzt war er der einzige noch benutzbare Theil des nörd-