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Zweites Blatt. chMM für NlskU Manmdt, Aossen, Sieöenleßn und die Amgegenden. Amtsblatt > »8 Donnerstag, den 18. Mai 18S.r 57. Jahrg Vat«el8ndisch«s Ai^ ewiflh 7 veiN' jener nimmt gern Gelegenheit, seine Frende erik^ daß hier, wie auch in Klostergrab, die vi^°che noch einen viel größeren Umfang nehmen itt» Men der kirchlichen Feste für unsre Liebeswerke M Gustav-Adolf-Verein. Noch ist uns das in ^Theilen so vorzüglich gelungene Jubelfest des V uno würgen. So schreibt man aus dort an einem Sonntag drei Gottesdienste Werden und das Gotteshaus die Andächtigen s vermag. In dieser Gegend ist schon im JI Hundert von Uebertritten voll. Von Dur sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt Lokalblatt für Wilsdruff, die Temperatur gegenüber den vergangenen Tagen um einige Grad gefallen wäre. Es ist dies recht erfreulich, denn die nasse und kühle Periode, die wir durchzumachen gezwungen waren, hat im Allgemeinen nicht gerade förderlich auf die Entwickelung der zarteren Pflanzen und der Blüthen unsere Obstbäume ein gewirkt, so daß starke Fröste recht folgenschwer hätten werden können. — Zum Abzahlungsschwindel berichtetdie „Deutsche Tageszeitung" folgenden Fall: Ein Handwerker hatte noch unter Geltung des alten Gesetzes über die Abzahlungsgeschäfte in einem solchen Geschäft für 300 M. Möbel entnommen und konnte den vereinbarten Zahlungsverpflichtungen nicht pünktlich nachkommen. Das Geschäft überschwemmte ihn nun zwar, wie üblich, mit Mahnbriefen und Klageandrohungen, zeigte sich aber immer wieder „nachgiebig*, wenn eine Ratenzahlung erfolgte. So ging die Sache jahrelang weiter, bis 275 M. bezahlt waren, also nur noch ein Rest von 25 M. verblieb. Da erst wurde plötzlich die Klage eingereicht; nach Lage der Sache und wie gesagt auf Grund des alten Gesetzes mußte die Verurtheilung erfolgen, und der I >de, der nun mehr als da« Doppelte de« reellen Welches der Waare bezahlt er alten hatte, lieh biesämmt- lichen Möbel abholenl — Ein ehemaliger Angestellter des Ab zahlungsgeschäftes machte einige interessante Enthüllungen, die zur Erläuterung vorstehenden Falles dienen. Als schlechteste Kunden, sagt er, gelten, so sonderbar es klingt, die pünktlichsten Zahler. An ihnen sind im günstigsten Falle 100 bis 200 zu verdienen, während die Pfändung von Sachen, wenn der richtige Zeitpunkt gewählt wird, unter Umständen bis zu 500 Gewinn bringt! Infolgedessen werden die Kassirer dahin in- struirt, anfangs das Geschäft als äußerst human zu schildern und dadurch die Kunden zu unpünktlicher Zahlung geradezu zu verführen, um später, wenn die Zitrone ausgepreßt ist, desto sichrer und schärfer vorgehen zu können. Auf die Pfändung einzelner Stücke von geringem Werthc wird weniger Werth ge legt. Von 25 entnommenen ganzen Wuthschaften dagegen, zu deren Bezahlung in Raten gewöhnlich mehrere Jahre gehören, werden, nachdem die Hälfte oder mehr bezahlt ist, mindestens 20 wieder abgeholt. — Mohorn. Am Sonntag Exaudi versammelte sich eine große Anzahl von Landwirthen und Gartenbesitzern, welche ein reges Interesse haben für unsre so reich lohnende Obstkultur, im Saale deS Gasthofes zu Mohorn, denn der dasige landw. Verein hatte zu seiner vierten diesjährigen Versammlung Herrn Gartenbau-Inspektor Lämmerhirt aus Dresden zur Abhaltung eines Vortrages gebeten, und vazu nicht nur die Vereinsmit glieder der landw. Vereine Ne> kirchen, Dittmannsdorf, Ober schaar und Mohorn, sondern auch alle sonstigen Liebhaber von der Förderung des Obstbaues eingeladen. Gegen ^4 Uhr Nachmittags eröffnete der Herr Vorsitzende des Vereins die weit in's zweite Hundert hinein zählendeVersammlung mit herzlichen Grüßen und freundlichem Willkommen an alle Erschienenen, mit besonderer Hervorhebung des Herrn Referenten. Nach einigen Mitteilungen aus dem Vereinsleben und Bekanntmachungen seitens des Dresdner Kreisvereins, erhielt Herr Gartenbau-Inspektor Lämmer hirt das Wort zu seinem Vortrage. Selbiges behandelte sehr klar und jedem verständlich das Thema: „Die Obstbaumkronk- heiten, hervorgerufen durch pflanzliche und thierische Schädlinge der Obftbäume und die Mittel zu deren Heilung beziehentlich der Bekämpfung dieser Schädlinge.* Der Herr Inspektor zeigte nun in ganz einfacher und deutlicher Darbietung wie die Krank heiten an den Obstbäumen andauernde Behinderungen an den Fruchttragen sind. Einflüsse zu solchen Krankheiten liegen I. in den Bodenverhältnissen und zwar liegt da die Schuld theils am Ueberfluß theils am Mangel des Wassers im Erdboden. Bei zu großer Nässe belohnt sich die Hügelpflanzung und das Ziehen von Abzugsgräben; bei vorwiegend trockenem Boden muß man auf öftere Zuführung von Feuchtigkeit bedacht sein. Krankheiten durch Wassermangel verursacht, sind steinigtes Obst, Honigstoffbildung, Gelbsucht, vorzeitige Reife der Früchte. Krank hafte Erscheinung bei Wasserübeifluß sind Holztrieb ohne Frucht barkeit, Wasserreisrr in der Mitte der Baumkrone. 2. Ent stehen Krankheiten an unsern Obstbäumen durch die Witterungs- Verhältnisse; diese sind»)Frost- b) Hagelschäden. Beide Kcank- r" Theilen so vorzüglich gelungene ^uvetseft des u. ImZweigvereins Wilsdruff in guter Erinnerung, ßi^ -A Frucht desselben ist wohl die, daß die 14 ' Z Jen, welche den Verein bilden, sich nun erst ' I V Ganzes fühlen und sich not, fester an einander D haben. Sicherlich hat dieses Fest die Liebe sch. ^Adolfs-Sache in vieler geweckt und bestärkt und ', Ar jener nimmt gern Gelegenheit, seine Freude ikich -i durch Gaben heilen werden geheilt durch scharfes Ausschneiden der Stellen und gute Verbindung durch Baumharz. 3. Die am weitaus gedehnteste Obstkrankheit ist der Krebs, der aus vorherbenannten nicht ordentlich behandelten und vernachlässigten Krankheiten die unausbleibliche Folge ist. Dagegen hilft nur starke Kalkdüng ung uno kräftiges Ausschneiden, sowie Anwendung des Schröpf schnittes. 4. Thierische Schädlinge sind l. Frostnachtichmetterling (Fresser), erscheint im Herbst mit dem Frosteintntt; 2. Apfel- blüthenstecher (Brenner); zur Vertilgung beider dienen die Kleb- ringe und Anlegung von Strohseilen, die viele derselben am Ausklettern hindern, letztere müssen aber dann abgemacht und verbrannt werden; 3. Rmgelspinner, diese vertilgt man mittels der Petroleumfackel; 3. alle Käfer, welche im Holze leben, und 5. die Bluilaus. 5. Endlich sind die pflanzlichen Parasiden in den Pilzaoten sehr gefährliche Feinde unserer Obstbäumchen. — In den ausgedehnten Kirschplontagen Cossebaudes, aber auch in anderen Gebieten der Dresdener Umgegend Hausen gegenwärtig Millionen von Maikäfern und verursachen infolge ihrer Gefräßigkeit namhaften Schaden. An jedem regenfreien Abend kann man die braunen Gesellen gleich Mückenschwärmen in den Kirsch-Alleen berumfliegen sehen. Speciell den Kar toffelfeldern droht durch die Engerlinge große Gefahr. Be« kanntlich brauchen die letzteren 3 bis 4 Jahre zur Entwickelung, leben in der Erde und zerfreffen die Wurzeln. Die zum Theil aus Unkenutniß oorgenommene Verfolgung und Tödtung der Maulwürfe rächt sich bei Ueberbandnahme der Engerlinge auf das Empfindlichste, denn der Maulwurf ist gerade der ärgste Feind dieser Insekten. Jeder einsichtsvolle Landwirth schone den Maulwurf, da er ein äußerst nützliches Thier ist und von selbst oie Aecker und Wiesen verläßt, wenn er sie von schädlichen In sekten gehörig gesäubert hat. Der Maulwurf frißt keine Wur zeln, wie vielfach irrthümiich angenommen wird, sondern ist ein Insektenfresser und nährt sich daher lediglich von Würmern (Engerlingen rc.) Schnecken, Mäusen. Die kleinen Hügel, welche der Maulwurf oufwirft, nehme man daher mit in Kauf. — Mittweida. In der Nacht zum Montag wurde in dem Walde zwischen Krumbach und Zschöppichen von einem italienischen Bauarbeiter ein Sittlichkeitsverbrech en versucht. Durch die Hilferufe des sich verzweifelt wehrenden Mädchens kamen drei Männer hinzu, worauf der Arbeiter einen Revolver zog und losfeuerte, sodaß eine Kugel einem der zu Hilfe herbei geeilten Männer durch die Hand fuhr. Hierbei entwischte der Italiener, doch wurde er heute Vormittag verhaftet. — Mittweida, 15. Mai. Die Nachricht von einem Mordversuch durcheilte gestern Abend die Stadt. Der Fleischer Clemens Berger, dessen Ladengeschäft sich am Steinweg befindet, war am Nachmittag ausgegangen und der im gleichen Hause wohnende Drahtzieher Ulbricht benutzte diesen Umstand, um mittels Nachschlüssels in Berger« Schlafzimmer einzudringen, woselbst er den Aufbewahrungsort des Geldes zu finden wußte. Die Wohnung Bergers war jedoch nicht ganz verlaffen, sondern das Dienstmädchen hatte sich nur außerhalb derselben befunden, und als e« wieder eintrat, kam ihm Ulbricht entgegen. Dieser erfaßte eS und drückte eS auf das Sopha nieder, und nur seinen wiederholten Versicherungen, „daß eS nichts sage", war es zu zuschreiben, daß der Unhold von seinem Opfer losließ. Beim Hinausgehen besann Ulbricht sich aber eines Anderen, packte das Mädchen von Neuem und würgte es so stark am Halse, daß ihm das Blut aus dem Munde drang und es bewußtlos zu Boden stürzte. Sofort nach erfolgter Meldung von der That wurde zur Erlangung Ulbrichts verschritten, doch hatte dieser es vorgezogen, sich der Inhaftnahme durch schleunige Flucht zu entziehen. Er stürzte sich in die Zschopau, kam aber selbst wieder heraus, da „das Wasser zu flach gewesen wäre*. Bald darauf erfolgte seine Verhaftung. — Meerane. Welch üble Folgen die Notbeleuchtung der Hausfluren nach sich ziehen kann, beweist recht deutlich folgender Fall: Eine hiesige Wittwe, nennen wir sie A., hatte im November vorigen Jahres im Grundstück eines Besitzers, der B. heißen möge, geschäftlich zu thun. Als Frau A. in der Zeit von 5Vz—6 Uhr Abends den nicht erleuchtenden Hausflur durchschritt, fiel sie über eine dort «---rvovwerre ourcu rsuvcn zu bethätigen Die D Bewegung in Böhmen giebt dazu Veran- I lange hauptsächlich national-politische Motive re " Ir Bewegung waren, nahm der Gustav-Adolf- U abwartende Stellung ein. Nachdem nun mehr I Stimmung die Oberhand gewinnt, hält es .A seine Pflicht, nach Kräften einzutreten für Mische Kirche Oesterreichs. Unsre Brüder in vor allen Dingen ihr Vertrauen und großen «gMMuf den Gustav-Adolf-Verein, das beweisen I v"AMen Briefe, die ven dort an die Centralstellen s gelangen. Diese Briefe, sämmtlich aus lj sprechen für sich selbst und reden laut von t --V kt^8, die unsre Brüder durchweht, aber auch .Impfen und Sorgen. Wz Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den ^tadtrath zu Wilsdruff das t W« . Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Mde mit Landberg, Hühndvrf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleiuschönbera, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- ^erg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, bei Kesselsdors, Steinbach b. Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildbcrg. Möaientwh oreimat uno zwar Dienslags, Donnerstags uno Sonuaoenos. — Bezugspreis merletMMH r Mr. 3t- Ps., ourm oie Pop oezogen I Ml. do Pf. ^rate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergesvaltene Corpuszctle. Druck und Verlag von Martin Berger 'm Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. 's allgemeine Kirchenfonbs. Am nahen Met der „allgemeine Küchenfonds* wieder um 'richtet diese Bitte an alle, welche die evanoelisch- ^rchen hin und her im Lande während der Pfingst- stm; denn es findet, wie alljährlich, an beiden Pftngst- allgemeine Kirchenkollekte für den Kirchenfondö . amtlich versammeln sich die Festgemeinden recht zahl- Arn willig und recht reichlich für den Kirchenfonds. Igeno der reichlichen Stärkung seiner Mittel. Mehr . das Bedürfniß im Lande rege, große Gemeinden zu Kilchengemeinden zu gründen, Kirchen zu bauen, Ariellen zu errichten, geistliche Hilfskräfte anzustellen. der Einzelgemeinde sind dazu meist unzulänglich; I Kirchenboukollekten, das Jahr über gelammelt lassen sehr viele Bedürfnisse unbedeckt; die dem sonst zur Verfügung stehenden Mittel sind über- ckit, Bf« denn der „allgemeine Kuchenfond", welcher helfend denn vie Bestimmung dieser segensreichen Stiftung E^kkefsen der Landeskirche in solchen Fällen zu dienen, ?"bchen Mittel aus Staats-, Kirchgemeinde-, Kirchen- ? schon vorhandenen geeigneten Kaffen und Fonds M in hinreichendem Maße beschafft werden können.* Pfingstgemeinden, die ihr zum Danke für Gottes- 'sl helfen sollt und wollt, die Kirche Christi weiter- A zu willigem Opfern und reichlichem Geben! lA den Monaten Mai und Juni treten wir wieder ff'U.,Arden schon Sammlungen für einen Kirchen- . Jus Trebnitz theilt man uns mit, daß r / schon seit Jahren evangelischen Gottes- Ji haben. Vorläufig wird als gottesdienst- große, schöne Saal im Deutschen Hause zu weit führen, alle diese Orte hier die sich hilf^rufend an den Gustav-Adolf- I I jsH ^ Für diese großen Aufgaben einer großen das erkennen wir als unsre 'Arbeiter am Liebeswerk des evangelischen Greins! Eisheiligen Mamertus, Pankratius und glücklich vorübergegangen, ohne daß auch nur