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Bord des Kreuzers „Deutschland" in Schanghai einge troffen und hat nunmehr das Kommando über das deutsche Kreuzergeschwader in den ostasiatischen Gewässern über nommen. Der schlaue Mr. Rhodes. Ueber die Pläne des Herrn Cecil Rhodes werden jetzt eigenartige Meldungen ausgebreitet, deren Richtigkeit Mr. Rhodes zwar in Ab rede stellt, die darum aber doch wahr sein können. Es heißt nämlich, er habe das Geld für seine Eisenbahn durch Afrika durch Zusicherungen großer Unternehmer schon so gut wie fest, unterhandle aber doch noch mit den Negier ungen wegen Zinsgarantien, um das Geschäft so brillant als möglich zu gestalten. Aehnlich sähe das dem genialen Geschäftsmaune schon, wenn auch wohl die Summe dann doch nicht so leicht geschafft ist. Daß er in Berlin für diesmal seinen Meister gefunden hat, steht fest. Aus Paris. Die Fluth von Berichten, Enthüllungen, Behauptungen und Protesten zur Dreyfus-Geschichte wächst nun schon bergehoch, immer neue Untersuchungen, Anfragen und Umfragen, durch die sich schon kein Mensch mehr hin durchfindet, und bei welchen nichts weiter herauskommt, als eine immer weitere Verschleppung der Schluß-Ent scheidung. Der Kassationshof könnte längst das Votum: Schuldig oder Unschuldig? abgegeben haben, aber er hört auf Jeden, der angeblich etwas Neues vorzubringen weiß. Bisher ist aber nichts Neues gekommen! Nuu will ein Kapilän Freyftätter, einer der Richter im Dreyfus-Prozesse von 1894 beweisen, daß Dreyfus damals garnicht zu Recht verurtheilt ist, und hat auch die ministerielle Erlaubnis erhalten, seine Aussagen zu machen. Die Folge wird sicher eine langwierige Vernehmung des ganzen damaligen Kriegs gerichts sein, denn nach den Worten eines einzigen Bei sitzers kann auch nicht entschieden werden. — Inzwischen setzt der „Figaro" seine Publikationen ungestört fort. Die neueste umfast 15 Spalten und enthält die Aussagen des auch noch immer in Untersuchungshaft befindlichen Oberst Picquart und mehrerer Polizisten. Picquart sagte u. A., er erinnert sich nicht, ob das Geheimaktenstück, welches Dreyfus den Hals brach, von Paty du Clam oder von sonst Jemand vorgelegt worden sei. Mitgetheilt sei es in jedem Fall. Picquart bezweifelt, daß die verschiedenen, Dreyfus zugeschriebenen Dokumente von diesem herrührten. In seinen Augen ist Esterhazy der eigentliche Schuldige. Von den Philippinen schwieg der amerikanische Draht in den letzten Tagen in sehr bemerkenswerther Weise: es sollten neue Verhandlungen mit den Auf ständischen eingeleitet sein, freilich anscheinend nicht mit allzuviel Glück, denn es wird schon wieder von Schar mützeln berichtet. Die Zahl der Kranken wächst von Tag zu Tag. Chinesische Krawalle. Eine Depesche aus Hongkong meldet, daß bei Taipusu, einem innerhalb des von Eng land neu okkupierten Kaulung-Gebietes gelegenen Ort, bri tische Flaggenmaste von Chinesen verbrannt worden sind. Eine englische Truppenabtheiluvg ist von Hongkong aus an Ort und Stelle entsandt worden. rief man sich ein fröhliches „Wiedersehen" beim Gauturn fest in Dippoldiswalde zu. — Bei dem am heute Montag Nachm. in der 3. Stunde über unsere Stadt ziehenden heftigen Gewitter schlug der Blitz in die hiesige Telephonleitung ein und hat an ver schiedenen Stellen Störungen verursacht. - Unserer heutigen Gesammtauflage liegt ein Prospekt der „Tuchmacher-Innung" zu Freiberg i. S. bei, worauf wir unsere Leser noch besonders aufmerksam machen. — Am Sonnabend Nachmittag wurde ein junger Mensch wegen Fundunterschlagung von unserer Polizei behörde verhaftet; derselbe hatte ein Portemonnaie mit In halt gefunden und nicht an den rechtmäßigen Eigenthümcr, welchen der Verhaftete gekannt, abqeliefert. — Auf hiesiger Freiberqerstraße wurde in der Nacht vom Sonntag zum Montag von einem Hausgrundstück ein eiserner Laden entwendet. — Wie aus dem Jnseratentheil ersichtlich, hält nächsten Donnerstag der hiesige „gemeinnützige Verein" widerum einen Vortragsabend ab, in welchem Herr Oberlehrer Stecker über das Thema „Im sonnigen Süden" sprecken wird. Wir haben Herrn Oberlehrer Stecker mehrfach in kleinem Kreise von seinen Erlebnissen und seinen Begegnungen mit bekannten und bedeutenden Männern während seines mehr als 2jährigen Aufenthaltes in der Schweiz und in Frankreich erzählen hören und sind stets von seinen interessanten Ausführungen äußerst gefesselt worden. Deshalb glauben wir den Besuch dieses Vor trags ganz besonders empfehlen zu müssen, zu dem ja auch der gemeinnützige Verein jeden Gast herzlich willkommen heißt. Genannter Verein würde sich aber ganz besonders glücklich schätzen, wenn er am Donnerstag Abend auch Damen aus seiner Mitte begrüßen könnte. — Seit Anfang voriger Woche hat im Königreich Sachsen die Schonzeit für die sogenannten Sommerlaich fische begonnen und es dauert dieselbe bis mit dem 9. Juni, also volle 2 Monate. Während dieser Zeit dürfen die bezeichneten Fische, zu denen außer Stören, Zandern rc. namentlich auch Barben, Bleien, Döbeln, Maifische, Roth federn, Rothaugen, Schleien, Schmerlen Weißfische, Zehrten u. A. m. gehören, in den fließenden Gewässern nickt ge fangen und überhaupt weder feilgeboten noch verkauft, noch zum Zwecke des Verkaufs versendet werden. Von den Südwasser-Speisefischen dürfen innerhalb der eingangs genannten Zeit auf dem Markt feilgeboteu werden: Aale und Aalraupen, Bachforellen, Hechte, Karpfen und Lachse. — Es wird von Neuem darauf aufmerksam gemacht, daß den auf ihren Bestellgängen befindlichen Landbrief trägern außer Briefsendungen auch Postanweisungen, Nachnahmesendungen, kleinere Packele, Sendungen mit Werthangabe bis zum Betrage von 400 Mark sowie Baar- beträqe zum Ankäufe von Postwerthzeichen pp. und zur Bestellung von Zeitungen bei den Postanstalten übergeben werden dürfen. Die Landbriefträger sind verpflichtet, die empfangenen Sendungen, ausschließlich der gewöhnlichen Briefsendungen, sowie die ihnen übergebenen baaren Geld beträge für Zeitungen, Werthzeichen pp. in ein Annahme buch einzutragen, welches nach jedem Bestellgange der Postanstalt vorgelegt wird. Zum Einträgen der Sendungen in das Annahmebuch ist auch der Auflieferer befugt. Es empfiehlt sich, vou dieser Befugniß in jedem Falle Gebrauch zu machen. Hat der Landbriefträger die Eintragung selbst bewirkt, so muß er dem Auflieferer auf dessen Verlangen durch Vorlegung des Annahmebuchs von der staltgefundenen Eintragung Ueberzeugung verschaffen. Die Ertheilung des Einlieferungsscheines über die von dem Landbriefträger angenommenen Werth- und Einschreibsendungen, Postan weisungen und Nachnahmesendungen erfolgt erst durch die Postanstalt. Der Landbriefträger ist verpflichtet, den Ein lieferungsschein, wenn möglich, beim nächsten Bestellgange dem Auflieferer zu überbringen. Den Ortsbriefträgern ist die Annahme von Postsendungen und Bestellungen auf Zeitungen nicht gestattet. — Pflanzt Obstbäume! In der neuesten Nummer des praktischen Rathgebers im Obst- und Gartenbau ist die feldmäßig angelegte Obstanlage des Herrn Ritterguts besitzer Bartels auf Bartelshof bei Calbe a. S. abgebildet und beschrieben. Dieselbe ist 36 Morgen groß — die Bäume stehen so weit, daß die Drillmaschine bequem da zwischen gehen kann. Unter den Obstbäumen wird Korn bau, Zwiebelbau u. s. w. betrieben. Sehr sorgfältig und sehr praktisch ist, abweichend von den gewöhnlichen Lehren, die Sortenfrage von Herrn Bartels behandelt. Wenn wir aus derftlbenNummer des praktischen Rathgebers erfahren, Lindau-Neustadt bei Stolpen und Gefangenaufseher Schulze Chemnitz dem Stadtgemeindcrathe vor. Einstimmig fällt die Wahl auf Herrn Lindau, welcher dieselbe auch an nimmt und die Stelle am 1. Mai anzutreten verspricht. 4., Hierauf wird zur Wahl des Maschinenmeisters fürs Elektrizitätswerk verschritten. Mit 7 gegen 1 Stimme wählt man für diesen Posten Herrn Maschinenmeister Fiedler in Schmalkalden, gebürtig von Schönheide im Erzgeb., unter Verwilligung des geforderten Gehaltes von 1900 Mark pro Jahr. — Der verflossene Sonntag war für unser Wilsdruff in geschäftlicher Beziehung als ein recht guter zu bezeichnen, denn von allen Seiten erschien kauskräftiges Publikum, welches Einkäufe in den Läden bewirkte. Aber auch aus der weiteren Umgebung kamen liebe Gäste, die unserer Ttadt Besuche abstatteten; so hielt kurz nach Mittag ein kleiner Kreis Männer vom allgemeinen Turnverein Dresden im Hotel zum Adler Einzug, um sich daselbst nach fröhlicher Wanderung durch das Saubacbthal an Speise und Trank zu laben. Die Herren verließen nach mehrstündiger Rast unser Wilsdruff, um auf einer weiteren Wanderung unserer Nachbarstadt Tharandt einen Besuch abzustatten. — Eine stattliche Anzahl Herren von der Alters-Riege des Turn vereins „Frisch auf" aus Meißen erschien kurz nach 3 Uhr Nachmittags in der Tonhalle, woselbst dieselben vom Vor sitzenden des Wilsdruffer Turnvereins herzlich willkommen »«Mttßen wurden. Die lieben Gäste wurden alsbald hierauf WM^Führung einer Anzahl Wilsdruffer Turner nach der uvteWMen Turnhalle geleitet und dieselbe einer Besichtigung Nachdem sich die Turner sehr lobend über unterzog ^^eäußerst einzelne derselben sich einige Urningen geleistet hatten, wurde in den Restau- turnern -Mx, Hotel Löwe und Arthur Roßberg Einkehr rants^on - bitte von den Wilsdruffer Turnern, jedoch mit dem Bewußtsein,' haben konnte, und daß er, wenn er iE Aniplock daß ihr Besuch neue Anknüpfungspunkte zu gegenseitigem, führte, bei seinem Handeln die sb' echt turnerischem Verkehr geschaffen hatte. Beim Scheiden " " Vorsicht außer Ächt gelaffen hatte. g und ohne Rechtsirrthum die RechtswE^e und Imig, nickt minder aber die ZurcLcndA,^k,„ek Fahrlässigkeit begründet. E ne GcwiiZUn Laßt Ausübung des Züchtigungsrechts, die di besten Geiste zuwiderliefe, kann keinen M mbm, vor dem Richter erheben. — Jntem^Kn ragst sonders, daß durch den Schlag keine -UE'wM F ung herbeigeführt worden ist, sondern "ftd- g-z<nü geführt werden können. Schon deshalb,'/ms-ann ; eines kräftigen Schlages gegen den E5« ""k c wurde der Meister zu schwerer GeldMZ« die aim Es ist ja nun freilich recht gut, E« bestialischen Menschen, die einen das Gesetz den Daumen gehörig anfs.-'M'» man darf doch auch nicht vergessen, daN V «"rudr Mensckenkinde mitunter eine wohlgcnNW wein-r K prächtige Zinsen trägt. _ — Die emeritirten Lehrer EV«" dis a im Herbste zusammentretenden SländcvNF Zn k dem Kultusministerium eine Petition EI Ml gehend, daß die Pensionen der vor da" A 'd- oen neuen Pensionsgesetzes emeritirten Prozentsätzen wie die der nach dem treffenden Gesetzes emeritirten Lehrer möchten. d.E- — In den Vormittagsstunden dl« g fand man in dem Juchhöhdus-b- bei P°>^ oeiratheten Maurer N. auö NiederP-stuEH. - Em bjährigcr Knabe in Rochst " bearbeitete damt einenHactüock. An d>M. alteKnd des Handarbeiter-Schaaf, dem b« der H-nd obhackte. „«fivlkle^neiu — Als staatsgefährlich istamFA^ ^ei> Postkarte in Oesterreich beschlagEff. J„„^ die Aufschrift trägt: „Heil Alldeutsch^ n Farben, Kornblumen und das rbcfNdtri inanen zeigt! „.Mchldal in - Roßwein, 13. April. Em A H,, lichem Ausgange ereignete sich in LE,, , Knecht des Gutsbesitzers Thiele mit x»i wobei die Pferde durchgingen und dl , eine Drillmaschine stürzte. Hierbei cw> - Verletzungen, die den Tod herbeiführE - zE. war 52 Jahre alt und nicht vcrheirE i — Dresden. Das Befindendes,'^ in der Storchapotheke Verlebten, desAl«^^ , des Lehrlings Meischke und des ArbeM^»^, so günstig, daß nicht nur jede Gefahr N , auch die Befürchtung irgend welcher Unfalles für die Betroffenen ausgeW ^kia,,^! — Dresden. Zu KömgS Geeurl-E, gi.Om am Socket der »Germania- vom „Dr-E,M^„ dem „Etbgautängerbund" ein große« 'M lew. (M< ung von Reinhold Becker, Friedrich BrE M.z veranstaltet werden. — Dresden, 15. April. S-- Kaiser wird am 23. April, dem G-duE^DNyen «m Königs, zur persönlichen B-gIückwüMchM ° A Ankunft Se. Majestät des Kaiser« irN .« «en I m Mittags in Dresden-Strehlen, die 'Mu Miurgin, Abenvs gegen ftz8 Uhr von Strehlen a»° 14 Fo!,,, — Ein gemeinsamer Gemeindeta^^e 8,ul« Amtsdauptmannschaftcn zu DreSden-AlEa^ädren, am Donnerstag im großen Saale d.s oer abgehalten. Herr Gemeindevorstand Rudeo'/ffmndbeit Vorsitz führte, eröffnete die Versammlung ^*ongbus welche in einem dreimaligen Hoch auf dEzfw ) beh klang; auch gedachte Redner noch "E/E Wage beiden verstorbenen Mitglieder Herren VeMtzu mann-Mohorn und Schönfuß-EisEj!^ ? ^reidi Andenken die Anwesenden durch Erheben »Dellien Ferner genehmigte der Gemrindetag auf i eine nachträgliche Glückwunschadr. st- vorstand Christmann in Großburgk k« sSM Amtsjubiläums. — In der Hauptjo-e ME. den Zweck, die Gememdevmstände und^E^, s ' den den Gemeindebehörden bei der neutEj^'- S beschau nebst Schlachtvieh-Versicherung WEsien -r 1. bczw. 2. Juni 1898 erwachsende« " vertraut zu machen. Der Direktor Hofe« zu Großenhain, Herr Thierarzt gesetzlichen Bestimmungen und die AeE«^ eingehender Weise. Ein weiterer, von .E aus Rippien gehaltener Vortrag über 8 nemi der Kosten u. Rechnungen bei den Gew-M im dem Beschlusse: dos Präsidium de« G-n""s «ft!" bei den einzelnen Gemeinden onzutraz^^F" einem zu bildenden Revisionsoerbande MF in bestimmte Bezirke einzutheilen wäre. der Gemeindevertreter und Gemeinded-E j,<! Di am des neuen Bürgerlichen Gesetzbuchs Vaterländisches. (Mittheiiungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name des Einsenders bleibt unter allen Umständen Geheimnis; der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Wilsdruff, 15. April, 1 Uhr Nachmittags. Oeffent- licke Stadtgemeinderathssitzung. Anwesend: Herr Bürger meister Bursian, Vorsitzender, Herr Stadtrath Goerne, 6 Herren Stadtverordnete. Nichtamtlicher Bericht. 1., Mit deni Eintritt in den Vertrag des Herrn Fischer mit der Firma Ehrhardt und Hüppe in Dresden, die Lieferung der Braunkohlen fürs Elektrizitätswerk betr., wird Ein- verständniß erklärt. Die Vergebung der Fuhren soll aus geschrieben werden. Die Lieferung der Steinkohlen für's Elektrizitätswerk wird Herrn Oskar Beyrich hier übertragen. 2., Der Herr Vorsitzende hat gegen die von der König!. Amtshauptmannschaft verfügte Abänderung der Sonntags- Verkaufszeit Beschwerde bei der Kgl. Kreishauptmannschaft erhoben. Von dem (mittlerweile durch Extrablätter be kannt gegebenen) Erfolge dieser Beschwerde wird Kenntniß genommen. 3., Auf ergangene Aufforderung stellen sich heute die Bewerber um die Schutzmannsstelle: Schutzmann mit der schließlichen Anregung von . eines Juristen als sachverständigen wurde auch beschlosten. Nach der E'b z^sg Punkte erfolgte durch Akklamation die Äs' „ KW wir und seines Stellvertreter«, sowie de« Grahl-Cotta zum Kasstrer und evc>u E Zeile leitenden Vorsitzenden. „ — Freiberg. Ein Mann de'- Jäger-BolaillonS wurde Morgenstodt« Die Todesursache ist noch nicht E/u,- dem Leben Geschiedene hatte sich «h«' dU" erscheinungen zu Bett gelegt. Er E/ arbeitersfamilie im benachbarten Gr°v -M,-,, - Dresden. E«istvomR°tb-^t Sonntag Mittag auf dem Altmarkt haltene Musikaufführung vom vorigen^ kZ: , noch der Tcraye zu verlegen, da ° r. ,; , Altmarkt nothwendig machen. B-kaEk" suchte Verlegung der Mustkaufführung . Beifall gefunden. daß die Obsteinfuhr nack Deutschland noch immer steigt und im vorigen Jahre, ohne die Südfrüchte, 84 Millionen Mark erreicht hat, so kann die Mahnung „Pflanzt Obst bäume" nicht dringend genug wiederholt werden — frei lich muß man hinzufügen: pflanzt vorsichtig! Die Nummer des praktischen Rathgebers, welche die Obstpflanzung des Herrn Bartels behandelt, wird auf Wunsch gern umsonst zugeschickt von dem Geschäftsamt in Frankfurt a. Oder. — Zum Züchtigungsrecht des Lehrherrn hat das Reichsgericht nacherwähnte Entscheidung gefällt. Nach H 127 der Gewerbeordnung ist der Lehrling der väter lichen Zucht des Lehrherrn unterworfen. Im Zuchtrechte des Lehrherrn können mithin weitergehende Befugnisse als im Zuchtrechte des Vaters nickt enthalten sein. Dessen Inhalt und Grenze bestimmt sich aber durch seinen Zweck, die Zucht, die Erziehung zu fördern, als Correcturmittel von Widersetzung gegen die väterliche Autorität rc. zu dienen. Die Zufügung von Gesundheitsschädigungen geht über diesen Zweck hinaus und wird daher durch das Züchtigungsrecht nicht gedeutet. 8 86, Theil 2, Titel 2 des Allgemeinen Landrechts gestattet den Eltern, zur Bildung der Kinder nur der Gesundheit der letzteren un schädliche Zwangsmittel zu gebrauchen. Nuu bat das an- Arthur Roßberg Eiukehr gefochtene Uriheil festgestellt, daß der Angeklagte unter .. Per fröhlichen Reden und Gesängen verflossen Ueberschreitung des ihm zuständigen Züchtigungsrechtes gehauen. fiebeuGäste nur allzuschnell die Stunden gegen den Kopf des Lehrlings einen kräftigen Schlag ge- hler o schieden -selben in vorgerückter Abendstunde führt hatte, welcher eine Trommelfell-Verletzung zur Folge