Volltext Seite (XML)
Ans: bill u.i L? halb 10Pfz. fcankirte — Briefe häufig Gratvlalionsbriefe vonhök Gewicht als 15 g eingelegt werden, sodaß die betreffende pfänger dann daS leidige Strafporto von 20 Pfg. en müssen oder ober oft auch deshalb die Annahme verw und bih sichtigen Lin sti 2t od, mi M oder Erdbahn steht, kommt es vor, daß unser Trabant in den Schattenkegel der Erde geräth und ihm daher das Sonnenlicht entzogen wird; er erscheint dann mehr oder weniger dunkel, wir nennen diese Erscheinung Mondfinster- niß. Fielen die Ebenen von Mond- und Erdbahn voll ständig zusammen, so müßte bei jedem Vollmonde eine Verfinsterung eintreten. Nun bilden aber beide Bahn ebenen einen Winkel von 5 Grad miteinander, so daß die Mondscheibe in den meisten Fällen ober- und unterhalb des Erdschattens vorübergeht und nur daun in den Schatten raum der Erde eindringt, wenn der Vollmond nahe bei den Durchschnittspunkten oder Knoten beider Bahnebenen eintritt. Da der mittlere scheinbare Durchmesser des Mondes r/z Grad, der Durchmesser des Erdschattens in derjenigen sEntfernung, wo er vom Monde durchlaufen wird, von der Erde aus gesehen im Mittel 1V° Grad be trägt, so ist hierdurch ein gewisser Spielraum gegeben, innerhalb dessen immer noch wenigstens theilweise Verfinster ungen vorkommen können. Es ist daher nicht nothwendig, daß der Vollmond gleichzeitig mit dem Durchgänge oes Mondes durch einen seiner beiden Knoten eintritt, sondern der Mond kann innerhalb gewisser Grenzen noch merklich von jenen Punkten abstehen. Diese Grenzen bestimmen sich natürlich für jeden einzelnen Fall nach den augen blicklichen Entfernungen zwischen Sonne und Erde und wiederum zwischen Erde und Mond. Eine theilweise oder- partielle Mondfinsterniß muß Mieten, wenn der Winkel abstand des Mondes von einem der beiden Knotenpunkte bis zu 7° 47' beträgt, sie kann jedoch im günstigsten Falle noch eintreten, wenn der Knotenabstand selbst 13° 21' erreicht. Eine totale Mondfinsterniß muß sich ereignen, wenn der Knotenabstand des Mondes zur Zeit des Voll mondes bis zu 3° 30' beträgt, sie kann auch eintreten, wenn der Mond bis zu 7° 19' von einem seiner beiden Knoten entfernt ist. — Ltkannilich .st der am Schluß eines jeden Jahres eintretende Wechsel unter den Geschäftsbediensteten, Arbeitern, Dienstmädchen rc. größer als zu jeder anderen Zeit. Wir Unterlasten deshalb nicht, besonders noch darauf hinzuweisen, daß die Abmeldung der Ende des Jahres 1898 aus der Be schäftigung getretenen Personen bei den Krankenkassen alsbald erfolgen möchte, damit bei Umarbeitung der Hebelisten diese Aenderungen Berücksichtigung finden können. Pünktliche Mel- dungserstattuog liegt aber auch im Interesse der Herren Arbeit geber selbst, da anderenfalls die Beiträge zur Krankenverfiä, rung nach gesetzlicher Vorschrift bis zum Tage der Abmeldung fstt- zuzahlen sind. Besonder- aber sei hierbei einem vielfach be stehenden Jrrthum begegnet, daß nämlich die An- und Ab meldung der Dienstmädchen, Gesellen rc. bei der JnvaliditäiS- und Altersversicherung von diesen selbst bei Gelegenheit ihrer polizeilichen Meldung bewirkt werden müsse. Dies ist nicht der Fall, sondern es ist diebetreffende Dienstherrschaft verpflichte!, die An- bez. Abmeldung zu erstatten, und zwar unter Ver wendung der vorgeschriedenen Meldezettel. — Der erste größere Schneefall d. I. fand am 21. Der. statt. In den letzten zwanzig Jahren trat er ein: 1878: 6. November, 1879: 14. November, 1880: 23. Oktober, 1881: 1. November, 1882: 15. November, 1883: 5. Dezewdcr, 1884: 18. November, 1885: 8. Dezember, 1886: 19. No vember, 1887: 14. November, 1888: 10. Dezember 1889: 29. November, 1890: 2. Oktober, 1891: 17. Dezember, 1892: 4. Dezember, 1893: 4. Dezember, 1894: 17. Dezember, 1895: 7. Dezember, 1896: 28. November, 1897: 4. Dezember. — Tanneberg. Wie aus dem Jnseratenthellc ersichtlich, soll am hohen Neujahr in Tanneberg daS Festspiel »Christi Geburt" zum letzten Male zur Aufführung gelangen. Die bisherigen Aufführungen waren äußerst zahlreich besucht. Waren es doch am 1. Feiertage gegen 360 Personen, welche den rei tenden Darbietungen der Kleinen mit sichtlichem Wohlgefallen folgten, eine Menschenmenge, die der neue, aber doch kleine Saal kaum zu fassen vermochte. Der Reingewinn des Fest spiels beträgt jetzt bereits weit über 200 Mark, eine stattliche Summe, die, zu 35 Schulzwrckcn verwandt, reichen Segen bringen möge. — Dresdner Landgericht. Lor dem Richter kollegium der 3. Strafkammer unter den Vorsitz des Herrn Landrichter Mücklig hatte sich der früher in Wilsdruff wohnhaft gewesene, zur Zeit in Untersuchungshaft beim Landgericht Dresden befindliche Schlossermeister Karl Ernst Hennig wegen Wechselfälschungen in zehn Fällen zu verantworten. Die Kgl. Staatsanwaltschaft vertrat Herr Staatsanwalt Petri. Der unter Anklage stehende Hennig ist 1866 in Wilsdruff geboren, hat daselbst das Schlosserhandwerk erlernt und sich später selbstständig ge macht. Während das Geschäft in erster Zeit ganz gut ging, nahm es, nachdem sich Hennig einen Fahrradhandel beigelegt hatte, den Krebsgang an und so kam es, daß über das Vermögen des Beschuldigten auf seinen Antrag hin am 28. Oktober d. I. beim Kgl. Amtsgericht Wils druff der Konkurs eröffnet wurde. Seine Ehefrau hat 12000 Mark eingebrachtes Geld als Forderung beim Konkursgericht angemeldet. Hennig besitzt in Wilsdruff ein Hausgrundstück, auf welchem 15000 Mk. Hypothek stehen. Sein jährliches Einkommen soll nach den Angaben des Angeklagten 1—2000 Mk. betragen haben. Wie schon bemerkt, ist Hennig durch den Radhandel in die schlechtesten Vermögensverhältnisse gcrathen, sodaß er sich nicht mehr anders zu helfen gewußt haben mag, als zu diesem un seligen Schritt zu schreiten. Hennig hat demnach im Frühjahr dieses Jahres einen Wechsel über 150 Mark mit dem Aczept des Drechslermeisters Robert Thielo in Nossen am 15. Mai d. I. einen Wechsel über 223 Mk. mit den Aczept des Schlossermeisters Georg Doß in Meißen, am 30. Juli d. I. einen Wechsel über 300 Mk. mit dem Aczept des Bildhauer Adolf Schlichemeier in Wilsdruff, am 30. Juli d. I. einen Wechsel über 125 Mk. 50 Pfg. mit dem Aczept des Monteurs Oskar Zingler in Wisdruff, am 27. Juli d. I. einen Wechsel über 223 Mk. mit dem Aczept Paul Schulze in Klipphausen, am 29. Juli einen Wechsel über 146 Mk. 25 Pfg. mit dem Aczept des Bild- Vaterländisches. Wilsdruff, den 30. Dezember 1898. — Auf daS morgen Sonnabend Abend im Hotel zum Adler stattfindende humoristische Konzert unserer Stadt kapelle machen wir auch an dieser Stelle aufmerksam. Durch die humoristischen Musikstücke werden d-e Theilnehmer ganz gewiß in eine vervnüate Syloesterstimmung versetzt werden. — Die totale Mondfinsterniß in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch war bei dem vollständig klaren Himmel außerordentlich gut zu beobachten. Um 10 Uhr 48 Min. Nachts zeigten sich die ersten Erscheinungen der Verfinsterung. Die Dauer der völligen Verfinsterung reichte von 11 Uhr 57 Min. bis früh 1Z Uhr 27 Min.i Die aanre Erscheinung erlangte ihr Ende um ft^3 Uhr Morgens, Pistole, theils mit dem Degen ausgefochten werden. Da neben läuft noch ein siebenter Duellhandel einher, der zwischen den Abgeordneten Kenedis und Kubik spielt. Frankreich. Die Angelegenheit der Revision des Dreyfus-Prozesses in Frankreich scheint endlich einen entscheidenden Schritt nach vorwärts gethan zu haben. Wenigstens sollen nunmehr die im „geheimen Dossier" des Kriegsministeriums enthaltenen wichtigen Aktenstücke dem Pariser Kassationshofe unter dem von letzteren ange nommenen Bedingungen ihrer Geheimhaltung u. s. w. mit- getheilt worden sein. Dem Vernehmen nach ist Hauptmann Cuignet damit beauftragt worden, die betreffenden Doku ment e der Kriminalkammer des Kassationshofes täglich oder so oft dies überhaupt als nothwendig erachtet wird, zu überbringen und dieselben nach vollzogener Einsicht wieder fortzutragen und im Uebrigen dem Kassationshofe technisch-militärische oder sonstige gewünschte Auskünfte zu ertheilen. Türkei. Der jüngste Besuch Kaiser Wilhelms in Konstantinopel scheint nun doch eine der von dem Ereignisse erwarteten wirthschaftlichen Früchte für Deutsch land zeitigen zu sollen. Laut einer Meldung aus Kon stantinopel hat die Pforte im Prinzip beschlösse», der in deutschen Händen befindlichen Anatolischen Eisenbahn die Konzession zum Bau eines Quais und des Hafens bei Haridar Pascha unter noch näher festzustellenden Beding ungen zu ertheilen. — Der Araberaufstand im südlichen Demen soll jetzt, wie Konstantinopeler Blätter versichern, von den türkischen Truppen vollständig niedergeworfen worden sein. China. Baron v. Heyking, hat bei der chinesischen Regierung gegen die neuen chinesischen Berg- und Bahn bauverordnungen protcstirt, weil dieselben mit den deutschen Interessen in China nicht in Einklang stehen. Ob die chinesische Regierung den deutschen Einspruch achten und die genannten Verordnungen wieder zurückziehen oder wenigstens zurückziehen wird, muß indessen abgewartet werden. Dem englischen Gesandten gegenüber gab die chinesische Regierung die offizielle Erklärung ab, daß sie die im Nordbahnerweiteruugsvertrag mit England genannten Bahnen an keine fremde Macht veräußern wolle. In Kanton und Futschou ist es zu Ruhestörungen gekommen, die sich gegen die dortigen Ausländer richteten. Der Getreidemarkt. (Berichtswoche vom 23. bis 30. Dezember 1898.) Der Getreidemarkt zeigte in der letzten Woche des alten Jahres ein recht freundliches Ge sicht. Trotz des Anwachsens der Weizenvorräthe in Amerika und des günstigen Wetters für die Wintersaaten sind die Weizen- und Roggenpreise doch wieder etwas gestiegen. Die Spekulanten, Händler und Müller sind offenbar der Meinung, daß bis zum April die Vorräthe derartig zu sammenschmelzen können, daß es klug erscheint, für künftige verstärkte Nachfrage und steigende Preise seinen Bedarf schon jetzt zu decken. Bei fester Tendenz kostete in Berlin, Hamburg und Leipzig Weizen, je nach Güte die Tonne — 20 Ctr, 160 bis 188 Mark, der Roggen 153 bis 161 Mark, Braugerste 162 bis 175 Mark, Futtergerstc 125 bis 135 Mark, Hafer 140 bis 146 Mark, amerikanischer "Mais 120 bis 123 Mark, runder Mais 118 bis 128 Mark. rascht. Den herbeigeeilten Hausbewohnern gelang cs, sc Lrs.e, jungen Weltbürger noch lebend aus der Abortgrube heraw zuholcu. Hilz? — Reichenbach i. V. Urlaub auf eigene Faust st nommen hat während der Feiertage ein Soldat der 1 Compagnie des 1. Grenadier-Regiments Nr. 100. Ib Anordnung des Kompagnie-Chefs wurde der Jünger vi Mars, welcher bei seinen hier wohnenden Eltern sich av Abgeordneten Edmund Gajary zum Duell gefordert, dann Die Ursachen der Mondfinsterniß ergaben sich aus folgender find dieselben auch von den Zeugen Horanskys, Grafen Darstellung: Wenn zur Zeit des Vollmondes der Mond Stephan Karoly und Nicolaus Szemere, gefordert worden; in der Nähe der gegen den Himmel projizirten Sonnnen- dieses halbe Dutzend politischer Duelle wird theils mit der hielt sestgenommen und zur Haft gebracht. Der juv! Mann wird den unüberlegten Schritt schwer zu bW haben. — Neujahrsbriefe. Nach den alljährlich gemachten Wat nehmungen, sind sich sehr Viele noch darüber im unklaren, und wasman auf dieNeujahrSkarten schreibend«! um dieselben noch gegen die Drucksachentaxe versenden zu könn! Die Folgen davon sind theils unnöthige Ausgaben von zu hohl Franko, theils vergebliche Absendung der Drucksachen. AußeM treten vom 1. Januar ab eine Anzahl Aenderungen der besteht oen Bestimmungen ein, die den Neujohrs-Bnefoerkehr sehr c leichtern. Als Drucksachen können befördert werden alle Art von gedruckten, autographirten, oder hektographirten Kar» gleichviel ob dieselben nur Druck oderauch Abbildungen und d> gleichen enthalte». Außerdem ist es zulässig, auf den Kart den Ort, das Datum und den Namen und Stand des A senderS handschriftlich anzugeben. Dagegen sind Karten d anderen schriftlichen Augaben, insbesondere auch solche, welche! Bezeichnung des Absenders schriftliche Vermerke, wie: .Tv Vater", »Deine Freundin", »Eure Kinder" usw. enthalt gegen die Drucksachentaxe nicht mehr zulässig, sondern als S schlvssene Brief- zu versenden. Dagegen können als Drucksach ferner noch befördert werden: 1) gedruckte Visitenkarten, e welchen außer Adresse, sowi^T-tel des Absenders die Anfang buchstaben üblicher Formen zur Erläuterung des Zweckes ( Uebersendung der Karte (wie z. B. „U. G. z. w " oder „p.> usw.) oder auch Glückwünsche mit höchstens 5 Wörtern (^ z. B. .Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahr!" handschft lich angegeben sind. 2) Offene gedruckte Karten, welche 0^ die Bezeichnung „Postkarte" nicht tragen dürfen; Karten dieser Bezeichnung sind, gleichviel ob alles darauf gedruckt oder nicht, wie gewöhnliche Postkarten mit 5 Pfg. zu frankift Eö ist indeß neuerdings zugelassen, die Bezeichnung „Postkack handschriftlich in „Drucksache abzuändern. — Im Verkehre dem Auslande ist es gestattet, auf den gedruckten Neujah^ karten eine Widmung niederzuschreiben. — Die durch K^' schukbuchstaben unter Verwendung eines Stempels oder Typ^ Halters hergestellten Karten und Briefe sind von der Befördert^ gegen die Drucksachentaxe auSgefchlossen. —Zum Schluffe woft wir noch darauf aufmerksam machen, daß in einfache — U ... d. I. einen Wechsel über 320 Mk. mit dem Aczept lachen Br Restaurateur Quas i» Lcutewitz, am selben Tage »Man lasse Wechsel über 300 Mk. mit dem Aczept des SchiffseistP°stschait-> Otto Schröder in Mühlberg, am 20. September eine» Weftk' endlich über 320 Mk. mit dem Aczept des Zigarrenfabrikmcht mehr Eduard Koch in Wilsdruff und am 15. Oktober crwerdm, so Wechsel über 300 Mk. mit dem Aczept Moritz Webe l.Ssichickt ui Grumbach bei Wilsdruff gefälscht, ohne, wie er wMrnicktet. von den Akzeptanten die Genehmigung zu besitzen, i' — 8 Namen auf die Wechsel zu schreiben. Die Wechsel W. d. M Hennig bei der Fahrradfabrik von E. Kretzschmar Aufenthal Dresden, beim Vorschußvereiu in Tharandt, beim Euchthaut mann Just in Dresden, beim Fahrradwerk „NekarulWiedererj beim Ziegeleibesitzer Schneider in Wilsdruff und bei — 8 Firma Heinrich Günther in Dresden diskontirt bez. Ehepaar Schulden in Zahlung gegeben. Die Personen sind dft» Gatte die Manipulation des Angeklagten an ihrem Vermösim Tode nicht unbedeutend geschädigt worden. Hennig, der ebbtandesm sehr niedergeschlagenen Eindruck macht und feine Ha> gefertigtes jungen, welche er, wie ihm wohl nicht zu widerlegen nahte auck in der größten Noth und Bedrängniß ausgeführt hat, bilsein ein j bereut, giebt unumwunden alles zu, sodaß sich die Ä — t ladung und Vernehmung von Zeugen nicht nothwes rohe Bur' machte. Der Gerichtshof ließ mit Rücksicht auf die bsämmwch! herige Unbescholtenheit und der großen Nothlage milde» nöwychtn Umstände und erkannte mit Rücksicht auf die Höhe t und ant», Summen auf eine Gesängnißstrafe in der Dauer 0 — ! 1 Jahr 6 Monaten. Von der erlittenen Untersuch mb Bahn ha Haft wurde dem Angeklagten nichts angerechnet. 5 Grund zr Ehrenrechte sprach man ihm auch nicht ab. Hennig d — > sich sofort der Strafe unterworfen, welche er in der Loder Gewe desstrafanstalt Hohneck zu verbüßen hat. Die Verhandln — ! fand heute Mittag 12 Uhr statt und dauerte bis -'ft 2 ft Geh. Rai — Warum Czechen aus Sachsen ausgew ies Kollegien, wurden , erklärt die „Reichenberger Volksztg." in folgbDank .de! cen Ausführungen: „Im benachbarten Sachsen wuroomo von aus einer Stadt drei Czechen aus folgenden authentisch der tziadl Gründen ausgewiesen: Alle drei arbeitete» in einer Sctft Geh. Rat fabrik. Der erste verdiente jährlich über 1000 Mark, bst zu Ehren aber regelmäßig das Schulgeld schuldig. Da er einen Stel richten » fuß besaß, gab ihm der Herr das Mittagsessen in der Fft Bizevorste rik. Aus Dankbarkeit bestahl er ihn, wurde 10 Tage eb Dank der gesperrt und dann landesverwiesen. Der Zweite arbeite w-istcr H außer der Fabrik, veruntreute über 100 Paar Stiefe schäffeichcs Bl sammt Zubehör, hat die Arbeitszettel gefälscht, und naä dem er einige Monate gebrummt hatte, wurde er ausgl wiesen. Der Dritte arbeitete mit dem braven Zwei« vsl zusammen und dehnte die edle Gemeinsamkeit auch a» das Langfingerhandwerk aus. Die gestohlenen Schuhthft Empfe verkaufte er in den umliegenden Dörfer», wurde hierblliebun d von einem Grenzaufseher ertappt und, nachdem er ast zwangsweise sächsische Gastfreundschaft durch einige Woche verkostet hatte, über die Grenze zu seine» Stammgenosst geschafft. Wahrscheinlich erfolgten auch die anderen Ave Weisungen aus ähnlichen Gründen. Es wäre gut, wer Graf Thun diese Thatiachen kennen lernte, vielleicht würk er sein überraschendes Mitgefühl mit den der heimathlichc Scholle wiedergegebenen Czechenbrüdern erheblich Herst mindern." — In Leipzig-Volkmarsdorf wurde auf einc-^""' Abort eine Fabrikarbeiterin von ihrer Niederkunft übb Ein Bergsturz in Airolo. Airolo, 28. Dezember. Die hiesigen Einwohner waren seit längerer Zeit in großer Unruhe, da der Sasso Rosso die Ortschaft zu zerstören drohte. Ingenieure hatten kürzlich an Ort und Stelle Untersuchungen angestellt. Die angesammelten Schnee- und Eismassen beschleunigten die Katastrophe. Gestern früh trat der erste Bergsturz ein; die Bewegung der Massen dauerte bis zum Mittag. In der vergangenen Nackt verließen die Bewohner ihre Wohnungen. Gegen 2 ft, Uhr früh lösten sich große Fels massen, stürzten herab und zerstörten das Hotel Airolo und einige benachbarte Gebäude. Der Gotthardbahnver- kehrpst nicht unterbrocken. Telegraphisch wird über den Berg sturz gemel-det: Das Dorf bietet einen erschreckenden An blick. Ein Gebiet von zwei Quadratkilometern ist von Schuttmassen überdeckt. Acht Wohnhäuser und 14 Ställe sind zerstört und bilden wüste Trümmerhaufen. Eine An zahl anderer Häuser ist schwer beschädigt. Die Festungs truppen des Gotthard und die ganze Bevölkerung arbeiten ununterbrochen an der Wegräumung der Schuttmassen. Aus den Trümmern wurden drei Leichen hervorgezogen, der 70jährige Kirchendiener Antonio Filippini, Frau Josephina Fransini und ein kleiner Knabe Namens Giulio Forni. Die Frau des Kirchendieners wurde noch lebend aus den Trümmern befreit. Ju dem Schutthaufen, den das Hotel Airolo bildet, wüthet eine Feuersbrunst, welche auch die Nachbarhäuser zu ergreifen droht. Der Gesammtschadeu wird auf eine Million berechnet. Man glaubt zwar, daß die Gefahr eines neuen größeren Bergsturzes ausgeschlossen sei, immerhin sind aber alle Vorsichtsmaßregeln getroffen. Mehr als die Hälfte des Dorfes ist von den Bewohnern geräumt gewesen. Wäre dies nicht geschehen, so würde die Katastrophe zahlreiche Opfer gefordert haben, Ztr. 2,!