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im andern ein Ueberschuß von 180,45 pro tta. Hierbei wollen wir indessen bemerken, daß an Kali jedenfalls hätte gespart werden können und vielleicht hätte auch bei der Beschaffenheit des Bodens die Chilisalpetergabe um 1 bis 2 Ztr. verringert werden dürfen. In gleicher Weise wie bei Gerste bestätigen die Felddüngungsversuche von Prof. Wagner die Rentabilität einer sachgemäßen Düngerver wendung bei allen übrigen Kulturpflanzen. Bei Kartoffeln z. B. stellt sich der Mehrertrag der gedüngten gegenüber der ungedüngten Parzelle bei Verwendung von 4 Ztr. Chilisalpeter, 40 üZ Phesphorsäure (entsprechend 5 Ztr. Thomasmehl) und 16 Ztr. Kainit auf 242 Ztr. pro du. Hier stellt sich die Berechnung etwa folgendermaßen: Angewandte Düngemittel 57,— M. 242 Ztr. Kartoffeln, L 1,50 Mk. . . 363,— „ nach Abzug der Düngerkosten verbleiben also 206,— Mk. Ueberschuß pro tta. Wenn wir nun berücksichtigen, daß ungünstige Witterung, Beschädigung durch Tiere, Pflanzenkrankheiten und der gleichen richtig und gut ernährten Pflanzen weniger Schaden zufügen, als den an Nährstoffen Mangel leidenden, so spricht eben alles für die stärkere Verwendung der ein zelnen künstlichen Düngemittel, deren Preis sich im Laufe der letzten Jahre sehr zu Gunsten der Landwirtschaft ver ringert hat. Asrnhaargensffenfchaft Nordhausen. Gegen Mitte Mai fand unter äußerst zahlreicher Beteiligung der Landwirte aus den Kreisen Grafschaft Hohnstein, Worbis und Sangerhausen, sowie den an grenzenden Provinzen und Staaten zu Nordhausen durch die Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen die Konstituierung der zweiten Kornhausgenossenschaft in der Provinz Sachsen statt. Nach den einleitenden Referaten der Herren Landesökonomie-Rats von Mendel-Steinfels und Dr. Jürgens aus Halle a. S. traten der Genossenschaft sofort 47 Mitglieder, darunter mehrere ländliche Spezial genossenschaften, bei. Neben den größten Grundbesitzern der Umgegend Nordhausens haben sich zahlreiche kleinere und mittlere Besitzer dem jungen Unternehmen ange schlossen. Diese Thatsache ist ein erfreuliches Symptom dafür, daß einmal die Ueberzeugung von der Notwendigkeit der genossenschaftlichen Assoziation der Getreideproduzenten in immer weiteren Kreisen der Landwirte der Provinz Sachsen sich Bahn gebrochen hat und daß zum Anderen die Interessen des Großgrundbesitzes auch auf diesem Ge biete identisch sind mit denen des mittleren und kleineren Besitzstandes. In den Vorstand der Genossenschaft wurden folgende Herren gewählt: Kommerzienrat Schreiber-Nordhausen (Vorsitzender), Oekonomie-Rat Andreä-Ruxleben und Mühlen besitzer Hirschfeld-Oberdorf. Der Aufsichtsrat besteht aus den Herren: Oekonomierat Kleemann-Mauderode (Vor sitzender), Rittergutsbesitzer Schlieckmann-Auleben, Guts besitzer Biermann-Neuemühle, Schulze Pabst-Wülfingerode, Gutsbesitzer Becker-Klein-Werther, Kammerdirektor Baeck- Roßla und Rittergutsbesitzer v. Eisenhardt. Für je 10 Morgen der unter dem Pfluge befindlichen Ackerfläche muß ein Geschäftsanteil von den Genossen erworben werden. Derselbe ist auf 1 Mark festgesetzt und bildet das einzige und nur einmalig beim Eintritt zu bringende pekuniäre Opfer. Als Haftsumme sind pro Geschäftsanteil 50 Mark normiert worden. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß weitere zahl reiche Anmeldungen zur Genossenschaft eingehen werden. Die einleitenden Schritte zur möglichst schnellen Errichtung des Kornhauses in Nordhausen sind sofort in Angriff ge nommen worden. D!e reifen Aörner des Aümnrels sind ein sehr wirksames Mittel bei Verdauungsstörungen der Rinder und Pferde. Heu von Wiesen und Kleefeldern, auf denen Kümmel reichlich gestanden, ist als Dürr-, Braun oder Sauerheu Rindern oder Schafen besonders schmack haft und regt die Freßlust an; die Pflanze gilt auch als vorzügliches Milchfutter. Besonders wichtig ist aber, daß weder Rinder noch Schafe aufblähen, selbst auf jungem Kleeschlage weidend, wenn Kümmel auf der Weide reichlich vorhanden ist. Aus den angeführten Gründen ist es daher sehr ratsam, pro Hektar 4—5 Kilogramm Kümmel mit dem Klee auszusäen und auch auf den Wiesen denselben zu kultivieren. Der Kümmel ist zweijährig und hält mit dem Klee aus. Wieb;«chk. WB Uebe» Schweinejucht. Von H. Balster, Direktor d« Landwirtschaftlichen Winterschule zu Bassum. Auf dem Gebiete der Schweinezucht hat sich in den letzten Jahren das Bestreben der Züchter bemerklich gemacht, durch genossenschaftlichen Zusammenschluß die Zucht zu heben. In besonderem Maße hat sich dieses Bestreben auch in der Provinz Hannover bemerklich gemacht. Es sind hier an Genoffenschaften entstanden: Die Hoyaer Schweinezucht-Genossenschaft mit dem größten Zuchtgebiet, welches die vier Kreise Syke, Hoya, Sulingen und Diep holz umfaßt, ferner die Artländer Zuchtgenossenschaft, die Zuchtgenossenschaften in Visselhövede und Soltau. Die beiden letzgenannten Genossenschaften haben das Zuchtziel der Hoyaer Schweinezuchtgenossenschast auch zu dem ihrigen gemacht. Es ist leicht erklärlich, wenn gerade in der Provinz Hannover auf diesem Wege vorgegangen worden ist. Die Provinz Hannover ist nämlich die Provinz, in welcher im Verhältnis zur Bevölkerungsziffer die größte Anzahl Schweine gezüchtet wird in der ganzen Monarchie. Und speziell in den Gegenden, in denen Genossenschaften ent standen sind, steht die Schweinezucht in größter Blüte und bringt dem heimischen Landwirte verhältnismäßig die Hauptbareinnahmen. Mir sind die Verhältnisse in dem Zuchtbezirke der Hoyaer Schweinezucht-Genossenschaft, welche ihren Sitz hier in Bassum hat, am besten bekannt. Ueber die Bedeutung der Schweinezucht in der hiesigen Gegend wird sich jeder ein Bild machen können, wenn ich hier anführe, daß jährlich allein auf der hiesigen Bahnstation die ungeheuere Anzahl von 80—90 000 Ferken zum Versand gelangt. Bei der Zucht des Schweines kommt es zunächst auf die Auswahl der Rasse an. In dieser Beziehung ist der Zweck, den man bei der Zucht verfolgt, ausschlaggebend. Will man Ferken verkaufen, so muß man eine Rasse wählen, welche sich durch Fruchtbarkeit auszeichnet. Das Landschwein ist sehr fruchtbar, eignet sich aber in wenigen Fällen zur Zucht, weil es nicht frühreif genug ist. Früh reif sind die englischen Schweine, aber diese sind nicht so fruchtbar und auch weniger widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse. Am besten ist in den meisten Fällen wohl eine Kreuzung zwischen dem Landschwein und dem englischen Schwein. Von einer Rasse kann man allerdings erst dann reden, wenn die Kreuzungsprodukte eine festtypierte Form angenommen haben, also Eigenschaften, welche auch mit Sicherheit auf die Nachkommen übertragen werden. Es ist dies z. B. der Fall mit dem Hoyaer Schwein, welches als eine festbestimmte Form der Kreuzung des großohrigen Landschweines mit dem englischen Aorkshire-Schwein anzu sehen ist (etwa Vs—Vi Blut) und welches sich neben einer großen Widerstandsfähigkeit auszeichnet durch seine Fruchtbarkeit und Frühreife. Hat man sich für eine Rasse entschieden, so muß man innerhalb der Rasse die Zuchttiere (Eber und Sauen) auswählen. Es können hier nur einzelne Anhaltspunkte angegeben werden: 1. Man nehme zur Zucht nur Tiere aus einem Früh jahrswurf oder einem frühen Sommerwurf, da sich diese Tiere erfahrungsgemäß immer am besten ent wickeln. 2. Man wähle nur Tiere von solchen Eltern, welche sich selber durch eine große Fruchtbarkeit ausgezeichnet haben und auch überhaupt aus einer fruchtbaren Familie stammen. 3. Man vermeide, Ferken von einer Sau zur Zucht zu benutzen, wenn die Sau keine gute Mutter ist, wohl viele Ferken wirft, aber nur wenige groß bekommt. 4. Eber und Sau müssen vollständig dem Zuchtziele ent sprechen, namentlich verfahre man äußerst scharf bei der Auswahl des Ebers; ein nicht tadelloser Eber sollte unter keinen Umständen zur Zucht benutzt werden. Was die Ausführung der Zucht anbelangt, so benutze man die Tiere nicht zu früh, keinesfalls aber eine Sau vor dem 7. Monat, einen Eber vor dem 8. Monat. Ist die Sau trächtig geworden, so müssen derselben nur unverdorbene Futtermittel (gedämpfte oder gekochte Kartoffeln, Gersten- und Haferschrot, Abfälle aus Küche und Garten und der Molkerei) gereicht werden und mit dem Zunehmen an Lebendgewicht und der Entwickelung der Jungen entsprechend, werden die Futtermengen ver größert. Man mäste die Sauen aber unter keinen Um ständen, denn sonst entwickeln sich die Jungen nur schlecht. Die Ferken werden schwächlich geboren und können die überfette Milch der Mutter nicht vertragen und gehen ein. Ferner versäume man nicht, der tragenden Sau bis unmittelbar vor der Geburt reichlich Gelegenheit zu geben, sich in der freien, frischen Luft bewegen zu können. In den Stall streue man geschnittenes Stroh und reichlich, namentlich bei zementierten kalten Fußböden, da die Ferken sich sonst schon im Mutterleibe erkälten können und den Keim des Todes bei der Geburt in sich tragen. Namentlich mit den Erstlingssauen beschäftige man sich häufiger im Stalle, damit sie sich an den Menschen gewöhnen und seine Hilfe annehmen, wenn es beim Geburtsgeschäfte not wendig sein sollte. Die Geburt geht allerdings in den meisten Fällen glatt von statten; nur beim ersten Ferken einer Erstlingssau ist ein vorsichtiges Ziehen oft nötig. — Wenn aber auch keine Hilfe notwendig ist, so ist es doch zweckmäßig, wenn man beim Geburtsgeschäfte zugegen ist. Jedes Ferken, welches geboren ist, entferne man von der Mutter, da es unbeholfen ist und leicht bei heftigen, infolge starker Wehen eintretenden Bewegungen der Mutter Schaden leiden könnte. Wenn alle Ferken geboren sind, lege man die Ferken an das Gesäuge der Mutter und achte darauf, daß die schwächlichsten Ferken die mittleren Zitzen (die milchreichsten) erhalten. Die einmal erhaltenen Zitzen suchen die Ferken auch für später mit allen Kräften zu behalten. Ferner breche man den Ferken, falls sie kleine spitzige Zähne haben sollten, diese aus, denn sonst empfindet die Mutter durch das Saugen Schmerzen und frißt die Ferken, um die Quälgeister los zu werden, auf. Ebenso entferne Äes nttet, welche den Schweinen uveu^ Ganze Körner dürfen dann nicht Ehrend Auffi Angelegenheiten, folgendes Mttel gute in der gewöhnlichen Jodtinktur so viel N" § unter Ansatz jeden Tag einpinseln, bis sich ein n läßt das Mttel in Stich. jedoch dabei unbedingt eine Zudüngung säuredünger notwendig. sind. O——. —,,— —.... —, ,, werden, weil dieselben wegen der erweiterte»^, zeuge des Schweines dann nicht mehr geh werden. (Hann. Lillig« A l«dn ersah Miguelen Mmegehalt Kal Ä. )°hen es notwendig, daß vor dem Ausfahren aus" selbe mit Kalk durchsetzt wird, wobei man Gewichtes an Kalk rechnet. GerberlohdE^stf am besten für die thätigen warmen Ueberbeine. / Gegen Ueberbeine, die im Entstehen Awd früh« Givinnm tOSchmken bei Mem Er haltbarer s h. Mich zu M ch Haupt E-Kgt na un Fisch mai Mße uns kj Mlemng a: t^ip- die Ei, , and für ^7. "ach dieser V" erzeben, i?°Iut.ein sä ^?kn mrderne MNs^. T krwrmter ^ignele Mchä ^^h». Le E X kese Best ^'dller, obald X ^en sie n V «teh dem ^ti^ss »us c 5,9' dies nach zwölf bis vierzehn Tagen ablöst. Ueberbein innerhalb dieser Zeit noch nicht so wende man dieses Mttel nochmals an- demselben die im Entstehen gewesenen UeberdV// sich zurückbilden sehen; auch die Lahmheit sieben bis zehn Tagen; gegen aste Ueb^ st eig' vorsi man sofort die Nachgeburt und etwa tot geb^I denn sonst werden diese von der Sau -dann die Ursache, weil die Sau an dem bekommen hat, daß auch die lebenden Ferken werden. M In den ersten 8 Tagen braucht man sich A nicht zu kümmern, wenn sie — sofern sie im Stalle auf einem Haufen zusammenliegen Thun sie dies nicht, laufen sie, falls sie nicht Stalle umher, womöglich quiekend, dann EA sonders auf das Futter der Sau. Das Futter » im tragenden Zustande der Sau, nicht «HW nur aus vollständig gesunden Futtermitteln M kann man für die Ferken in diesem Alter nH - Sind die Ferken l'/s—2 Wochen, da»» daß die Ferken auch wohl spielend im Stalls — sie sind jetzt munterer geworden — und zum Wühlen. Nun versäume man nicht, den Wühlen Gelegenheit zu geben, dadurch, daß ein paar Schaufeln Erde in den Stall wirst r,« wühlen dann nicht nur in der Erde, auch davon und das ist ihnen sehr dienlich, n> genommene Erde zur Ausbildung des KnochE « Wendung' findet und Verdauungsstörungen vordE' lich ist dies wichtig, wenn die FerkenNeigE zum Jauchesaufen. Dann ist anzuraten, a»H I Steinkohlenasche und Kreide zu reichen. V Sind die Ferken 3 Wochen, dann streue Erde einige heile Gerstekörner. Dieselben )« den Ferken mit ausgenommen und bald erra^ sehr schmackhaftes Futtermittel, welches de» in vorzüglicher Weise bekommt. Gerstekönuc" körner sind eben das beste Futtermittel D öss «»I Im Alter von 4 Wochen fange man Ferken einige gekochte, besser gedämpfte geyuM . zu reichen, vermengt mit etwas Gerste- auch Magermilch in erwärmtem Zustande- . A ihnen erst in der sechsten Woche etwa bekoM'^^ lich zu vermeiden ist es, die Ferken mitp'--! der Mutter fressen zu lassen, deshalb trenne '"..^' der Futterzeiten die Ferken von der Sau und i und Ferken allein. «Fl Peinlich sorge man für Reinlichkeit.^ Reste von Mahlzeiten entferne man salbst U Tiere sich von den Trögen zurückgezogen in der Woche nehme man eine gründliche j der reingewaschenen Tröge mit Kalkwasser"" Ferner versäume man nicht, der Sau st'',, -st eine ausgiebige Bewegung in der freien, > gestatten, denn es ist dies ein wirksames An i « Eltei 'V me 2'^2 be leisteten mir, so berichtet Gestüts-Tierarzt^ " Zentral-Zeitung für Veterinär-, Viehmarkt- »A- V <delj2 g Angelegenheiten, folgendes Mittel gute ^em Z iw der gewöhnlichen Jodtinktur so viel I"" ,V unter Znsatz von Jodkali löst, und lasse jeden Tag einpinseln, bis sich ein Schorf nach zwölf bis vierzehn Tagen ablöst. E W?' Ücckt Tiere gesund zu erhalten. Im Alter von 7—8 Wochen denke gewöhnung der Ferken. Es muß das geschehen. Auch nehme man die best entuE^' h, eher gänzlich von der Mutter und lasse die noch 8 Tage etwa länger saugen. , unte Das Futter für die Ferken bestehe i^Erfchrun« süßer Milch (saure Milch vertragen dieF'^MsM 13 Wochen), gekochten oder gedämpften, /-F's-4 N eig^, zerstampften Kartoffeln, mit Gerste- und mengt. Daneben behalte man die Fütterung!"' Gerstenkörner bei, bis zu einem Alter von Sind die Tiere so alt geworden, dann ve^H Futtermittel, welche den Schweinen überhu^K Gerberlohe als Stre«- j Gewissenhaft ausgeführte Versuche habe" Gerberlohe mit bestem Erfolg zur Einst«»' Fishmebl ist, wenn dieselbe durch wiederholtes UmsE ßstA^ iuy P^j Haufen zum vollkommenen Austrocknen gebrasst . Gerberlohe allerdings darf nicht verwendet »- sie kann infolge der Säure leicht schädliche wirken. Im trockenen Zustand verwendet, dar « ihrer Wirkung der Torfstreu sehr ähnlich- js/EVel ülit 3 Düngerwirkung des so erzielten StallnOe? tz?Amm 1 YHln 2°/-