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Zweites Blatt WuM DD, Äebtnlthn und die Umgegenden Imtsblsll die Agl. Amtshauplmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den ^tadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt Druck und Verlaq von Martin Borger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. ?». »8. S». Jahrg i,"" 12. Juni. i Die Oesterreicher räumen Schleswig-Holstein. Wahlbeweaung s-Theorie. // in immer tieferes Elend kräftiger die Anwendung von Massage sowohl bei Bleichsucht wie bei Platze weichen müssen. Der Vorgang ist ungemein charak teristisch. Was würde wohl im Zuknnftsstaate mit solchen In» .. 13., Juni. Gründung von Sachsens Militärvereinsbund. Sonnabend, den 11. Juni 18S8. Gedenktage -es Jahres 48Y8. Leben König Alberts und Sachsens Geschichte »ig. 11. Juni. König Albert vertritt Pathcnstelle bei dem Kronprinzen des Deutschen Reiches. und Engels und schreibt: „Mögen also immer einzelne in der Partei in ihrem Eifer, die Meister übermeistern zu wollen, sich zu Aeußerungen herbeilassen, die sachlich unzutreffend sind und nachher seitens der Gegner mit Absicht übertrieben und entstellt werden, für die Partei liegt kein Grund vor, sich dadurch beirren zu lassen." In Wahrheit aber sind jene Aeußerungen keineswegs unzutreffend. Die Thatsacheu der Sozialstatistik lehren wirklich, daß das Lied von der Verelendung ein falsches Lied ist. Erst vor kurzem ist dies in den Spalten der bürgerlichen Presse an der Hand eines reichen Zahlen materials znr Genüge dargethan. Es ist da gezeigt worden, wie der Verbrauch nicht nur der nothwendigen Nahrungs mittel, sondern anch von Luxusartikeln fortgesetzt gestiegen ist, wie die Löhne sich gebessert haben, wie die Einlagen in den Sparkassen gewachsen sind, während anderseits die Waarenpreise ein stetes Sinken aufweisen. Wir aber wollen in Ergänzung hiervon noch mit einigem weiteren Material aufwarten, das der soeben erschienenen Schrift von Wilhelm Böhmert, über „die Vertheilung des Einkommens in Preußen und Sachsen" entnommen ist. Den in dieser Schrift nieder gelegten Resultaten zufolge hat sich das Gesammt-Ein- kommen Sachsens innerhalb des Zeitraums von 1880—1896 mehr als verdoppelt, und fast die Hälfte dieses Zuwachses ist den untern, den arbeitenden Klassen zugeflossen. Von den 800 Millionen, um die sich das Gesammt-Einkommen des Königreichs Sachsen erhöht hat, sind den Einkommen unter 950 Mark über 200, den Einkommen von 950 - 1200 Mark über 100, den Einkommen von 1250—1600 Mark 60 Millionen zugewachsen. Einen ebenso rüstigen Fortschritt zeigt auch Preußen. Die Steigerung in der Zahl der Zensiten bei den unteren Klassen beweist hier wie in Sachsen, daß sich der Segen der Entwicklung ganz besonders auf diese erstreckt hat. Endlich sind die Mittlern Einkommen in beiden Staaten nicht nur nicht absolut zurückgegangen, sie haben vielmehr mit der Vermehrung der Bevölkerung gleichen Schritt ge halten, ja an der Grenze, wo sie sich den untern Klassen nähern, ist sogar ein starker relativer Fortschritt un verkennbar. Diese Ergebnisse exakter Forschung widerlegen aufs neue das Gerede von der „Verelendung", das der Sozial demokratie als trügerisches Agitationsmittel für die Wahlen dienen muß. Die Lebenshaltung der arbeitenden Klaffen bewegt sich bisher nach jeder Richtung hin, in aufsteigen der Linie; diese Linie würde aber sicherlich mit dem Augen blicke eine absteigende werden, wo es der Sozialdemokratie gelänge, ihren auf Untergrabung der Weltmacht-Stellung Deutschlands und Vernichtung des Schutzes der nationalen Arbeit gerichteten Bestrebungen praktische Geltung zu ver schaffen. «rvahlbewegnM ' nk „V e r e l e n d u ng v - y e v r c e. !>? der MM" wurde der sogenannten Verelcnduugs- Mt Ä M wonach die Arbeiterklasse A vol s > Mn GesellM in immer tieferes Elend iJeu., 'äualdemokratischer Seite selber ein k: a MÄ s' Abgeordnete Schönlank führte in der W' , ^^ung" gegen den alten Liebknecht die .üF . i? di. fachen der KnrialstaiiMk" ins Mn-w Vleichsncht und Vlutarmuth. Von Or. msck. Ebmg. (Nachdruck verboten.) Bleichsucht und Blutarmuth ist nach der Meinung der meisten Laien ein und dieselbe Krankheit, während sie in Wirk« lichkeit sehr von einander verschieden sind, in ihren Entstehungs- Ursachen und auch in ihren Folgen. Blutarmuth gab es zu allen Zeiten, während die Bleich sucht die Folge der modernen Civilisation ist. Die Bleichsucht befällt am häufigsten junge Mädchen in den Entwicklungsjahren, das männliche Geschlecht wird nur ausnahmsweise in schwachem Grade davon befallen. In früheren Zeiten hörte man wenig oder gar nichts von der Bleichsucht, und sie ist auch heute noch m guten ländlichen, bäuerlichen Verhältnissen selten. Diese Thatsache weist schon auf die Entstehung und die Art der Heilung hin. Die sehr verbreitete Krankheit kennzeichnet sich durch eine eigmthümliche Bläffe, welche, bei Welkheit der Muskeln, der Haut eine leichenhoste, ins Grünliche schimmernde Farbe von wachsartiger Durchsichtigkeit giebt. Der Engländer nennt sie grecnsicknees, die grüne Krankheit. Am besten ist es, diese Krankheit gleich in ihrem Entstehen durch eine diätetische Prophylaxis, Vorbeugungskur zu bekämpfen, weil da der Erfolg der Heilung weit leichter und sicherer zu er zielen ist, als im späteren Stadium. Vorboten der Krankheit sind: traurige Stimmung ohne Grund, Unlust zu Spiel und Arbeit, beginnende Appetitlosigkeit und schwächere Verdauung; die Körperfülle nimmt ab oder wird wenigstens weich und schwulstig welk, die Leicheubläffe zeigt sich am Hals und im Gesicht, da« sicherste und charakteristischste Zeichen, daß die rothen Blutkörperchen im Blut anfangen sich zu vermindern. Wenn nun gleich mit kräftiger und dennoch leicht verdaulicher Nahrung und tüchtiger Bewegung im Freien energisch begonnen wird, dann ist dos Leiden bald zu heben, auch ohne Eisen- medikamente und Blutentziehung. So sonderbar es vielleicht manchem Leser erscheinen mag, so hat man doch gerade in neuerer Zeit zur Blutentziehung durch Aderlaß oder Schröpfköpfe ge griffen, um so der Krankheit Herr zu werden, denn bei Bleich sucht ist kein Mangel an Blut vorhanden, sondern das oft sehr reichlich vorhandene Blut ist von unrichtiger Beschaffenheit, eS fehlen ihm nämlich die farbigen, die rothen Blutkörperchen, die jeder gesunde.Mensch haben muß und hat. Leute, die viel im Freien sind und tüchtige Bewegung in der freien Lust haben, leiden niemals an der Bleichsucht, bei ihnen sind die rothen Blutkörperchen in genügender Menge vorhanden. Was für den Menschen das rothe Blut, das ist für die Pflanzen daS Chlo, rophyll, beide wichtige Substanzen können ohne Sonne und Licht nicht gedeihen. Daher ist es Pflicht der Erzieher, darauf zu achten, daß in der richtigen Zeit bei jungen Mädchen der körper lichen und geistigen Erschlaffung entgegengcorbeitet wird durch angemessene Bewegung im Freien und entsprechende Ernährung. Alle diese Bestrebungen finden eine recht wirksame Unterstützung durch den Gebrauch solcher Medikamente, die dem Organismus Stoffe zuführen, welche von ihm direkt zum Aufbau rother Blut körperchen verwendet werden können. Von derartigen Erwägungen wurde beispielsweise Prof. Or. Kobert bei der Darstellung de- Haemogallols, dessen blutbildenden Eigenschaften ärztlicher!eit« allgemeine Anerkennung finden, gelenkt. Die Anwendung des Haemogallols bei Bleichsüchtigen zeitigt ganz erstaunliche Resultate, es bildet ein Mittel, das sür Bleichsüchtige und Blutarme nur bestens indiziert ist. Die Kost sei reizlos, leicht verdaulich und vorwiegend animalisch, wie: gute, starke Fleischbrühe, zarter Braten, gekochter Schinken, weich gesottene Eier. So viel wie möglich biete man Abwechslung in den Speisen. Ferner gp kalte, vor her abgekvchte Milch ein sehr vorzügliches Stärkungsmittel. Zu reichliches Trinken von warmem Kaffee und Lhee erschlafft dagegen und ist durchaus zu vermeiden. Aber was gegessen wird, muß auch verdaut werden, denn im richtigen Stoffwechsel beruht die Gesundheit, und je ener gischer dieser Stoffwechsel vor sich geht, desto gesunder ist der Mensch. Die Verdauung muß befördert werden durch Leibes übungen wie Spazierengehen, Spielen, Turnen, ja selbst durch Tanzen oder Radfahren. Tägliches Waschen des Rückens, der ''§Nnl wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 M. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnserüonspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Sozialdemokraten unter sich. In dem Wahl kreise Solingen führen die „Genossen" ein recht erbauliches Spektakelstück auf, das den Arbeitern wieder einmal die Augen öffnen könnte, wie das so oft angekündigte „Himmel reich auf Erden" anssehen würde. Der bisherige Ver treter dieses Kreises im Reichstage, „Genosse" Schumacher, hat sich den Zorn der Allgewaltigen im Vorstande der Partei zugezogen. Obgleich der Mann bereits seit 14 Jahren den Wahlkreis vertritt, soll er herausfliegen, weil er in manchen Stücken eine eigene Meinung gehabt hat. Aber — er will freiwillig nicht abdanken! Der gesummte Partei-Vorstand hat deshalb einen Kleinkrieg gegen ihn eröffnet. Ein neuer sozialdemokratischer Wahlkandidat ist gegen Schumacher aufgestellt worden. Schumacher hat jedoch auch seine Freunde, die an seiner Kandidatur fest halten. Die beiden „Genossen" schlagen nunmehr tapfer aufeinander los. Schließlich wird ja Schumacher vom K-nntage nach Trinitatis. Mam 5, 28: Wenn ich nur Sein Kleid möchte anrühren, so würde ich gesund! war das für ein Glaube, der aus diesem Worte ml Weib, das Jesu persönlich unbekannt war, 'kni abgemattetes, heruntergekommenes Geschöpf, unbedingtes Vertrauen zu dein Lehrer aus " sie meint, schon das bloße Anrühren Seines bau' ?Me v"" ber Krankheit heilen, die kein iz. A heilen können. Sie entdeckte diese ihre Meinung MMmandem. Sie wußte wohl, daß man sie als verlacht hätte. Jetzt, als sie — kraft ihres in'OI gesund geworden war, sagte sie Jesu die Myrheit. Zein Friedensgrnß geleitete sie heim, k» OMe zeitlebens unter Seinen Jüngerinnen zn Liefen sein. sichtbar heute unter die Menge trete, M Übliche Geschichte sich ohne Zweifel wer Wiederholen. Es giebt arme, abgemattete, U Geschöpfe genug in der Welt, die bei Ellcke ohne viel Bedenken an Ihn glauben sich garnichts daraus machen würden, ob von Gesunden und Hochgelehrten als Mien, Mustert würde. Wenn man diese armen 'shs M überzeugen könnte, daß der unstcht- bwselbe und größere Kraft hat als einst der »asis v auch hMe noch Lebensströme von Ihm aus- i- die sich in Seine Nähe wagen, und ge- G 5 . M! Wenn man davon überzeugen könnte in der Christenheit, welche in ihr eine <lk st we, maßgebende Stelle einnehmen Wie so > sie s,^ w^en trauen dem unsichtbaren Jesu, auch M, ,7 zu vis ihrem Herrn bekennen, die Le- isi si-M jenes Weib Ihm zutraute! lind herzliches Vertrauen, wie auch unsere Rcfor- Mx ^hutteu, der wahre Glaube, der allein selig- > Maube, und wer ihn hat, empsäugt Jesn geweihten und in Alltags-Stunden. ^.Iertrauen zu Jesu, das sich durch keine ? noü Mberfolge niederbeugen und entwurzeln läßt, 'M m gesund an Leib und Seele. Wer es dir Min heiligen Geiste und sollte dein Be- in hMMer sein. Wer es dir mindert, der sei kein j«. »em Hause, denn er ist gefährlich für deine Sozialstatistik" ins Feld, durch iMlageÄ? Haltlosigkeit der Verelendungs-Theorie °> dargethan wird. Liebknecht antwortete sinx polternden und schulmeisternden Manier, j^d^age ließ sich dadurch nicht abwenden. .j,m / V bkss-„M vor der Thür, und da giebt M .lei als eben jene vordeni von sozial- 'Zerpflückte und zerzauste Theorie, e MI '.^enaM Mrd also das alte Lied von der fort ab' I ^aln',e r ung der Massen wieder gesungen. Das R?bt .Mmisgegebcne sozialdemokratische Haud- M k Mühe, die abgethanc Lehre wieder zu 'gen; es beschwört die Geister der Marx .... Kreuzzegend, der Schenkel und des Unterleibes mit lauwarmem Schumachers geschehen? „Genosse" Liebknecht hat kürz- und allmählig mit kaltem Wasser ist gleichfalls sehr heilsam, lich erst versichert, daß es im neuen „Himmelreich auf Dem Waschen muß stet« ein starkes Abreiben folgen, denn ge« Erden" keine Gefängnisse, Prozesse, Gerichten, s.w. geben rode das Reiben der Haut ist von guten Folgen. Daher auch wird. Wohin also mit widerspenstigen Genossen?" , - .