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»Also hat Mr. Thomsen Ihnen weiter nichts von mir er zählt?* fragte sie nach einer kleinen Pause. „Nichts, als daß eine ihm bekannte Dame, Sie also, Miß Helbach, ihn mit der Auffindung jenes Dr. Siegfried, der noch am Leben sein solle, betraut Habs. Falls letzteres wirklich der Fall wäre, dann glaubte ich e-ne Spur bereits endeckt zu haben, da die Sache mich interessirt. Sie haben, wie ich voraussetze, noch nicht Derartiges gefunden." „Nein, ich tappe noch vollständig im Dunkeln, ich weiß nur bestimmt, daß ein anderer sich seines Namens bedient und die Expedition auf dem rothen Stern als Schiffsarzt mit ge macht hat." „Dieser andere ist bereits dingfest von wir gemacht worden," sprach Finley ruhig. Eva sah ihn überrascht an. „O, Mr. Finley," rief sie tief erregt, „Sie haben seine Spur gefunden, Sie wissen mehr, als Sie ahnen lassen, sagen Sie mir um Gotteswillen —" „Bitte, Miß Helbach," unterbrach Finley sie lächelnd, ,,ich tappe ebenfalls noch im Dunkeln, in das allerdings schon hier und da ein winziger Lichtstrahl gefallen ist, doch warne ich Sie, sich einer zu sicheren Hoffnung hinzugeben. Mr. Thomsen hat von verschiedenen Zeitungen gesprochen, haben Sie vielleicht den klugen Gedanken gehabt, durch eine Annonce auf die Spur deS Verschwundenen zu gelangen?" „Freilich habe ich diesen Gedanken durch meinen Freund ausführen lassen. Ich sehe schon, daß Sie ihn nicht billigen, Mr. Finley." „Im Gegentheil, er hat meinen ganzen Beifall, Miß Hel- boch! Soll ich Nachfrage in den verschiedenen Zeitungs- Bureaus halten? Ich bin am Ende der Emzige, dem etwaige Einsendungen ausgehändigt werden." Sie würden mich dadurch sehr verbinden, hier ist die Zeitunzsliste." Sie nahm ein Blatt Papier aus ihrem Schreibtisch und reichte es ihm hin. „Darf ich um die W ederholung Ihres Besuches bitten," Mr. Finley setzte sie dann hinzu. „Ich werde mir erlauben, Ihnen schriftlich das Resultat mitzutheilen, Miß Helbach," erwiderte Finley. „Mein wieder holter Besuch möchte der Dienerschaft auffällig erscheinen." Eva sah ihn befremdet an. „In Mylords Hause wird keine Kritik seitens der Diener schaft geduldet," erwiderte sie stolz. „Dann bitte ich um Entschuldigung, Miß Helbach!" sprach Finley ruhig, „und erwarte darüber Ihre Befehle!" Sie blickte lächelnd zu ihm auf. „Ich erwarte Ihren Besuch, Mr. Finley, da Sie mir mündlich jedenfalls viel mehr mittheilen können als schriftlich. Auch möchte ich doch gerne etwas über Mr. Thomsen hören." „Gut, ich werde kommen, sobald ich Neues und Wichtiges zu berichten habe, oder falls bereits Mitthnlungen auf ihre Annonce eingelaufen sind. Bitte aber um volles Vertrauen, Miß Helbach!' „Das besitzen Sie, Mr Finley! Grüßen Sie meinen guten, braven Diedrich Thomsen von mir, und sagen Sie ihm, daß ich mich freuen würde, ihn bald wieder zu sehen, — er müsse recht ruhig sein, um wieder rasch gesund zu werden." Sie reichte d-m Detektiv die Hand und dieser verließ sie mit der bewundernden Empfindung, das schönste Mädchen Lon dons, ja, vielleicht ganz Englands gesehen zu haben." Sem Wagen wartete draußen, er warf einen Blick auf seine Uhr und nickte befriedigt. „Nach Hydepark!" befahl er dem Kutscher, rasch einsteigend und lehnte sich, als der Wagen davon rollte, behaglich zurück. Es war just die Zeit, sich Mr. Zurmühlen jun. anzusehen. Er hatte, ans Ziel angelongt, kaum einige Schritte auf dem breiten Sandweg, der rings um den Park läuft und der hohen Aristokratie zum Corsofahren und Reiten dient, ge macht, als er einen sehr eleganten jungen Herrn erblickte, der kein anderer als Max Zurmühlen war, für den ihn auch so fort Finley hielt. Ohne Umstände schritt letzterer auf ihn zu, und fragt-, den Hut lüftend: „Habe ich die Ehre, Mr. Zurmühlen aus X. zu sehen?" „Der bin ich, was wünschen Sie?" gab Max kurz zurück. „Ich komme im Auftrage des Dr. Jakobson, der leider Krankheits halber nicht erscheinen kann." „Nun?" — Max setzte seine hochmüthigstr Miene auf — „was weiter?" „Der Doktor habe Mr. Zurmühlen nichts weiter mitzu theilen." Max konnte sich nicht enthalten, mit dem Fuße aufzu stampfen. Dann besann er sich. „Eie könnten mir diese Depesche aufgeben", sagte erhoch- müthig. „Hier ist Geld." „Finley nahm beides, zog höflich den Hut und enrfernte sich rasch. Erst im Wagen überflog er das Telegramm, daß an Zur mühlen sen. in L. Deutschland gerichtet war. Es lautete: „Adams sagte: Gespenster gebe es nicht, Deine Furcht se gänzlich unbegründet. Reise heute nach Paris — Zranä Mts — Max. —" Finley lächelte und dirigirte seinen Kutscher nach dem nächsten Telegraphenbureau, um die Depesche aufzugeben. Dann fuhr er befriedigt nach Hause, um gut zu speisen und ein wenig zu ruhen. Sein Weg führte ihn nun zunächst ins Hospital zu Died rich Thomsen, der ganz gerührt und beglückt wurde von den Grüßen und Ermahnungen der Insel-Nixe und heilig und hoch- gelobte, sich ruhig zu verhalten. Der Detektiv mußte darüber lachen und begab sich nun zu Bill Jakobson, der seltsamer Weise sein Schützling geworden war, während man Bob Morton in die Verbrecher-Abtheilung gebracht hatte. Bill freute sich über den Besuch, da er den sonst so ge fürchteten Detektiv für seinen Retter halten mußte, der ihn tröstete und aufrichtete. Und nun nahm Mr. Finley sich einen Wagen, um bei den verschiedenen Zeitungs-Expeditionen die Antwort auf die betreffende Annonce einzufordern, die man ihm auch ohne Weiteres ausgehändigt hätte, wenn solche dagewesen wären. Nun, es war ja der erste Tag, und Eva hatte eine dreimalige Insertion angeordnet, die Finley für gut befand und nachträglich bezahlte. »als- U. - L keksims - ,, niar »In»><00 f zu Mk. I'anl Alleinverkauf für Wilsdruff. Eiscnbahnfabrplan giltig vom 1. Mai 1898 av Wilsdruff - Potschappel - Dresden 12.46 1.07 1.17 1.22 sucht, Gelbsucht, Lebcr-,^ bmö-nfiUllo 95 ktz. fische, chinesische rc- in den neuesten Dessins und Farben, sowie schwarze, weiße und farbige Henneberg-Soide von 75 ?fg bis M. 18.65 per Meter — in den modernsten Geweben, Farben und Dessins, kn private porko- unci eteuerfrei ins Usus. Muster umgehend. 6. Uennkb6r'g8 Seicion-sssbmksn (k. u. k. Holl.), rürieli. inarrno'"- leiden und jeder M sengeschwülste, (Kröpfe) Folgen der zustände behandelt Wiiüig in Dresden, SW i Mittlerweile war der Abend schon ziemlich weit vorgerückt. Der Nebel hatte sich wieder verdichtet und nur mühsam ver mochten die Straßen-Laternen und die Beleuchtung der Schan- fenster bemerkbar zu machen. Der laute Verkehr war meistens verstummt, nur das Läuten des Straßenbahnverkehrs und das Peitschenknallen warnte die Passanten der Fußstiege, sich vor zusehen und die Fahrwege zu meiden. Finley bestieg einen Bahnwagen, um nach Brompton hin auszufahren, und den „Drachen" in der Canningstraße aufzu suchen. Er batte sich dazu eine Flasche Seemanns-Gin aus der Pennigtonstraße mitgenommen, die er sicher in seiner Rock tasche untergebracht hatte und suchte sich, da er den alten Sam son noch nicht anwesend fand, eine stille Ecke in der Wirths- stube aus, wo er sich eine Flasche Wein, zwei Gläser und ein gutes Abendbrod bestellte. — „Könnt Ihr den Pförtner von Dr. Adams-Heil-Anstalt?" fragte er den Kellner. „Wie sollte ich den alten Samson nicht kennen, Sir! — — Es ist just sein Abend, er wird bald hier sein". „Gut, wenn er kommt, dann sagt ihm, baß ich in dieser Ecke sitze." „Well, Sir!" Somsou kam und schüttelte Mr. Finley, hochgeehrt von seiner Gegenwart, erfreut die Hand. „Sie essen mit mir, Mr. Samson," sagte Finley, Kellner, noch ein Couvert. Zwei Gläser und ein Couvert. Wo habt ihr Euere Gedanken, Mann?" (Fortsetzung folgt.) lotter Lrdknscbmorx ps wirö 8 0 kort, gestillt <1. ttie ä.n- xvonttnn^ ttor von v. Lobbe. Krisen in Gläsern » 50 bei: tz-Ä AArthschaftliches. Wann soll der Klee gemäht werden? Diese Frage, wann der Klee gemäht werden soll, ist für die Landwirthschaft von viel größerer Bedeutung als allgemein angenommen wird, denn der rechtzeitige Schnitt der Futtergewächse ist erfahrungs gemäß von ganz wesentlichem Einfluß auf ihren Nährwerth. Das werthvollste Nährmittel in den Futterpflanzen ist dos m chnen enthaltene Pflanzen-Eiweiß, der Stickstoff. Der Ge- sammtstickstoff zeigt nun, nach den Wolff'schen Tabellen, eine Abnahme mit dem zunehmenden Alter der Futtergewächse; so vermindert er sich um 35,5 Proz. bei ganz jungen Kleebeu, auf 24,5 Proz, bei solchem, welches in Knospen, auf 19,7 Proz. in Blüthe und 12,5 Proz. in der Reife gemäht wurde. Im Grünfutter zeigt Rothklee in den drei ersten Entwicklungsstadien 6 5,3 und 4.8 Proz., dagegen nimmt die Pflanzenfaser, welche unlöslich ist, im Heu von Rothklee zu um 22 Proz. in ganz jungem Klee, auf 28 Proz. bei in angehender und auf 36 Proz. bei in voller Blüthe gemähtem Klee. Gan; ähnlich stellen sich di- Verhältnisse bei den Wiesengräsern. Zur Beurtheilung der Werthverhältnisse ist noch folgendes zu beachten: Wenn man den Nährwerth ganz jungen Klees um 70 Proz. höher veran schlagt als den des in voller Blüthe und um 40 Proz. höher als den des in angehender Blüthe gemähten Klees, wenn man weiter beachtet, daß die Nährstoffe in jungen Blättern bedeutend besser asstmilirbar sind als in älteren Blättern und Stengeln, und -ndpch die Menge der geernteten Futtermassen berücksichtigt, welches der Gehalt an Pflanzenfaser annähernd ausdrückt, so resultirt daraus schon, daß es am zweckmäßigsten ist, die Futter gewächse gleich bei beginnender Blüthe zu schneiden, denn dann ist der Nutzwerth am höchsten. Dazu kommt aber noch der Um stand, daß der zweite, bew. dritte Wuchs und nur um so ge ringere Erträge giebt, je länger man mit dem ersten Schnitte zögert. Werden die Kohlen vorräihe der Erde einmal ein Ende nehmen? Diese Frage hat schon viele beschäftigt, die fürchten, daß eines Tages das letzte Kilogramm Kohle der Erde entrissen und verbraucht sein könnte und die Menschheit dann erfrieren müßte Schon im Jahre 1831 tauchte die Frage in England auf, und es wurde auch eine Kommission eingesetzt, die für Groß britannien den Vorrath an Kohlen auf 148 Billionen Kilogramm berechnete. Das ist allerdings weit über den Durchschnittswerth. Daß es überhaupt unmöglich ist, daß jemals Kohlenmangel ein- treten könne, hat der brrühmte englische Physiker Lord Kalvin auf der letzten britischen Naturforscherversammlung zu Toronto nach- qewiesen. Die auf Erden vorhandene Kohle kann deshalb nie verbraucht werden, weil gar nicht genug Sauerstoff zu ihrer Verbrennung vorhanden ist. Der auf der Erde in der sie um hüllenden atmosphärischen Luft enthaltene Sauerstoff stellt eine solche Menge dar, daß sie au--reichen würde, ein drittel Trillion Kilogramm Kohle zu Kohlensäure zu oxidieren. Wenn nun aber die Kohlenmenge in Großbritannien allein schon 148 Billi onen Kilogramm beträgt, so ist das viel mehr, als durch den über Grohbritanni-nlastenden Sauerstoff verbrannt werden könnte. Und ähnlich dürfte es auf der ganzen Erde sein. Also wird das menschliche und thierische Leben nicht an der Erschöpfung der Kohlenvorräthe dereinst zu Grunde gehen, sondern eher am Mange! an Sauerstoff, also an Erstickung. Vie Mele in Herren-Anzügen f zu Mk. 4,50, 7,—, 10,-, 12,-, 14,-, 18,-,^- ' j 25,—, 30,— bis 40,—, . „-G Burschen- nn- Anaben-Ä^ zu Mk. 2,-, 2,50, 3,-, 3,50, 4,-, 4,50,5,-,°' 8-, 10,- bis 25,-, LWßSLkrLvAnkS Ls-F FALL' dureb dos vor/ü^UcU xviik<-ndl> und . II. Etg. Zu sprechen täglich von 9—4 M OGGGOGOOO" Herren-Iackets 1,50, 1,75, 2,50, 3,—, 4, -, 5,—, 6,-,'' 10,— bis 22,-, Herren-Stssshosen zu Mk. 3,-, 3,50, 4,-, 4,50, 5,-, 6,-, 6 10, - bis 12,-, , Ssnriner-Oaletsts, Wasche Trikst-Anzüge, WM" Leibchen nnb Kniehose» M Arbeitssuchen in Zeng Vo "'gl. ' Alaschinen-Arbeiter-Anz^/ Turncr-Hosen in Tricut, wcrsjcN j cngl. Leder, Trett u. s- Wäsch«, Mützen, Schir'"^ UA Friz- und Ltrohhütc u s. findet man zu bekannt billigsten Preisen bei ». HValE? PotsHaxxel, Tharandb' Sonntags offen von sz 2 und NUS I.ronebiaidiüsou. (6680t/.iell ^osobüt^t. 95U)3.) W li-ationoUsto nnd vrirks-unsto rdlor W iunA.«nv6i86Q, denn 6S ist doZOui^s 8wÜ', womit Körper selbst Nie Imnl^'imrkrnnknuken bsilt. U" ^' beiiten Krücken und Reizten best-itixon die » M "oten HeNorlo!^ . - Nede l'nblekte von 0.25 6r. < ntspriebt 0 " ' W 6eso!mu.0.ci^7.usKt'z ^ldol'./uester. ,1,1 ' .u>l -H -^potbokenrXjNIv. 4,50 kür 100 'I'rUd. -rueb direel "U- " -;z « i nbrik I)r. H<> mnnn i. >Vnnseb anskübrlicbo Nroscbüro und Kiuniconusri kZ sendet. (VIII 81.) nstl» sönen NennLn-knrug, «insn eine SominsE-^opps, einen kui«svken-Hnrug! einen itnsken-^nrug, ein ^squett, eine »ose eto kauten, wollen Sie »nein I-aßfer i! besichtigen. Lä. ttngsr'8 kaeiif. Wilsdruff (Abfahrt) . . 6.15 10.20 3.16 8.05 Dresden (Abfahrt) . . . 7.10 Grumbach 6.22 10.28 3.24 8.!2 Potschappel 7.35 Kesselsdorf . . . : . 6.32 10.39 3.35 8.22 Zauckerode 7.43 Niederhermsdorf .... 6.47 10.56 3.52 8.37 Niederhermsdorf .... 7.49 Zauckerode ..... 6.53 11.03 3.59 8.43 Keffelsdorf 8.04 Potschappel 6.59 11.09 4.05 8.49 Grumbach 8.14 Dresden (Ankunft) . . . 7.25 11.36 4.34 9.10 Wilsdruff (Ankunft) , . 8.19