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selbst die Geldmittel. Sollen da kirchliche Nothstände nicht überhand nehmen, so muß die brüderliche Hilfe in Anspruch ge nommen werden. Wohl werden deshalb alljährlich ein paar Kirchenbaukollekten hin und her durch die Landeskirche gesammelt. Aber damit kann immer nur an wenigen Orten geholfen werden; das Unterstützungsbedürfniß ist regelmäßig an weit mehr Orten vorhanden. Hier einzutreten ist der „allgemeine Kirchenfonds" bestimmt. Diese im Jahre 1876 durch freiwillige Gaben be gründete Stiftung hat den Zweck, den Interessen der evangelisch lutherischen Kirche des Landes in solchen Fällen zu dienen, wo die erforderlichen Mittel aus Staats-, Kirchengemeinde,- Kirchen-, und anderen Kassen und Fonds nicht oder nicht in hinreichendem Maße beschafft werden können. Seine Kräfte sind aber dem Bedürfnisse bei Weitem nicht gewachsen. Sie zu stärken ist alljährlich die allgemeine Kirchenkollekte an den beiden Pfingst feiertagen bestimmt. Möge sie auch in diesem Jahre viele opfer willige reichlich spendende Geber finden. — Bei der am Sonntag, den 22. d. M. im Restaurant Eintracht abgehaltenen sozialdemokratischen Wähler versammlung, die von 35—40Personen besucht war, sprach der Sozioldemckrat Dreyer aus Löbtau. Auch der Maschinen arbeiter Fritzsche von hier forderte die Versammlung auf, den z. Z. noch im Gefängniß schmachtenden Sozialdemokraten H orn zu wählen. Zwei eingegangene Resolutionen, in welchen die Zustimmung zur Wahl Horns und daß in denjenigen Wicth- schaften, wo Arbeiter verkehren, auch die sozialdemokratische Arbeiterzeitung ausgelegt werden müsse, ausgedrückt war, kamen zur Vorlesung. Die Versammlung, welche ruhig verlief, dauerte von 3-^5 Uhr. — Alle „Fracht-Interessenten" der Potschappel- Wilsdruffer Schmalspurbahn, welche durch diewohl bei spiellos dastehende, langsame Güter-Befördcrung resp. Umladung in Potschappel geschädigt werden, wollen sich, wie auch ein Ins. in heutiger Nr. besagt, zwecks gemein samen Vorgehens, Freitag, den 27. d.M. Abends 5 Uhr zu einer Versammlung im Hotel zum goldnen Löwen ein finden. Wie man uns mittheilt, liegt die Anhäufung und überaus langsame Umladung des Frachtgutes nur in Potschappel; so sollen z. Z. über 80 Lowrys daselbst lagern, auf die zahl reiche Interessenten mit Schmerzen lauern. Es thut vielleicht noth, daß man seitens der kgl. sächs. Staatseisenbahnverwalt ung diesem Treiben der Umladeverwaltung in Potschappel ener gisch entgegentritt, damit endlich einmal diese den Handel und das Gewerbe sehr schädigende Angelegenheit aus dem Wege ge räumt wird. — Auf die kommenden Freitag Abend 8 Uhr im Saale des Hotels zum Adler stattfindende Wählerversammlung, in welcher sich der Kandidat der Konservativen Partei und des Bundes des Landwirthe Herr Oekonomierath Rittergutsbesitzer Andrä-Braunsdorf den vaterländisch gesinnten Wählern Wils druffs und Umgegend vorstellen wird, machen wir auch an dieser Stelle aufmerksam. — Unserer heutigen Nr. liegt ein Zeitiger Prospekt des Manufakturwaarenhauses H. M. Schnädelbach, Dresden, Marienstraße 3, 5 u. 7, Antonsplatz bei. — Haltet die Wege in den Anlagen, sowie die Plätze bei den aufgestellten Ruhebänken rein! Laß weg von diesem Platze hier — So Eierschalen als Papier; — Auch andern Unrat nimm mit fort, — Denn jeder hat gern rein den Ort!" Diese Mahnung verdient beim Beginn der Ausflüge allseitige Beach tung. Immer noch macht sich ein Theil der Besucher unserer Anlagen der Unsitte schuldig, durch das Wegwersen von Speise hüllen und Speiseresten Ruheplätze zu verunzieren. Man sollte doch ein wenig Rücksicht auf seine Mitmenschen nehmen, denen beim Anblick eines wüsten Durcheinanders von Papierstreifen, Eier- und Wurstschalen, zerbrochenen Flaschen rc. der Appetit und auch der Aufenthalt gründlich verdorben wird. Es bedarf nur des guten Willens, diese Ueberbleibsel zu sammeln und in geeigneter Weise zu beseitigen. — Eltern und Vormünder werden darauf aufmerksam gemacht, daß schon vom 1. April d. I. ab Lehrverträge nicht nur von den Kontrahenten, d. h. vom Lehrmeister und den Eltern, bezw. Vormund, sondern auch von den Lehrlingen selbst unterschrieben werden müssen. Fehlt die Unterschrift des Lehr lings, so sind die Lehrverträge ungiltiz. — Es bestehen strenge Ahndungen für solche Bewohner, die Blumenstöcke auf äußere Fenstersimse stellen, ohne daß an den letzteren ein sicherer, haltbarer Schutz, der das Herabfallen verhindert, angebracht ist. Wenn man bedenkt, welch namenloses Unglück hervorgerufen werden kann und auch schon hervorgerufen worden ist, wenn ein herabfallender Blumentopf Menschen ver letzt, die unter Umständen Zeit ihres Lebens stech bleiben, so kann man nur wünschen, daß gegen eine jede Zuwiderhandlung in dem angedeuteten Sinne streng vorgcgangen wird. — Die Waaren und Muster, welche die, seiner Zeit auch mit Unterstützung der Kgl. Sächs. Staatsregierung ausge sandte ostastatisch- Expedition, insbesondere in China und Japan gesammelt hat, werden in der Aula der technischen Sta ats- lehranstalten zu Chemnitz vom 23. d. M. an 14 Tage lang ausgestellt, Die Ausstellung wird an den Wochentagen von 9—12 Uhr vormittags und von 2—6 Nachmittags geöffnet sein. Zutritt haben gegen ein zur Deckung der Kosten be stimmtes Eintrittsgeld von 1 M. nur reichsdeutsche Interessenten, welche sich auf Erfordern auch als solche auszuweisen haben würden. Die Herren Interessenten werden hiermit auf diese Ausstellung aufmerksam gemacht. — Eine nicht unberechtigte Frage wurde am Sonntag in der Frühjahrsversammlung der königlichen sächsischen Militär vereine des Bezirkes Rochlitz erörtert, nämlich: Wie ist der Neubegründung von Militärvereinen, wozu vielfach ein Be- dürfniß nicht vorliegt, entgegenzuwirken? Von der Bezirks versammlung wurde bezüglich dieses Antrages beschlossen, daß denjenigen Militärvereinen, die nicht eine gewisse Reihe von Jahren genügende Erfolge in ihrer Thätigkeit erzielt haben, das königliche Fahnengeschenk zu versagen sei. — Nossen, 22. Mai. Heute Nachmittag zogen über unsere Stadt schwere Gewitter. Dadurch war der sogenannte „Anschuß" der hiesigen Schützcngesellschaft insofern etwas ge stört, als der Umzug des Bataillons durch die Straßen der Stadt zu späterer Stunde erfolgen mußte, als ursprünglich ge plant war. Während des Gewitters traf -in Blitzstrahl das j Haus des Stellmachermeisters Pflug an der oberen Bahnhof-1 straße, jedoch ohne zu zünden. — Einen neuen Beleg dafür, wie frech und unverschämt! I»sul Itlsüresvk, Alleinverkauf Stelle von heute ^icuc von ycm- frischen Transport vorzüglicher MilchM to Mk au bei "" von 200 Mk. an Verkauf. !M. Schlachtvieh wird in Tausch geno«^ NM PW, vermittelt billigst Mittler. dLT LTr . MMMS W' die bekannten vorzüglichsten amerikanischen Fabrikat RvtlMrmWll Mit werden meine neuesten Ausführungen sehr interef^ die Tschechen sich immer noch bei uns benehmen, erhielten am vergangenen Mittwoch Abend mehrere Fahrgäste des von Dresden nach Pirna verkehrenden Personenzuges, in deren Ab theil sich zwei solcher Wenzelsbrüder befanden. Kaum waren dieselben eingestiegen, als sie auch schon begannen, es sich auf den Bänken gemüthlicher zu machen, als die Schicklichkeit erlaubt. Aber nicht genug damit, tranken' und johlten die Nazerl in unver schämter Weise und belästigten die Mitfahrenden dermaßen, daß diese sich ein solches Benehmen ganz ernstlich verbaten. Da kamen sie aber schön an, denn die Frechlinge gebildeten sich nun erst recht dermaßen streitsüchtig und unverschämt, daß einer der Belästigten die Nothbremse zog und den Zug mitten im freien Felde zum Stehen brachte. Von den herbeieilenden Schaffnern wurden darauf die Krakehler aus dem betreffenden Abtheile entfernt und anderweit untergebracht, so daß die Ruhe wieder hergestellt war. — Dos 5jährige Söhnchen des Holzarbeiters Lobmann zu Schirgiswalde war kürzlich Abends in der Kirche einge schlafen und wurde vom Glöckner, nachdem sich sämmtliche Leut- entfernt hatten, versehentlich dort eingeschloffen. Als der Knabe nach 9 Uhr Abends aufwachte, fand er alle Thüren verschlossen. In seiner Angst setzte er die kleine Wandlungsglocke, deren Strang sich hinter dem Altar befindet, in Bewegung. Groß war natürlich das Erstaunen der Bewohner und namentlich des Glöckners, als Plötzlich das Glöckchen ertönte. Bald darauf war der Knabe aus seiner unfreiwilligen Haft entlassen. (Plüsch) ist zwischen Wilsdruff und Übend verloren worden; der ehrliche E v beten, selbige gegen gute Belohnung hei t Möbelgeschäft, abzugeben. kl» Avissvn I. I, II., III. pr HI. t'pei« N368-?fkiI, WWE- zu haben bei Otts llimken-VslÄeWV Offerten nacb Drcsdrn, TiretlZst^^-^ Oberen 6a8ißof O-kar rr.'h>-7 Marktbericht. Dresden, 23. Mai. (Getreidepreise,) An der Börse: Per 1000 Kilogr.: Weizen, weiß, 241—245 Mk., do. braun 241—245 Mk., Roggen 159—165 Mk. Gerste 160 -180 Mk., Hafer 167 —172 Mk. — Auf dem Markie: Kartoffeln per 50 Kilo 3 Mk. — Pf. bis 3 Mk. 50 Pf. Butter per Kilo 2 Mk. 30 Pf. bis 2 Mk. 60 Pf. Heu per 50 Küo 3 Mk. 50 Pf. bis 3 Mk. 60 Pf. Stroh per Schock 27 Mk. - Pf. bis 28 Mk. - Pf. NillipM l^ Tiit li ^utervi nnsl» M"» Alles Betreten meiner Holzungen, M". mein von Blumen, Beeren, Pilzen, Nüssen lich das Holen von Pfingstmaien wird bei Pi „ polizeilicher Strafverfolgung verboten. ' G-ifi,ror, Uennsn-ilnrug, M einen 8omrnsi»-vs>stoi,^ eine 8oinnisn-^oppe, einen kui-svken-^nrug, einen ILnsksn /Tnrug, ein ^squvtt, eine Uosv etv Kants», wollen Sie ins!» besichtigen. riiai « n«It GL Äntfcbcr. Einen zuverlässigen und nüchternen KtlE t Lohn sucht bis 1. Juui LL Dampfziegelei Gr""' > Aurze Chronik. Schwere Ausschreitungen von Streikenden sind in Berlin vorgekommen. Weil er nicht mitftreiken wollte, ist der Fabrikarbeiter Heinrich Lau, der als geschickter Arbeiter die Zufriedenheit seines Meisters und einen guten Verdienst fand, schwer mißhandelt worden. Einige seiner Mitarbeiter versuchten umsonst, auch ihn für einen Streik zu gewinnen, um eine Lohnerhöhung durchzusetzen. Als es zu einem Streit mit dem Meister kam, stand Lau diesem bei, zum großen Aerger seiner Arbeitsgenossen. Abends überfielen ihn etwa 20 Mann und bearbeiteten ihn mit Stöcken und Messern. Er erhielt u. a. vier gefährliche Stiche in den Rücken und liegt schwer darnieder. Auch dieser Fall zeigt, wie nothwendig der bekannte Erlaß des Grafen Pofadowsky war. Wien, 24. Mai. Erzherzog Leopold ist heute Vor mittag auf Schloß Hörnstein gestorben. Aus Wien meldet das „Prager Tageblatt", der Zeitungsstempel werde am 2. Dezember fallen. Der fünf zigste Gedenktag der Thronbesteigung des Kaisers solle dieses Geschenk der österreichischen Presse bringen. Zu einem späteren Zeitpunkte solle auch die Freigabe der Kol- portage erfolgen. Airchenuachrichten aus Wilsdruff. Sonntag am 1. Pfingstfeiertage: Vorm. 8^2 Uhr Gottesdienst, Predigt über Eph. 2, 19-22, Pastor Ficker. Montag am 2. Pfiugstfeiertage: Vorm. 8^2 Uhr Gottesdienst, Predigt über Eph. 1, 15^19, Hilfsgeistlicher Simon. An beiden Feiertagen wird an den Kirchthüren eine Kollekte für den sächs. Kirchenfond eingesammelt werden. empfiehlt seine großen Vorräthe Mriance, ' 5'1,^""' ' und -Milder, Eine Wohnung wird zum 1. Oktober zu miethen gesucht. Näheres in der Expedition d. Bl. Mr leichtes Mßrwerk empfiehlt sich Larl Sengewal-, Rosengasse 75. von »oSiUNNII, j tz ILoSiVO t Wilsdruff, Bndtthofstr. 147 empfiehlt in8üNIIM- II.KbMIMllilMRI. Reparaturen aller Art werden prompt ausgeführt. Reelle Bedienung! Billige Preise! Zs«. Eine Parthie Sonnenschirme verkaufe zu und unter dem Selbstkostenpreis.