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Kohlrabi und Sellerie. Wir vermehren den Wurzelwuchs, wenn wir die jungen Pflänzchen nach der Entwickelung des ersten Blattes ausnehmen und sie in Entfernungen von ein bis zwei Zoll aufeinwohlzubereitetes fruchtbares Gartenbeet verpflanzen. Die Pfahlwurzel wird bei dieser Gelegenheit auf die Hälfte verkürzt und der Sämling eine Kleinigkeit tiefer gepflanzt, als er auf dem Samenbeete stand. Die Gärtner belegen dieses Verfahren mit dem Namen Pikieren. Es bilden sich nun eine große Menge feiner Wurzeln, die der Pflanze eins große Masse von Nahrung zuführen. Vor allem ist es von Wichtigkeit, baß die Pflänzchen vollkommen gesund und mit schönen Wurzeln versehen sind. Große Sorgfalt ist bei dem Ausheben der Setzlinge aus dem Saatbeete zu beobachten. Mancher Landwirt reißt die Pflänzchen in einer Weise aus dem Boden, bei der eine Masse feiner Saugwurzeln in der Erde sitzen bleiben. Die Folge davon ist, daß die Pflanzen kränkeln, auch wohl ganz eingehen. Dev Devband -ev Obst- vn- Gartenbauvereine im Bezirk der Landwirtschaftskammern für die Provinz Sachsen hat letzthin in Halle getagt. Landrat Graf von der Schulenburg-Cölleda hob in seiner Eröffnungsrede hervor, daß der junge Verband sich erfreulich entwickele, indem er bereits 58 Vereine und Sektionen mit 3775 Mitgliedern umfasse. Herr Hauptmann Garke-Wittendorf berichtete über die Thätigkeit des Ausschusses für die Förderung des Obst- uno Gartenbaues im Jahre 1897 und Herr Obstbaulehrec Müller übe? die Thätigkeit der Obstbauvereine im letzten Jahrs auf Grund seiner Er fahrungen als Wanderlehrer. Danach hat sich das Interesse am Obstbau in größeren Gebieten gesteigert, indem viel fach auch Privatbesitzer besseres Land dazu verwenden und so den falschen Grundsatz aufgeben, daß Boden, der sonst nichts trage, für den Obstbau noch gerade Hut genug sei. Herr Landwirtschaftslehrer Jlcher-Halle sprach über den genossenschaftlichen Gedanken in seiner Bedeutung für die Förderung des Obstbaues. Es wurde hervorgehoben, daß die Gründung von Obstverwertungs-Genossenschasten nur in denjenigen Gegenden empfehlenswert sei, wo Obst zum Absatz bezw. zur Verarbeitung in hinreichenden Mengen und entsprechenden Qualitäten vorhanden sei. Herr Dr. Hollrung-Halls machte sodann Mitteilungen über neuere Erfahrungen auf dem Gebiete des Obstschutzes. Die Ver suchsstation hat zur Verbreitung der Erkenntnis der Not wendigkeit des Obstschutzes ein zur Verteilung in den Schulen, Gasthäusern, Eisenbabn-Wartesälen rc. bestimmtes Plakat hergestellt, das auf Kosten des Landwirtschafts ministeriums in 10 000 Exemplaren gedruckt wird und außer farbigen Abbildungen der wichtigsten Schädiger der Obstgewächse nebst erläuterndem Text auch Vorschriften für die Herstellung der Bekämpfungsmittel bistet. Weiter behandelte dann Herr Obstbaulehrer Müller-Diemitz das Obfl-AuSstellungswesen im Lichte der auf der Hamburger Ausstellung gewonnenen Erfahrungen. Den Schluß der Verhandlungen bildete ein Vortrag des Herm Agrikultur- Chemikers Lierke-Staßfurt über die Frage: „Welche Erfahr ungen liegen bis jetzt hinsichtlich der Obstbaumdüngung vor und wie können dieselben von der weiteren Praxis genutzt werden?" Vor allem wurde darin die erfolgreiche Anwendung einzelner künstlicher Düngemittel, wie Kainit, Chlorkalium, schwefelsaures Kali und Chilisalpeter, für ältere Pflanzungen hervorgehoben. „N. Ztg." Allerlei. ' Nsue Schutzvorrichtung an Häckselmaschinen. Die von einigen Fabriken eingeführte teilweise Ab deäung der Messer ist unpraktisch, weil sie nicht leicht zu entfernen ist und obendrein die Unfälle nicht völlig aus- schließt. Das praktischste ist nachstehend abgebildete Schutz vorrichtung mit rundem Drahtgitler. Das Gitter ist im Durch messer etwas kleiner gehalten als der Schwungradkranz und steht entsprechend weit von diesem ab, so daß auch das längste Futter leicht und sicher hervortreten kann. Das Schutzgitter liegt frei in 4 winkelförmig gebogenen Gabeln, welche an dem Schwungradkranze ange- schroben sind. Beim Ab nehmen des Gitters sind nur bei zweien dieser Gabeln die Muttern etwas zu lösen, damit die Gabeln nach außen gedreht werden können, und kann dann das Gitter srei herausgenommen werden. Das Schutzgitter kann also in einigen Sekunden abgenommen werden, ohne daß irgend welche Teile abgeschroben werden müssen. Damit der Einleger nicht von den Messern gefaßt werden kann, muß hinter dem Schwungrad eine hölzerne Schutzwand angebracht werden, wie obige Abbildung zeigt und kann diese leicht durch den Tischler herpestellt werden. Die Drahtgitler werden von der Firma Gebrüder K rps L Co.,-Alfeld, in jeder Größe hergestellt, je nach dem Durchmesser des Schwungrads, und in folgenden Größen auf Lager gehalten: bd Durchm. 900 vom, Preis inkl. 4 Winkelschrauben 8 Mk. O. „ 1000 „ „ „ 4 „ 10 „ Aombinierte Vaumscheere. Die beistehsnd abgebildete Scheere (von der Firma Franz Zimmer, Wien VI, Getreive- markt 1,ä 3 Mk. zu beziehen) vereinigt Scheers, Säge und Messer zu einem Instrument. Die beiden letzteren Werkzeuge sind so an gebracht, daß sie beim Gebrauche des Werkzeuges als Scheers nicht hindern. Die Schenkel der Scheere lasten sich zu einem handlichen Heft umgestalten, wenn man die Scheere oder das Mester, dis ihren Platz, wie die Ab bildung zeigt, im unteren Schenkel der Scheere haben, gebrauchen will. Gefährlichkeit Und Verbreitung -es Hun-c-Ban-wurmr. Von 100 Jagdhunden sind durchschnittlich 53 mit Bandwurm behaftet, von 100 Fleischerhunden sogar 67, von 100 Hofhunden 41, von 100 Zughunden 73, von 100 Schäferhunden 57, darunter 7 mit demjenigen Band wurm, welcher bei Schafen die gefährliche Drehkrankheit verursacht, und endlich von 100 Luxushunden nicht weniger als 70, darunter 36 mit dem gefährlichen Blasenwurm, welcher bei zufälliger Uebertragung aus Menschen den Tod dieser Unglücklichen fast ausnahmslos herbeiführt. Spul würmer beherbergt fast dis Hälfte aller Luxushunde. Die Beseitigung dieser Darmschmarotzcr geschieht jetzt aus schließlich mit dem Pulver frischer Ostindischer Arekanüsse, welche von der Tierarzneiapotheks Altenburg bei Dresden importiert und zu Pillen, deren Wirkung nicht im Magen, sondern direkt am Sitz der Würmer, im Darm, zur Ent faltung kommt, verarbeitet werden. Frem-län-^sche Vögel in Deutschland in Freiheit zu sehen, war bisher nur Wenigen vergönnt. Heute braucht man nicht allzuweit zu reisen, um Kanarienvögel, Mönchs-Sittiche, den roten Kardinal u. s. w. frei herumfliegen und im Freien nisten zu sehen. Der Rittergutsbesitzer Alexander v. Prosch in Sahland (sächs. Oberlausitz) hat versucht, die fremden Gäste bei uns einzubürgern, und der Versuch ist voll gelungen. Herr v. P. hat keineswegs mit dem Ver such ein Experiment machen wollen, ihm, wie allen Natur freunden, ist das Schwinden unserer heimischen Singvögel längst ausgefallen, und sein Streben geht dahin, so viel wie möglich für Ersatz zu sorgen. Vielleicht gelingt eS ihm auch, die Vogelliebhaber zu überzeugen, daß ein Vogel in der Freiheit weit mehr Freude macht, als ein Gefangener, damit den armen, in der Gefangenschaft schmachtenden Nachtigallen, Zeisigen, Gimpeln u. s.. w. die Freiheit geschenkt werde. Die Vogelliebhaber sollten sich an dem Vorgehen des Herrn v. P. ein Beispiel nehmen und für Vermehrung der Vogelarten sorgen. Der „Deutschs Fischereiverein" hat beschlossen, dis Gebirgsbäche im Marktgebiete mit Lachs brut zu besetzen und im Rhein einen Versuch mit Schnäpel- brut vorzunehmen, die kanalisierten Gewässer aber in Zukunft mit Karpfen zu besetzen, da es sich erwiesen hat, daß diese in verschiedenen Läufen dieser Gewässersehrgut gedeihen und reichen Absatz finden. Aanswirtschast. M Teltower Rübchen. Nachdem tue Rübchen sauber geputzt wurden, röstet man einen Theelöffel voll Zucker dunkelbraun, fügt einen Löffel Mehl hinzu, welches man ebenfalls bräunen läßt und verkocht dies mit etwas kochendem Wasser, salzt die Sauce, würzt sie mit Cayenne pfeffer und kräftigt sie mit fünf Gramm Liebig's Fleisch- extrakt. In dieser dicklichen Sauce werden die Rübchen auf gelindem Feuer, damit sie nicht anbrennen, gar ge dünstet, wonach man das Gericht, welches durch die ange gebene Bereitungsweise einen vorzüglichen Geschmack er hält, nicht lange stehen lassen darf, sondern sofort aufgiebt. Lin Mittel gegen Hühneraugen. Gegen Hühneraugen werden gar viele Mittel empfohlen und an- gcwended Eins der einfachsten und billigsten Mittel ist das reine Wasser, das man auch zur Hälfte mit Arnika- Tinktur vermischen kann. Man nimmt ein mehrfach zu sammengelegtes leinenes Läppchen, taucht es in die Flüssig keit, drückt es etwas aus und wickelt es dann um die mit einem Hühnerauge versehene Zehe. Um das Ganze schlägt man ein wollenes Tuch. Nachdem ein solcher nächtlicher Umschlag etwa eine Woche lang gemacht worden ist, läßt sich das Hühnerauge mit leichter Mühe herausnehmen. Nicht selten kommt es vor, daß sich die Menschen beim Herausschneiden der Hühneraugen verletzen und sich eine Blutvergiftung zuziehen. Sollte eine Verletzung stattge funden haben, so lege man sofort reine Watte auf, die man zuvor in der oben beschriebenen Arnika-Mischung ge tränkt hat. Dieselbe lasse man liegen, bis sie trocken ge 3ns Gyps, von jedem 500 Grm., und Briefkasten. '""t ^11 Kin >hi Dl Sprengen von Glas. Nach dm kann man Glas, z. B. den Hals einer Flas^ gerader Linie abschneiden, daß man einen W Petroleum, Spiritus oder Terpentinöl getränkte" st fest um die zu bildende Sprungstelle legt und zündet; während des Brennens dreht nun schneidende Stück Glas herum und schüttelt « Wasser darüber. Der Bruch erfolgt sofort, Risse sollen sich dabei nicht bilden. — Ein nn^ Referenten wiederholt, namentlich für stärkeres gewendetes Verfahren besteht darin, daß »an von Fließpapier durch Wasser zieht und soso» Lagen, die 2 bis 3 mm von einander getrennt mals herumwickelt. Die freigelasssne GlasM erhitzt man dann durch eine starke Flamme, ". durch einen Bunsenbrenner oder Gebläse, Gegenstand fortwährend dreht, damit er M gleichförmig erwärmt. Die Papierlagsn MtV nismäßig kühl. Sobald das Papier ansängt rand schwarz zu werden, nimmt man de» der Flammen und spritzt sofort kaltes WM erhitzten Glasring, worauf der Bruch eriolgt. In Wasser unlöslicher Ritt für Man erhält solchen durch Mischung von 10 ^ sierter Glasscherben und 20 Tl. FlußspathsE bis 60 Tl. Wasserglas. Die beiden ersten können auch durch 10 Tl. Quarzmehl und 20 spath ersetzt werden. — Einen anderen Killst^ Zwecke, der auch für Salzwasser unangreisb^ folgendermaßen bereitet: Bleiglätte, feinster worden ist, alsdann befeuchte man sie nochmals sie nicht früher ab, als bis die Wunde hä! '^1 Anwendung dieses Verfahrens wird selten die verhängnisvoll werden. Arnersen vertreibt man ans . durcb Umherlegen oder Ausziehen von stark »A Stoffen wie Guano, Kampfer, Moschus, Horm- Q von Fischen, Heringslake. Terpentinöl rc. Oder«", mit Zuckerlösung oder Syrup getränkte kchmmKu worin das Ungeziefer sich sammelt und alsdann werfen der Schwämme in siedendes WM ' werden kann. Das Vertreiben vsn Wanzen a>o räumen. Wenn Wanzen bereits von den Zimmers Besitz ergriffen baben, so bleibt nm zierung des Zimmers übrig, so zwar, daß ff, Tapeten abgerissen, alle Brutstätten sorgfältig neu verputzt werden. Dem Kleister für dicM«^ wird etwas Alaun zugesetzt, die ganze Wand auch noch mit einer Lösung von Alaun übersuMÄ sich die Brutstätten des Ungeziefers auch i".d^ ritzen (auch hinter den Waschleisten), so vernM^ am sichersten durch wiederholtes Uebergießsn und mit kochendem Wasser, welchem zweckmäßig ' Insektenpulver zugesetzt wird. M ... — H in jedem Drogengeschäjt erhalten. Die Zwiebeln K.bale». MU? Viehes veranlassen. , O. Z. 100. Zur sicheren Vertilgung von M»ui w dient seit alter Zeit die Meerzwiebel (8oiUn maritM;^ faltiger Entfernung der äußeren trockenen Schalen angefaulter Stellen sein gehackt, mit Schabefleisch » gemengt, sowie in Fett leicht gebraten (wobei die fertigen Kuchen mit den Hänoen zu vermeiden Laufstellcn des Ungeziefers möglichst noch warm «EM Herrn Gntsbcs. M. in -dorf. Um die MA Rost zu schützen, wird empfohlen, gewöhnliches e» U einem Pinsel gleichmäßig auf die vorher geremig»"^! gewischten Schaare und Streichbretter zu streichen-,^/ noch den Vorteil, daß bei Wiederbeginn deS 4'? nannten Metallieile sofort blank werden, was bei e - mit Fett nicht sogleich der Fall ist. Mik O -T-T-?» Gärtner N. in Z. Zu ihrer Anfrage, bett. zücht", wird uns folgendes Verfahren mitgeleill:^» Sommer die Nelkenzwcigs mitten in einem Knew'.t- durch, umwickelt einen solchen Steckling unten mit x? steckt ihn so ohne weitere Umstände in die Erde der Natur, bis er zum Verpflanzen geeignet ist. das Verfahren und jeder Zweig bewurzelt sich stan- Dem „sparsamen Landwirt" in St. Dünger sollten nicht in Gebrauch genommen werden- gut gereinigt sind. Wenn in solche ungereinigte v oder dergleichen geschüttet wird, so kann daraus SA entstehen. Die Säcke werden am besten in einem besonders bestimmten Fasie ausgewaschen und nach gießt man das Wasser sofort über den Komposthau» desselben würde Erkrankung, unter Umständen sog^ ^II LS pulvertes Harz werden mit gekochtem L««»» einer Pasta angericben und etwas Stkkaliv Der Kitt ist erst nach einigen Stunden zu wetterfester Anstrich von Latte», Mistbeetkästsn, Staketenzäimen, BrettereinfrieM^ nimmt frischen, gut verschlossen ausbewahrten " besten Qualität und reibt ihn mit Milch oui^ stein wie Oelfarbe. Die Farbe muß die D^.i «ähnlichen Oelfarbe erhalten. Das Holz, n>^i angestrichen wird, darf nicht glatt abgehobelt !> - muß rauh (gesägt) sein. Ein zwei- bis dreini^ sichert das Holz nicht nur gegen den Einfluß vollständig, sondern auch gegen das Verbrennen- , streichende Holz muß vorher gehörig ausgetron 170