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Beilage zu No. 51. »ll »ueoern selbst bczv «./lll aufgebracht üj Ausbildung des Geld Ende 1896 mit 116 Mill. M. ri ul V Wlaufender Rechnung und 23 Mill. M. auf W N/».Die Ginzahlungen in laufender Rechnung und auch die Rückzahlungen fest befristeter ^W^uut 13,5 Mill. M. lassen die Anfänge eines landwirthschaftlichcn Kredit normalen Um- / xMnnen. B5 ihk- I« . P'"' lüea , . 2. Mai. l Kronprinz Albert wird zum Kommaudeur des -^-Armeekorps ernannt. i- '»t. 89,5 Mill. M.) macht im Verhältniß zum aus (1895 54"/.,, 1894 56"/.,), was gegenüber ,^cn einen rascheren Umsatz bedeutet. Die Ge- im Jahre 1896 gewährte Kredite betrug l^H^Mll. M., hiervon waren 34 Mill. M. Aus- ^denktage -es Jahres i(8y8. ^0. Geburtstag und 25jährigen Regierungsjubilänm Aönig Alberts vsn Sachsen. , 30. April. 200jährige Jubelfeier der beiden Grenadier- ^ter Nr. 100 und 101. 1- Mai. sächsischen Köuigspaares am Hofe Mm. shi^^r, - ztt ,^.Hebung -es z)erssnalkve-its die län-lichen Spar- un- Aiaotschau. i, i'ie Aufgaben der deutschen Politik in Ostasien ^ü^' l^len Tage weitere Mittheiluugen von Bedeut- letzte ist die kurze Auslassung im nicht« des „Reichsanzeigers", wonach die eng- / ^Uung im Hinblick auf die unmittelbare Jnbesitz- a Wei-hai-wei der deutschen spontan mitgetheilt . Meder wirthschastliche Absichten in der Provinz s »verfolgt, noch dort in Konkurrenz mit deutschen Einflüssen zu beabsichtigt. Wei-hai-wei ? 'm von Kiaotschau auf der Halbinsel Schantuug - i ungeeignet, auch für wirthschastliche Unter- Stützpunkt zu werden. Die Erklärung der - ^'""9 ist unmittelbar nach deren Eingang 2 morden. Schon darin bekundet sich, daß sie Mn A >ollcr Ausdruck der ernsthaften Absichten der ; M'"6 aufgefaßt wird, auf Schantuug unter Sticher Differenz gute Nachbarschaft zu halten. Mu e Msetzung in der Nähe von Kiaotschau auch eine sorgsame Beachtung der i " Interessen auch aus Klugheitsrücksichten V«" ^ch die dortige oeutsche Politik in Ost- M>g genug, um es mit Befriedigung empfinden ' °atz aus eigener Initiative England jede Besorg- Darlehnskassen. lh ftmannichfachen Anforderungen des wirthschast- Precht zu werden und günstige Erwerbs- «ü« , U auszuuützen, braucht uicht nur der Geschäfts- mi Städten, sondern auch der Laudwirth und auf dem Laude eiueu billigen und guten kk um Geld ohne Unterpfand und Waaren «d,lMkle Baarzahlung zu erhalten. Wie man nun «iE M ^nn, erfüllen in Deutschland die auf dem WlN^vinzip beruhenden ländlichen Spar- und 0 l ?Mhen in immer erhöhtem Maaße ihre Aufgabe, Wh iß^"oalkredit der laudwirthschastlicheu Bevölkerung »F ausreichend, bequem und billig zu befriedigen. V/M96 hatten die 1785 bei der Statistik bctheiligten dj-t, ganz jungen Vereine sind zum Theil noch uicht V.W) des allgemeinen Verbandes der deutschen -^ 'chuftlichen Genossenschaften, dessen statistische Be- »81 annähernd die Verhältnisse der gesammten land- ^n??^n Genossenschaften in Dentschland zur An- ^düngen, nach dem 1897er Jahrbuch dieses Ver- r Mitglieder gegeuüber 93 417 Mitgliedern Mlf.uatistisch dargestellten Kassen im Jahre 1895. Melcher 1896 rund 246 000 000 M. betrug M Mill. M.), ist pro Mitglied von 1747 M "'..Ai. '" 1896 gestiegen. Die kapitalbildendc Kraft " Hz/"euschasten zeigt sich in dem auwachsenden eigenen 'E- Mclches Ende 1896 die Höhe von 7 158 137 Dl. Mennber 5 554 367 M. Ende 1895, und vor isn,ee hohen Summe der eiugezahlten Spareinlagen; betragen dieselben zusammen 64'/z Mill. M., kd UM Pro Genossenschaft 44 943 M., pro Mit- W M ' 'm Laufe des Jahres 1895 wurden allein neu eingelegt. Stellt man den Guthaben Echse bei den Genossen (Außenstände in lanfen- und Darlehn auf feste Zeit) mit 92 Mill. M. Einlagen der Genossen im Sparverkehr, r Rechnung und des eigenen Vermögens mit E 87 Mjst M gegenüber, so ergiebt sich, daß bei lyMresumsatz von 246 Mill. M. für den gesammten nicht weniger als 94,57"/g des nöthigen Kapitals Mitgliedern selbst bezw. aus den kleinen Orten Z werden können, und daß . „ ... Geldausgleichs uothwendig nur ^2« des Gesammtbedarfs anderwcite Geld- M die Zeutralkassen znge,zogen werden müssen. Sonnabend, den 30. April 1898. niß von vornherein zu zerstreuen bemüht ist. Die Haupt sache bleibt: Den deutschen Interessen ist in Kiaotschau eine ruhige Entwickelung gesichert und wie sich aus der Forder ung eines Nachtragsetats ergiebt, ist die deutsche Regierung auch dabei, für die wirthschaftlichen Unternehmungen, die dort und von dort aus nach dem Hinterlande unternommen werden sollen, nach Möglichkeit den Boden zu ebnen. Da für sind 5 Mill. M. zunächst als Bauschquantum gefordert; anders war es nicht thunlich, da angesichts der dortigen Verhältnisse auch dem dorthin entsandten Gouverneur andere als ganz allgemeine Instruktionen nicht mitgegeben werden konnten. Die Aussichten für die wirthschastliche Entwickelung der Kolonie sind durchaus günstige. Es ist zu hoffen, daß die Erschließung des Hinterlandes, die gute Gelegenheit für Herstellung einer Eisenbahn, die günstige Lage für die Schifffahrt den Platz bald in die Höhe bringen. Er hat auch eine Zukunft für die Sicherung der chinesischen Küsten schifffahrt, sowie als Stapelplatz für den Küstenhandel. Auch als Badeplatz für die in Asien lebenden Europäer wird er wohl in Anspruch genommen werden. Die Ver messung des Hafens, Betonnung des Fahrwassers, Befeuer ung und Signaleinrichtung, sowie die Anlage von einigen Ladebrücken und Krähnen soll bald vorgenommen werden. Der Ausbau des Hauses soll mit dem Fortschreiten der wirthschaftlichen Entwickelung im Einklang bleiben. Dock anlagen, Speicher rc. sollen der Privatunternehmung über lasten bleiben. Um an Land für eine spätere städtische Entwickelung planmäßige Vorbereitungen treffen zu können, soll das übernommene Land vermessen, ein Bebauungsplan entworfen und dasjenige Land erworben werden, welches für die Anlagen der Zivil- und Militärverwaltung noth wendig ist. Es wird erforderlich sein, die Besitzverhältniste innerhalb des gesammten für eine spätere Bebauung in Frage kommenden Gebiets zu ermitteln. Dazu soll der im Etat erwähnte, dem Gouverneur beizugebeude richterliche Beamte dienen. Der letztere soll aber auch die Rechts streitigkeiten mit den Chinesen bezw. der Chinesen unter einander schlichten, sowie die Strafjustiz auch als Auditeur für die Garnison pflegen. Die Beigabe eines gewissen Unterpersonals für Gouverneur und richterlichen Beamten wird nicht zn umgehen sein, jedoch wird angestrebt, den gesammten Organismus in möglichst engen Grenzen zu halten. Selbstverständlich wird das Bestreben dahin gehen, sobald wie angängig, das Prinzip der Selbstverwaltung in der Kolonie durchzuführen. Geschäfts- und Verkaufsräume werden gebaut werden müssen. Was die Garnison aus einem Bataillon Marineinfanterie und einer Kompagnie Matrosenartillerie betrifft, so wird dieselbe, da bei der in Folge der chinesischen Mißwirthschaft einigermaßen ver wilderten Bevölkerung von etwa 60 000 Menschen, die sich an die neuen Verhältnisse gewöhnen soll, mit der Möglich keit von Unruhen zu rechnen ist, vorläufig in Kiaotschau verbleiben müssen. Die Garnison wird auch wirksam sein, wenn sich beim Bahnbau im Binnenlande Schwierigkeiten ergeben sollten. Alan muß abwarten, welchen Eindruck der Bau der Bahn und die Erschließung des Innern, die Aus nutzung der Kohlenminen u. s. w. auf die chinesische Be völkerung machen. Das Neue hat bei derselben bisher zunächst stets lebhafte Unruhen erzeugt. Die Garnison bildet ferner ein Mannschaftsdepot auch für den Fall, daß sonstige deutsche Interessen in Ostasien bedroht erscheinen. Die Russen betreiben alle ihre Unternehmungen unter militärischem Schutz. Für die Garnison ist gleichfalls die Anlage von Unterkunstsräumen, von Wohnungen für die Offiziere, eines Lazareths u. s. w. nöthig. Die Einricht ungen der Garnison: Lazareth, Arzt, Pfarrer, Apotheker u. f. w. sollen auch der Zivilbevölkerung zugute kommen, bis für diese eigene Fürsorge getroffen werden muß. An die Anlagen von permanenten Befestigungen ist zunächst nicht gedacht. Gegen Unruhen von seiten der Chinesen wird man sich mit dem zur Stelle geschafften Material von leichten Geschützen und leichter Feldbefestigung und der Erhaltung der bestehenden Einrichtungen schützen können. Eine eigentliche Befestigung durste wohl erst nothwendig werden, wenn durch die wirthschastliche Entwickelung des Platzes daselbst Werthe geschaffen sind, welche im Kriege einen feindlichen Angriff von außerhalb her befürchten lasten. Die Insel-Nixe. Roman von E. Heinrichs. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) „Jawohl, so war's, solche Heirathen werden selten im Himmel geschloffen. Sie hatte das heiße Blut des Vaters geerbt, doch kann ich nicht sagen, ob sie vor dieser unglücklichen Ehe irgend eine Neigung zu begraben hatte. Wenn ich unsere Miß Helbach ansehe, muß ich an meine Koufine denken, sie be saß dieselben dunklen Augen mit dem flammenden Blick, nur daß der der Miß etwas Schwermüthiges hat, das an eine Geschichte erinnert. Ich war der Koustne Lorenza von unserer Familie wirklich am ähnlichsten —" „Aber Du besitzest ja blaue Augen, mz? clsar!" fiel Mylord lächelnd ein. „Diese Aehnlichkeit bestand auch hauptsächlich in den Ge- stchtszügen", sprach die Gemahlin unbekümmert weiter. „Be sonders besaßen Mir denselben Zug um den Mund, dasselbe Kinn. Nun sieh Dir darauf Miß Helbach an, Harry, und sprich dann Dein Urtheil, weiser Cato!" Lord Brookhurst sah seine schöne Frau nachdenklich an, beugte sich dann zu ihr nieder und küßte sie zärtlich. „Es ist mir nicht angenehm, zu hören und zu wissen, saß meine Gemahlin unserer Kinder Gouverneß ähnelt," sagte er mit einer Art Feierlichkeit. „Es wird, falls wir nicht Maßregeln dagegen ergreifen, in unsern Kreisen Vorurtheil gegen Dich erwecken. Die Miß muß also noch heute entlassen werden, Eveline!" Diese erschrak so heftig, daß sie erblaßte. „Das geht nicht, Harry!" rief sie mit einer Stimme, deren Aufgeregtheit sie zu unterdrücken strebte. „Es wäre eine schreiende Ungerechtigkeit, die uns in der Gesellschaft mehr schaden könnte als die unglückselige Aehnlichkeit, die doch kein Verbrechen ist." „Bah, inwiefern schaden, cksar? — Eine derartige Person hat doch gar keine Bedeutung." Mylady erhob sich nun wirklich erregt. „Das ists ja eben, was mich ewig fremd bleiben läßt in Deinem Nebellande, was mich erkältet hat bis ins Herz hinein, Harry!" rief sie, und ihre blauen Augen funkelten ganz empört. „Die Menschen haben hier in Euren Kreisen als solche keinen Werth, da für Euch nur ihre Stellung in der Gesellschaft maßgebend dafür ist. Ihr seid wohlthätig, 0 gewiß, aber Ihr betreibt diese Christenpflicht mit einigen rühmlichen Ausnahmen als Sport uud verschließt Eure Thür dem Armen und Elenden, — da die WohlthLtigkeit nur für Euch, wie gesagt, ein Mode- sport ist." „Liebes Kind, Du bist nach Frouenart ganz und gar von dem eigentlichen Thema abgeschweift. Wir reden ja von der Erzieherin", mahnte der Lord mit leisem Lächeln. „Du willst sie also nicht fortsenden, Eveline?" „Nein, Mylord!" versetzte sie mit fester Stimme, „diese- Departement beanspruche ich für mich. — Miß Helbach bleibt. Eine deutsche Frau weiß, was sie der Erzieherin ihrer Kinder schuldig ist, denn dieselbe bedeutet für sie eine der wichtigsten Persönlichkeiten in ihrer Familie. Ja, Mylord, sie bleibt trotz der Aehnlichkeit mit Ihrer Gemahlin!" Lord Brookhurst zeigte zwar ein sehr erstauntes, ja, sogar ein sehr mißbilligende« Gesicht, und mochte denken, daß eine englische Mylady einerlei Meinung mit ihm gewesen sein würde. Doch machte er gute Miene zum bißen Spiel und hoffte, daß der Tag bald kommen werde, wo die verhängnißvolle, für ihn sehr unangenehme Aehnlichkeit auch die sentimentale Anwandlung seiner Gemahlin übern Haufen werfen und sie zur Entlassung dieser „Person" zwingen mußte. „Ich füge mich in gewohnter Weise auch hier in Deinen Willen, M)- ässr!" versetzte er sehr ernst, „hoffe ober, daß die Zeit mir Recht geben wird." Einen Kuß auf ihre Stirn drückend, verließ er das Zimmer. Sie blickte nachdenklich auf die Portiere, die sich hinter ihm geschlossen und horchte dann auf leine Stimme, die sie plötzlich im anderen Gemache vernahm. „Ach, Ashton", sprach sie halblaut, „der kommt mir gelegen." Dann horchtx sie wieder. „Ich habe mit Dir unter vier Augen zu reden, Edward!" hörte sie den Gemahl sagen, „bitte, komm später auf mein Zimmer." „Recht gern", erwiderte Asbton, „ist Mylady zu sprechen?" „Sie ist drinnen, hast Du keinen Diener getroffen?" „Nein, nur den Portier, ich hoffte James hier abzufassen, um mich anzumelden." „Schlechte Wirthschaft in meinem Hause," murmelte der Lord verdrießlich, „gehörtest Du nicht zur Familie, würde ich andere Maßregeln ergreifen. Meine Dienerschaft wird zu alt und deshalb zu lässig, ich muß jüngere Kräfte ein stellen. —" Er klingelte und erst nach einer Weile erschien der alte grauköpfige Kammerdiener, schwarz gekleidet vom Kopf bis zum Fuß, welche Farbe nur durch ein blendend weißes Halstuch unterbrochen wurde. „Aber James," sprach der Lord mit strenger Miene, muß ich zweimal nach Dir wie nach einem gewöhnlichen Bedienten klingeln? — Ich dulde keine Nachlässigkeit in meinem Dienste, das solltest Du doch endlich wissen. Geh', melde Sir Ashton bei Mylady!" „Eure Herrlichkeit wollen verzeihen, aber ich wurde zurück gehalten durch Miß Helboch", erwiderte der Kammerdiener ehr erbietig. — „Der junge Lord hatte Lady Jane mit einer Scheere verletzt und da mußte ich der Miß beim Verbinden Beistand leisten." „Weshalb war Master Cecil nicht bei seinem Erzieher?" fragte Mylord erschreckt. „Sage Myladi nichts davon, James, und thuc, was ich Dir befohlen, ich werde nach Lady Jane sehen." Der Kammerdiener wollte die Portiere öffnen, als Mylady ihm blaß und erschreckt entgegentrat. „Lassen Sie nur, James," sagte sie, hastig den jungen Ashton begrüßend und auf ihren Gemahl zutretend. „Komm, Harry, wir müssen beide sehen, was sich zugetragen hat. Ich sterbe vor Angst." Der junge Lord, wie die Dienerschaft den vierjährigen Sohn des Hauses nannte, ein Titel, den der kleine Herr sich selber bereits beigelegt hatte, während seine Eltern ihn nur Master Cecil genannt wissen wollten, stand beim Eintritt der selben in trotziger, selbstbewußter Haltung vor der Erzieherin, die ihm mit ernster Miene ins Gewissen redete, während sein Hofmeister rathlos neben ihm stand.