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zu schaffen, vor Allem aber nicht, wenn, wie es in Prag geschah, die Regierung die Mittel nicht hat, die von ihr selbst als berechtigt anerkannten Ansprüche der Studirenden zu befriedigen. Diesem Beweise der Ohnmacht gesellt sich der zweite hinzu, indem trotz aller Ermahnungen und Beschwichtungsversuche der Streik an den Universitäten in Kraft getreten ist. Und nach welchen Szenen! an der deutschen Universität Wien können es sich Slaven heraus nehmen, im Nationalkostüm zu erscheinen, um eine in französischer Sprache abgefaßte Petition zu überreichen. Der Tumult der deutschen Studenten war die berechtigte Folge solcher Provokation, wenn auch zur Entschuldigung der Slaven nicht übersehen werden darf, wie über alle Maßen sie durch das Regime Badeni verwöhnt worden sind. Damals hat sie die Regierung in der Anmaßung, sie seien die Herren in Oesterreich, bestärkt. Gegenwärtig sollten sie allerdings gemerkt haben, daß der deutsche Sturmwind doch noch kräftig genug weht, um ihre nationalen Banner zu zerfetzen, wo sie auf deutschem Boden zur Schau getragen werden. Das Ministerium Gautsch aber möge sich der Erkenutniß nicht verschließen, daß eine ent scheidende That allein ihm die Zügel der Regierung in die Hände geben wird; so lauge es nicht von den maß gebenden Stellen aus. geschieht, müssen die Studirenden der deutschen Universitäten in Oesterreich als wichtigste Träger deutscher Kultur im Osten, die Abwehr der slavU scheu Vorstöße gewährleisten. Daß diese Zwangslage geschaffen wurde, ist allerdings traurig; und das Gerücht, Kaiser Franz Josef sei regierungsmüde, ist, wenn auch kaum begründet, charakteristisch für die jetzige Lage in Oesterreich. Der Prozeß Zola. Am Montag hat vor dem Pariser Schwurgericht der Prozeß Zola begonnen, am Mittwoch Abend wirs er voraussichtlich beendet sein — durch Verurtheilung des Angeklagten? Zola selbst giebt sich über den Ausgang keinen Jllussionen hin. Er weiß außerdem, daß er im weiteren Verlauf der Kampagne möglicherweise nicht blos für kürzere oder längere Zeit seine Freiheit, sondern auch ein gut Theil seines Ver mögens und bei feinen Landsleuten jene Popularität, die er durch seine eigenartigen Romane errungen, zu riskiren hat. Sein Beweismaterial wirklich vorzubringen, schneidet man ihm ja von vornherein ab. So verdient Zolas Muth in der That jene Bewunderung, die ihm im Aus lande gezollt wird. Es liegt in seinem Kampfe um die Revision des Dreyfus-Prozesses unter den gegenwärtigen Verhältnissen etwas Heldenhaftes und zugleich Ideales, das in protenzirtem Grade an einem Manne frappiren muß, welcher als Schriftsteller die schärfste naturalistische und realistische Richtung verfolgt. Petersburg, 8. Februar. Auf der Station Tschada- chewka der Szysran-Wjasmaer Eisenbahn fuhr ein Güter zug auf eineu Personenzug. Zwei Wagen des letzteren wurden zertrümmert, drei Personen getödtet, acht schwer und fünf leicht verletzt. Kolombo, 8. Februar, nachmittags 3 Uhr 25 Min. Der Kreuzer „Gefion" ist soeben in den Hafen eingelaufen. Die „Deutschland" ist noch nicht in Sicht. New-York, 8. Februar. Der „New-Jork Herald" meldet aus Buenos-Aires: Durch verschiedene Erdstöße in nördlichen Distrikten, insbesondere in Colomarico, wurden viele Gebäude beschädigt und Villapamon in derselben Provinz fast gänzlich zerstört. Zwei Personen find todt, drei verletzt. Tausende sind obdachlos. Vaterländisches. W lsdruff dlN 9. Februar 1898. Infolge der an unseren hiesigen Bürgerschulen und der städtischen höheren Fortbildungsschule durch den Weg gang des seitherigen, diese Stelle innehabendeu Herrn Oberlehrer Haupt vakant gewordenen Oberlehrerstelle ist in der Leipziger Zeitung nachstehendes Gesuch zu lesen: „Offene Obrrlehrerstelle! Ostern 1898 ist an den hiesigen Bürgerschulen und der städtischen höheren Fortbildungs schule, die in ihren Zielen den Realschulen gleichsteht, die Oberlehrerstelle zu besetzen. Die Gehaltsverhältnisse sind folgende: Anfangsgehalt 2000 M., nach erfülltem 3., 6., 9., 12. und 15. Dienstjahre steigend um je 150 M. bis zu 2750 M. jährlich, hierüber hat der derzeitige Stelleninhaber als Nebeneinkommen für Unterrichtsertheilung in der höheren Fortbildungsschule noch 300—400 M. jährlich bezogen. Auswärtige Dienstzeit wird ungerechnet. Als Wohnuugs- entschädigung sind für Unverheirathete stets 10des festen jährlichen Gehaltes zu "betrachten. Für Verheirathete be trägt die Wohnungsentschädigung 240 M. jährlich, jedoch gleichfalls einschließlich der ihm beim Gehalte angerechneten 101» und unerachtet des staffelmäßigen Steigens desselben. Bei dem die Summe von 2400 M. übersteigenden Gehalte werden auch 10"ff als Wohnungsentschädigung betrachtet, sodaß die festen Dienstbezüge Verheiratheter einschließlich des Wohnungsgeldes, jedoch außer dem oben angegebenen Nebeneinkommen betragen: 2040 M. Anfaugsgehalt, steigend 2185 M., 2310 M., 2450 M., 2600 M. bis zu 2750 M. Bewerber, welche als Vertreter des Direktors in den oberen Mädchen- und Knabenklassen Unterricht in Religion, Deutscher Sprache und Rechnen zu ertbeilen vermöget: und außerdem nachweiseu können, daß sie die Fähigkeit zur Unter richtsertheilung in Englisch und Französisch bis zu den Zielen der Einjährig-Freiwilligen-Prüfung besitzen oder daß sie die Fachprüfung für diese Sprachen bestanden haben, wollen ihre Gesuche nebst Zeugnissen bis spätestens 20. Februar 1898 anher einreichen. Wilsdrnff, den 3. Februar 1898. Der Stadtgemeinderath: Bursian, Bürgermeister." — Recht schmerzlich ist die hierselbst wohnende Familie des Herrn Stellmachermeister Loßner ssu. durch einen sich in Weinböhla ereigneten traurigen Vorfall, hinsichtlich ihrer daselbst verheirathete:: Tochter betroffen worden. Von dort wird geschrieben: Am Sonnabend in der achten Abendstunde ereignete sich hier ein grauenhafter Vorfall. Die junge Ehefrau eines Gewerbetreibenden begoß wahr scheinlich in einem Anfall einer plötzlichen geistigen Um nachtung, ihre Kleider von oben bis unten mit Petroleum und brannte dieselben unter lautem Gelächter im Hofe, vor dem Fenster des Arbeitszimmers ihres Ehegatten au. Im Nu standen die Kleider in Hellen Flammen, so daß die bedauernswerthe Frau einer Feuersäule glich. Als ihr erschrockener Gatte zu Hülfe eilen wollte, fand er die Thüre von außen verriegelt und so wurde er gezwungen, durch das Fenster zu springen. Inzwischen hatte die unglückliche Fran die Flammen mit den Händen erdrücken wollen, wo durch auch diese hellauf brannten. Außerdem sind ver schiedene andere Körpertheile, namentlich aber die Nase, Brust und Kopf schrecklich und lebensgefährlich von der Gluth getroffen worden. Unter lautem Jammer wurde die unglückliche Frau noch lebend, in Decken gehüllt, in das ländliche Krankenhaus zu Cölln transpoitirt. Ein kleiner Zwist soll die Ursache zu dieser unseligen That gewesen sein; denn vor dem Transport nach Cölln bat sie ihren Gatten flehentlich unter Thränen mehrmals um Verzeihung, sie hätte nicht gewußt, was sie gethan habe. Die bedauernswertste Frau ist an: Montag ihren qual vollen Schmerzen erlegen, einen Gatten und die sorgen vollen Eltern in tiefstem Schmerze zurücklassend. — W>e aus der heutigen Nummer ersichtlich ist, befindet sich vom beuvgen Tage ab, eine Annahme für Färberei und chemische Wäscherei für Herren und Damensachen in Wilsdruff und mach n w r einer geehrten Leserschaft darauf aufmerksam. — Freunde der vor Weihnachten in unserer Stadt weilenden Theatertruppe Th. verw. Schmidt dürfte es iyteressiren, daß die iu der verflossenen Theatersaison mit in unserer Stadt weilenden Mitglieder und zwar Herr Emil Länderer und Frl. Bianca Mandl (Pseudonym: Bibi Bianka) am heutigen Mittwoch hierselbst standesamt lich getraut worden sind. — Landgericht Dresden. Gerade in verbrecherischer Absicht, wohl aber durch einen verhängnißvollen Hang zu Spielereien und dummen Streichen zog sich der 13 Jahre alte Schulknabe Heinrich Adolf Hennig in Wilsdruff den ersten Denkzettel zu. Am 7. November v. I. erfaßte ihn der un- auderstehbche Drang, ein Gewehr aus einem Ladengeschäft zu entführen. Er halte mit der blanken Waffe längst schon ge- Üebäugelt, Es mußte doch gar zu herrlich sein, so exerziren zu können, ganz draußen im Grünen im schattigen „Erlicht", wo chn der Vater nicht sah. Der durfte natürlich nichts erfahren, >enn er war streng, wie alle braven Väter. Aber seinem besten Freunde, dem 11jährigen Emil Rudolf Mirtzsching, vertraute er den Plan an und begab sich an jenem 7. November vor das Griesbachsche Ladengeschäft und schlug mit einer Bleikugel schnell entschlossen daö Fenster ein. Wäre das Gewehr nicht so unbequem zu erreichen und so schwer gewesen, Hennig hätte es durch das Loch in der Scheibe herausgezogen, so aber gelang der Streich beim besten Willen nicht und die Buben mußten unverrichteter Sache Reißaus nehmen. Bester gelang der eben falls gemeinschaftlich bewirkte Diebstahl eines Fasses beim Gast- wirth Siegert mit 19'.^ Ltr. Inhalt. Man hoffte Bier er beutet zu haben, war aber bitter enttäuscht, als das braune Naß als Rum erkannt wurde. Dies Feuerwasser hatte für die kleinen Freibeuter keinen Werth, sie hielten es für saures Bier und ließen es achtlos auslaufen. Im „Erlicht" in einem eigens dazu gegrabenen Loch sand man später das leere Faß. Dem Besitzer war ein Schaden von 42 Mk. erwachsen. — Der Angeklagte muß diese Delikte mit einer 6wöchigen G-- fängnißstrafe büßen. — Ein wahres Schmuckkästlein in ihrer Art ist die Kirche im nahen Limbach. Trotz der kleinen Maße, die sie aufweist, gewährt sie seit ihrer im Fabre 1895 nach dem Entwurf und unter der Leitung des Herrn Prof. Ernst Herrmann in Dresden stattgefundenen Erneuerung schon in ihrem Aeußeren einen höchst oortheilhaftm und würdigen Anblick. Einen ganz besonderen Schmuck, wie ihn nur wohl wenige Dorfkirchen in ähnlicher Weise ihr eigen nennen können, hat die Kirche aber in neuester Zeit dadurch erhalten, daß die kgl. Staotsregierung aus den Mitteln des sächsischen KunstfondS für den Altarplatz em dekoratives Altarfenster und drei große Wandgemälde als Geschenke er- -alten hat. Das zur Abtönung des grellen Sonnenlichtes in tiefen, überaus feinen Farbentönen gehaltene Altarfenster, das von Herrn Prof. Herrmann entworfen und in der bewährten Kunstoerglasungsanstalt von Urban in Dresden ausgefübrt worden ist, zeigt einen geradezu plastisch wirkenden Vorhang in seinem unteren Theile, in seinem oberen Tbette aber als Mittel- üück die Taube, als Symbol des heil. Geistes, in wukungs- voller Weise umrahmt von Kreuz, Herz und Anker, als den Symbolen der drei hauptsächlichsten GeisteSgaben, Glaube, Liebe Hoffnung. D e drei Wandgemälde sind von Herrn Prof. Schönherr in Dresden in bekannter Meisterschaft ausgefübrt. Die zwei kleineren stellen zwei Engelsgestalten dar, die nach dem Gekreuzigten am Altäre betend Hinschauen, das dritte und zugleich größte, die Grablegung Christi, die in überaus zarter, das christliche Gemüth tiefersassender Weise vom Künstler be handelt ist. Es liegt über dem ganzen Bilde ein rührender Zauber auSgebreitet, der keinen Beschauer unbewegt lassen kann. — Taubenheim, 5. Februar. Am 3. d. M. feierte der Gesangverein „Frohsinn" sein 2. Stiftungsfest. Verein und Wirth batten ihr Möglichstes gethan, um den Gästen einen angenehmen Abend zu bereiten. Der Saal war geschmack voll dekorirt. Die Wilsdruffer Stadtkapelle hatte Tafel- und Ballmusik übernommen. Der Tafel gingen Gesangsoorträge voraus; die einzelnen Stücke waren sorgfältig eingeübt und wurden gut vorgetragen. Bei der Tafel, an der 83 Personen Theil nahmen, ging cs recht launig her, die Tischreden folgten einander oft im raschen Tempo. Unter dm Ehrengästen sah man auch Pastor Bürger und Cantor Wangemann. — Die gewerbliche Thätigkeit der Volks schüler wird jetzt in Sachsen einer statistischen Erhebung unterzogen. — Se. Majestät der König wird am 23 Apnl d. I. 1 Uhr 30 Mm. Nachmittags eine Truppenparade auf dem Alaunplatze abnchmen. — Dresden, 4. Februar. Gestern Abend stach ein hier am Fürstenvlatz Nr. 2 wohnender Schneider seine Ehefrau mit einem Mesfer in den Hals und suchte sich dann selbst zu tödten. Beide fanden schwerverletzt im Krankenhaus Aufnahme. — Dresden. Der 17jährige Lehrling Johannes Eck hardt von hier, welcher am 3. Januar in Dresden einen be deutenden Betrag gestohlen und in der Nacht zum 26. Januar in Wien aus einem Geldschranke 8000 Kronen Baargeld, 6000 Kronen in Obligationen und zahlreiche Coupons anderer Papiere entwendet hatte, ist in München verhaftet worden. einSk Jeder die un Als II! von ei! derarti so unb felbe b handln mehren fängnis scheid: 3 6 Krank Menscs des m Wenn nnbedi an de: der lii 6 Pollac Magdi und Z Angus Heinri Sohn; besitze: Müllei Paul Sohn Drechi Berth 6 8 Tischl verw. 87 I. magd 2 T. 9 T. 24 T Arbeit Anna Tochte angeftcllten kriminalpolizeilichen Erörterungen kam nB einem überraschenden Resultat. Es wurden nach und naä^ sechs andere hier wohnhafte Personen im Alter von ff 46 Jahren ermittelt und verhaftet, die während des iff Monats Diebstähle in großem Umfange verübt haben. Ä' kam ein in der Süovorstadt wohnhafter 32 Jahre alter Produktenhändler wegen gewerbsmäßiger Hehlerei hinter " und Riegel. Daö Konsortium stahl u. A. auf dem Ausstellff platze nicht weniger als 200 Zentner Eisenbarren, von ff ' Lag-rplaße an der Delitzscher Straße etwa 30 Zentner ' tyeile und von ca. 12 Gartenhäusern in den Nordooff die Zinkbedachung. Der Gesammtwerth der gestohlenen^ beziffert sich auf etwa 2000 Mark. Das beste Geschäft § M'Mc bei machte der Rohproduktenhändler. , — Lauenstein, 7. Februar. Gegen den Plan bllthal Verlegung des königlichen Amtsgerichtes von hier nach GlKff bfiligc den die oberen Müglitzthakr in einer Bittschrift an die Sff "Gutt ausgesprochen hatten wendet sich unter Anführung bea-i- Druck weither Gründe eine Petition der Stadtgemeinde LaU-^ttttP und Umgegend. u — Mitweida, 7. Februar. Vier pflichttreuen Arb-ff allen die seit mehr als 30 Jahren ununterbrochen als Waldai stanze lhätig gewesen sind, Dittrich aus Niederrassau, Dörscbff ttuuey aus Oberioffau, Seiffert, ebendaher und Langhof au» S-ff bach wurde am Donnerstag durch Obersorstmeister Zschff lststioi aus Zichopau im Beisein deö RcvielverwalterS, des gesanff KelM Forstpersonals und einer Abordnung der Waldarbeiter die si^ Nierei Meda'lle für Treue in der Arbeit überreicht. leiden, — Plauen i. V., 7. Februar. Ein taubstummer Uyd ? des „Vogtl. Anzeigers" schreibt diesem Blatte: G-st-rn ff die L wir Taubstumme eine besondere Entdeckung gemacht, färbe, wir fühlen an unsern Händen den Ton der Musik durch! iv lei leere Zigarrenkiste hindurch, welche wir in Händen halten. . -"ffN Gefühl ist ein angenehmes; es verschwindet, sobald wff Kistwen fortlegen. Auch bei lautem Sprechen können vff Hilfe deö Kistchens die Stimme fühlen. Sollte diese Beoba^ nicht einen Erfinder auf einen guten Gedanken bringen? ", Er hatte sich unter dem Namen eines Kaufmanns ö Weise, dessen Papiere er ebenfalls in Wien gestohlen s eingemiethet. Sämmtliche Werthpapiere wurden bei ihm gefunden, ebenso der größte Theil des Baargeldes. A Theil des letzteren hatte er zum Ankauf von goldenen und Schmucksachen verwendet. Er besuchte ein Münchner- gnügunzö-Etablissement, gab sich als Baron aus, hielt l dortigen Artisten frei und befchenkte ihn mit 200 Mk. ' betreffende Künstler, ein Sänger, lieferte das Geld sofff der Polizei ein, nachdem er gehört hatte, daß sein Gönner haftet worden sei. — Meißen, 4. Februar. In der gestrigen S gemeinderathssitzung theilte der Bürgermeister Dr. Äff daß das Königliche Ministerium zur Beseitigung der des Tribisch-Hochwassers von: 30. und 31. Juli v. A Wegen, Ufern und Stegen der Stadt Meißen einen Beil von 83000 Mk. bewilligt hat. Diese Schäden wäre»' sanglich — nicht eingerechnet diejenigen an Gas-" Wasserleitung und an Privateigenthum — auf 85 00Ü geschätzt. — Kreischa, 8. Februar. Hier macht sich ei», pfindlicher Mangel an Handwerkern bemerkbar. So> es an einem Glaser-, einem Buchbinder-, einem Klemps Schlosser- und Schneidermeister. Da der Ort nahezu! Einwohner besitzt, dürften die Genannten wohl sichel Auskommen finden. Naußlitz. Aus Naußlitz wird geschrieben! ff man in der heutigen Zeit die Bedeutung des Volkse lehrers mehr und mehr erkennt und die schwere, anfreibl Arbeit seines Amtes zu schätzen lernt, das bewiesen nff die Landtagsverhandluugcn über die Gehaltsfrage. § selbe jedem Lehrerherzen so wohlthuende Gesinnung die Herren Abgeordneten bekundeten, leitete die letzte A Vorstandssitzung in Naußlitz, dem Nachbarorte von LÄ Einstimmig beschlossen die Vertreter der SchulgeB ihren Lehrern von Ostern 1898 ab das Gehalt s folgender Staffel zu zahlen: 1500 Mk. Anfangsgl' (Wohnnngsgeld eingeschlossen); je 150 Mk. Zulage' Mal nach zweijährigen nud sechs Mal nach dreiM Perioden, so daß nach vollendetem 26. Dienstjahre' Höchstgehalt von 3000 Mk. erreicht wird. — Diebstähle sn Zros. Vor einigen Wschm uff auf dem Ausstellungöplatz- in Leipzig zwei Handarbeit-» eine 22 der andere 25 Jahre alt, beim Diebstahl von barren betroffen und festgenommen. Bei den in dieser b leicht tritt man der für uns Taubstumme hochwichtig-»! gelegenheit unverweilt von berufener Seite näher. — Abends in vergangener Woche ist es dem Oberfchaffner' zwischen Hof und Plauen verkehrenden PersvnenzugeS aff, Haltestelle Syrau recht verkehrt gegangen. An der froff Stelle mußte der Zug halten, weil die Strecke nicht freig^ worden war. In dem Augenblicke, wo der Oberschaffner gestiegen war, um sich nach der Ursache des Gesperrtseim Strecke zu erkundigen, wurde diese freigegeben. Der MaE führer, der vom Auösteigen des OberschoffnerS nichts gff hatte, setzte darauf den Zug wieder in Gang, ohne den ff „ schaffner mitzunehmen. Letzterer mußte nun zu Fuß deU) nach Plauen zurücklegen und später seinem Zuge nachfahl'. Wenn Gastwirthe ihre Postsendungen voff Postanstalt abholen, so können ihnen anch auf VeE die gewöhnlichen Briefsendungen für Reifende in A Gasthof an der Postausgabestelle mit verabfolgt H'. und zwar kann dies auch daun geschehen, wenn aR Sendungen der Gastwirth nicht namentlich bezeichn^ sondern nur der betreffende Gasthof als Wohnung auf Empfängers angegeben ist — In Kleinsermuth trieb der Sturm den 10iaffj Knaben des Gutsbesitzer» Lange vom über die Mulde süd'tt Stege ins Wasser. Derselbe mußte leider bei dem "w Strome, trotz naher Hilfe, ertrinken. , — Mügeln, Bez. Leipzig. Als der Mühlenbestkff in Baderitz im Begriffe stand, an seiner Verwandten, 13jährigen Mädchen, ein Sittlichkeitöverbcechen zu begehen, ff er unverhofft von dem bei ihm in Diensten stehenden Pff jungen dabei überrascht. H. suchte sich durch Anbietung^ Versprechen das Stillschweigen des betreffenden Dienstiff zu erkaufen, aber Letzterer ließ sich nicht beirren und