Volltext Seite (XML)
empfehlenswert, sondern ganz besonders auch geeignet, junge Nadelholzkulturen gegen Wildverbiß (Rehe re) zu schützen. Nach Herrn Oberförster Relemeier zu Seesen am Harz ziehen die Personen, welche die Arbeit des Bestreichens ausführsn sollen, an einer Hand einen Handschuh an, schmieren etwas Leim in den Handschuh und ziehen dann mit der hohlen Hand über die Fichten, etwa von der Mitte nach oben, in der Weise, daß auch dis Höhentrisbe etwas Leim erhalten. — Herr König!. Oberförster Eberts zu Gemünd (Reg.-Bez. Aachen) Hst das auch versucht, insbe sondere bei Weißtannen, und glanzend bestätigt gefunden. Ein einmaliges Leimen im Oktober oder November genügt, da der Leim so lange klebrig bleibt. Die Kosten betragen pro Hektar nicht ganz 3 Mk. — Ueber die Zweckmäßigkeit als Raupenleim liegen von vielen Oberföstereien günstige Resultate vor, vor allen aber von der Haupistation für das forstliche Vsrsuchswesen zu Eberswalde. — Die Obst baumbesitzer sollten weitmehr und zu allen Jahreszeiten Leimringe um ihre Bäume legen. Topfpflanzen. Oft sieht man, daß Zimmerülnmen vor den Fenstern plötzlich welk werden, namentlich solche, die in lebhaftem Wachstums begriffen sind. Es hat das folgende Ursache: Nur zu oft sichen die Blumentöpfe so nahe den Frustern, daß die namentlich durch die untern Fensterritzen eindringende kalte Luft die Blumentöpfe so stark abkühlt, daß die Wurzeln nicht mehr im Stande sind, zu arbeiten, Wasser aufzunehmen. Die Blume selbst ist in einer Lust, deren Temperatur die Lebensvorgänge aufrecht erhält, sie verdunstet Wasser, kann dasselbe aus obigem Grunde nicht ersetzen. Man treffe hiernach feine Maßregeln, rücke die Töpfe möglichst von den Fenstern ab, stelle sie auf ein kleines Holzgestell, so daß sie oberhalb der Fugen, die nach außen gehen, zu stehen kommt. Sehr zu empfehlen ist auch namentlich, kleinere Töpfe, deren Masse schnell erkaltet, in größere zu stellen und den Zwischenraum auszufüllen. Die Mistel. Die Mistel ist eine lästige auf den Apfelbäumen wachsende Schmarotzerpflanze, welche mit ihren fleischigen Wurzeln tief in das Holz der Bäume eindringt und diesen eine große Menge von Nährstoffen entzieht. Zur Vertilgung der Mistel ist es nötig, daß dieselben gründlich von den Besten ausgeschnitten werden. Um einem etwaigen Wieder austreiben der Wurzeln vorzubeugen, ist das Bestreichen der Schnittflächen mit Stenflohlencheer sehr vorteilhaft. Aeste, die durch ihre kropfartigen Anschwellungen erkennen taffen, daß sie von den Wurzeln der Mistel durchdrungen sind, werden am besten ganz beseitigt. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß durch das Abbrechen der Mistelbüsche, was gewöhlich geschieht, das Uebel nur scheinbar beseitigt wird, indem nachher dis verbleibenden Knospen um so üppiger austreiben. Um alle schädlichen Insekten aus -em Treidhaufe zu verbannen, bestreiche man dis Spaliere mit Steinkohlentheer. Dieses Verfahren empfiehlt sich auch für die Stützen der Obstbäume. Ein Gärtner hatte zum Anstrich von Spalieren in Treib- bäusern aus Sparsamkeit statt gewöhnlicher Farbe Stein kohlentheer benützt. Es war das während des Winters geschehen. Im folgenden Frühjahr sah nun der Gärtner zu seinem nicht geringen Erstaunen, daß alle Spinnen und andere Insekten, die sich gewöhnlich im Treibhaus einfanden, verschwunden waren, und daß eine schon seit zwei Jahren kränkelnde uud bereits zur Entfernung bestimmte Weinrebe sich so erholt hatte, daß sie den besten Ertrag an Trauben hoffen ließ. Nsnssrviernng -es elngebrachten Gemüses in den Kellern. Vor allem eifrige Lüftung und Entfernung aller faulenden Blätter. Gemüse, welches im Sand ein geschlagen ist und welk werden will, wird leicht begaffen. Wintersalat, überhaupt Wintergemüse, wird bei herrschender schneeloser Kälte mit Fichtenreisig bedeckt. Wo solches fehlt, kann anderes grobes Reisig oder Stroh verwendet werden, das man durch aufgelegte Latten, Baumpfähle oder dergleichen beschwert, damit es vom Winde nicht entführt werden kann. Die Zimmerpalmen im Winter. Ein fleißiges Begießen ist im Winter unbedingt er forderlich und zwar mit lauwarmem Wasser; im Untersatz teller darf man kein Wasser stehen lassen. Wenn man das Begießen nur einmal übersieht, werden die Spitzen der Palme langsam dürr und die Blätter sterben ab. Düngen und Versetzen im Winter wirkt schädlich ein. Häufig sind dis Palmen mit Schildläusen behaftet; solche Pflanzen muffen mit Schwamm und starkem Schmierseifen vasser abgewaschen werden, damit nicht durch die Läuse waune Flecken entstehen. Behandlung -er Alpenveilchen. Man stelle die Alpenveilchen möglichst nahe ans Fenster, in nicht zu stark geheiztem Zimmer auf und lasse es vor Allem nicht an reichlichem Begießen sehlen, damit den in voller Entwickelung stehenden Pflanzen die Kraft nicht fehlt, ihre Knospen groß zu ziehen, reichliche und große Blüten hervorzubringen. Uebergrohe Wärme läßt auch Blattläuse entstehen, welche der Pflanze sehr nachteilig sind. VM'erler Fischteiche im Winter. Während des Winters ist es gut, den Teichen Zu- und Abfluß zu geben. Wenn sie sich mit Eis bedecken, so werden sie in einiger Entfernung vom Winterlager, wo die Fische nicht durch einen Speer gestochen werden können, aufgeeist. Auf einem Gute werden diese Löcher in größeren Teichsn 5—10 Mttr lang, 1 Meter breit gehauen und das Eis täglich zweimal mit Haken entfernt. Wenn das Eis hoch mit Schnee bedeckt ist, dann starkes Tauweitsr eintritt, so daß der Schnee ganz von Wasser getränkt ist und darauf Frostwettsr folgt, so ist die Gefahr dss Aus winterns groß. Das Wasser verändert gewöhnlich seine Farbe, wird gelblich, milchweiß oder bräunlich, dann er scheinen an den Eislöchern Käfer, die matt sind und sterben, und matte Fische, die nach Lust schnappen. Es sterben zuerst die Krebse,dann die Frösche, darauf die Raubfische und zuletzt die Karpfen. Die Löcher werden von Krähen umschwärmt. Gegenmittel gegen diese Kalamität sind nach den Ratschlägen, die M. v. d. Borne in seinem berühmten Werke: Fischerei und Fischzucht erteilt: Vermehrung der Löcher, Wässerung und endlich dis Notfischerei. Nach Horack'S Beobachtungen suchen die Fische in der Not gern die Gelege uud Hörster auf, wo Schilfwuchs lebendig ist und das Wasser verbessert. Wenn die Fische an den Löchern erschienen, so ließ sie Horack mit langgestielten Keschern fangen, in Transportfäffer setzen und sofort in sichere Winter depots bringen, ohne den Teich abzulafssn; zugleich wurden die Löcher so viel wie möglich vermehrt. Auch im Sommer kann ein allgemeines Sterben der Fische eintrsten, wenn bei heißem Wetter der Wasserspiegel sinkt, so daß Pflanzen und tierische Stoffe anfangen zu faulen und Schimmelbildungen überhand nehmen, oder wenn einem Teiche viel Düngemittel oder Jauche zufließen. Die Fische schwimmen dann an der Oberfläche und schnappen nach Luft und sterben. Ein starker Regen ist dann gewöhnlich die beste Hilfe, sonst bleiben starke Wässerung oder eine Notfischerei die einzigen Heilmittel. Ein Teich, in dem die Fische so abgestanden sind, sollte trocken gelegt und bestellt werden. — Teiche, welche durch Quellwasser gespeist werden, welches arm an absorbiertem Sauerstoff ist, sind in der Regel im Sommer ein gesunder Aufenthaltsort für Fische, wenn aber eine lange anhaltende Dürre eintritt, so sterben bisweilen die Fische ab. Solche Teiche sind zur Ueber- winterung von Fischen nicht brauchbar, denn diese ersticken in der Regel, sobald sich die Wasserfläche, wenn auch nur zum Teil, mit Eis belegt. Gegen katarrhalische Anstände der Aaninchen. Diese Zustände treten beim Kaninchen sehr leicht durch zugige Stallungen, mangelhafte, feuchte und unreine Streu in Erscheinung. Demgemäß besteht auch die Behandlung vor allem in der Beschaffung großer, warmer, trockener, luftiger Stallungen, Schutz vor Feuchtigkeit, Zug, Tau und Nachtluft, kräftiges, abwechselungreiches, möglichst gebrühtes oder gekochtes Futter mit mäßigem Salzzusatz, besonders Rüben, Kartoffeln, Hafer- und Gerstenmehl. Die Nasenlöcher find täglich mit einem Aufguß von 50 Gr. Malasnthee in einem halben Liter Wasser, dem 5 Eßlöffel guten Weinessigs zuzusetzen sind, auszupinseln. Als sehr wirksam wird auch das Einblasen von geringen Mengen Borsäure in die Nase empfohlen. Wenn die Krankheit nicht fchön zu weit vorgeschritten ist, hat diese Behandlung bei ge höriger Ausdauer fast immer Erfolg. Das beste Futter für Weichfresser bilden bekanntlich die Mehlwürmer. Die Zucht derselden erfolgt in folgender Weise: Man nimmt eine möglichst breite flache Kiste mit Schiebedeckel und füllt dieselbe mit Wei-enklsie, alten wollenen oder leinenen Lappen, Zeitungs- papter und saulem Holze und deckt über das ganze mehr fach zusammengelegte grobe Sackleinewand, darüber noch einige Lumpen und feuchtet die auf der Sackleinewand liegenden Lappen mäßig mit Bier an, so daß die Weizen kleie dadurch nicht verdirbt. Nun schüttet man einen möglichst starken Satz von Mehlwürmern hinzu, und wirft als weitere Nahrung von Zeit zu Zeit etwas gemahlenes Malzschrot, Gerstengrütze, Weizen oder Kornmehl geringster Sorte, einen toten Sperling oder einen andern kleinen Vogel, der aber nicht an einer Krankheit eingegangen, auch nicht in Verwesung übergegangen sein darf — hinein und stellt die geschlossene Kiste an einen warmen Ort. Wärme und reichliches Futter befördern nämlich das Gedeihen und rasche Wachsen der Mehlwürmer sehr. Asnigsberger Aloxs. 3 Teile gehacktes Rind- und 1 Teil Schweinefleisch werden mit einer geriebenen Zwiebel, 2—3 entgräteten und gewiegten Sardellen, sowie mit einem in Wasser geweichten Weißbrot einem Eßlöffel voll geriebener Semmel, etwas Pfeffer, abgerieberer Zitronen schale, 1 bis zwei Eiern und, wenn nötig, noch etwas Salz vermischt und zu runden Klößchen geformt. Hierauf röstet man 2 Löffel voll Mehl in reichlich Butter hellbsi fügt etwas Wasser, einen Löffel Essig, 2 Löffel Wein, e> Löffel feinen Senf, eine gehackte Zwiebel, 4 Sardel einige Pfeffer- und Pimentkörner, Kapern und ein § Zucker dazu, läßt alles einmal aufkochen und dämpft d dis Klopse gut zugedeckt eine halbe Stunde darin. Spanische Suppe. Kochs 1 Ve Kilo frisches mag« Rindfleisch, und V- Kilo mageren Schinken — lang! unter fleißigem Abschäumen in 3'/- Liter Wasser «e nimm das Fle sch heraus, würze die Brühe mit et« Pfeffer, thue körnig gekochten Neis, in Fleischbrühe w» gedünstete Zwiebelscheiben, kleingeschnittsne MohrrÄ Sellerie und einige Hände voll weichgekochter Erbsen, p! in Stückchen geschnittene Wiener oder Frankfurter O hinein und gieb dis sehr kräftig schmeckende Supps - dem Fleisch auf den Tisch. Aal ü !a ersms. Ein großer oder zwei mitteU Aale in Stücks m schnitten, in eine Kasserole gelegt > mit kochendem Wasser übergossen; man läßt sie ei» Minuten ziehen und dann auf einem Siebe abtropi Nun thut man den Fisch in ein passendes, nicht zu gro! Geschirr, bestreut ihn m t Salz, Pfeffer, fügt einige S» Zitronenschale bei und gießt soviel süßen Rahm auf, ! der Aal gerade bedeckt ist. Hierauf dampft man ihn einer knappen viertel Stunde langsam weich. Die d gehörige Sauce wird mit ein wenig Schwitzmehl vsrk» mit Zitronensaft geschärft und über den Fisch gegossen- Gier 3 >3 ?3rmu. Eine Ofenhitzs vertragende Sch» wird dick mit Butter bestrichen und messerrückenhoch . geriebenem Parmesan-Käse bestreut, auf den man behüt! 12 frische Eier schlägt, welche neben einander stehend, 0 zusammen laufen dürfen. Dann übergießt man die mit zehn Eßlöffeln Rahm, den man mit etwas weih Pfeffer, Salz und sehr wenig Muskatnuß verrührte, st» abermals geriebenen Parmesan-Käse über, setzt kleine Bult flöckchen auf, stellt die Schüssel knapp 15 Minuten in eil nicht zu heißen Ofen und bräunt vor dem Anrichten ' Oberfläche mit einer Glasier-Schaufel. Fenster luftdicht zu verschlieszen. Gewöhnt hört man im Herbst und Winter die Klage, daß dil Fenster und Thüren die Kälte in dis geheißten Zino« dringt. Ein ganz vorzügliches Mittel dagegen ist Wat Man nimmt eine Tafel Watte und schneidet ungefähr z« Zentimeter breite Streifen davon. Mit gut klebend Gummiarabikum bestreicht man alsdann die Fugen t Fensterrahmen, legt die Wattestreifen behutsam aber ! hinein und schließt das Fenster. Wird diese Manipulati mit einiger Sorgfalt ausgeführt, so erhält man einen d züzlichen luftdichten Verschluß, welcher den ganzen AÄ vorhält. Wer diese Waitestreifen nicht selbst anferüs will, erhält Fenster-Satteleisten auch käuflich, fertig s Einkleben. — Ein ebenfalls sehr zu empfehlendes Mit! den Eintritt der kalten Luft durch die Fenster zu verhindS sind ungefähr 10 Zentimeter breite weiße Fries- 0! Flanellstreifsn. Nachdem die Fenster geschlossen sind,! festigt man diese Streifen mit Reißnägel am Rahmen! Fenster so, daß von allen Seiten der Verschluß der Feo! bedeckt ist. Die Veru>sn-ung von Strumpfbändern, sonders Gummibändern, sollte bei Kindern nie vorkomin« weil sie geradezu gesundheitsschädlich sind. Das elaD Band verursacht, wie der „Praktische Wegweiser", Würzb» (vierteljährl. Abonnementspreis 30 Pfg.), schreibt, Abschnürung desjenigen Teiles der Extremität von t> allgemeinen Blutkreislauf, welcher unterhalb des gelegt Bandes liegt. Es tritt eine Blutstauung ein, die 1» allein kalte Füße verursacht, sondern auch den Grund! Entwickelung von Krampfadern in späteren Jahren gi» Aber auch die Ernährung dsr sich bildenden Knochen H Muskeln wird gehemmt. Kurz gesagt, das Anlegen - Strumpfbändern ist die unpassendste Befestigungsart >' Strümpfe, die man sich nur denken kann. ZweckmäO ist die Befestigung durch Anbringnng eines seitlichen Tr! bandes an die Außenseite des Strumpfes. Wenn i» dasselbe mit Schleifen an den beiden Enden versieht » am Bündchen des Höschens und der Außenseite am des Strumpfes Knöpfe annäht, läßt sich das Befestig durch einfaches Einknöpfen am schnellsten und sichen bewerkställigen. Die Länge des Gummibandes muß selbstverständlich zuvor durch Abmessen bestimmen. M Wrieskaste«. A Abonnent L. B. in L. Wenden Sie sich an den Ehrenvorsitz^ des Verbandes der Geflügelzüchter-Vereine der Provinz Sachsen, Ls Magistratssekretär Schachtzabel in Halle a. S., einen unserer be« tendsten Taubenkenner, der Ihnen gewiß gern auf der in Halle vom 4. bis 7. Februar 1898 stattfindenden Verbandsausstellung gewünschten Tauben ankaufen wird. M N. in L Die betreffende Henne wird an einer Eiles erkrankung verendet sein. Gegen solche Krankheiten ist nicht - auszurichten; am besten ist es, Hennen mit solchen Krankhe^ scheinungen abzusondern, möglichst warm und dunkel zu halte» 8 oder 14 Tage lang knapp zu füttern. 4 Herrn C. K. in H. Das einfachste und billigste Mittel üs aussteigende Erdseuchtigksit in einer tiesgelegenen Scheune diE diesem Falle das Aufbringen einer 2 bis 3 Zentimeter starken eines Theermörtels mit geringem Asphaltzusatz sein. Dieser" hergestellt aus heißem Theer mit einem lOprozentigen Zusatz^ Asphalt gehörig durchmischt, welchem soviel trockener grober s beigemengt wird, daß die ganze Mischung einenderben, zähm, la»- von der Schaufel fließenden Mörtel ergiebt.