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- Erscheinungsdatum
- 1898-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189801134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18980113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18980113
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1898
-
Monat
1898-01
- Tag 1898-01-13
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Monat
1898-01
-
Jahr
1898
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wird auch dort bleiben, die Dermuthung, daß er abberufen werden sollte, scheint nur aus einer Verwechselung heroor- gegongen zu sein. lieber die Anforderungen für das ostafiatlich Unternehmen dürfte dem Reichstage eine Nachtragsforberung zunächst noch nicht zugehen, da ein U-berbvck noch nicht möglit ist. Was allein die Absendung einer Besatzungstruppe und Artillerie von mehr als 1200 Mann kostet, läßt sich ungefävr daraus berechnen, daß die Verstärkung der südwestafrikanischen Schutztruppe, 1896 um 400 Mann msgesammt 2 Millionen Mark erforderte. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß das Kiautschau-Gebiet der Kolonial-Abtheilung unterstellt wird Dadurch entwickelt sich die Kolonial-Abtheilung zu einem immer größeren Ressort, welches einen bedeutsamen Theil unserer aus wärtigen Beziehungen bearbeitet. Um die Jahreswende herum haben zahlreiche Arbei- terorganisationen und Gewerkschaftsverbände, wie die Bildhauer, Dachdecker, Vergolder und andere mehr, ihre Versammlungen abgehalten. Das Studium der hier bei gepflogenen Berathungen gewährt uns manchen interes santen Einblick in das Thun und Treiben der modernen Arbeiterbewegung. Charakteristisch ist zunächst, daß die Frage der Streiks fast allenthalben im Mittelpunkte des Interesses stand. Die Bildung eines Streikfonds, sowie die Erörterung vergangener und zukünftiger Arbeitsein stellungen bildeten zumeist den Hauptverhandluugsgegen- stand. Es liegt hierin das thatsächliche Eingeständniß, daß die Koalitionsfreiheit von den Arbeitern wesentlich als Streikfreiheit aufgefaßt wird und daß die gewerkschaftliche Thätigkeit ihr vornehmstes Ziel in der Vorbereitung und Durchführung von Streiks findet. Der Verlauf der Ge werkschaftsversammlungen selber widerlegt die sozialdemo kratische Ableugnung. Gewerkschaftsorganisation ist im Grunde genommen gleichbedeutend mit Streikorganisalion. Aus den Streikverhandlungen nun ergiebt sich manch be- merkenswerthes Resultat. Fast in keiner der abgehaltenen Verbandssitzungen fehlten Stimmen, die vor leichtsinnig vom Zaune gebrochenen Streiks warnen zu müssen glaubten. Das spricht für die ungesunde Ausdehnung, welche die Streikbewegung in der letztverflossenen Zeit genommen haben muß, und deutet zugleich auf möglichst trübe Er fahrungen hin. Und in der That scheinen die festgestellten Erfolge nicht geeignet, besonders zur Nachahmung zu reizen. Von den Dachdeckern wurden für die im letzten Jahre unternommenen zehn Streiks 3086 Mk. 97 Pfg. und für Maßregelungen 175 Mk. 20 Pfg. verausgabt. Aber der Referent mußte eingestehen: „Gewonnen wurde wenig, und von den wenigen Zugeständnissen haben die Unter nehmer manches wieder zurückgezogen." Er konnte daher nur zur größtmöglichen Vorsicht bei weiteren Lohnkämpfen rathen. Interessanter noch gestalteten fick die Angaben in der Wanderversammlung der Bildhauer. Hier wurde fest gestellt, daß die Verhältnisse der Steinbildhauer seit dem letzten Streik zurückgegangen sind, und zwar, weil die Arbeitsgelegenheit bedeutend geringer geworden ist. Während im vorigen Jahre in Berlin 186 Steinbildhauer beschäftigt waren, arbeiten gegenwärtig dort nur 99, von denen 33 organisirt und 66 nicht organisirt sind. Früher ist das Verhältniß umgekehrt gewesen. Dieser Fall darf in mehr als einer Hinsicht als typisches Beispiel zur Lehre und Mahnung gelten. Er beweist aufs schlagendste die In- teressenharmonie zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die Ansprüche der Arbeiter finden ihre naturgemäße Grenze an der Leistungsfähigkeit des bestimmten Industriezweiges. Ueberspannte Forderungen rächen sich an den Förderern selber; der Pfeil schnellt auf den Schützen zurück. Der Rückgang der Arbeitsgelegenheit unter den Bildhauern Berlins nach dem erwähnten Streik ist ein sprechendes Zeugniß hierfür. Fast die Hälfte der bis dahin beschäf tigten Kräfte ist durch den Streik außer Arbeit gekommen oder zum Ortswechsel genöthigt worden. Wie wenig aber der Streik in einer Nothlage, auch nur einer verhältniß- mäßigen, begründet zu sein scheint, erhellt daraus, daß der Wochenlohn der Steinbildhauer in den meisten Fällen 42, auch 45 Mk. beträgt. Nicht minder als die materielle Existenz ist die Organisation der Bildhauer von dem Ver suche, die Arbeitsverhältnisse ohne Rücksicht auf die Ge- sammtlage des Gewerbes regeln zu wollen, betroffen worden. Das zahlenmäßige Verhältniß der Organisirten zu den Nichtorganisirten hat sich umgekehrt. Wenn die Gewerk schaftler unter sich über die Erfahrungen am eigenen Leibe diskutiren, dann zeigt es sich auch, daß in der Arbeiter schaft noch über so manche Dinge Uneinigkeit herrscht, deren Anzweiflung die Sozialdemokratie seit lange bereits mit dem Bannflüche belegt hat. Für das „zielbewußte Prole tariat" ist angeblich über das System der Akkordarbeit längst der Stab gebrochen, und dennoch fand unter den Bildhauern eine lebhafte Aussprache statt, ob Lohn- oder Accordarbeit vorzuziehen sei. Auch der Nutzen des mit höheren Kosten verknüpften Anschlusses an die gewerk schaftliche Centralkommission leuchtet nicht allen Arbeitern ein. Den Dachdeckern mußte erst die Beredsamkeit des sozialdemokratischen Abgeordneten Legien den Nutzen hier von klar machen. Für den wirklichen Arbeiterfreuud festigt sich durch das Studium derartiger Berichte immer von neuem die Ueberzeuguug, daß die moderne gewerkschaftliche Bewegung von Jrrthümern tiefgehendster Art durchsetzt ist, und daß die von der Arbeiterschaft dargebrachteu Opfer für die Streik-Organisation in geringem Verhältnisse zu den etwaigen Vortheilen stehen. Wie die „Westminster Gazette" schreibt, ist es möglich, daß die Königin Viktoria die Rückreise von der Riviera nach England durch Deutschland nimmt. In dem Falle wird die Königin dem Kaiser Wilhelm und der Kaiserin Viktoria Auguste einen Besuch in Potsdam abstatten und der Hochzeit ihres ältesten Urenkelkindes, der Prinzessin Feodora von Sachsen-Meiningen, und des Prinzen Heinrich XXX. von Reuß beiwohnen. Wie der preußische Landtag, so hat auch der deut- che Reichstag seine Pforten wieder geöffnet. Er beginnt eine Arbeit mit der Novelle zu den Justizgesetzen, nament- ich der Civilprozeßordnung, denen von uns schon bespro- ' ner Inhalt den Reichstagsjuristen eine specielle Arbeits- ' lbe giebt. Darnach wird es sich um die Militär- Lozeßoxdnung handeln, füx welche die Wahl der Commissionen noch aussteht; was bei der Commissions- berathung und der Plenarverhandlung schließlich heraus kommen wird, ist vorläufig noch nicht abzusehen. Andere Vorlagen, wie die über das Branntweincontingent, welches durch die inzwischen eingetretene Verminderung des in ländischen Branntweinconsums eine Aenderung fordert, und jene, in erster Lesung schon erledigte, über die Ent schädigung unschuldig Verurtheilter, werden trotz mannig facher Bedenken, die unzweifelhaft von verschiedenen Seiten erhoben werden, ohne allzu großen Streit verabschiedet werden. Die wichtigste Materie bleibt indessen die Flotten vorlage, welche nach' der ersten Lesung an die Budget commission verwiesen ist; formell wird hier die Re gierung sich zu einiger Nachgiebigkeit bequemen müssen, aber materiell erscheint die Marineforderung gesichert, wenn die Führer der Centrumsfraction die Einheit dieser ent scheidenden Partei in der großen, nationalen Frage aufrecht zu halten vermögen. Die sonstigen kleineren Vorlagen geben zu Bedenken keinen Anlaß. Es ist somit möglich, daß die letzte Session des gegenwärtigen Reichstages ver- hältnißmäßig ruhig verläuft. Immerhin erscheint nicht ganz ausgeschlossen, daß einzelne Parteiführer cs ange zeigt finden, in Rücksicht auf die Neuwahlen Actionen ins Werk zu setzen, welche weniger sachlich, als auf die Wähler berechnet sind. Berlin, 10. Jan. Wie die „Nordd. Allg. Ztg." hört, ist der Pachtvertrag zwischen dem Reiche und China über Kiaotschau nach inzwischen eingetroffenen Nachrichten auf einen Zeitraum von 99 Jahren abgeschlossen worden. Die Anzeigen wegen Majestäts be l eidigung zeigen nach dem neuen Jahrgang des „Statist. Jahrb." der Stadt Berlin ebenso wie Anzeigen wegen einiger anderer Ver gehen oder Verbrechen gegen die öffentliche Ordnung seit einem Jahrzehnt eine ungewöhnlich starke, wenn auch nicht regelmäßige Zunahme. So sind beim Berliner Polizei präsidium im Jahre 1895 72 Anzeigen wegen Majestäts beleidigung eingegangen, zehn Jahre früher, im Jahre 1885 nur 4. Die Anzeigen wegen Beamtenbeleidigung sind in demselben Zeitraum von 28 auf 367, die wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt von 68 auf 459 gestiegen. Von dem Reichsamte des Innern sind nunmehr die Entwürfe zu Normalstat Uten für freie Innungen und für Zwangsinuungen, sowie der Entwurf eines Beschlusses einer freien beziehungsweise Zwangsinnung über die Regelung des Lehrlingswesens den einzelnen Bundes regierungen übermittelt worden. Nach einer Mittheilung meiner HandwerkerversammlungwirddasNormal-Jnnungs- statut zum Handwerkergesetz bereits in der zweiten Hälfte dieses Monats im „Reichsanzeiger" veröffentlicht werden. Die Innungen werden dann allgemein die Neuorganisation berathen. Die größeren Innungen haben sich schon meist für die Zwangsinnung ausgesprochen. Prag, 10. Januar. Der Landtag wurde heute er öffnet. Der Zugang zn dem Landtagshause wurde durch Sicherheitswachen freigehalten, Der Oberstlandmarschall eröffnete die Sitzung mit einer Ansprache, welche in ein dreimaliges, begeistert aufgenommenes Hoch und in Slava- Rufe aus den Kaiser ausklang. Abg. Schlesinger bean tragte Aufhebung der Sprachenvervrdnuugeu. ES wurden Interpellationen eingebracht über die im August v. I. in Brüx vorgekommenen Ueberfälle auf die Tschechen. Blazek interpellirt wegen der Vorgänge in Prag während verhetzten Monate, Pintas wegen Bedrückung des tschechischen Schul wesens in deutschen Schulgebieten. Baxa beschwert sich wegen Nichtverlesnng seines Antrages auf Einsetzung einer Kommission zur vcberprüfung der jüngsten Ereignisse in Prag. Der Oberstlandmarschall erklärt, der Antrag sei nicht genügend unterstützt und nicht zur Kompetenz des Landtags gehörig. Baxa protestirt hiergegen, worauf der Oberstlandmarschall erklärt, er werde den Protest der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung znführen. Eine Extraausgabe der amtlichen „Prager Ztg." so wie Straßenplakate geben bekannt, daß das Standrecht für Prag von Montag früh 6 Uhr ab aufgehoben ist. Prag, 10. Januar. Bezeichnend für den Deutschenhaß der Tschechen ist die Tvatsache, daß auf dem Friedhöfe in Hopidlno die Grüste und Grabdenkmale mit deutschen Auf- ichriften zerstört und besudelt wurden, darunter auch eine Familiengruft der Grafen Schlick. Graf Schlick hat auf die Ermittelung der Tbäter eine große Belohnung ausgesetzt. Sieg der deutschen Sache über die Sprachenver ordnungen — lautet eine aus Wien vorliegende Meldung, laut welcher der oberste Gerichtshof eine für die Deutschen Oesterreichs hochbedeutsame Entscheidung gefällt hat. Ein Uchechischer Advokat wollte das Gericht in Eger zur Annahme einer tschechischen Eingabe zwingen. Das Egerer Gericht lehnte die Annahme ab, worauf das Oberlandesgericht die An nahme der tschechischen Eingabe anordnete. Der oberste Gerichts hof entschied jedoch unter Berufung auf die allgemeine Ge schäftsordnung, daß, da in Eger nur das Deutsche die landes übliche Sprache sei, das Egerer Gericht eine tschechische Ein gabe nicht anzunehmen brauche. — Damit ist die Rechts giltigkeit der Badenischen Sprachen-Verordnungen, denen zu folge das Tschechische auch in Eger und anderen rheindeutschen G-richtsbezirken Gerichtssprache werden sollte, durch den höchsten Gerichtshof des Staates verneint. Ist es dem neuen Ministerium daher ernstlich darum zu thun, den Deutschen zu ihrem Rechte zu verhelfen, dann hat man jetzt die beste Gelegenheit, die Sprachen-Verordnungen für Deutschböhmen außer Kraft zu setzen. Vaterländisches. Wilsbrusf, 12. Januar 1898. — Heute mußte ein frecher Bettler, welcher, als ihm das, was er gerade haben wollte, nicht verabreicht wurde, die Be wohner eines Hauses mit einem großen Knüppel bedrohte, auch der Aufforderung des W rlhes, das Gehöft zu verlassen, nicht Folge leistete, in das hiesige Kgl. Amtsgericht emgeliesert werden. — Ebenfalls wurde ein vielfach wegen Betteln« vorbe strafter fremder Handarbeiter, welcher sich schon längere Zeit nur vom Betteln genährt hat, heute in hiesiger Stadt bei dem selben Vergehen ertappt und dem hiesigen Kgl. Amtsgericht zugeführt, — Der hiesige Ge w erbev erein beschloß inaner Sitzung vom 11. d. M. das diesjährige Stiftungsfest durch einen Ball mit Tafel zu begehen, und zwar wurde der 15. Aebruar alL beschaffenster in Aussicht genommen. — Kessels do cs. An Stelle des seitherigen.'Hilfsgeist lichen Paul, welcher zum Pfarrer für Koschütz gewäHt und a« 16- Januar dort in sein neues Amt eingewiesen wiw^st dek früher an der Stadtschule in Wilsdruff, jetzt in Meißenrom- tirende Predigtomtskanditat Mahls vom hohen Landeskonsistoriu« berufen worden. Derselbe wird kommenden Sonntag ff. 16. Januar den Ephorus, Herrn Superintendent Dr. Kohlschütter in Meißen, unter Assistenz der Herren Pastoren I^it. tk. L-ß- müller-Keffelsdorf und Knauth-Unkersdorf ordinirt und in sein neues Amt als ständiger Hilssgeistvcher in Kesselsdorf einge wiesen we d?n. — Bei der zweiten Kammer ist folgende Interpellation des Abgeordneten May-Polenz, die Bekämpfung der durch den Biß toller Hunde erzeugten Gefahren betreffend, eingegangen: „1)Hatdiekönigliche Staatsregierung Kenntnis; von den besonders in letzterer Zeit vorgekommenen Schäden, welche durch die Tollwuth der Hunde in Sachsen vorgekommen sind und was gedenkt die Regierung zur wirksamen Bekämpfung dieses Uebelstandes zu thnn? 2) Würde es sich wohl empfehle«, in der in Dresden be stehenden thierärztlichen Hochschule oder in einer anderen Heilanstalt des Landes eine Jmpfanstalt nach der be kannten Pasteurschen Methode einzurichten?" Zur Be gründungwird folgendes angeführt: Das geradezu Schrecken erregende Auftreten der mit Tollwuth behafteten Hunde im ganzen Lande, besonders in den südöstlichen Landes theilen, der Gegend von Schandau, Sebnitz, Neustadt, bis in die südliche Lausitz hin, bei welchen nicht nur Hunde und andere Thiere, sondern auch leider viele Menschen von tollen Hunden gebissen worden sind, muß wohl Veran lassung geben, der Frage ernstlich näher zu treten, wie dieser Gefahr, besonders auf Schutz der von tollen Hunden verletzten Menschen begegnet werden kann. Unlängst sind wieder Fälle vorgekommen, wo auf solche Weise verletzte Menschen kurze Zeit darauf von der Tollwuth befallen und nach schrecklichem Todeskampfe das Leben verloren haben, so in Hofhainersdorf bei Sebnitz und auch im Carolahause zu Dresden. In der Gegend von Freiberg wurden unlängst ebenfalls mehrere Menschen von einem tollen Hunde gebissen, vier derselben haben sofort die Reise nach Wien angetreten, um sich dort im Rudolph-Spitale einer Kur »ach der PasteurschenMethode zu unterziehen. Wie aus Sebnitz berichtet worden ist, so sollen sich gegenwärtig über 30 Menschen allein nur aus Sachsen nach Wien be geben haben, um dort eine gleiche Kur zu gebrauchen. Dies letztere legt die Frage nahe, ob es wohl angezeigt sein möchte, auch für nufer Vaterland Sachsen eine solche Heilanstalt zu gründen, damit es auch den unbemittelten Menschen möglich gemacht wird, nahe der Heimath eine solche Heilanstalt besuchen zu können. — Der Rath zu Dresden hat eine Probe von dem neuerdings dort in größeren Mengen in den Verkehr ge brachten amerikanischen Pökelrindfleisch chemisch untersuchen lassen, wobei sich herausgestellt hat, daß dieses Fleisch durch einen Zusatz von 3,87 Proz. Borsäure künstlich frisch erhalten und vor Verderbniß geschützt wird. Da der Genuß solchen Fleisches die menschliche Gesundheit zu ge fährden geeignet ist, so warnt der Rath vor dessen Genüsse und wird gegen diejenigen, welche solches Fleisch in den Verkehr bringen, strafrechtliches Einschreiten veranlassen. Ein Stallknecht in Zittau, welcher von einem toll- , wüthigen Hunde in die Hand gebissen worden war, ist nach Wien geschickt worden, um sich dort imch der Pasteurschen Methode behandeln zu lassen. Ebenso ist der Bezirksthicr- arzt Wilhelm, w ' ^er sich bei der Sektion dieses Hundes ' an der Hand verletzt hatte, zu dem gleichen Zwecke nach Wien abgereist. — Jn Gr oß b u rgk bei Döhlen bat ein kleiner schwarzer Spitzhund mehrere Menschen, Erwachsene und Kmder, sowie eme Anzahl Hunde gebissen. Die Untersuchung des auf be hördliche Anorvnung getövtcten Thieres hat ergeben, daß der Hund an der Tollwuth erkrankt gewesen ist. — Dem ftühereren Vorsitzenden d-s LandwirthschaftlicheN Kreisvereins Dresden Oekonvmierath Käferstein-Niedersedlitz, ist von Sr. Majestät dem König der Titel und Rang eines Geheimen Oekonomierathes verliehen worden. — Für die Milde des diesmaligen Winters spricht die Thatsache, daß ein etwa 200 Personen starker Verein aus Halberstadt das Neujahrsfest in diesem Jahre bei fünf Grad Wärme (Reaumur) durch ein Kaffeetrinken im Walde feierlich begangen bat. So etwas dürfte seit Menschengedenken nicht jo leicht vorzekommen sein. — Crimmitschau, 11. Jan. In dem benachbartes Dorfe Overgrünberg ist die Schweinepest vom Zwickauer Kreis- rhierarzt festgestellt worden. — Plauen. Auf cigenfhümlichp Weise ist hier ein Kind zu Schaden gekommen. An den We'hnachtsbaum hatte ein! Familie unter anderem sogenannte Knallbonbons gehangen, voS venen am vergangenen Sonntag einige zur Belustigung Ver wendung fanden. Die Mutter und ein 5jährigeö MädchcS zogen gemeinsam an den Enden des Papierstceifens, bei dessen Zerreißen ein Knall vernehmbar wurde, gleichzeitig aber auch ein Aufschrei des Kindes, dem etwas in das Auge geflogen war. Das letztere ist seit dieser Zeit angeschwollen und eine ' ärztliche Untersuchung hat ergeben, daß etwas von der Spreng- masse in das Auge gesprungen ist. D-e Heilung verläuft rasch, doch mag dieser Fall zur Warnung dienen. — Der Fabrikant Paul Zierold in Callenberg vermachte j der Stabt als Dankopfer gegen Gott für seine W'dergenesung! 10,000 M. Die Hälfte der Zinsen soll für arme Kranke Verwendung finden, 'ft derselben zur Erhöhung de« Kapital der Lutherstiftskaffe und 'ft derselben zum Fonds des zu be gründenden Bürgerheims der König-Albert-JubiläumSstiftung. — Aus Auerbach schreibt man: Wohl die bedenklichst Zugabe des heurigen Winters kann der Wassermangel werdet Die Göltzsch ist bei Auerbach ganz wasserarm. Alles no^ vorhandene Wasser ist in Mühlgräben und Stauanlagen abg^ fangen. In Rodewisch wird im trockenen Göltzschbett FlußsoS^ abgefahren. Das ist Anfang Januar! Man muß schon M zurückrechnen bis man solches wieder findet, und iv mehr, c er hin für sei er auf an un passend Dieser wenig i soll sich haben. losen T beträchtl Stoppel ausgewi worden zögerndi Erde g Frostes lange i worden, Somme gelegene bruche unterbre wurde h unglückt funden des zert bei dies laufen. stunde i ging, r» -Jetzt > mit ein der frei Graben entfliehe auf der mild au macher beide B letzten 2 schlafen denz, di eine Br ihr Fut fremden ganger chen gel eine Ko chen wi 2 Bries ist dies Ausrüsti verfahre, des W- auftragt mehrerer Glau ct liche Bo auf 4 schließen hier wol bis 189 trauensf zu SLl Polizei ! schäft n den Dii Tage eu des eigi war auf stahl in Worden. Augustu olle« ein stiftung ausgefül und wm Zug bei warum geäußert der Ürhi Näh- er von Ja' Dresden 200 Id 1100 Ei 100 Nvi garen, ? 1200 g theures aus ein Lotterie Als er i nehmen Loos in die Niet Da bei werden der schc steigert i
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