Volltext Seite (XML)
Es strahlt in höchster Pracht die Sonne, Es strahlen die Sterne am Himmelszelt, Die Augen der Mädchen, sie strahlen voll Wonne, Es strahlt das Silber, es strahlt das Geld, Es strahlt so mancher Brillant an den Händchen Und das Gald, es strahlt verführerisch schön, Es strahlen die X-Strahlen des Professors Röntgen, Die uns sogar bis auf die Knochen gehn, Und auch die „Gold-Eins" wirft ihre Strahlen Schon lange in jedes Herz hinein: Wer bei ihr kauft, braucht wenig zu zahlen Und doch strahlt sein Gesicht wie der Sonnenschein! Herbst und winter-z)alerots in allen Farben und Qualitäten M. 7 '7, 9, 14, 18, 22 u. höher, und M. 10, 14, 17, 20 u. höher. Rock- u. Iacket- Anzüge, bei mir wie bekannt reell und gnt, M. 6^4, 8, 11, 14, 19, 24 u. höher. Linzernc Hssen in allen Stoffen, Größen und Weiten M. 17-, 2'7, 4, 6, 7>2 u. höher. Joppen in Loden, Düffel und Buckskins in kolossaler Aus wahl M. 47„ 5V4, 6'-2, 774, 87.2, 9,10 u. höher. Burschen- u Anaben-Anznge sowie Män tel M. 2, 3, 5, 7, 9, u. höher, Schlafröke M. 7, 8, 10, 12, 15 u. höher. Dresdens größte und billigste Einkaufs-Quelle. Goldene Eins Inhaber: Georg Simsn. ' L Lk 1 SchlosK. 1 7» ^ ihn wieder mindestens für die Neubelebung des Hüttenwerkes zu gewinnen." Der Bergrath machte ein ziemlich verblüfftes Gesicht und zog es jetzt vor, beharrlich aus dem Fenster zu blicken. Als die Station für Rotenheim gekommen war, verließ Hallenberg das Koupc mit einem hochmüthigen Gruß und trat an sein Kab, das er vor der Abreise auf diese Zeit bereit- bestellt hatte. Sei« Groom war es gewohnt, allein herzufahren und allenfalls, wenn der Freiherr nicht mitgekommen war, bis zum letzten Zuge aus ihn zu warten. Letzterer warf einen Blick auf den haltenden Zug zurück, konnte aber nirgend den Fremden erblicken und beruhigte sich mit dem Gedanken, daß er sich wohl in seiner augenblicklichen Aufregung, die ihn überall Gespenster sehen ließ, gründlich ge täuscht haben müsse. Hätte er bemerken können, wie der Fremde an der anderen Seite des Koupe's ousstieg und sich dann in'S Wartezimmer hineinschlängelte, er wäre sicherlich nicht so ruhig geworden. »Sind Gäste angekommen, Bill?" fragte er, sich auf den hohen Sitz hinoufschwingend und die Ziegel aus der Hand des Grooms entgegennehmend. .Ja, gnädiger Herr!" versetzte dieser, behende auf den Rücksitz kletternd. .Wie viele?" .Zwei Herren und ein —" BA zögerte, als suche er nach einer Bezeichnung. .Nun, wird's bald, Dummkopf?" „Ja, gnädiger Herr und ein Mann, der just so aussah wie ein Schreiber," beeilte sich der Groom ängstlich hinzuzusetzen. Hallenberg gab dem Pferd einen Schlag, daß es sich bäumte und dann im wilden Galopp mit den leichtem Fuhr werk davonraste. Es kostete dem geübten Sportsmann und Pferdebändiger nicht geringe Mühe das erschrekle Thier zu be ruhigen und das eigene Leben zu retten, da das Kab hin und her flog und jeden Augenblick umzustürzen drohte. Der unglückliche Groom hatte sich niedergekauert und mit beiden Armen seinen luftigen Sitz umklammert, wagte auch, als daS Roß bereits zum ruhigen Lauf gezwungen worden, noch immer nicht, sich zu erheben, bis sein Herr, einen Blick rück wärts werfend, ihn mit einem Peitschenhieb emporschnellen ließ. Der Freiherr lenkte das Cab nach der Rückieite des Roten- heim'schen Parks, nach jenem Gitterthor, durch welches vor sechs Jahren sein Sohn Kurt geritten und mit dem jungen Grafen n so verhängnißooller Weise zusammengetroffen war. .Warte hier," befahl er kurz, .ich werde einen Herrn hersenden, der das Kab benutzen wird. Du wirst dann nähere Anweisung von ihm erhalten, wohin Du Dich zu wenden hast." Er sprang hinab, warf dem Groom Peitsche und Zügel zu und begab sich rasch durch den Park nach der Rückseite des Schlosses, wo er sich einen Eingang hatte Herstellen lassen, um unbemerkt in seine Zimmer gelangen zu können. Keine Menschen seele hatte ihn gesehen, weshalb auch Niemand von seiner Rückkehr wußte. Eine Viertelstunde mußte vergangen sein, als plötzlich ein fremder Herr in einem langen grauen Mantel gehüllt, eine Reisemütze tief in die Stirn gedrückt, wie aus dem Erdboden emporgestiegen, bei dem erschreckten Bill auftauchte. Er hatte einen schwarzen Vollbart, langes schwarzes Haar, das im Nacken herabhing, einen Klemmer auf der Nase und eine blutrothe Narbe, die quer über die linke Wange lief. Es war kein Wunder, daß sich Bill vor dieser diabolisch aussehenden Gestalt fast zu Tode erschreckte. Ohne weiteres nahm er ihm Peitsche und Zügel aus der Hand und schwang sich auf den Sitz. „Der Herr Baron befiehlt Dir, nach dem Forsthause zu gehen, und dem Förster zu sagen, daß er sich morgen aufs Schloß verfügen solle. Verstanden, Kleiner?" .Zu Befehl, gnädiger Herr!" stotterte Bill, „soll ich jetzt gleich hingehen?' „Natürlich, auf der Stelle!" Der Fremde, dessen Stimme heiser und bärenhaft klang, berührte das Pferd mit der Peitsche und fuhr im raschesten Trabe davon. „Gott steh mir bei, was für ein Gesicht war das," sprach der Groom, dem Kab zitternd nachblickend, „und was für eine Stimme! — Obschon er sich akkurat hinaufschwang wie mein gnädiger Herr. Wenn ich bloß wüßte, wie der Mensch ins Schloß hineingekommen ist und wie er heißt." Als Bill spät abends nach Hause kam, weil das Förster haus zwei Stunden weit vom Schloße lag, erschrak er gewaltig, als er hörte, daß der gnädige Herr gar nicht im Schlosse an gekommen und auch von Niemand gesehen worden sei. Der Kammerdiener bestürmte ihn mit Fragen und wollte seiner wunderlichen Erzählung keinen Glauben schenken. Er meldete der Frau Gräfin, wie sie sich seit einiger Zeit wieder tituliren ließ, die fabelhafte Geschichte, worauf der zitternde Groom herbefohlen wurde. Schweigend hörte sie ihn an. Ihr Gesicht, das von.den Leidenschaften des Haffes, wilden Zorns und Grams von der Zeit gealtert erschien, war leichenblaß, doch von undurchdring licher Ruhe. Sie entließ den Groom mit einer Handbewegung und klingelte nach dem Kammerdiener des Barons. „Jean!" sagte sie gelassen, „hat der gnädige Herr Ihnen vor seiner Abreise die Schlüssel zu seinen Zimmern übergeben!" „Nur zu den ersten beiden Gemächern, gnädige Frau Gräfin!" erwiderte der Kammerdiener unterwürfig, „wie es überhaupt stets, wenn ich daheim blieb, der Fall gewesen ist." „Bringen Sie mir diese Schlüssel," — befahl sie kurz. Jean gehorchte, worauf ihn die Gräfin entließ. Einige Minuten verharrte sie regungslos auf ihrem Sitze, die Gedanken kreisten so wirr und bunt durch ihr Gehirn, daß sie wahnsinnig zu werden fürchtete. „Er ist entflohen!" Dieser eine Gedanke rang sich plötzlich wie ein greller Blitzstrahl durch das wilde Chaos, und mit dieser Gewißheit verband sich die furchtbare Vorstellung, daß der Elende, dem sie eine unbeschränkte Vollmacht über das Rotenheim'sche Ver mögen gegeben, sie vielleicht als Bettlerin zurückgelaffen hatte. Wußte er von der Ankunft der fremden Herren, wie sie behaupteten, ohne ihr jedoch den Zweck ihres Besuche« mitzu- theilen, — und war er vor ihnen entflohen? Sie mußte Ge wißheit haben um jeden Preis. Ohne Zögern schritt sie mit einer brennenden Wachskerze nach den Zimmern des Freiherrn, die sich in einem anderen Flügel befanden, und stand nach wenigen Minuten, das Vor zimmer durcheilend in dem eleganten, mit verschwenderischem Luxus ausgestatteten Wohngemach. Mit nervöser Unruhe ließ sie hier ihre Blicke umherschweifen, versuchte den Schreibtisch zu öffnen, um irgend eine Bestätigung ihrer Angst oder einen Hoffnungsstrahl zu entdecken, doch waren die Schlösser zu fest, um sie durch ander Schlüssel öffnen zu können. Herr Udo war darin stets zu vorsichtig gewesen. Hinter dem Wohnzimmer lag ein Rauchzimmer, das mit Jagd-Utensilien aller Art angefüllt war, woran das Schlafge mach mit dem Ankleide-Kabinet stieß. Zu diesen Räumen führte noch ein geheimer Zugang, der selbst dem Freiherrn un bekannt geblieben war. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Eine Familientragödie hat sich in New-Jork abgespielt. In einem kleinen Hotel stieg am 30. September Abends eine elegant gekleidete, etwa 40 Jahre alte Dame ab und schrieb sich als Frau Raoinus aus Westpoint ein. In ihrer Begleitung befanden sich ein hübscher kräftig gebauter Junge von 15 Jahren, ein Mädchen von 13, ein Knabe von 7 und ein Mädchen von 3 Jahren. Beim Abendessen waren die Kinder sehr heiter, allein der Frau merkte man es an, daß sie geweint hatte. Freitag Morgen fand man nun die ganze Familie todt vor. Der Gas hahn war geöffnet und alle waren erstickt. Einige Kleidungs stücke aus zwei Koffern lagen umher und waren dazu benutzt worden, um die Luftlöcher an dm Fenstern zu verstopfen. Nach einem Bericht des Bureau Dalziel glaubt man, daß die Mutter dies gethan hat, nachdem die Kinder zu Bett gegangen waren. ' Am Stammtisch. „Ihre Erlebnisse, mein lieber Herr Kollege, sind wirklich hochinteressant; erlauben Sie aber nun auch mir, Ihnen etwas — vorzulügen!" " Der erste Ansturm. Kommt da neulich der Gutsbe sitzer Besitzer Baron v. Z. auf eine Wiese, wo eine größere Anzahl Leute mit Heuwenden beschäftigt ist. Plötzlich bemerkte er ein ihm noch unbekanntes, dralles, hübsches junges Mädchen und fragt den ihm zunächst stehenden Arbeiter: „Wer ist denn das da?" — „Dat is mein, Herr Baron", antwortete der alte bärtige Arbeiter. — „So, steh' mal einer an", meinte Herr v. Z. und forschte dann weiter: „Haben Sie noch mehr solche?" — „Jawoll, Herr Baron, noch so eene." — „Weiter keine Kinder?" fragte abermals Herr v. Z., der stets gerne über die Familienverhältnisse seiner Leute unterrichtet ist. — Da richtet sich die Hünengestalt des alten Arbeiters zur vollen Höhe empor, ein Wetterleuchten erhellt das faltenreiche, oer wetterte Gesicht, und stolz kommt es von den bärtigen Lippen: „Der erste Ansturm, dat war en Jung'n, Herr Baron!" * Aus der humoristischen Schulmappe. Lehrer: „Bildet mir einen Satz, in dem das Wort „Pferdebahn" angewendet wird." — Schüler: „Von Leipzig „fährt de Bahn" drei Stunden bis Dresden." — Lehrer: „Oder einen Satz mit dem Worte „Brindisi." Schüler: „Die Patti hat schon in vielen Städten gesungen, aber es giebt Leute in „Brinn (Brünn), die sie noch nicht gehört haben." — Lehrer: „Verwendet die Worte „Furie, Scnne, Norwegen" in Sätzen. Der kleine Veiteles: „Furje (vorige) Wache hat mei Vater pleite gemach!. Son'ne Pleite war noch mch da nor wegen de Konkurrenz." In der Klaffe der A B E-Schützen ist „Lesen" dran. Dec Lehrer hat das „m" und das „n" an die Lesemaschine gesetzt uno fragt einen der kleinen Burschen nach deren Klang. Pfiffig lächelnd meint der: „Meenste dan oder meenste dan?" — Ebenda will der Lehrer die Namen der Kleinen noliren. Einer hat ihm den seinen prompt genannt. Nach einer Weile fragt der Lehrer denselben aus Versehen noch einmal nach seinem Namen. Wüthend replizirt da der kleine Mann: „Nu, zwec mol sah ich dirsch ni!", während ein anderer schadenfroh er klärt: „Aetsch, der will Lehrer sein und weeß nich e mol, wie ich heeße." — Lehrer: „Wie hießen die beiden Frauen Jakobs?" Schüler: „Lina und Haareel" (statt Lea und Rahel). — Die Weihnachtsgeschichte wird in der kleinen Klasse behandelt. Lehrer: „Wohin legte Maria das Jesuskind?" Schüler: „In eine Krippe." Lehrer: „Warum wohl in die Krippe auf Heu und Stroh?" Schüler: „Weil se keene Bote (Wiege) Hutten!" * Ein Geheimniß der Hundeseele. Die „Deutsche Wochen- Ztg." in den Niederlanden erzählt: Einen interessanten Bei trag zur Psychologie der Thiere liefert ein Hund unbestimmter Rasse in der Keppelstraat zu s'Gravenhage. Das kleine Thierchen schleppte einen Theil seines aus Knochen und Brot bestehenden Futters zur geschlossenen Hauslhüre, an der es kratzte. Als man ihm bedeutete, daß ein gut erzogener Haushund keine solchen Experimente machen dürfe, fing er an zu brummen und stellte sich über den verschleppten Futtervorrath. Es war deutlich, daß er auf die Straße wollte und man willfahrte denn auch seiner gekratzten Bitte. Fein säuberlich nahm er einen Knochen um den anderen auf und trug ihn an eine Hausecke. Darauf entfernte er sich für kurze Zeit und kam mit einem alten, blinden Hund zurück, der gierig über die Speisereste herfiel, während „Zwart", so hieß der Hund, schweif wedelnd zu seinem Herrn hinaufschaute, der von nun an die Rationen verdoppelte. Ueber drei Wochen dauerte diese Fütter ung, dann sah man den blinden Hund nicht mehr. mit kleinen Tableau-Bildern, als: Kg!, Hmkgeniekl, kaMsu8, LlaMaus, slle unä neue 81. ^ürolsüripetie, iLeobüdpeke, 8effu!e, lunnkalle, 8eklo88 unö 2 üüarltl HnLicMen. Diese Ansichten wurden nach einem von künstlerischer Hand gefertigten ca. 2 Meter laugen und 1 Meter hohen Gemälde, welches der obeugezeichuete Verlag ausführen ließ, gefertigt. Preis pro Stück 3 Mark 3V Pfg. Zu haben in der Buchdruckerei von Martin Verger und bei Herrn Kaufmann Ang. Schmidt. < — 8ek!se^- u. kauft zum höchsten Preise knuno kknliok in Deuben. Im Vorlage von Martin Skr* «r», orsekion im