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Tharandt. Men. Mealehn und die Umgegenden. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal und War Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf-, durch die Post bezogen 1Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. No. 34. ! Sonnabend, den 2V. März § 18S7. 22«», 1SS7. Was pocht das Herz mit raschen Schlägen, Was schwingt im Sange sich empor? Was läßt die Brust so stolz sich weiten, Entzücken jedes deutsche Ohr? Erinnerung ists an Kaiser Wilhelm, Zur ha», crtjähriaen Feier heut: Denn alte Lieb läßt nimmer rosten, — Heil dir mein Deutschland, allezeit! Den Lorbeer, den Millionen bringen, Darbietet eine ganze Welt, Wilhelm dem Grosten soll er gelten, Deni sieggekrönten deutschen Held! — Wie du dein Land in Schmach gesehen In frühester Erinnerung, So hast befreit durch Blut und Eisen Du es aus der Erniedrigung. Das war dein Werk im Herbst des Lebens, Du machtest groß dein Vaterland, Du weitetest des Reiches Grenzen Schufst uns der Einigkeit Verband. In Schleswig-Holstein meerumschlungen, Auf Böhmens weitem Schlachten - Plan, Auf Frankreichs blutgetränkter Erde Durcheiltest du des Siegers Bahn. Und als das große Werk gelungen, Als dem Versailler Königsschloß, Der greise Kaiser an der Spitze, Ein neues deutsches Reiä? entsproß, Da mochte nimmer auf dem Lorbeer Der greise Heldenkaiser ruhn, Es gab für seines Volkes Wohlfahrt Für ihn so vieles noch zu thun. „Nicht hab ich Zelt, nun müd' zu werden" Sprach er, und der Versöhnung Reis Flocht in des Lebens Gegensätze Der kaiserliche Heldengreis. In neue Bahnen lenkt sein Wille Gesetz und Recht, für alle gleich, Den inncrn Frieden zu erhalten Den: neuen, festgefügten Reich. Streng gegen sich und mild den andern, Des Staates erster Diener sein Wollt er; sein schlichtes, bied'res Wesen War abhold jedem falschen Schein. Für den geringsten seines Volkes Schlug warm sein Herz und liebevoll, Und denen, die ihn wohl berathen, Gab gerne er des Dankes Zoll. Er ließ des deutschen Reiches Flagge In fernen Meeren, Ländern wehn, Er ließ in Industrie und Handel Ein neues Regen neu erstehn. Und auch den Wissenschaften, Künsten War er in Gnaden zugeneigt, Er hat auf allen Herrscherbahnen Sich als ein ganzer Mann gezeigt. Drum rauschet heut von Fels zu Meere Des deutsches Volkes Jubelruf: Wir wollen ewig dein gedenken, Der uns des Reiches Einheit schuf; Dn sollst den späteren Geschlechtern Lin leuchtend Vorbild immer sein. Den goldenen Lorbeer will Alldeutschland Heut seinem größten Sohne weihn! Und wie zum ersten deutschen Kaiser Das ganze Volk in Treuen stand, So steht auch heut zum Enkelsohne Das ganze deutsche Vaterland. Mit ihm, dem HohenMernsprossen, Der seines Ahnen Sinnesart, Begehn wir froh des Festes Feier Um ihn in Einigkeit geschart. Und „Deutschland, Deutschland über alles" Klingts in die Welt hinaus mit Macht, Wir stehn zum Kaiser und zum Reiche, Wir hatten stolz des Reiches Wacht. Wir denken treu des großen Toten, Zur hundertjährigen Feier heut, Und huldigen dem Kaiserthrone, — Heil dir, mein Deutschland, allezeit!