Volltext Seite (XML)
Tode des vom Die Boulevards Ber bern schwerlich den heutigen Tag überleben werde, mählung des Großfürsten Thronfolgers dürfte Ableben des Zaren verschoben werden. Paris, 1. November. Die Nachricht Zaren rief hier ungeheuere Aufregung hervor. -- Die bis nach die Reichstags-Abgeordneten Sachße-Merschwitz, Lieber-Stroga, Lotze-Dresden, die Landtags-Abgeordneten Richter-Blasewitz und Buchwald, Amtshauptmann von Wilucki, Stadtrath Lehuiann — Mit ganz besonderem Verlangen sehen die beiden König!. Hoftheater in Dresden dem Baue des städtischen Elektrizitätswerkes entgegen. Von den 15 000 gleichzeitig brennenden elektrischen Lampen, welche die erste Anlage dieses Werkes in's Auge faßt, beansprucht die Tdeater - Verwaltung nicht weniger denn 1100. Nur mit Ungeduld hat sie die lange Verzögerung des städtischen Werkes ertragen und eine Zeit lang trug man sich mit dem Gedanken, dem Bespiele des Eisen- bahn-Fiskus zu folgen, der, müde des langen Wartens, zur Beleuchtung seiner Bahnhöfe sich ein eigenes Elektrizitätswerk errrichtet hat. Der Bedarf des König!. Schlosses an elektrischer Beleuchtung ist noch nicht festgestellt; gering wird er nicht sein. Eine ganze Reihe großindustrieeller Etablissements unterläßt jetzt, da die Anlage eines städtischen Werkes gesichert ist, die Errichtung von Privatwerken; auch verzichten sie aus derselben Gewißheit auf die Erweiterung ihrer GaSanlagen. Den stärksten Abnehmer städtischer Elektrizität werden die Straßenbahnen bilden. — Eine bemerkenswerthe Handwerker-Versamm lung wurde am vorigen Sonntag in den Sälen des Kahnt- scheu Gesellschafthauses zu Großenhain abgehalten. Etwa 500 Handwerker aus Großenhain und Umgegend, aus Riesa, Meißen, Lommatzsch, Döbeln, Leisnig, Radeberg rc. waren hier zusammengekommen. Der Versammlung wohnte u. A. bei der Präsident des deutschen Handwerkerbundes, Biehl-München, der Vorsitzende des Bundes der Landwirthe, von Plötz-Döllingen, gesehen von einigen kleinen nicht stichhaltigen Sätzen kann man doch mit gutem Gewissen behaupten, daß sowohl Sänger als auch Liedermeisterin dem zurückgelegten Jahr wiederum fleißig und mit freudigem Herzen gearbeitet haben und auf dem Wege der nicht hoch genug zu schätzenden gesanglichen Uebungen ein gut Stück fortgeschritten sind. Nachdem das Programm Er ledigung gefunden hatte, nahm der Vorstand des Vereins, Herr Korbmachermeister Täubert das Wort, um sich in herzlichen Worten an die zahlreich erschienenen Gäste zu wenden, ihnen für ihr Erscheinen zu danken und um ferneres Wohlwollen zu bitten. Einen Gegendank brachte der Vorstand der Liedertafel, Herr Leimfabrikant Wilhelm Krippenstapel, indem er den Wunsch ausspruch, daß sich die Harmonie der hier bestehenden drei Gesangvereine immer mehr und mehr entwickeln möge und wünschte zum Schluß seiner Worte dem Sängerkranz ein weiteres „Wachsen, Blühen und Gedeihen". Dem Konzert folgte ein lebhafter Ball, welcher die Anwesenden in fröhlichster Stimmung noch lange zusammenhielt. — Saison-Theater. Die letzten Theaterabende der Direktion Schmidt bezeugten, daß die Mühen derselben und die vorzüglichen Darbietungen der zahlreichen Mitglieder in immer weitere Kreise gedrungen sind, was uns umsomehr mit Freude erfüllt, als nunmehr die Gesellschaft ihre Rechnung finden wirr. Die Aufführungen der Theaterstücke „Doktor Martin Luther" und die Wiederholung des Lustspiels „Der Herr Senator" haben bei dem Pubkikum freudigste Aufnahme gefunden. Wie aus der heutigen Nr. zu ersehen ist, kommt das Lutherspiel heute Sonnabend nachm. 5 Uhr nochmals zur Aufführung und kann dasselbe nicht genug unserer Kinderwelt zum Besuch empfohlen werden. Der Sonntag bringt uns das historische Schauspiel „Lenore" mit Gesang in 3 Akten und der Montag den beliebten „Dr. Klaus". Uebersicht über die Bewegung der Bevölkerung der Stadt Wilsdruff im Monat Oktober 1894. — Kesselsdorf. Die in unserer Kirchfahrt zum Besten des Gustav-Adolph-Vereins im laufenden Jahre gesammelte Hauskollekte hat ergeben: in Braunsdorf 11 M. 65 Pf., Oberhermsdorf 20 M. 20Pf., Niederhermsdorf 17 M. 50 Pf., Kleinopitz 10 M. 55 Pf., Kaufbach 16 M. 95 Pf., Wurg witz 8 M. 95 Pf. und Kesselsdorf 77 M. 15 Pf., in Sa.: 162 M. 95 Pf. — Se. Majestät der König hat den Landgerichtsrath Or. Robert Heinrich Hucho in Chemnitz zum Amtsrichter inTharandt ernannt. Ferner hat Se. Majestät die Stelle des zweiten Lehrers der Forstwissenschaft an der Forstakademie zu Tharandt und die damit verbundene Verwaltung des Tharandter Revieres dem bisherigen Forstassessor bei der Forsteinrichtungsanstalt zu Dresden Arno Rudolf Groß unter Beilegung des Prädikats „Oberförster" übertragen. — Dem Vorstand des Konsumvereins in Löbtau ist kürzlich von behördlicher Seite eröffnet worden, daß alle Filialen, welche genannter Verein in der Umgebung Dresdens besitzt, als Wanderlagergeschäfte zu betrachten und demnach auch als solche zu besteuern sind. Eine gleiche Ueberraschung dürfte auch allen anderen Konsumvereins-Filialen, z. B. in Strießen, Losch- witz rc., in nächster Zeit bereitet werden. — In Bezug auf § 300 des Strafgesetzbuches, wonach Aerzte rc., wenn sie unbefugt Privatgeheimnisse offenbaren, die ihnen kraft ihres Standes anvertraut sind, mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark oder mit Gefängniß bis zu 3 Monaten bestraft werden, hat das Reichsgericht, 4. Strafsenat, durch Urtheil vom 26. Juni 1894 ausgesprochen, daß als ein „anvcrtrautes Privat geheimniß" jede Thatsache zu erachten ist, deren Geheimhaltung, wie der Arzt sich sagen muß, im Interesse der ihn konsultiren- den Person liegt. Als „Offenbarung" derartiger Privatge heimnisse ist jede Mittheilung an einen Anderen zu erachten, und sie ist auch dann strafbar, wenn sie sich auf Thatsachen bezieht, welche in ungenauerer Form bereits in die Oeffentlich- keit gedrungen sind. wiederum Musikstücke, welche die Milglieder uud deren zahlreich erschienene Gäste in steter Aufmerksamkeit erhielten. Ganz ab-' in Vertretung des Bürgermeisters und Vertreter anderer Be- des Schlafes, Abschwächung der Herzthätigkeit, Zunahme des Eiweisgehaltes und Anschwellung der Extremitäten auf. Am 19. Oktober zeigte sich wieder der nothwendige Appetit; am 20. Oktober trat der erforderliche Schlaf ein, welcher eine merk liche Stärkung und eine Abnahme des Eiweißgehaltes herbei führte. Am 20. Oktober traf mit der Königin von Griechen land der Protohierei Johann aus Kronstadt hier ein, welcher Gebete abhielt. Am 21. Oktober nahm der Kaiser das Abend mahl, welches ihn sehr beruhigte. Am 22. Oktober betete der Kaiser mit dem Pritohierei Johann. Abends traf die Prin zessin Alix in Livadia ein. Auf Befehl des Kaisers wurde dieselbe feierlich mit einer Ehrenwache und Musik empfangen. Die Begrüßung des Kaisers mit der Prinzessin, welche er längst herbeigesehnt hatte, erregte den Patienten in hohem Maße. Die Aerzte hatten dies befürchtet. Die Nacht verlief indessen glücklich. Seitdem ist der Verlauf der Krankheit von Er scheinungen begleitet, welche zwar eine Hoffnung aufrecht halten, allein die schweren Besorgnisse nicht beseitigen. Einerseits be rechtigen das Vorhandensein des Schlafes und des Appetites, sowie die Verstärkung des Pulses und die hoffnungsvolle Ge- müthsruhe des Kaisers zu Hoffnungen, andererseits beunruhigt das anhaltende Oedem der Füße, welches die freie Bewegung erschwert, die Aerzte. Alle leben im Wechsel zwischen Furcht und Hoffnung. Der Kaiser vernachlässigt trotz seiner Krank heit die Regierungsgeschäfte nicht; auf Andringen der Aerzte werden die laufenden Angelegenheiten und die eine Prüfung er fordernden Vorträge dem Thronfolger übergeben. Der Kaiser entscheidet über die wichtigsten derselben und unterzeichnet die Akte. — In der Stadt herrscht Grabesstille. Mit größter Spannung werden die Nachrichten aus Livadia erwartet, die äußerst spärlich einlaufen und alle dahin lauten, daß der Zar Vaterländisches. Wilsdruff, 2. November. Infolge des überaus zahl reichen Zuspruchs, welchen das Lutherfestspiel in Meißen findet, sieht sich der dasige Gewerbeverein veranlaßt, das Fest spiel noch am 7., 10. und 11. November, in Scene gehen zu lassen. Das ausgezeichnete Spiel hat fortwährend eine große Zuhörerschaft vereinigt, beispielsweise am Reformationsfeste über 2000 Personen. — Trotzdem am Abend des 31. Oktober, dem Refor mationstag, von zwei verschiedenen Seiten Vergnügungen an beraumt waren, so war doch der Besuch derselben ein äußerst reger. Im Saale des „Hotels zum goldenen Löwen" war es der Gesangverein „Sängerkranz", welcher sein 22. Stiftungs fest durch Konzert und Ball abhielt. Das von dem Lieder meister des Vereins, Herrn Alfred Hillig, hierzu aufgestellte Programm bot der Abwechslung äußerst Vieles. Eingeleitet wurde das Programm durch die Ouvertüre z. Op. „Die Ent führung aus dem Serail" v. Mozart, welches vou unserer Stadtkapelle in der bisher gewohnten schneidigsten Weise zu Gehör gebracht wurde. Hierauf folgten in geordneter Reihen folge Männerchöre, Duetts, Couplets, Doppelquartetts und sind von Menschen, die sich um die Extrablätter reißen, über schwemmt. Die Boulevards werden schwarz drapirt. Lille. In den Departements Nord und Pas de Calais sind durch anhaltende Regengüsse große Ueberschwemmungen eingetreten. Ganze Höfe, Dörfer und Städte sind überfluthet. Mehr als 100,000 Arbeiter, besonders in Roubaix undTour- coing mußten feiern, weil das Wasser in die Werkstätten ge drungen war. Fiume. Der ungarische Dampfer „Venezia,, stieß bei den Brioni-Jnseln in der Nähe von Pola mit dem österreichi schen Dampfer „Arrigo" zusammen. Der Kessel des letzteren explodirte, infolge dessen das Schiff unterging. Die Mannschaft wurde gerettet. Brüssel, 30. Oktober. Die heute hier versammelten sozialistischen Deputirten stellten in dem Programm für die Parlamentssession folgende Forderungen auf: Allgemeine Amnestie, Regelung der Arbeitsdauer, Organifirung der Kranken-, Unfall- und Invaliditäts-Versicherung der Arbeiter, Revision der Steuergesetze, Organisation der landwirthschaftlichen Ver sicherung und der Arbeitsinspektion, sowie unverzügliche Berathung der Regierungsentwürfe über die Gewerbesyndikate und die Arbeitskontrakte. Jönköping. Nachts brach bei heftigem Sturm in der Irrenanstalt Feuer aus, das sich mit großer Schnelligkeit aus breitete. 15 der Insassen kamen in den Flammen um, nur 3 wurden gerettet. Die japanische Armee unter Marschall Aamagata geht in der Mandschurei auf Mulden vor, eine zweite unter Ge neral Oyama ist bei Port Arthur gelandet und schließt diesen wichtigen strategischen Punkt ein; die japanische Flotte blokirt Wai-Hei-Wai und eine dritte japanische Armee ist soeben in der Ausrüstung begriffen. Das ostastatische Reich entwickelt eine militärische Stärke, die zur Bewunderung herausfordert und gegenüber den japanischen Erfolgen muß die militärische Hilflosigkeit Chinas — eines Reiches von 350 Millionen Ein wohnern — fast Mitleid erregen. Freilich darf dabei nicht vergessen werden, daß China eine einheitliche Armee nicht besitzt, daß jeder Provinzgouverneur Truppen halten, einexerzieren und ausrüsten muß, daß aber bei der herrschenden Korruption auf die Bedürfnisse des Gesammtreiches nie Rücksicht genommen wurde. Nur die Truppen des Vizekönigs von Chil-li (Petschili) Li-Hung-Tschang, können als Soldaten in europäischem Sinne gelten. Die Eroberung von Mulden, des Stammsitzes der mongolischen Dynastie Chinas, und die Besetzung von Peking durch die Japaner ist daher nur eine Frage der Zeit. An einen Umschwung auf dem Kriegsschauplatz ist nicht mehr zu denken; selbst die bisher gänzlich für China eingenommenen Londoner Blätter beginnen mit den veränderten Verhältnissen zu rechnen. Die Japaner sind auf chinesischem Boden endlich zu größeren Akttonen geschritten. Sie belagern die starke See- festung Port-Arthur und schicken sich außerdem zur Blockirung der ebenfalls bedeutenden Seefestung Wei-Hai-Wei an. Geboren worden sind: Gestorben sind: Männlich Weiblich Sa. Männlich Weiblich Sa. 10 4 2 6 Zugezogen sind: Weggezogen sind: Männlich Weiblich Sa. Männlich Weiblich Sa. 67 25 92 65 12 77 Hörden, Kammerherr von Blumenthal-Kötzschenbroda rc. Vom Vorstande des Konservativen Landesvereins traf ein Begrüßungs- Telegramm ein. Nach einem ^stündigen Vortrage von Biehl- München über die gegenwärtige Lage des Handwerks, über die bekannten Handwerker-Forderungen (obligatorische Innung und Befähigungsnachweis) und Tendenz des deutschen Handwerker bundes nahm die Versammlung einstimmig eine Resolution an, in welcher sie ihren Beitritt zum Bunde erklärt und beschließt, die Ausbreitung desselben im Königreich Sachsen nach Kräften zu fördern, weiter Großenhain als Bezirksbundesamt konstituirt, welches einstweilen für die Agitation die Stellung eines Pro- vinzial-Bundesamtes übernimmt. Der Bund erhebt pro Kopf und Jahr einen Beitrag von 10 Pfg. Biehl hatte in seinem Vortrage als Mitte! zur Selbsthülfe Kredit- und Magazinge nossenschaften empfohlen. Von den Rohstoff- und Produktiv genossenschaften hält er weniger. In der sich an den Viehischen Vortrag anschließenden Aussprache nahm zuerst Frhr. v. Schor- lemer das Wort. Er sprach, was auch Biehl schon berührte, gegen die Unfallversicherung auf das gesammte Handwerk und gegen die auf dem Katholikentage in Vorschlag gekommene Ver sicherung gegen Arbeitslosigkeit. Eine zweite Resolution, in der die Versammlung erklärt, daß sie in der Ausdehnung der Un fallversicherung auf das gesammte Handwerk und in der Ver sicherung gegen Arbeitslosigkeit eine schwere Belastung des Hand werks erblicke, gegen die aufs eneraischste protestiren, wurde eben falls einstimmig angenomnien. Dann sprachen noch Hofbäcker meister Hauswald und Hofschneidermeister und Stadtverordneter Emmerich-Dresden, von Plötz-Döllingen, Abg. Lotze, Kammer herr v. Blumenthal, Schuhmacherobermeister, Gewerbekammer mitglied und Vorsitzender des sächsischen.Schuhmacherverbandes Reiche-Döbeln, Sachße-Merschwitz, PostschulUrektor und Ge werbevereinsvorstand Hohe-Lommatzsch, Buchdruckereibesitzer Bö- Heim-Dresden, theils im Sinne der Handwerkerforderungen, theils den Handwerkern Unterstützung zusichernd. Die Versamm lung währte von 4 bis 8 Uhr. — Gegenwärtig herrscht inPlaueni. V. in der Stickerei« branche ein noch nie dagewesener flotter Geschäftsgang. Täg lich treffen Einkäufer aus Amerika ein und geben große Be stellungen für Kragen und Tüllspitzen auf, während die deutschen Großhändler zu ihrem Glück ihre Aufträge dieses Jahr früher als sonst aufgegeben haben. Doch ist eine Befriedigung aller Wünsche, da es Vorräthe nicht giebt, gänzlich ausgeschlossen. Zudem ist ein bedeutender Mangel an Arbeitskräften, zumal weiblichen, eingetreten. Der Fabrikantenverein fordert öffent lich zu Zuzug von solchen auf. Fortwährend entstehen neue Fabrikanlagen für Schiffchenstickmaschmen, deren Zahl sich gegen das Vorjahr verdoppelt Hal. Der Reinverdienst einer solcher Maschine, deren Anschaffungskosten 3000 Mark betragen, be ziffert sich per Woche auf 100 Mark. — Leipzig. Es dürfte von allgemeinem Interesse sein, daß die dauernde Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig bei ihrem vier jährigen Betrieb für die Aussteller einen feststellbaren Umsatz von 1,160,000 Mk. herbeiführte, wovon auf das letzte Jahr allein 600,000 Mk. kommen. Die Leipziger Messen sind vor wiegend die Ursache, daß die dauernde Gewerbeausstellung von zahlreichen Käufern fast regelmäßig besucht wird. Es ist daher jedem Gewerbetreibenden nur zu empfehlen, sich an der dauernden Gewerbeausstellung zu betheiligen, zumal die Kosten anderen Ausstellungen gegenüber sehr gering sind. — Crimmitschau, 29. Oktober. Nicht weniger als fünf Brände wurden am Sonntag und in der vergangenen Nacht in den benachbarten Ortschaften gezählt. In Langen hessen brannte früh nach 3 Uhr ein Seitengebäude und um 6 Uhr in Grünberg eine Strohfeime nieder; ein anderer Brand wurde in Gauern bemerkt. Abends gegen 10 Uhr wurde in Chursdorf eine Scheune und ein Schuppen ein Raub der Flammen, und das letzte Feuer ging in Langenbernsdorf auf, woselbst eine Scheune und em Wohngebände niederbrannten. In allen diesen Fällen wird böswillige Brandstiftung vermuthet. — „Cirkus Busch in Dresden bringt seit kurzer Zeit ein neues Ausstattungsstück „Eine Parforce-Jagd beim Graf Sandor in Ungarn": Herr Direktor Busch hat hiermit wieder ein neues Zugstück geschaffen, das eine Reihe der staunens- werthesten Leistungen seines Künstlerpersonals verführt. Ballet- und Reitkünstler vereinen sich hier in vortheilhafter Weise und halten die Zuschauer in fortgesetzter Spannung. Der erste Akt versetzte uns in Pie ungarische Pußta, diebraun wangigen Kinder derselben tanzen ein recht hübsch arrangirtes Ballet. Im zweiten Bild füllt sich die Manege, die jetzt das Rendezvous für die Jagd darstellt, mit Reitern und Reiterinnen, die Jagdgäste stellen sich zu Wagen ein, sodaß sich ein recht buntes Schauspiel entwickelt, das an Lebhaftigkeit im dritten Akle noch zunimmt, da jetzt das Jagdrennen beginnt. Fünfundzwanzig ungarische Jagdhunde, ein lebendiges Wildschwein beleben die Scene und die Reiter und Reiterinnen durchfliegen die Manege und nehmen mit Sicherheit und Eleganz die mannigfachen Hindernisse. Den Schlußeffekt bildet der letzte Akt, in dem bas Wildschwein, ge drängt von der Meute und den anstürmcnden Jägern in den See im Bakvnyer Walde springt und die berittenen Jäger und Jägerinnen hinter ihm her schwimmend das Schwein verfolgen, das endlich von dem Verfolgern gestellt wird. Großen Beifall erntet täglich Herr Direktor Busch als Arrangeur dieses groß artigen Jagd-Schaustückes. Kircheunachrichten aus Wilsdruff. Am 24. Sonntag nach Trinitatis Vorm. 8' .2 Uhr Gottesdienst. Predigt über Gal. 6, 7 -10. Monat Oktober. Getauft: Alfred Arthur, Friedrich Ernst Richters, Tischlers hier, Sobn: Antonie Gertrud, Anton Altmanns, Sattlers hier, Tochter; Ida Alma, Karl Hermann Birkners, Fabrikarbeiters hier, Tochter; Ernst Erich, Ernst Erich Weises, Tischlergehilfen hier, Sohn; Linna Laura Louise, Reinhard Steigers, Landbriefträgers hier, Tochter; Liddy Eugenie, Heinrich Emil Birkners, Tischlermeisters hier, Tochter; Frida Hedwig, Hermann Hugo Einerts, Hausdieners hier, Tochter; Otto William, Ernst Otto Breuers, Handelsmanns hier, Sohn; Anna Marie, Karl Moritz Gierschs, Tagearbeiters hier, Tochter; außerdem ein unehel. Sohn Paul Oskar. Getraut: Franz Eduard Henschel, Zimmermann in Dresden mit Anna Ida Schubert hier. Beerdigt: Ida Ernestine Pietzsch, geb. Tittmann, Rud.