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angelangt, dem Kutscher den Fahrpreis bezahlen wollte, ließ der Kutscher jedoch dem Marschall keine Zeit dazu, sondern hieb auf sein Pferd kräftig ein und rief seinem hohen Fahr gast ganz kurz nach: „Es war mir eine große Ehre, Herr Feldmarschall". Dieser war nun nicht mehr im Stande, sein Fahrgeld zu bezahlen, und hatte das Nachsehen. Weil er sich aber beim Besteigen der Droschke eine Fahrmarke hatte geben lassen, war es ihm möglich, die Nummer der Droichke und den Namen des patriotischen Kutschers festzustellen. Als Dank für die geleistete Fahrt übersandte er dem Kutscher seine Photographie mit der eigenhändigen Unterschrift „Seinem Droschkenführer." * Der menschenfreundliche Segen des Heirathsgesuches hat sich nunmehr auch den Indianern Nordamerikas erschlossen. Das „Prairie-Journal" brachte kürzlich folgende Anzeige: „Der Häuptling der Haynse bietet 1000 Pferde einem achtbaren jungen weißen Manne, der gut empfohlen ist und seine acht zehnjährige Tochter heirathen will; er muß sich im Territorium der Indianer niederlassen und sich auf den Ackerbau verstehen, den er die Indianer lehren soll. Die Pferde sind 50—80,000 Dollars Werth. Die junge Indianerin ist von mittlerem Wüchse, mit regelmäßigen Zügen, schwarzen Augen, prächtigen Haaren und starken Formen. Sie hat viel Anstand und Anmuth." * Ein boshafter Zufall war es jedenfalls, der es fügte, daß just an einem der ersten Tage des Sozialisten-Congresses „May L Edlichs Abreißkalender" folgendes satyrische Gedicht- chen I. Trojans enthielt: „Einheit und Frieden! ist ihr Ruf. — Alles wollen sie ordnen und schlichten, — Doch müssen sie zu dem Behuf — Alles vorher zu Grunde richten. — Es ist schon eine alte Geschicht — Und wird stets wieder vorgetragen: — Es können manche die Menschen nicht — Beglücken, ohne sie todtzuschlagen." * Großartiger Silberfund. Die australische Broken-Hill- Gesellschaft, eine der bedeutendsten Silberminen der Welt, hat in diesen Tagen einen Fund von kaum dagewesenem Um fange gemacht. Nach einem bei dem Londoner Bureau der Gesellschaft cingelaufenen Kabeltelegramm wurden zwei Tonnen Silber; gehoben, die einen Gehalt von 20000 Unzen Fein silber haben, was zuzüglich des Werthes des Silberbleies einem Gesammtwerth von 5000 Pfund Sterling entsprechen würde. Man glaubte zuerst, daß es sich um ein „Nest" handle. Weitere Drathberichte melden indessen, daß am nächsten Tage noch drei Tonnen Erz gefördert worden seien, die wiederum den außerordentlichen Gehalt von 25 000 Unzen aufweisen. Die Ader soll sich fortgesetzt außerordentlich reich erweisen. ES seien, bemerkt der Secretär des Londoner Bureaus, schon früher bei der Gesellschaft Erzfunde von ähnlicher Reichhaltig keit vorgekommen, die einen Silbergehalt von 1000 bis 17000 Unzm Silber pro Tonne, abgesehen vom Bleisilbergehalt auf gewiesen hätten. * Vom Kasernenhof. Hauptmann: „Wie können Sie sich unterstehen, dem Einjährigen eigenmächtig Urlaub zu ge ben? Sie glauben wohl gar, Sic sind der Hauptmann; dumm genug sind Sie dazu!" * In einem österreichischen Kascrnenhof liegt ein Soldat schwer betrunken an der Mauer. Lieutenant: „Ist der Mann ohnmächtig, Korporal?" — Korporal sein Ungar): „Meld' ich gehorsamst, Herr Lieutenant, dcs net; aber klan bißt Rausch hat er!" — „Ja, zum Donnerwetter, kann er denn gar nicht aufstehen?" — „Bitt' gehorsamst, Herr Lieutenant; aber mit so einem Rausch können Herr Lieutenant auch net aufsteh'n — net amol der Herr Major!" * Ein trübes Bild. In einer kleinen Stadt Sachsens lebt eine 88jährige, noch gesunde, jedoch arbeitsunfähige Frau, die eine bescheidene Unterstützung von ihrer Armenbehörde empfängt. Verheirathete Kinder der Frau könnten sie wohl bei sich auf nehmen, allein sie suchen und finden allerhand Ausflüchte. Was soll ihnen die alte Mutter helfen? Soviel, daß sie nicht zu verhungern braucht, giebt ihr ja die Gemeinde; ein Obdach, das man jedem altgewordenen Thiere schließlich nicht versagt, kann für ein Billiges in irgend einem Gehöft erlangt werden. Daß zum Leben noch etwas mehr gehört, als das allerkärglichste Essen, Trinken und Wohnen, vergessen die un dankbaren Kinder. Von dem seelischen Gram, der die Mutter quält, wenn sie die Gegenwart recht betrachtet und dann an die Zeit zurückdenkt, in der sie für ihre Söhne arbeitete, duldete, kämpfte und litt, haben sie keinen Begriff. Es ist traurig, unendlich traurig, sagen zu müssen: die arme Alte hat Niemand, der in Liebe für sie sorgt, sie ist in Wirklichkeit mutterseelenallein, verlassen, vergessen von Denen, die ihres Fleisch und Blutes sind, für die sie jede Faser des Herzens eingesetzt hat in der bangen Stunde der Geburt. Achtund achtzig Jahre; Kinder, aber keine Hsimath, keine Stube, an die freundliche Enkel klopfen, zu der die Frage dringt: „Mutter, bedarfst Du meiner?" Gebe Gott, daß solche Noth nicht häufig sei und daß ihr sobald als möglich durch reumüthige Abbitte oder Hilse gesteuert werde. Geheimniß enthüllt durch eine wissenschaftliche Erklärung. Es wird öfters ein Vorwurf daraus gebildet, daß >Var- ner's Lavo Ours für so viele verschiedene Krankheiten em pfohlen wird. Letzteres findet jedoch darin seine Erklärung, weil viele Krankheiten ihren Ursprung in ein und derselben Ursache haben und deshalb ein Mittel, welches Letztere beseitigt, die verschiedenen Krankheiten erfolgreich heilen kann. Sind die Nieren in krankhaftem Zustande, so treten selten in diesem Organe selbst Schmerzen hervor, vielmehr krankhafte Störungen in verschiedenen Körpertheilen, weshalb eine Nierenkrankhcit nur selten erkannt wird. Krankheit der Nieren verursacht Verdauungsstörung, Appe titlosigkeit, Herzleiden, Rheumatismus, Gicht, Asthma, allge meine Schwäche, Harnbeschwerden, Anschwellungen, Lungen- und Bronchial-Beschwerden rc. rc. Es ist somit logisch richtig, daß eine Medizin, welche die gesunde und normale Funktion der Nieren herstellt, alle an deren Krankheitserscheinungen beseitigt. Daß Warner'« 8ave Oure Nierenkrankheiten erfolgreich heilt, ist aber allgemein anerkannt. Zu beziehen ä Mk. 4 die Flasche von Engel-Apotheke in Leipzig. Herren- unä Lnnden An^üKen. Lalßwoü'. Zwirn-Auckskins Meter 1.90, 2.30, 2.65, 3.00 Mk. ItoiMMmw Mater-Luck8ki«8 schwere, griffige Qualitäten, nadelfertig, Meter 3.00, 3.50, 4.00, 4.40, 4.80, 5.80, 6.50, 7.00, 8.00, 9.00 Mk. 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