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geglichen wird, sondern auch noch höher bemessene Unterstützungen auf dem Felde der inneren Mission gewährt werden können. — In einer vorigen Sonntag im Gasthaus „zur Sonne" in Döbeln abgehaltenen Versammlung der Schützengesellschaften Sachsens wurde beschlossen, Seiner Majestät dem König Albert zum 800jährigen Jubiläum des Hauses Wettin ein Kapital, welches durch eine in sämmt- lichen Schützcngesellschaften Sachsens cinzuleitende Sammlung zusammen gebracht werden soll, als Schützenspcnde zu überreichen und außerdem zum Festzuge in Dresden Deputationen mit Fahnen, namentlich solchen, die von Kurfürsten und Königen des Hauses Wettin gespendet wurden, zu entsenden. Diese Deputationen werden am Tage der Uebcrreichung oben genannter Spende einen besonderen Schützenzug nach dem königlichen Schlosse veranstalten und dort, während die Spende dem Monarchen über geben wird, Aufstellung nehmen. Es ist zur Ausführung der nöthigen Schritte ein Festkomitee mit dem Sitze in Dresden gewählt worden; das selbe besteht aus 11 Personen, von denen 3 in Dresden ihren Wohnsitz und je eine in Meißen, Pirna, Chemnitz, Crimmitschau, Mügeln, Leipzig, Zittau und Pulsnitz. — Die Sächsisch-Böhmische Dampfschifffahrts-Gesellschaft wird Mitt woch wieder ihre Fahrten zwischen Dresden und Pirna aufnehmen; am Donnerstag soll die Fahrteneröffnung auch zwischen Strehla—Riesa— Meißen—Dresden und Pirna—Schandau erfolgen. Von nächstem Sonn tage an verkehren die Personenschiffe auch auf der böhmischen Strecke bis Tetschen—Aussig und Leitmeritz. — Der Verein zur Wahrung landwirthsckaftlicher Han delsinteressen zu Dresden hielt am Freitag im weißen Saale zu den „Drei Raben" seine Jahresgeneralversammlung ab. Sie wurde vom Vorsitzenden, Rittergutspachter Andrä-Limbach, mit der Berichterstattung über die Thätigkeit des Vereins im verflossenen Jahre eröffnet. In letz terem wurden vier Versammlungen abgehalten und den Mitgliedern in Vorträgen von Prof. Fehser aus München, Dr. Beneke, Dr. Platzmann- Saida vielfache Anregung geboten. Erwähnt sei besonders auch die unter namhafter Beihilfe des Vereins ausgcführte Reise des letztgenannten Herrn nach Süddeutschland zum Studium des dort, namentlich in Hessen, hoch entwickelten landwirthschaftlichen Genossenschaftswesens mit seinen Consum- vereinen, Darlehnskassen rc. Unter allseitiger Zustimmung der Anwesen den knüpfte Rittergutspachter Andrä daran die Hoffnung, daß auch für die hiesigen landwirtbschaitlichen Kreise sich greifbare Resultate in dieser Beziehung ergeben möchten, wozu der Verein die erste Anregung gegeben habe. Es folgte hierauf der Jahresbericht des Geschäftsführers. Wenn auch das Quantum der bezogenen Dünge- und Futtermittel noch nicht den gehegten Erwartungen entspricht, so sind doch namhafte Bezüge ge macht worden. Der Kassenbericht ergab ein günstiges Resultat. Nach erfolgter Wiederwahl zweier ausscheidender Vorstandsmitglieder berichtete Andrä über eine auf Veranlassung des Vereins unternommene Reise nach Mainz zum Zweck des Studiums der Verhältnisse der dortigen land wirthschaftlichen Genossenschaft. Deren Einrichtungen, wie der Stand des Uuternehmens fanden lebhaftes Interesse. Cuny-Dresden gab hierauf an der Hand des Entwurfs zum bürgerlichen Gesetzbuch ein Bild, wie sich nach jenem die auf den Handel mit lebendem Vieh bezüglichen Verhält nisse gestalten werden im Vergleich zu den jetzt bestehenden. Auch diese Ausführungen wurden von der Versammlung beifällig ausgenommen, ins besondere der Vorschlag des Referenten gebilligt, beim Verkauf von Vieh sich stets eines Schlußscheines nach vorgelegtcm Muster zu be dienen. Nachdem noch verschiedene Fragen erledigt, schloß der Vorsitzende die Versammlung, welche ihrerseits dem Vorstande ihr Vertrauen durch Er-- heben von den Sitzen bekundete. — Einem Handelsmann W. aus Dahlen, welcher in der Nacht zum 6. Januar, an welchem Tage zu Dahlen eine Trauung stattfand, auf dem vom Hause der Eltern der Braut nach der Kirche führenden, mit Blumen und Tannenreisig bestreuten Wege, um die Braut zu be schimpfen, Häcksel gestreut hatte, wurde vom Schöffengerichte in Oschatz wegen Beleidigung im Sinne von § 185 des Reichs-Strafgesetzbuches zu 6 Wochen Gefängniß verurrheilt. — Annabcrg. Am Sonntag Abend kurz vor 11 Uhr zeigte sich in unserer Gegend eine seltene Himmelserscheinung, die einen wunderbaren Anblick gewährte. Ein hellleuchtendcs, in grünlichem Lichte strahlendes Meteor fiel langsam am nordöstlichen Himmel herab uud zerplatzte in einiger Höhe über dem Horizont unter röthlicher Lichterscheinung. Die Feuerkugel war von ziemlicher Größe und dürfte ungefähr den Theil des Monddurchmessers gehabt haben. Die Erscheinung währte 6 bis 8 Sekunden. Zwickau. Ein neuer Sieg der deutschen Industrie über die englische wird jetzt auf einem Gebiete gemeldet, auf dem bis jetzt von allen Seiten der eng lischen der Vorrang eingeräumt wurde, nämlich auf dem des Hüttenwesens. Die Königin-Marienhütte zu Kainsdorf bei Zwickau hat nämlich einen großen Brückenbau in Kairo in Konkurrenz mit den englischen Bewerbern zugeschlagen bekommen, der ihr für die nächste Zeit viel Beschäftigung gewähren wird. Wie eilig die Inangriffnahme des Baues ist und wie unvorbereitet die Nachricht kam, erhellt aus dem Umstande, daß der be treffende Abtheilungs-Jngenieur binnen zwei Stunden fertig zur Reise nach Genua sein und von Frau und Kind auf ein halbes Jahr Abschied nehmen mußte, ohne vorher eine Ahnung davon gehabt zu haben. (Eingesandt.) Wilsdruff. Die alten Thrazier begrüßten die Geburt eines jeden jungen Weltbürgers mit Weinen und Wehklagen und feierten den Tod mit Freudensängen. Wenn unsere Gefühlsäußerungen entgegengesetzter Natur sind, so finden wir das viel richtiger. Die Heimbürgin Frau Schumann hat nun seit dem 22. März 1849, also 40 Jahre lang, ihrer traurigen Pflicht getreulich obgelegen und über 4000 Todtc helfen zur ewigen Ruhe bestatten. Möge es ihr noch lange vergönnt sein, da wo sie gerufen wird, den Trauernden ein tröstendes Wort zu bringen von der Ergebung in den göttlichen Willen. Segensreiche Wirkung. Gorgast bei Cüstrin. Ich sehe mich veranlaßt, Ihnen meinen schuldigsten Dank auszusprechen für den vorzüg lichen Lück'ichen Gesundheits-Kräuter-Honig. Derselbe hat auch bei meiner Frau gegen deren langjähriges Lungenleiden und Athemnoth seine segens reiche Wirkung bewiesen, so daß sie jetzt wieder vollkommen hergestellt ist. I. Bock. Erhältlich in Flaschen a M. 1.—, 1,75 und 3,50 in Wils druff bei Apotheker Tzschaschel. kauft zu höchsten Preisen Roßschlächter Hartmann, Potschappel.