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3., auf Grilleuburger Forstrevier: (Oberförster «Kummer) . 66 buchene Stämme bis 22 ow Mittenstärke X 15 - - von 23—29 em Mittenstärke 1 11 - - - 30—43 - - / 31 birkene - bis 22 - - s 602 buchene Klötzer - 22 - 1 V in den Abtheilungen 1, 2, 12, 20, 36, 45, 46, 55 344 - - von 23—29 - Ober- bez j ' und 61, 282 - - - 30-51 u. mehr om Mittenstärke 13 eichene - - 14—45 om I i 4 lindene - - 12—19 - ) k 60 buchene Stangen - 9—13 - Unterstärke ' einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den sonst vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meist bietenden versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilen die obengenannten Revierverwalter, welche auch die Auktionsverzeichnisfe unentgeltlich verabfolgen werden. Königl. Oberforstmeisterei Grillenburg und Königl. Forstrentamt Tharandt, am 16. Februar 1889. Dittman«. Backmann. Dagesflestkitkte. Berlin. Der Reichstag wird wahrscheinlich in den ersten Tagen des März wieder zusammentreten. Seine Kommission für die Alters- und Invalidenversicherung wird in ungefähr acht Tagen mit der ersten Lesung fertig sein, und es ist dann nicht ausgeschlossen, daß die zweite Lesung so beschleunigt wird, daß ihr Abschluß und der Bericht an den Reichstag Anfang März vorliegt, zumal sich immer mehr herausstellt, daß grundsätzliche Aenderungen des Entwurfs uicht durchzusetzen sein werden. Außer dem Abschluß dieser Arbeit ist für den Zusammentritt des Reichs tages das Erscheinen des Gesetzentwurfs über die Vermehrung der Artillerie maßgebend. Dieser gelangt bald an den Bundesrath und ist Anfang März im Reichstag zu erwarten. Zum bevorstehenden 75jabrigen Dienstfubiläum des Grafen Moltke werden die Mitglieder des Großen Generalstabes eine besonders kostbare Gabe darbringen. Bon der Form einer Adresse hat man abgesehen und, wie die „Magdeb. Ztg." mittheilt, einen Gegenstand gewählt, bei welchem einzelne Zweige des Berliner Kanstgewerbes Gelegenheit erhalten, ihrs Leistungsfähigkeit in schönster Weise zu entfalten. Aus Anlaß der Gerüchte, daß der deutsche Kaiser in diesem Sommer England besuchen werde, schreibt der Standard: „Wenn der Kaiser es für angezeigt erachtet, unsere Gestade zu besuchen, so wird er vom Hofe mit einem herzlichen Willkommengruß empfangen werden, der alle Spuren etwaiger Mißverständnisse verwischen wird. Hoffentlich wird der Besuch also erfolgen und zwar ehe viele Monate verstrichen sind." Wie bekannt, hatten die jüngsten Unruhen in Rom hauptsächlich in der Nothlage der Arbeiterbevölkerung ihren Grund. Das hindert in dessen die vatikanischen Organe nicht, die Unruhen so darzustellen, als würde durch dieselben die Sicherheit und Freiheit des Papstes bedroht und die italienische Regierung für diese angeblich dem Papste drohenden Ge fahren verantwortlich zu machen. Auch die französische Presse fährt fort, die in Rom zu Tage getretenen Erscheinungen gegen Crispi zu verwertben. Natürlich wird Alles auf das Bündniß Italiens mit Deutschland und Oesterreich und auf die Folgen dieses Bündnisses zurückgefübrt, welche Italien finanziell ruiniren. Den gleichen Ton schlagen russische Blätter an und man darf hierin einen Beweis erblicken, wie einträchtig die russi schen und französischen Organe zusammenwirken, wenn es dem Versuche gilt, die Friedensliga zu lockern. Geht es nicht mit der Ausstreuung von Mißtrauen, so wird versucht, die Bevölkerung der einzelnen Staaten gegen das Bündniß zu Hetzen. Bis zu welchen widersinnigen Darstellungen man hierbei gelangt, ersieht man daraus, daß russische Blätter die Straßendemon strationen in Pest mit den römischen Unruhen in eine Parallele bringen und auch erstere als die Folge der Bündnißpolitik darstellen. Die Ten- denzmacherei der russischen und französischen Journale setzt sich eben ein fach über den gesunden Menschenverstand hinweg. In der Donnerstagssitzung der französischen Kammer bean tragte Ministerpräsident Floquet die entscheidende Genehmigung seines Ge setzes auf Revision der Staatsverfassung. Das Gesetz bestimmt: Depu- tirtenkammer und Senat gehen aus directer, für 6 Jabre gütiger Wahl hervor. In beiden Kammern soll alle zwei Jahre ein Drittel ausscheiden und neugewählt werden. Die Minister sollen fortan auf mindestens zwei Jahre ernannt werden, und nur dann zum Rücktritt in dieser Zeit ge zwungen sein, wenn eine Kammermehrheit förmlich die Absetzung beschließt. Der Abg. Laressan beantragt, daß zur Berathung dieser Vorlage einebe sondere, souveräne Nationalversammlung gewählt werden soll. Minister präsident Floquet erklärt sich entschieden gegen diesen Antrag und fordert die unveränderte Annahme seines Gesetzes, das im Interesse der Republik und einer angesehenen Regierung erforderlich sei. Es kommt zu heftigen Lärmscenen, die Ultraradikalen und Monarchisten opponiren heftig. Der Vertagungsantrag wird schließlich mit 307 gegen 218 Stimmen angenom men und hierauf zieht sich Floquet zurück, um seine Demission zu geben. Die Verfassungskrisis ist damit vorerst durch eine Mmisterkrisis abgelöst, ohne aber deshalb ihrer Lösung auch nur einen Schritt näher gebracht zu sein. Die Entscheidung der parlamentarischen Lage Frankreichs, welche durch den Rücktritt des Ministeriums Floquet stattgefunden, war voraus zusehen, wenngleich sie früher, als vermuthet worden, eingetreten ist. Trotz dem daß die Lage eine verwickelte geworden ist, so darf man doch nicht die wahre Bedeutung der Situation vergessen und kann von einer ernsten Gefahr für die Republik gegenwärtig noch keine Rede sein. Mit Aus nahme der Monarchisten wünscht Niemand den Sturz der Republik. Möglich, daß die Ersteren sich des Ministeriums bemächtigen, um dann mit Carnot oder Boulanger die Politik der Reaktion als Präsidenten der Republik zu führen. Jedenfalls läßt sich etwas Bestimmtes bis jetzt noch gar nicht sagen. Die „Nordd. Allg. Zt." äußerst sich diesbezüglich da hin, daß die Art und Weise, wie die Kammcrmehrheit, welche sich aus den Monarchisten und Opportunisten zusammengesetzt, ihrem Willen Aus druck gab, namentlich aber die Abtrennung der Opportunisten von dem Gros der Republikaner wohl für den Ministerpräsidenten bestimmt war, eine Stellung, deren Unhaltbarkeit offen darlag, ohne Schwertschlag preis zugeben, Radikale und äußerste Linke haben den demissionirenden Minister präsidenten ihrer fortdauernden Hochachtung versichert — gewiß ein äußerst erhebender Moment für Floquet, während die Opportunisten einigermaßen verlegen dreinschauen, Boulanger hingegen in einem an seine Pariser Wähler gerichteten Manifest den Mund gewaltig voll nimmt. Was nun geschehen wird, ist vorläufig das Geheimniß des Präsidenten Carnot, der bereits mit dem Kammervorsttzenden Meline wegen Uebernahme des Ministeriums verhandelt hat; bezeichnend ist es aber, daß alle jene Elemente sich aktions- bcreit halten, welche wegen ihrer Uebung, im trüben Wasser zu fischen, bekannt sind. Die „Krz.-Ztg." sagt, daß so viel fest steht, daß der Sturz Floquet's als ein Schritt weiter auf dem Wege zum Boulangismus be ttachtet werden kann. Vaterländisches. ! Wilsdruff. In der am 14. d. M. im gutgeheizten Löwensaale stattgefundenen Versammlung des hiesigen Gemeinnützigen Vereins, welche von der größeren Hälfte der Mitglieder, sowie von Familiengliedern der selben und einigen Gästen besucht war, wurde den Erschienenen durch einen Vortrag des Herrn Rittergutspachter An drä in Limbach über die Erforschung von Afrika ein hoher Genuß geboten. In zweistündiger von keiner Pause unterbrochener fließender Rede verstand es der hochgeschätzte Herr Vortragende, seine Zuhörer vom An fänge bis Schluffe des Vortrages zu fesseln. Der geehrte Redner schilderte zunächst unter Hinweis auf eine aus gehängte Karte, wie und wo sich die verschiedenen europäischen Völker in Afrika festgesetzt haben, wobei auch die in neuester Zeit unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellten Gebiete in Ostafrika sowie Kamerun und Angra Pequena in Westafrika erläutert wurden, welche Menschenracen Afrika bewohnen, bezeichnete den Lauf der hauptsächlichsten Flüsse, sowie die Lage und Höhe der Gebirge dieses nur erst in den letzten Jahrzehnten auch im Innern mehr erforschten Erdtheiles. Ausführlich verbreitete sich der hochgeschätzte Herr Vortragende be sonders auch über die Resultate der Forschungsreisen von Livingstone, Vogel, Nachtigall, Stanley, Cameron, Emin Pascha (Dr. Schnitzer), Dr. Peters, Leutnant Wißmann und Anderer. Nach dem Schluffe dieses hochinteressanten Vortrages wurde dem Herrn Vortraaenden, dessen große Vertrautheit mit dem Vortragsstoffe von den Anwesenden allgemein gerühmt wurde, für den bereiteten hohen Genuß Namens des Vereins bestens gedankt, welchem Danke die Anwe senden durch Erheben von ihren Sitzen Ausdruck gaben. Auch hiermit sei dem Herrn Rittergutspachter Andrä nochmals herz- licher Dank ausgesprochen. —nn. — Angesichts der Betriebsstörungen, Zugsverspätungen, An schlußversäumnisse rc, welche in den verflossenen Tagen in Folge der Schneeverwehungen auf den sächsischen Staatsbahnen eingetreten waren, dürfte der § 21 des Bctriebsreglements für die Eisenbahnen Deutschlands, welcher die Verspätungen der Züge und Unterbrechungen der Fahrt be handelt, gewiß Manchem von Interesse sein. Er lautet: „Verspätete Nbfabrt oder Ankunft der Züge begründen keinen Anspruch gegen die Eisenbahnverwaltung. Eine ausgefallene oder unterbrochene Fabri berechtigt ! nur zur Rückforderung des für die nicht durchfahrene Strecke gezahlten ! Fahrgeldes. Wird jedoch in Folge einer nicht durch höhere Gewalt her- beigeführten Verspätigung) der Ankunft eines Zuges der Anschluß an einen anderen Zug versäumt, so ist dem mit durchgehenden Billet versehenen Reisenden nach erbrachtem Nachweise, daß er mit dem nächsten zurückfahrenden Zuge ununterbrochen zur Abgangsstation zurückaekehrt 'ist, der bezahlte ! Preis für die Hinreise, sowie der Preis für die Rückreise in der auf der ersteren benutzten Wagenklasse zu erstatten. Der Reisende ist jedoch zur Wahrung des desfa llsigen Anspruchs verpflichtet, denselben unter Vorlegung seines Fahrbillets sogleich nach Ankunft des verspäteten Zuges dem Sta tionsvorsteher anzumelden. Letzterer hat hierüber, der Stationsvorsteher der Abgangsstation über die Zeit der Zurückkunft eine Bescheinigung zu ertheilen. Wenn Elementarereignisse oder andere Hindernisse die Fahrt , auf einer Strecke der Bahn unzulässig macken, so muß für die Weiter- i beförderung bis zur fahrbaren Strecke mittelst anderer Fahrgelegenheiten > nach Thunlichkeit so lange gesorgt werden, bis für jeden einzelnen Fall ! eine besondere Anordnung getroffen sein wird. Die Reisenden können jedoch nicht verlangen, daß die Weiterbeförderung mittelst anderen Fahr- ! gelegenheiten um die für die Fahrt auf der Eisenbahn erlegten Gebühren von letzterer besorgt werde. Betriebsstörungen und Zuqsverspätungen sind auf den Stationen durch Anschlag an einer dem Publikum leicht zugänglichen Stelle in deutlich erkennbarer Weise sofort bekannt zu machen. Zu diesem Paragraph des Betriebsreglements für die Eisenbahnen Deutsch lands hat die sächsische Staatsbahnverwaltung folgende Zusatzbestimmungen erlassen: Wird in Folge einer Zugsverspätung der fahrplanmäßige Anschluß Versäumt, so ist den mit direkten Fahrkarten versehenen Reisenden gestattet, die Reise von der Anschlußstation auf einer anderen, nach demselben Be stimmungsorte führenden Staatsbahnstrecke auf Grund der zuerst gelösten direkten Fahrkarte fortzusetzen, sofern hierdurch die Ankunft am Bestimm ungsorte beschleunigt werden kann und beide Strecken ausschließlich dem sächsischen Staatseisenbahnnetze angehören. Die Verspätung ist vom Vor stand e der Anschlußstation auf der Fahrkarte zu bescheinigen und die letztere mit dem Vermerk der Giltikeil für die andere Strecke zu versehen. Eine Zuzahlung ist von dem Reisenden nicht zu leisten, auch dann nicht, wenn die Beförderung auf der Hilfsstrecke in einem Zuge mit höheren Fahrpreisen (Schnell-, Expreß- oder Courierzng), bezw. in einer höheren Wagenklaffe deshalb erfolgen muß, weil der zu benutzende Zug der Hilssstrecke die Wagenklasse nicht führt, für welche die betreffenden Fahrkarten lauten. Diese Bestimmungen gelten auch dann, wenn bei einer Anschlußversäum- niß die günstigere Gelegenheit zur Weiterreise sich nicht auf einer Hilfs strecke, sondern auf dem Wege der direkten Fahrkarte mit einem Zuge bietet, für Welchen tarifmäßig höhere Preise gelten oder welche eine be schränktere Wagenklasse führt. Nach Ueberholüng desjenigen Zuges, an welchen der Anschluß versäumt war, gehen die betreffenden Reisenden auf den letzteren Zug über. — Ein Eisenbahnunfall, welcher leicht großes Unglück hätte her beiführen können, passirte Freitag Nachmittag halb 4 Uhr auf dem Bahn hof Crimmitschau. Daselbst hielt ein nach Leipzig weiterführender Gü terzug, als aus der Richtung von Werdau her 5 beladene Kohlenwagen ohne Begleitmannschaft gefahren kamen und auf den Güterzug auffuhren. Infolge des Anpralls wurden die letzten 2 Wagen dieses Zuges und der erste Kohlenwagen zertrümmert und die verladenen Güter uns den Bahn körper geworfen. Der letzte Bremser des Güterzuges, Ed. Richter aus Zwickau, wurde von seinem Sitz herabgeschleudert, brach das linke Bein und verletzte sich am Kopfe.