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Ei« japanefifcher GruH» Der Frage des Deutschen: „wie geht es Ihnen," stellt der Franzose sein: „wie tragen Sie sich" zur Seite, während der Engländer behaglich fragt: „wie thuen sie thuen?" der Japanese trifft den Nagel aber auf den Kopf, indem er fragt: „wie ist Ihre Leber?, denn diesem scharfsich tigen Volke ist es wohlbewußt, daß der Gesundheitszustand des Menschen von dem seiner Leber abhängt. Unter den Völkern des Alterthums war der Glaube verbreitet, daß alle Uebel und Leiden des Körpers von der Leber herrührten. Diese Auffassung ist wahrlich keine irrthümliche, denn bei sehr vielen Fällen ist der ungesunde Zustand der Leber die Grundursache der verschiedenen Krankheitserscheinungen. „Wie ist ihre Lcber?" ist gleichbe deutend mit der Frage, befinden Sie sich in einer fröhlichen oder mürrischen Verfassung. Neunzehntel alles mürrischen und streitsüchtigen Wesens, Familien-Zwistigkeiten, Gardinen-Predigten, Streitereien, gar nicht zu er „Ja, die Fremden wollen immer das große Wort führen," murrte der Engländer halblaut. „Unsinn, Mann! — Ihr trinkt ein Glas Wein mit mir, — zum Henker mit dieser langsamen Bedienung!" Der Kellner brachte die Speisen und entkorkte die Flasche. „Noch eine Portion nnd ein Glas für meinen Freund!" schrie der Kleine, dem dienstbaren Geiste ein Goldstück hinwerfend. „Aber rasch, ich liebe das Warten nicht." Nach zehn Minuten saßen Beide in gemüthlicher Unterhaltung, tapfer dem Essen und der Flasche zusprechend. „Ich heiße Staufer," sprach der Kleine. „Wie nennt Ihr Euch, Freund?" „Watson, Sir!" Er warf dabei einen ängstlich forschenden Blick nach der Thür. „Ihr erwartet Euren Frennd, dessen Platz ich eingenommen, wie?" „Za, Sir! — Er wollte um Neun hier sein, wenn ich nur einen Stuhl für ihn hätte." Der Kleine sah nach seiner Uhr. „Noch zehn Minuten Mr. Wat son! — Heda!" rief er den Kellner heran, „schafft noch einen Stuhl hierher." Der kleine Gentlement zahlte gut, er konnte befehlen, das Geld ist der gewaltigste Hebel, um alle Hindernisse fortzuräumen. Nach wenigen Augenblicken war der Stuhl zur Stelle, mit demselben aber auch eine kleine Flaschenbatterie, woran sich unser alter Bekannter Zohn Watson gern beu 6 that. In diesem Augenblick, als der Kleine in redseligster Weise von der Schweiz erzählte, tauchte ein Herr in einem langen Paletot und breitem Schlapphut an Watson's Seite auf. „Ah, Mr. North!" rief dieser halb erschreckt. „Well, Sir — hier ist Ihr Stuhl," nickte der angebliche Schweizer triumphirend, „hab' ihn hergeschafft, setzen Sie sich. Ein Glas Wein, wenn's gefällig ist? Watson ist mein Freund, — ein guter Kerl! Wer's bezweifelt, hat's mit mir zu thun, Sir!" Seine Zunge schien bereits recht schwer zu sein. Mr. North warf einen forschenden Blick auf ihn, setzte sich und sah John Watson unwillig an. „Trinken Sie mit mir, wenn Sie ein Gentleman sind, Sir!" fuhr der Kleine, bei jedem Wort schluckend, etwas lallend fort. „Mein Name ist Staufer, bin ein freier Schweizer und in der Stimmung, es mit jedem Engländer aufzunehmen! — Well, Sir, man läßt mich daheim gern in Ruh'. Nehmen Sie Ihren Garibaldihut ab, er hindert doch beim Trinken." Ohne Umstände nahm der Kleine ihm den Hut vom Kopfe und hing denselben mit etwas unsicheren Bewegungen an einem Nagel auf. Als Mr. North mit zornfunkelnden Augen emporfuhr, legte Watson ihm be schwichtigend die Hand auf den Arm und flüsterte: „Er ist betrunken, wollen Sie Händel mit ihm anfangen, Sir?" „Sie treiben die Freiheit etwas weit," rief North, sich mühsam be herrschend, „was wollen Sie thun, wenn ich nun von Ihnen verlange, die häßliche Brille abzunehmen?" „O, dann zeige ich Ihnen die Faust," lachte der kleine Mann, wobei er sich heftig verschluckte. „Setzen Sie meinetwegen eine Brille auf, wenn Ihre Augen zu blöde sind und das Licht und den Qualm nicht vertragen — aber ein rechter Gentleman behält den Hut in anständiger Gesellschaft nicht aus dem Kopfe." „Anständige Gesellschaft — hier— hier im „goldenen Pfau?" lächelte Mr. North spöttisch, wobei er das Glas Wein verächtlich fvrtschob. „Oho, wollen Sie dies laut wiederholen?" fragte der Kleine mit überlauter Stimme. „Bin ich etwa kein Gentleman, Sir? — Oder mein Freund Watson? — Was, Sie verschmähen es, mit mir zu trinken?" Mr. North zuckte die Achseln, warf einen bedeutsamen Glick auf Watson und ergriff dann das Glas, um mit dem Fremden anzustoßen. „Sie sind ein Schweizer, wie ich höre, Mr. Staufer," sagte er, ihm vertraulich näher rückend, „ein Bekannter meines Freundes Watson?" „Sein Busenfreund und Bruder!" betheuerte der Kleine pathetisch, wobei er dem überraschten Watson kräftig die Hand drückte. „Wie kommen Sie, ein solcher Gentleman, in diese Spelunke?" fragte Mr. North mit leiser Stimme weiter. „Ja, wie komme ich hierher?" fragte der Kleine, sich die Stirn reibend. „Der verdammte Wein ist gefälschter Brandy, glaube ich, Sir! — Ja so, wollte das englische Leben kennen lemen, hier in Southwark, nahm ein Cab und gerieth in den goldenen Pfau, wo ich meinen Freund Watson traf." — „Sie sind zum Vergnügen in London?" „All rigllt, Sir! Liebe di« Engländer, habe viele kennen gelernt in der Schweiz, prächtige Kerle, brachen sich auf unseren Bergen aus reinen Plaisir die Hälse. Lobten immer meine englische Aussprache, Sir!" „Ja, Sie sprechen das Englische recht gut, Sir!" nickte Mr. North. „Haben wohl kein Geschäft, wie?" Der Kleine starrte ihn verwundert an. „Ach so," lachte er dann, „Geschäft? Hab's an den Nagel gehängt, war Kompagnon eines Bankge schäfts, — wozu? — Steh' allein, weder Frau noch Kind, — nur Geld und immer Geld! — Basta, sagte ich, hab genug, will nun mein Leben genießen, zuerst in London, — und — da bin ich, Sir!" Er schluckte wieder heftig und betrachtete den Wein in seinem Glase. — „Ich mache dem goldenen Pfau einen Prozeß," sprach er dann mühsam weiter, „der reine Brandy, keine einzige Traube, heda, Wirth!" „Lassen Sie, Mr. Staufer!" wehrte North, der mit Watson einen bedeutungsvollen Blick gewechselt hatte. „Sie könnten die schönsten Prügel bekommen. — Kommen Sie mit mir, ich bringe Sie in eine bessere Ath- mosphäre, wo der Wein Ihnen munden soll." „AI! rigllt, Sir!" nickte der Kleine, sich schwerfällig erhebend, worauf Watson ihm den Kaisermantel anzog, die Mütze aufsetzte und seinen Arm ergriff, um ihn jetzt sorgsam hinauszuführen. Draußen strömte der Regen unaufhaltsam herab, es goß mit Eimern, wie man zu sagen pflegt. (Fortsetzung folgt). »not». wähnen Mord und Todtschlag, die Consequenz üblen Charakters und finsterer Gemüthsstimmung, und einer ganzen Reihe anderer Verbrechen finden ihre Haupt-Ursache und Grund in der Unthätigkeit der Leber und ihre Ein wirkung auf das Gehirn. Warner's Safe Cure ist das beste Mittel, die gesunde Thätigkeit der Leber herzustellcn. Verkauf nur in Apotheken. Preis 4 Mark die Flasche. Zahlreiche Fälschungen und Nachahmungen der so all- gemem beliebten und als bestes, angenehmstes und dabei unschädlichstes Abführmittel bekannten Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen sind in der letzten Zeit konstatirt und Bestrafungen wegen Markenschutz-Verletzung und Betrug auch thcilweise schon erfolgt. Es gibt eine geanze Anzahl Verkäufer, welche früher das ächte Präparat geführt, jetzt aber dasselbe verdächtigen und ihr eigenes Fabrikat an den Mann zu bringen suchen. Das Publikum kann deshalb nicht vorsichtig genug im Ankauf der Schwei- zerpillcn sein. Man achte stets auf die Etiquette, welche das weiße Kreuz in rothem Feld und den Namenszug R. 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